Beiträge von Bihlerben

    Hallo Benjamin,


    ich freue mich über abweichende Meinungen und spannende Wortwechsel viel zu sehr, als daß ich die unhöflich auffassen würde. :)


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag Jörg,


    ich habe zwei Fragen zu Farben - und immer geht es um die Farbe Rot. ;)


    Der Graue Wulstling wirkt ziemlich rötlich - vor allem die Hüllreste. Kommt das nur auf dem Bild so raus? Könnte das auch ein Perlpilz sein?


    Der Juniritterling hat einen rötlich verfärbten Stiel. Ich hatte letzten Monat auch einmal rote Flecken auf einem Mairitterlingsstiel. Ist das eine Verunreinigung? Oder verfärbt sich da tatsächlich das Stielfleisch? (Wenn man Rotverfärbung als Merkmal des Ziegelroten Rißpilzes im Kopf hat, könnte das zu Verunsicherung führen.) Weiß das jemand?


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Moin,


    es ist reine Raterei, aber ein brauner Becherling im Buchenwald könnte natürlich der Buchenwaldbecherling (Peziza arvernensis) sein. Der ist nicht selten und wie der Name schon sagt oft im Buchenwald zu finden. Da würde die hellere, kleiige Außenseite passen.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    bis letztes Jahr habe ich auch gedacht, daß ein zurechnungsfähiger Mensch den Maipilz und den Ziegelroten eigentlich nicht verwechseln kann, aber dann habe ich einen jungen Ziegelroten Rißpilz gefunden, der durch seine gedrungene Gestalt und seine Färbung tatsächlich einem Mairitterling zum Verwechseln ähnlich gesehen hat. Erst ein Blick unter den Hut hat Klarheit gebracht. Seitdem verstehe ich die vielen Vorsichtshinweise.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo, ich könnte mir vorstellen, dass der beim Quetschen mehlartig (= stark ranzig ähnlich Salatgurke) riecht und sich beim Eintrocknen langsam gelblich verfärbt. Vergleiche mit der Gruppe der Gilbenden Erd-Ritterlinge (Tricholoma argyraceum oder inocybeoides). Breitblattrübling schließe ich aus.

    Viele Grüße, Emil

    Ich kenne den Gilbenden Erdritterling viel schuppiger, aber ausschließen will ich ihn nicht. Breitblätter haben auch ausgebuchtet angewachsene Lamellen. Ich glaube, daß ich es "erriechen" könnte, aber nur mit Bild ist es schwer...


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo Ben,

    nach all dem Input für dich hätte ich noch zu ergänzen, dass der deutsche Name für Inocybe erubescens Ziegelroter Risspilz ist. Den Rötenden Risspilz gibt es auch, er heißt Inocybe godeyi und wird dir im Sommer sicher noch über den Weg laufen, solltest du jetzt nicht abgeschreckt sein und weiterhin Risspilze anschauen. Und ja, Zystiden erkennst du daran, dass sie keinen lichtbrechenden Inhalt haben. Und Sterigmen (sehen aus wie Teufelshörnchen) haben sie selbstverständlich auch nicht. Meistens sind sie größer als Basidiolen und ragen aus dem "Basidiolen-Meer" auffallend hervor.

    FG

    Oehrling

    Ich habe "rötend" als Eigenschaftswort gebraucht, aber als großgeschriebenes erstes Wort kann man es nicht von einem Namen unterscheiden.


    Abgeschreckt bin ich gar nicht, das ist ja das Schlimme! ;) Vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten.


    Benjamin

    Könnte jemand auch ohne Kenntnis der Gattung und der Art sagen, daß meine "Keule" keine Zystide, sondern eine Basidiole ist? Woran würde derjenige das festmachen? Oder weiß man das nur dann sicher, wenn man weiß, wie die Zystiden auszusehen haben?


    Benjamin

    Guten Tag,


    ich habe heute ne größere Menge Rißpilze (in kleinen Grüppchen, alle entlang von Wegen) gefunden und halte sie für Inosperma erubescens.


    Fundort: Wegrand im Laubmischwald

    Geruch: fruchtig mit eher unangenehmer Komponente

    Stiellänge: 4 bis 8 cm

    Hutdurchmesser: 6 bis 8 cm

    Gestalt: kompakt, fleischig

    Farbe: weiß oder ockerlich, dann rötend

    Sporenmaße: 10,5 - 11,7 - 13,5 x 6 - 6,8 - 8 mu (zehn Stück vermessen)

    Sporenform: elliptisch, teilweise dickwandig wirkend

    Zystiden: sowohl an der Blattschneide als auch Blattfläche keulig, dünnwandig und ohne Schopf. Eine davon hat 45x15 mu gemessen

    Hutdeckschicht: hyphig mit Schnallen


    Bilder:



    Ich hätte zwei Fragen:

    - Bei der Bestimmung bin ich mir eigentlich sicher, da ähnlich gefärbte rötende Rißpilze Zystiden mit Kristallschopf hätten. Gibt es Einwände?

    - Sind meine Herangehensweise und Bilder grundsätzlich in Ordnung? (Zum Beispiel: interessiert man sich bei Rißpilzen überhaupt für die Hutdeckschicht? Ich hab es nicht geschafft, Bilder davon ohne viele Luftblasen zu machen. Was hätte ich besser machen können?)


    Ich freue mich auf Antworten. Vielen Dank im voraus.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    wenn ich die Seite neu lade, kommt jedesmal ein leicht veränderter Text. Und einer davon enthält tatsächlich den Hinweis, beide Pilze seien eßbar. Daß jedesmal etwas anderes angezeigt wird, macht es nicht gerade einfacher, die Informationen nachzuvollziehen.


    Viele Grüße,

    Benjamin


    Guten Tag,


    ich hatte gestern auch einen Pilz, den ich als Voreilenden Ackerling angesprochen habe, und der leichten Rettichgeruch hatte. Das hat mich überrascht, früher hatte ich immer Kakaogeruch wahrgenommen. Hier: https://www.saarpilz.de/voreilender-ackerling.html wird aber auch Rettichgeruch erwähnt. Von Mehlgeruch liest man auch (hatte ich noch nie). Der Geruch scheint also recht veränderlich zu sein - womöglich auch weil das mehrere Arten sein sollen.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    ich stimme den bisherigen Antworten zu. An der Schreibweise mit Bindestrich stört mich, daß manchmal Bezüge hergestellt werden, die ich überraschend oder falsch finde. Zum Beispiel schreibt Winkler "Fichten-Zapfenrübling". Aber haben die, die das Wort geprägt haben, wirklich einen Zapfenrübling der Fichte gemeint? Haben sie nicht vielmehr von einem Rübling auf Fichtenzapfen sprechen wollen (also wenn dann "Fichtenzapfen-Rübling"!)?


    Zu unüberwindbaren Verständnisproblemen führt das natürlich trotzdem nicht... ;)


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Liebe Corinne,


    genau den meine ich. Der ist farblich variabel, er muß nicht immer grün sein. Als Erkennungszeichen kenne ich noch, daß die Blätter in der Nähe des Stiels auffällig gegabelt sind. Wie die anderen Speisetäublinge auch hat er am Stielgrund oft ockerfarbene Flecken. Wenn ein Täubling wie ein Frauentäubling aussieht, die Blätter aber splittern, vergleiche ich immer mit dem Grünen Speisetäubling (natürlich gibt es noch mehr solche).


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Jo, Papageien-Täubling würde mit violetter Färbung unter der Huthaut ebenfalls passen. Absolut gleich bzw. hochwertig in der Betrachtung unter den Täublingen und bei mir an diversen Stellen zuweilen gleichsam auffindbar mit dem Frauentäubling.

    Guten Tag,

    warum nicht R. heterophylla? Weil die Blätter nicht dicht stehen?

    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    ich glaube, an der Borke eine Eiche und mehrere Hainbuchen erkennen zu können. Im Hintergrund links könnten auch Buchen (bei uns: Rotbuchen) zu sehen sein.


    Einige Pilze unterscheiden Buchen von Hainbuchen, deshalb sollten wir Pilzfreunde das auch tun. ;)


    Viele Grüße,

    Benjamin

    So, die letzten 3 Tage hat es 27 Liter geregnet. Hätte noch mehr sein können, aber immerhin kam nicht alles auf einmal, sondern schön verteilt. Selbst im Unterholz ist es jetzt mal schön nass geworden, das gibt Hoffnung für den Mai.

    Maipilze habe ich noch nie (bewusst) gefunden, da werde ich jetzt mal die Augen aufsperren. Ich kenne hier auch eine Stelle für Sommersteinpilze, da war letztes Jahr Totalausfall, vielleicht kommt ja dieses Jahr wieder was ^^.

    Guten Tag,


    ich finde Mairitterlinge fast nur am Waldrand oder am Rand von grasbewachsenen Lichtungen oder neben Wegen. Besonders da, wo es in der Nähe Gras gibt, hab ich bisher Glück gehabt.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hi Martin, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber das klingt erstmal so als wäre der PSV (noch) nichts für dich. Dafür sind fundierte Gattungs- und Artenkenntnisse inkl. Mikroskopie nötig. Es gibt aber bei der DGfM auch den Pilzcoach, vllt wäre das was für dich?

    Guten Tag,


    offiziell braucht man für den PSV keine Mikroskopierkenntnisse, diese werden auch in keiner Weise geprüft. Praktisch sind sie natürlich während der Vorbereitung nützlich, wenn man Arten bestimmen will.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    zu der Beschreibung fällt mir der Gelbstielige Nitrathelmling (Mycena renati) oder der Winterhelmling (Mycena tintinnabulum) ein. Der Erstgenannte kommt auch schon im Frühjahr, aber bisher hab ich ihn dieses Jahr noch nicht gefunden... der zweite wäre jetzt typisch, aber er hat nach meinem Empfinden einen anderen Geruch.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Das hat mir sehr weitergeholfen. Vielen Dank für die tollen Antworten.


    Benjamin

    Guten Abend,


    meine frühesten Stockschwämmchen im Jahr habe ich ab Mitte März gefunden. Die gezeigten Fruchtkörper sind wohl Ende Dezember/Anfang Januar gewachsen, ob der Pilz dann im März gleich wieder Fruchtkörper bilden will, weiß ich nicht, aber ich würde mir die Stelle merken und öfters mal hinschauen. Bei frischeren Fruchtkörpern kann man dann die Art auch leichter bestimmen.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo Matthias,


    ah, mir fällt ein, daß ich eine Information unterschlagen habe, die wohl wichtig ist: ich habe den Fruchtkörper gefunden, indem ich die Streuschicht des Waldbodens beiseitegeschoben habe. Der Pilz war also vorher völlig bedeckt, was den reinweißen Hut erklären könnte.


    Die Frage von Wolfgang P., ob die Blätter so reduziert sein können, finde ich spannend und sehr berechtigt. Bei Winkler oder FoTE finde ich nichts dazu. In Fungi of Temperate Europe werden allerdings Fruchtkörper von Phloeomana alba und Phloeomana speira abgebildet, bei denen die Lamellen auch reduziert wirken und im Text wird angegeben, daß sie Phloeomana hiemalis ähneln können, aber etwas andere Sporen haben. Hätten die Lamellen sich mit mehr Zeit und mehr Licht noch "ausgebreitet"?


    Viele Grüße,

    Benjamin

    So, jetzt bin ich zum Nacharbeiten gekommen. Ich habe Trama und Sporen mit Melzers benetzt und nach ein paar Minuten mehrfach Wasser zugegeben und mit Klopapier abgezogen. Wenn ich jetzt beides im Mikroskop betrachte, ist es gelb bis dunkelgelb. Wäre es rot oder braun, würde ich es als dextrinoid bezeichnen, wäre es grau oder blau oder violett, würde ich es als amyloid bezeichnen. Beides ist nicht der Fall.


    Wenn ich jetzt bei Antonin und Nordeloos den Gattungsschlüssel durchgehe, komm ich sofort bei Hemimycena raus, wie Wolfgang P. bereits nahegelegt hat. Im Hemimycenaschlüssel stoße ich aber auf Probleme. Ich komme entweder auf Hemimycena subglobispora oder auf Hemimycena rickenii. Bei subglobispora paßt die Lamellenanzahl nicht. Hemimycena rickenii finde ich im Winkler und in FoTE nicht. Bei Antonin und Nordeloos sind die Sporen deutlich schmaler angegeben, so daß ich diese Art eigentlich auch ausschließen möchte.


    Ein weiteres Problem habe ich mit dem Antonin-Nordeloos-Schlüssel. Die Gattung Phloeomana hat auch inamyloide Sporen. Wenn ich es recht verstehe, war Phloeomana 2004 noch Teil von Mycena. Aber bei Antonin und Nordeloos ist Inamyloidität im Gattungsschlüssel ein Ausschlußkritierium für Mycena.


    Ich meine immer noch, daß als Gattung Phloeomana am besten paßt. Meine Vermutung Ph. hiemalis ist etwas erschüttert, da die meisten Abbildung keine reinweißen, sondern leicht bis stark braune Hüte zeigen. Phloeomana alba soll aber Cheilozystiden mit Auswüchsen haben und die habe ich nicht gesehen.


    Bei nächster Gelegenheit arbeite ich noch etwas weiter, aber schwierig ist das Kleinzeugs schon... ;)


    Benjamin