Frühling in Litauen - Teil 2

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.934 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joli.

  • Fortsetzung zum Teil 1.


    Mein Jubel hat damit nicht geendet, als ich die Sarcosoma globosum gefunden habe. An dem Tag waren auch noch mehr Überraschungen.


    Der Weg führte durch den lichten Fichtenwald
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    , vobei an der Stelle, wo im Jahre 1944 ein Kampf zwischen den litauischen Partisanen und NKWD stattgefunden hat. (Mehr Informationen siehe hier, leider nur auf Litauisch).


    Unterirdische Tunnelanlagen / Unterschlüpfe von Partisanen:
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    Innenräumlichkeiten:
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    Um den Hügel, auf dem sich die unterirdischen Tunnelanlagen befinden, liegen Sümpfe.
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    Dann sah ich eine alte Birke in der Nähe vom Sumpfufer stehend und dachte: Die Birke wäre ein idealer Substrat für Chaga (sterile Form vom Schiefen Schillerporling / Inonotus Obliquus). Und tatsächlich - als ich näher kam, sah ich auf der Birke mehrere schwarze Wucherungen. Ist das oder ist es nicht? :/
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    Ich hatte leider nichts festes dabei, habe aber einen festeren Baumzweig gefunden und versuchte die unterste schwarze Knolle abzuschlagen. Nach ein paar Minuten ist mir das gelungen und ich sah das ockerfarbige Innere von Chaga (= sterile Form des Schiefen Schillerporlings / Inonotus obliquus)! Meine Freude war wirlich groß! :)
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    Weiter oben wuchsen auf der selben Birke die Zunderschwämme (oder evtl. auch Birkenporlinge, kann man schlecht erkennen).
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    Auf den Baumstümpfen in der Nähe fand ich noch weitere Baumpilze, leider noch nicht alle bestimmt.


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    E: Hier müsste Gemeine Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) s.l. sein, danke Ingo!
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    Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)
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    Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum)
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    Immer wieder erfreute ich mich an den verschiedenfarbigen Lebenblümchen.
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    Unterwegs sahen wir zwischen den alten Fichten immer wieder auch uralte Birken wachsend.
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    Interessante Flechten (oder Moose?) wuchsen darauf. Manche hingen wie die Ziegen-Barte herunter. Weiss jemand wie sie heißen?
    E: Vermutlich gehört die Flechte der Gattung Bartflechten (Usnea). Danke Jonas für den Vorschlag!
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    Die schöne Cladonia spec.
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    Wir gingen mit meiner Mutter weiter und genossen die frische Luft, Natur und die Stille im Wald.
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    Plötzlich rufte meine Mutter: "Chaga! Noch eine, und noch eine... !"


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    Manche hingen niedrig, so dass man diese problemlos erreichen konnte, manche - unerreichbar hoch.
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    Es nahm kein Ende. Sowas hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht erträumen können... :)


    Manche Chagas lagen sogar auf dem Boden. Vermutlich haben die Waldarbeiter sie von den Baustämmen abgemacht und weg geschmissen, weil sie damit nichts anfangen konnten. So ein Glück! Und noch so eine große und frisch ist sie auch!
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    Pakacines / Dembu Burgberg (datiert: 1 Jahrtausend v. Ch. - Mitte 1. Jahrtausend n. Ch.)
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    Auf dem Burgberg wachsen vieeele Birken. Da musste ich unbedingt hin.
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    Dort fand ich auch noch eine weitere Chaga, die am aller einfachsten zu erreichen war. (Mann musste sogar knieen.)


    Stolze Finderin. :)
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    Auf einer altem liegenden ziemlich morschen Birkenstamm fand ich außerdem diese ockerfarbigen Porlinge, ziemlich weich und z.T. bereits verschimmelt. Vermutlich irgendein Weichporling, evtl. Weicher Zimtporling (Hapalopilus nidulans)?
    E: Es könnte hier Leuchtender Weichporenschwamm (Pycnoporellus fulgens) sein, danke Ingo für Vorschlag! Es wächst wohl auch an Laubholz.
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    Hat einer eine Idee, was für ein Porling hier sein kann? Den Exikat habe ich leider in Litauen vergessen (wird bei Bedarf eingeschickt).


    Unterwegs nach Hause habe ich noch Pappel-Feuerschwämme (Phellinus populicola) entdeckt. E: Es könnten hier auch Espen-Feuerschwamm (Phellinus tremulae) sein, danke Jonas für den Hinweis! Da die beiden Arten makroskopisch nur schwer zu unterscheiden sind, lasse ich es b.a.w. offen.


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    Blaue Leberblümchen-Teppiche am Waldrand lockten zu fotografieren.


    Insgesamt haben wir 4 Stücke Chaga mitgenommen. Das dürfte für uns und unsere Freunde sowie Verwandten für diesjährige Frühjahrskur reichen. ;)
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    Weitere Chagas ließen wir im Wald weiter wachsen, die wir im kommenden Frühling evtl. ernten werden, sofern sie bis dahin noch da sind. (Ich hoffe, ich habe nicht zu viel verraten.) :)


    Mein Vater hat mir geholfen die Chaga zu bearbeiten (schwarze Kruste und eingewachsenen Holz abzumachen).
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    Im Nachhinen habe ich erfahren, dass gerade in der Kruste von Chaga die meisten bioaktiven Stoffe enthalten sind. Ob das wohl stimmt?


    Viel Spaß beim Mitgehen!


    Fortsetzung folgt.

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli,


    ich kann dein Glücksgefühl fast selber spüren, ich kann mir echt vorstellen wie schon da sein muss und was für interassanten Dinge zu finden sind, die Landschaft ist ein Traum.


    Danke das wir auch daran teilnehmen dürften.


    PS: Bin gespannt wie es weiter geht.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Joli


    Weitere schöne Einblicke nach Litauen, es erinnert einem schon ein wenig an Skandinavien.
    P. populicola, bist du dir sicher? Diese Art wäre wohl deutlich seltener als die im Norden häufige P. tremulae.
    Die Flechte könnte Usnea sp. sein.


    Gruss Jonas

  • Hallo Joli!


    Sag mal, diese Partisanenanlagen, die halten sich bis jetzt? Geht das überhaupt?


    Bei Nr. 10 und 11 weiß ich nicht, gehören die zusammen?
    Nr. 11 sieht auf jeden Fall seeehr nach Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum s.l.) aus und die 10 würde dazupassen.


    Nr. 33+34 sollte man mit Pycnoporellus fulgens (Leuchtender Weichporenschwamm) vergleichen. Dabei darf man sich nicht verunsichern lassen durch Substratangaben "an Nadelholz".
    Die Art hat inzwischen auch Laubholz für sich entdeckt. Scheinbar ist es so, dass je nördlicher der Fundort desto wahrscheinlicher ist auch Laubholz als Substrat.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Die Partisanenhütten sind gruselig. Da geht mir schon beim Betrachten der Bilder ein Schauer den Rücken runter. Mögen solche Zeiten niemals wiederkehren!


    Bei der Frage zu Phellinus populicola vs. Phellinus tremulae schließe ich mich Jonas an. Da bin ich neugierig. Zumal mit Phellinus igniarius s.l. noch eine weitere Art an Pappel gehen kann, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Die Unterscheidung verwirrt mich selbst nämlich außerordentlich. X/


    Eine Alternative zum von Ingo vorgeschlagenen Pycnoporellus fulgens (wäre auch mein Favorit), könnte noch Hapalopilus croceus sein (ich nenne den mal auf deutsch: Knallgelblicher Weichporling).



    LG, Pablo.

  • Rein makroskopisch schaut der Feuerschwamm zumindest für mich wie typische P. tremulae aus, wie ich sie aus Skandinavien kenne. Auch das Wachstum nahe von Ästen soll typisch sein.
    H. croceus ist übrigens eine sehr seltene Art an uralten Eichen, das würde mich doch sehr überraschen, wenns der wäre. Selber habe ich die Art aber noch nicht gefunden...


    Gruss Jonas

  • Hallo zusammen,


    es freut mich, dass zumindest einige den 2. Teil von meinem Bericht gelesen haben. Durch viele Posts von Scrubby ist er schnell aus der ersten Seite verschwunden. :(


    Entschuldigung auch die späte Antwort. Ich war den ganzen Tag nur über das Handy online und mit einer sehr schhlechten Verbindung, deshalb antworte erst.

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -


  • Hallo Joli!
    Wieder eine sehr schöne Fortsetzung. Danke, dass Du das alles mit uns teilst.
    Und herzlichen Glückwunsch zum Chagafund!


    Liebe Tuppie,


    danke für die Glückwünsche! Ich habe danach so lange hier in Deutschland gesucht und nun bin ich in einem anderen Land fündig geworden und noch in solchen Mengen! :)[hr]


    Hallo Joli,


    ich kann dein Glücksgefühl fast selber spüren, ich kann mir echt vorstellen wie schon da sein muss und was für interassanten Dinge zu finden sind, die Landschaft ist ein Traum.


    Danke das wir auch daran teilnehmen dürften.



    Hallo Mario,


    Glücksgefühle hatte ich während meines Litauen-Aufenthaltes tatsächlich mehrere. War schon sehr lange nicht im Frühling dort. Jetzt, wo ich mich mit Pilzen beschäftige, sah ich natürlich alles mit anderen Augen.


    Du muss mal mitkommen, dann erlebst du alles selbst! ;)
    [hr]


    Weitere schöne Einblicke nach Litauen, es erinnert einem schon ein wenig an Skandinavien.


    Hallo Jonas,


    es freut mich, dass Litauen Dich Skandinavien erinnert hat bzw. Du Dich so beim Betrachten der Bilder gefüllt hast. :) In Skandinavien (genauer gesagt: in den Wäldern dort) war ich bis jetzt leider noch nicht, kann mir aber vorstelllen, dass es dort ähnlich aussieht. Immerhin, es liegt ca. auf dem gleichen Breitengrad/Höhe.



    P. populicola, bist du dir sicher? Diese Art wäre wohl deutlich seltener als die im Norden häufige P. tremulae.
    Die Flechte könnte Usnea sp. sein.


    Nein, sicher bin ich nicht. Habe jedenfalls nicht mirkroskopiert.
    Phellinus tremulae könnte besser passen. Wie Du bereits unten geschrieben hast, Phellinus tremulae soll bevorzugt in der Nähe von Ästen wachsen, während Phellinus populicola sich mehr aus Baumwunden entwickelt (dazu habe ich auch eine Disskussion gefunden - vgl. hier).


    Außerdem, die Fruchtkörper von Phellinus tremulae soll huf- oder scheibenförmig sein.


    Wenn man danach geht, dann passt P. tremulae besser. Werde gleich im Bericht ergänzen.


    Anbei noch ein Bild von einem weiteren Fruchtkörper (es ist schon ziemlich huf-/scheibenförmig):



    Die Flechte könnte Usnea sp. sein.


    Danke für den Tipp für die Flechte! Usnea müste sein. Mal sehen, ob jemand sonst noch über diesen Bericht irgendwann stolpert und das bestätigt.
    [hr]


    Sag mal, diese Partisanenanlagen, die halten sich bis jetzt? Geht das überhaupt?


    Hallo Ingo,


    nein, die Partisanenanlagen sind nicht mehr original, sondern wieder aufgebaut worden. (Im verlinkten Bericht steht auch so, man muss nur übersetzen. ;)



    Bei Nr. 10 und 11 weiß ich nicht, gehören die zusammen?
    Nr. 11 sieht auf jeden Fall seeehr nach Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum s.l.) aus und die 10 würde dazupassen.


    Ja, 10+11 ist der gleiche Pilz. Als ich den Pilz vom oben gesehen habe, dachte ich eher an eine Tramete, aber von unten betrachtet sieht auch für micht jetzt nach einem Wurzelschwamm aus. ;)



    Nr. 33+34 sollte man mit Pycnoporellus fulgens (Leuchtender Weichporenschwamm) vergleichen. Dabei darf man sich nicht verunsichern lassen durch Substratangaben "an Nadelholz".
    Die Art hat inzwischen auch Laubholz für sich entdeckt. Scheinbar ist es so, dass je nördlicher der Fundort desto wahrscheinlicher ist auch Laubholz als Substrat.


    Mit dem ockerfarbigen Weichporling Nr. 33+34+35 ist eine schwierige Sache.
    Substrat "Birke" hat mich tatsächlich etwas verunsichert. Pycnoporellus fulgens (Leuchtender Weichporenschwamm) gefällt mir ansonsten auch gut.
    Werde gleich im Bericht vermerken.

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
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  • Hallo Joli,


    sehr gerne würde ich dich begleiten aber ich befürchte das bleibt erstmal ein Traum aber der Kottenforst würde ich auch mal sehen wollen und hoffe das wir es bald durchziehen können. :thumbup:

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.


  • Die Partisanenhütten sind gruselig. Da geht mir schon beim Betrachten der Bilder ein Schauer den Rücken runter. Mögen solche Zeiten niemals wiederkehren!



    Hallo Pablo,


    du hast Recht - die Partisanenhütten sehen nicht sehr gemütlich aus. Ich bin auch froh, dass zu unserer Zeit so was nicht mehr nötig ist und hoffe, dass so was niemals wieder kommt. Es ist aber trotzdem ganz interessant da zu sein. Man sieht häufig noch den versunkenen Boden bzw. Löcher im Boden, wo früher mal so was ähnliches war und stellt sich vor, wie wohl damals den "Waldbrüdern" im Wald ergangen ist... Es war wirklich schreckliche Zeit.



    Bei der Frage zu Phellinus populicola vs. Phellinus tremulae schließe ich mich Jonas an. Da bin ich neugierig. Zumal mit Phellinus igniarius s.l. noch eine weitere Art an Pappel gehen kann, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Die Unterscheidung verwirrt mich selbst nämlich außerordentlich. X/


    Mit den Feuerschwämmen ist tatsächlich nicht so einfach. Ich habe gerade gelesen, dass sogar mikroskopische Unterscheidung schwierig ist.


    [url=http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,216.0.html]Hier[/url] habe ich ein interessante Informationen gefunden, wie man beide Arten makroskopisch unterscheiden kann:
    "Ein gutes makroskopisches Merkmal, um Ph. tremulae von Ph. populicola abzugrenzen, sind die durch den Hutrand verlaufenden Risse, während bei Ph. populicola die Risse vor der Hutkante stoppen. Diese Beobachtung bezieht sich natürlich ausschließlich auf vitale Frk. Dies erwähnt JAHN auch 1962 in den Westfälischen Pilzbriefen. Weiter besitzen Frk. von Ph. tremulae eine scharfe und keine wulstige Hutkante. ...Darüber hinaus vermag Ph. populicola deutlich größere Frk. auszubilden."


    Ich finde, dass mein Phellinus eher scharfe Kanten hat. Und auf dem nachgeliefertem Bild sieht man mind. einen Riss, der über die Kante geht. Also - es spricht alles für Espen-Feuerschwamm (Phellinus tremulae). Jonas hatte also Recht. :)



    Eine Alternative zum von Ingo vorgeschlagenen Pycnoporellus fulgens (wäre auch mein Favorit), könnte noch Hapalopilus croceus sein (ich nenne den mal auf deutsch: Knallgelblicher Weichporling).


    Mir gefällt auch Ingo's Vorschlag. Ich werde den b.a.w. mit Leuchtender Weichporling (Pycnoporellus fulgens) benennen.


    Hier noch ein zusätzliches Bild vom Porling:


    Mehr Informationen habe ich dazu leider nicht. Die Porlingreste auf der Birkenrinde sind auf der Fensterbak in Litauen liegen geblieben... ;(
    Ich denke, ich werde getrockneten Exsikkat zuschicken lassen und versuche zu finden, wer den für mich mikroskopiert. Oder ich werde die Fundstelle im Herbst aufsuchen in der Hoffnung dort frische Exemplare zu finden, was viel schöner wäre. :)
    [hr]


    Hallo Joli,


    ich habe natürlich beide Teile gelesen.


    Hallo Ralf,


    es freut mich, dass mein Bericht nicht ganz untergegangen ist.
    Gleich stelle ich in diesem Thread auch noch eine Ergänzung ein, die ich heute tagsüber vorbereitet habe. Also - Augen offen halten.



    ...wundervolle Natur, in der ich gar nicht wüsste, was ich zuerst machen sollte. Pilze sammeln oder angeln. :)


    Komme doch mal mit nach Litauen und zwar für beides: Pilze sammeln und angeln. Angeln würde ich auch sehr gerne mal ausprobieren. ;)
    [hr]




    Hallo Joli,


    sehr gerne würde ich dich begleiten aber ich befürchte das bleibt erstmal ein Traum aber der Kottenforst würde ich auch mal sehen wollen und hoffe das wir es bald durchziehen können. :thumbup:


    Hallo Mario,


    mit dem Kottenforst werden wir schon schaffen. Ich melde mich, wenn es mir passt. Litauen ist natürlich etwas weiter. Aber auch da werden wir schon eine Lösung finden. :)
    [hr]



    Fortsetzung.


    Damit in diesem Thread auch etwas frühlinghafter wird (div. Baumpilze haben wir genug im Winter gesehen), stelle ich noch ein paar Bilder ein aus dem gleichen Waldstück von einer offeneren Stelle am Fluss, wo einst eine alte Mühle stand. Der Ort heißt Marimontas, wovon leider lediglich einige Ruinen übrig geblieben sind.





    Am Ufer des Flusses wachsen blaue Leberblümchen, Gelbe Windröschen, Sumpfdotterblumen und E: Stachelhalme Schachtelhalme, evtl. Teich-Schachtelhalme (Equisetum fluviatile), danke abeja!









    Dort habe ich viele schöne Anemonenbecherlinge (Dumontinia tuberosa) gefunden, auch mein Erstfund in Litauen!







    Man sieht hier sehr gut, wie die Becherlinge einem knollenförmigen Sklerotium entspringen.


    Lt. wikipedia, wachsen die Annemonenbecherlinge v.a. auf den Buschwindröschen. Diesmal habe ich sie auf den Gelbem Windröschen gefunden.


    Ich denke, es könnte hier ein idealer Ort für die "M" sein. Die Pflanzen m.E. passen - kalhaltiger Boden ist dort definitiv, feucht genug ist ebenfalls.



    Leider habe ich dort keine "M" gefunden. Vermutlich war noch zu früh dafür. Im nächsten Jahr muss ich wohl etwas später meinen Urlaub planen. :P


    Hier habe ich mich von der Wanderung erholt und verabschiedete mich von diesem schönen Örtchen.

    Eine kleine rote Spinne. Rote Samtmilbe. Danke, Ingo!


    Die Fortsetzung folgt im Teil 3.

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli!

    Zitat


    Eine kleine rote Spinne.


    Ich glaube, die heißen Rote Samtmilbe.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Joli!


    Schöne Fortsetzung.
    Aber Latein wird dort ja kaum gesprochen denke ich, und "Marimontas" dürfte also nichts mit "Meer" und "Bergen" zu tun haben. ;)
    Das Gebiet sieht jedenfalls toll aus, und auch vielversprechend.
    Aber man sieht auch auf diesem Bildern, daß die Natur dort oben deutlich weniger weit ist, als hier. Schade, sicher wäre das Gemörch dort bald aufgetaucht.


    Danke übrigens für den Link zum BMG - Forum. :thumbup:
    Eine sehr aufschlussreiche Diskussion mit sehr guten Pilzkennern. Insgesamt scheint es da ein bissel ähnlich wie mit vielen Röhrlingen zu sein: Gesamterscheinungsbild + Erfahrung = Art. ;)


    Ich denke, Pycnoporellus fulgens kannst du stehen lassen.
    Hapalopilus / Aurantioporus croceus sollte nur ein kleiner Hinweis sein, daß es schon auch noch ähnliche Arten gibt. Jonas hat hier natürlich vollkommen recht: Die Art ist sehr unwahrscheinlich, zumal wenn die Ökologie nicht passt.



    LG, Pablo.

  • Hey es geht ja weiter schön, schön, ja das riecht ja förmlich nach "M" die ganze Umgebung aber waren auch Eschen da? Das wäre dann sehr zum Vorteil. Gerade Heute habe ich daran gedacht meine Stelle mit den schönen Sumpf Blümschen besuchen zu gehen, hab mich dann aber um entschieden.


    Mal sehen was der Dritte Teil noch für uns bereit hält.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.


  • Danke, Ingo! Habe ich Internet recherchiert - das müsste die Rote Samtmilbe sein. Werde gleich korrigieren. [hr]


    Schöne Fortsetzung.
    Aber Latein wird dort ja kaum gesprochen denke ich, und "Marimontas" dürfte also nichts mit "Meer" und "Bergen" zu tun haben. ;)
    Das Gebiet sieht jedenfalls toll aus, und auch vielversprechend.
    Aber man sieht auch auf diesem Bildern, daß die Natur dort oben deutlich weniger weit ist, als hier. Schade, sicher wäre das Gemörch dort bald aufgetaucht.


    Hallo Pablo,


    es gibt mehrere Interpretationen, was bedeutet der Ortsname "Marimontas" (siehe auch hier - ich werde es übersetzen):


    Die erste Erklärung:
    Als die Armee von Napoleon damals aus Russland über Litauen abgezogen ist, die Einheimischen haben auf dem Hügel einen verletzten französischen Soldat gefunden. Sein Name war MarimÄ— oder MerimÄ—. Seit dem dieser Platz wurde "Merimantas" genannt. Aber da für Litauer sehr ungewöhnliche Bezeichnung war, hat man als "Marijos kalnas ("Berg von Marija") übersetzt, der später zum "Marimontas" wurde.


    Eine weitere Version:
    Es kommt vom lateinischen Wort "mori mont" = "Berg der Toten". Angeblich befinden sich auf einem nahe gelegenen Hügel die Grabstätte von den Soldaten von Napoleon. Bei Durchfahrt des Ortes mit dem Pferdewagen haben sich "Geister gezeigt" und die Pferde liefen wie bessesen den steilen Hang hinunter. Deshalb wurde dieser Ort "Marimontas" genannt.


    Danke übrigens für den Link zum BMG - Forum. :thumbup:
    Eine sehr aufschlussreiche Diskussion mit sehr guten Pilzkennern. Insgesamt scheint es da ein bissel ähnlich wie mit vielen Röhrlingen zu sein: Gesamterscheinungsbild + Erfahrung = Art. ;)


    Nichts zu danken - habe selbst gestern ganz zufällig entdeckt. Es freut mich aber, wenn es hilft. :)



    Ich denke, Pycnoporellus fulgens kannst du stehen lassen.
    Hapalopilus / Aurantioporus croceus sollte nur ein kleiner Hinweis sein, daß es schon auch noch ähnliche Arten gibt. Jonas hat hier natürlich vollkommen recht: Die Art ist sehr unwahrscheinlich, zumal wenn die Ökologie nicht passt.


    Ja, Pycnoporellus fulgens werde ich stehen lassen. Mal sehen, ob ich dort irgendwann man die frischen Fruchtkörper entdecke. Es wäre natürich sehr schön, weil auch dieser Porling ziemlich selten zu sein scheint.


    [hr]


    Hey es geht ja weiter schön, schön, ja das riecht ja förmlich nach "M" die ganze Umgebung aber waren auch Eschen da?


    Hallo Mario,


    Eschen habe ich dort leider nicht entdeckt bzw. es war nicht gut zu erkennen, da noch gar keine Knospen da waren.

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli,
    da kannst du sicher sein, dass deine ausführlichen Beiträge im Forum nicht untergehen.
    Ich bin auch immer wieder begeistert (neben Pilzen und Pflanzen) von den schönen Landschaftsaufnahmen. Es muss dort tolle Wälder geben.
    Der Stachelhalm ist aber ein Schachtelhalm, frag mich jetzt aber nicht welcher... (vielleicht ein junger steriler Spross vom Teich-Schachtelhalm, Equisetum fluviatilis)


    Eschen kann man (im Waldbestand) auch gut an typischer Rinde erkennen. Ich gehe auch immer mit kleinem Fernglas in den Wald, da kann man auch die Knospenstellung "ganz oben" sehen, bei Esche ist die gegenständig (normalerweise.. unnormalerweise auch so: http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic.php?t=12501)

  • Hallo abeja,


    es freut mich, dass auch Dir mein Bericht zugesagt hat.
    Und danke für die Korrektur! Natürlich war das ein Schachtelhalm - habe mich verschrieben, sorry. :shy:


    Danke auch für den Tipp mit Eschen und für den Link! :thumbup: Eschen erkenne ich schon, insb., wenn ich die Knospen sehe (siehe den 3. Teil), allerdings waren die Bäume zu groß bzw. zu weit um ohne Fernglas erkennen zu können, was das für welche sind.

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Hallo zusammen,


    bzgl. des Leuchtenden Weichporlings (Pycnoporellus fulgens) hat sich die Sache inzwischen gelüftet: Ich habe die Fundstelle auch im Sommer 2015 aufgesucht und am gleichen Stamm frische Pilze gefunden. Alles spricht für den Leuchtenden Weichporling. Siehe hier (Nr 1):
    http://www.pilzforum.eu/board/…?highlight=Meine+Neufunde

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
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