Bei uns jedenfalls.:)
Wie ich schonmal schrieb, haben mir Nobi und Sven Apettit auf die Moosbecherlinge gemacht. Bis jetzt sind noch keine nennenswerte Fröste aufgetreten, so konnte ich gemeinsam mit Björn, Sebastian (Yezari) und Wilfried einige schöne Funde machen.
Nicht zuletzt dank der Hilfe von Jan Eckstein - bei dem ich mich hier nochmals ausdrücklich bedanken möchte - wurden weitere Funde und die Wirtsmoose bestimmt, oder bestätigt.
Den Kleinen Netztspor-Becherling (Lamprospora miniata) hatte ich schonmal vorgestellt. Der Vollständigkeit halber und zum Vergleich zeige ich ihn hier nochmal. Das Wirtsmoos ist Barbula convoluta.
Lamprospora feurichiana, einen Deutschen Namen konnte ich nicht finden, nennen wir ihn einfach Feurich ´s Moosbecherchen fanden wir in dierekter Folge und Nachbarschaft von L. miniata, ebenfalls auf Barbula convoluta.. Das Sporenornament ist recht ähnlich, jedoch zeigen die Apothecien eine helle Apricotfarbe, gegenüber dem kräftigen braunrot von L. miniata.
Die Mikromerkmale sind folgende:
Sporen 14,25 - 15,2 µm, sehr gleichmäßig groß. Das Ornament zeigt ein unregelmäßiges Netz, bestehend aus 0,76 - 0,95 breiten, und 0,90 - 1,14 hohen Graten. Die Dicke der Sporenwand beträgt etwa 0,4 µm. Die Sporen sind uniseriat angeordnet und reifen gleichmäßig. Junge Sporen zeigen 2-4 Öltropfen von 2,8 - 3,4 µm die von bis zu 6 kleineren Tropfen begleitet werden. Kurz vor der Reife zeigt sich nur noch ein Öltropfen von ca. 9,0 µm. Die meist pentagonalen, seltener hexagonalen, Maschen sind unregelmäßig groß und variabel verwinkelt, meist um 3,8 x 4,5 µm weit. Abweichende Maße sind 1,9 x 2,8 m und 2,8 x 3,5 µm.
Die Asci messen 195 - 219 x 19,5 - 24,5 µm und sind lang gestielt. Mit Lugol färbt sich der Inhalt stark dunkelbraun.
Die Paraphysen sind unregelmäßig pigmentiert und septiert. Sie messen an der Basis um 3,8 µm, verbreitern sich zur Spitze gleichmäßig auf bis zu 4,75 µm. Die Länge entspricht der der Asci. Das Pigment verfärbt sich mit Lugol stark dunkelbraun.
Die Randhyphen messen um 95 - 104 µm, bei einer Dicke bis 2,85 µm. Sie sind 2-3fach septiert, an den Septen z.T. eingeschnürt, oder der untere Teil ist deutlich verdickt. Die längeren, oberen Randhyphen sind recht gleichmäßig dick, während sich die unteren im Spitzensegment deutlich verjüngen (Kegelpin) oder einschnüren. Mit Lugol färben sich die Spitzen und der Bereich um die Segmentierung dunkelbraun.
Nach Mitteilung von Jan Eckstein ist die starke, an Haare erinnernde Ausprägung der Randhyphen ungewöhnlich und somit nicht typisch für diese Art. Dies ist demnach kein Bestimmungsmerkmal.
Weiter fanden wir Seaver ´s Moosbecherling (Lamprospora seaveri) an Ceratodon purpureus. Blöderweise habe ich versäumt, das Moos zu mikroskopieren.:( Wird aber nachgeholt. Diese Art ist durch die auffällig gefärbten und für Moosbecherlinge recht großen Apothecien sehr gut zu entdecken. Das Sporenornament ist ebenfalls maschig, aber nicht gleichförmig und durch geschwungene und wenig erhabene Grate gekennzeichnet.
Weiter geht es mit der Gattung Octospora.
Hier fanden wir zunächst den Weißrandigen Moosbecherling (Octospora leucoloma) an Bryum bicolor.
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Weiter konnten wir den Mauer-Moosbecherling (Octospora musci-muralis) entdecken. Zwar ein kümmerliches Exemplar, und auch nicht auf der Mauer, sondern an einem großen Stein, aber immerhin. Wirtsmoos ist hier Grimmia cf. pulvinata
Last not least hänge ich noch eine weitere Octospora an, die ich heute wieder finden konnte.
Den Goldhhaar-Moosbecherling (Octospora affinis)
Diese Art lässt sich, zumindest bei uns, quasi auf Ansage finden.
Wirtsmoos ist Orthotrichum affine welches durch seinen fast kugelförmigen Wuchs an Ästen, vornehmlich von Holunder, sehr leicht erkennbar ist.
Diese kleinen Mooskugeln zupft man etwas auseinander und findet oft auch den kleinen Parasiten darin.
Ich hoffe nun, der Winter bleibt bis März so wie er ist, und geht dann langsam in den Frühling über, denn die kleinen Moosschmarotzerchen haben es mir angetan.:)
Und jetzt muss ich nochmal nachlegen, weil die Software mir nicht erlaubt, weitere Bilder anzuhängen.:nana:
Es folgen noch ein paar Bilder von O. affinis.[hr]
Hier also die letzten Bilder zu Octospora affinis.