Hautkopf oder Raukopf?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 6.519 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gdno81.

  • Hallo Leute,
    heute trotz Grippe einen kleinen Waldpatziergang gemacht und gleich an Pilz geraten die ich nichtmal Gattungsmäßig einsortieren kann.


    Standort: Laubmischwald, vereinzelt Fichten
    Hutfarbe: gelb (heller als auf dem Foto), glatt, Huthaut 1/3-1/2 abziehbar.
    Stiel: gelb, zur Basis hin weiß, etwas Schuppig, Konsistenz faserig, leicht hohl, gelbe Myzelfäden.
    Lamellen: gelb (Safrangelb),ausgebuchtet angewachsen (konnte man nur beim jüngeren Exemplar erkennen), Zwischenlamellen, relativ weitstehend, elastisch.
    Fleisch: leuchtend gelb, safranartig/fast neon, im Stiel zur Basis hin kräftiger.
    Geruch: aufgrund Schnupfnase leider nicht erkennbar.
    Sporen: ziehe gerade eine Probe, reiche ich morgen nach.






    Gelbe Myzelfäden


    Liebe Grüße
    Dany

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  • Uuups, ein Ritterling?


    aber am Hut hatte der keine Schuppen, der Hut war auch nicht braunrötlich sondern gelb. Die Fotos sind etwas dunkel geworden, aber der Hut war richtig gelb. Beim Schwefelritterling ist doch auch das Fleich nicht so quitschig gelb oder? hmm... ich guck mal was meine Sporenprobe morgen dazu sagt :)

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dany!


    Ich denke, ohne Schnupfen wäre es dir schon aufgefallen. :evil:
    Aber warten wir ruhig die Sporenfarbe ab, die sollte weiß sein.
    Beim nächsten Fund dieser Gesellen ohne Schnupfen kannst du dich auf ein interessantes Geruchserlebnis freuen.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle,


    jaa was für ein schöner Pilz mit tollem Aroma. :evil: Ich riech den hin und wieder ganz gern. :D Das ist aus meiner Sicht Tricholoma sulphureum.


    l.g.
    Stefan

  • Ja, das Odeur haut Dich vom Stuhl :D.


    Mich würde interessieren, ob jemand mal ein anderer Vergleich einfällt, als das allseits bemühte "Leuchtgas". Bisher dachte ich, das wäre spätestens seit den 50er Jahren nicht mehr zum Einsatz gekommen, aber guckst Du ->hier<-.
    Aber so ist das mit den Pilzgerüchen in der Literatur. Ich weiss z.B. noch, wie "Kartoffelkeller" oder "Waschküche" riechen, viele können damit nichts mehr anfangen. Dann gilt das Prinzip: Nicht der Eichenmilchling riecht nach Blattwanze, sondern die Blattwanze nach Eichenmilchling ;)...


    LG


    Andreas

  • Hallo!


    Auf den Sporenabwurf bin ich gespannt ;)


    Mach den mal bitte von beiden Pilzen ;)


    LG


    Enno

    Liebe Grüße vom Enno  



    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~W~E~R~~~S~U~C~H~E~T~~~D~E~R~~~F~I~N~D~E~T~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Übers Internet verteile ich KEINE Essensfreigabe! Wer sich unsicher ist sollte einen Pilzsachverständigen aufsuchen!


    Zu meiner Website: Pilze der Lausitz ==)==lamessbar==becher==borste

    dsc07932-kopie1.png?w=325


    Zur Suche eines PSV's, auch in deiner Nähe einfach >>HIER<<  entlang ;)


    100-20 fürs Adventpilzrätsel = 80


  • Aha! Enno unterliegt nicht dem Gruppenzwang und wittert etwas ... Dann schaumermal...


    Übrigens, Dany, um Deine Überschrift nochmal aufzugreifen: Hautköpfe und Rauköpfe kannst Du (jaja-auch nicht zu 100%) gut durch einen einfachen Test unterscheiden. Leg ´einen Pilz oder ein paar Lamellen auf einige Lagen Küchenrollen - oder Klopapier, beträufel ihn mit Ethanol (Spiritus), falte das Papier darüber und drücke das Ganze leicht an. Hautköpfe färben ab, Rauköpfe nicht.


    LG


    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    oha 8|8| verdammt gute Augen Enno. :thumbup: Ich weiß, worauf Enno anspielt. Vielleicht sind hier wirklich 2 Arten zu sehen. ;)
    Ich bin auch gespannt. :evil:


    l.g.
    Stefan

  • Auch wenn ich so gar keine Ahnung habe um was es sich hier handeln könnte so fällt mir doch auf dem zweiten Bild auf das die Lamellen unterschiedlich angewachsen sind.
    Beim Kleineren ausgebuchtet (Burggraben?) und beim Größeren breit angewachsen, fast schon herablaufend.......
    oder sehe ich das falsch?


  • Auch wenn ich so gar keine Ahnung habe um was es sich hier handeln könnte so fällt mir doch auf dem zweiten Bild auf das die Lamellen unterschiedlich angewachsen sind.
    Beim Kleineren ausgebuchtet (Burggraben?) und beim Größeren breit angewachsen, fast schon herablaufend.......
    oder sehe ich das falsch?


    Das geht mir ganz genauso, würde bei dem ohne Burggraben auf Schwefelkopf gehen, je nach Farbechtheit, denn ich kann weder rauch- noch grüne Blätter sehen, aber der Stiel sieht so aus.

  • nur zur Übung^^:


    also beim kleineren mit Burggraben bin ich auch beim Schwefelritterling


    den größeren würde ich für einen grünen Nadelwald-Hautkopf (Cortinarius Venetus) halten, den gibt's laut BLV auch als Buchenwaldform.

  • Ich habe mal eigene Bilder nachgesehen.


    Beim Schwefelritterling war mir nämlich so daß mit dem Wachstum auch mal so ein Burggraben verschwinden kann. Und tatsächlich gibt manches Bild das her.



    Aber unbedingt alt werden muß der wohl auch nicht dafür.






    Dann habe ich noch den Grünlings-Klumpfuß, Cortinarius pseudosulphureus parat. Also der aus dem Buchenwald.






    Somit denke ich, der Schwefel-Ritterling, Tricholoma sulphureum trifft weiterhin auf beide gezeigten Fruchtkörper in der Anfrage zu.

  • So erstmal vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten :)


    Da ich ziemlich flach lag, habe ich leider erst jetzt gelesen das ich von beiden Pilzen hätte einen Sporenabdruck machen sollen.


    Ich habe jetzt vom kleineren Exemplar einen gemacht und die Sporen sind weiß, also hat wohl der Regen die Schüppchen abgewaschen oder wie auch immer. Die beschreibungen in der Farbgebung sind auch leider nicht immer so eindeutig. Laut 123 Pilze sollte der Hut: braunrötlich, Mitte schuppig, teil auch dunkler rötlich sein und das Fleisch hellgelb und fest. Als fest würde ich das nicht bezeichnen, sondern als sehr spröde. Das der Stiel braunschuppig ist steht da auch nicht dabei.


    Habe ich das richtig verstanden und es könnte sein das es sich um zwei unterschiedliche Arten oder sogar Gattungen handelt? Ich werde mal aufpassen wenn ich nochmal dort rumstöber, dann hole ich mir nochmal welche für Sporenproben mit.


    Habe mit dem Pilz noch keinerlei Erfahrungen, aber jetzt ist er abgespeichert:P


    Lieber Gruß
    Dany

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dany!


    Keine Sorge, die beiden Pilze, die du zeigst, gehören schon zur selben Art.
    Es ist beides tricholoma sulphureum (Schwefelritterling). Wenn du irgendwo was von rosa Hutfarben und Schüppchen gelesen hast, dann bist du falsch abgebogen und entweder bei Tricholoma sulphureus forma bufonium (Form des Schwefelritterlings mit violetten Hutfarben) oder irgendwo in der Grünlings - Gruppe (Tricholoma equestre, Tricholoma frondosae usw.) rausgekommen.
    Passt aber alles nicht hier, bleiben wir lieber bei Tricholoma sulphureum.
    Der Lamellenansatz ist auch bei Ritterlingen nicht immer optimal ausgeprägt, gerade bei älteren Pilzen.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dany!


    Wegen der "Hutschuppen"?
    Das ist nach meiner erfahrung kein wichtiges Merkmal. Die meisten, die ich sehe, haben einen filzig - faserigen Hut, aber ein paar Schüppchen können schon auch mal vorkommen.



    LG, pablo.

  • Ok gut zu wissen,


    werde ich mir bestimmt mal eine Nase voll nehmen wenn ich wieder gesund bin, damit ich den nicht vergesse :D;)

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  • und wieder was gelernt, danke Pablo :thumbup:

  • Hallo,
    die Art ist auch eine, die in meinem "Einzugsbereich" wieder häufiger gewachsen ist.
    Als Geruchsbeschreibung (mit "Leuchtgas" weiß ich auch nicht viel anzufangen) schlage ich "verbrannte Haare" (bzw. verbrannte Hornsubstanz) vor.

  • jetzt weiss ich auch warum ihr den Geruch als so prägnant einstuft..............:D
    Wahnsinn, der ganze Wald hat nach den Dingern gestunken.......<X
    hat ewig gedauert bis ich das wieder aus der Nase hatte :nana: