Liebe Pilzfreunde
Momentan kommen bei uns am Niederrhein die Champignons wie noch nie. Auf Alleen in Parks und auf Friedhöfen leuchtet es einem von weit her entgegen. Sieben verschiedene Arten innerhalb von nur zwei Stunden sowie zwei Arten und eine Varietät am Vortag, werde ich wohl so schnell nicht mehr übertreffen.
Die ersten Kandidaten fast wie gezüchtet.
Aus der Nähe erste Zweifel an der Essbarkeit
Hier die Gewissheit. Gelbfärbung beim Verletzen der Stielbasis und der typische Geruch nach früher verwendeten Desinfektionsmitteln.
Karbol-Egerling (Agaricus xanthoderma)
Hier verschiedene Alterserscheinungen die zeigen, warum ein weiterer deutscher Name –œVeränderlicher Karbol-Egeling–œ zutreffender ist.
Nur zwanzig Meter entfernt einige kompakte Exemplare mit bis zu 17cm Hutdurchmesser.
Ein weiterer Vertreter dieser Gruppe mit feinen fast schwarzen Schüppchen, noch intensiverer Gelbfärbung in der Stielbasis und gleichem Geruch
Perlhuhn-Egerling (Agaricus moelleri)
Zu den Arten mit Anisgeruch und einer Gelbfärbung die bereits bei Berührung der Außenseite auftritt gehört der Schiefknlloige Anis-Egerling. Er wird oft mit dem Dünnfleischigen Anis-Egerling (Agaricus sylvicola) gleichgesetzt. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich um eigenständige Arten handelt.
Schiefknlloiger Anis-Egerling (Agaricus essettii)
Anisgeruch und Gelbfärbung besitzt auch der
Braunschuppige Riesen-Egerling (Agaricus augustus)
Ebenfalls braunschuppig mit (meist schwacher) rotbräunlicher Fleischverfärbung
Gegürtelter Egerling (Agaricus subperonatus)
Als eigenständige Art wurde der Kompost-Egerling (Agaricus vaporarius) aufgefasst. Er soll sich durch einfachere Ringzone, (fast) büscheligem Wachstum und Vorkommen auf nährstoffreichen Böden unterscheiden. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich um die gleicher Art handelt, was ich durch eigene Beobachtungen sehr gut nachvollziehen kann. Die abgebildeten Fruchtkörper wuchsen dicht an dicht und die variable Stielbekleidung zeigt das folgende Bild.
Gegürtelter Egerling (Agaricus subperonatus)
In jungem Zustand leuchtend rosafarbene Lamellen hat der
Wiesen-Egerling (Agaricus campestris)
Eine abweichende Form, mit von Beginn an hellbraunen Hutschuppen, fand ich in dieser Ausprägung zum ersten Mal. Es soll jedoch alle möglichen Übergänge geben, die zumindest gentechnisch nicht zu unterscheiden sind.
Wiesen-Egerling (Agaricus campestris var. squamulosus)
Eine im unteren Stielteil blass rötlich anlaufende Art, deren Hut bald in radiale Schuppen aufreißt ist der bei uns seltene
Steppen-Egerling (Agaricus litoralis)
Unter einer einzelnen Fichte fand sich noch eine Gruppe mit stark rötendem Fleisch und braunen Hutschuppen
Kleinsporiger Blut-Egerling (Agaricus sylvaticus)
LG Karl
PS. Falls jemand nachzählt. Die neunte Art war ein angefressenes Einzelexmeplar vom Gemeinen Anis-Egerling (Agaricus arvensis)