Beiträge von Bihlerben

    Nachdem ich einen Bericht in der Schweizer Pilzzeitung gelesen habe, dass Pilzsammler statt den vermuteten Maronenröhrlingen Kopfige Kernkeulen gesammelt, zubereitet und gegessen haben, wundert mich nichts mehr. Diese Vergiftung war nicht ohne.

    Guten Tag Peter,


    hab ich dich richtig verstanden, daß sich jemand mit Kopfigen Kernkeulen vergiftet hat? Was enthalten die für ein Gift und wie verläuft die Vergiftung?


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Wobei ich hier aber tatsächlich trotz der etwas hochstehenden Scheide eine weiße Amanita citrina nicht 100% ausschließen würde. Manchmal machen die auch solche Faxen und mit Schnupfen könnte auch der typische Geruch nicht wahrgenommen worden sein. Tendenz aber auch bei mir zu einem weißen grünen Knolli

    Viele Grüße

    Amanita citrina meine ich ausschließen zu können. Den Geruch kenne ich gut. Außerdem hatte der Pilz eine lappige Scheide, die bei der Entnahme aus dem Boden abgefallen ist. Das kenne ich so vom Gelben nicht.

    Meine Frau hat den Geruch als rettichartig empfunden. Meine Tochter hat auch Schnupfen. Rettichgeruch spräche für A. virosa. Kalilauge hatte ich vor Ort nicht und den Fruchtkörper habe ich leider nicht mehr. Kann der Kegelhütige auch so flach ausgebreitete Hüte haben?

    Interessanterweise hat meine Tochter bei Betrachtung im Kunstlicht gesagt: "Der ist doch gar nicht weiß, der ist doch grün." Ich empfinde ihn zwar immer noch als weiß, aber der Hut hat in der Mitte einen leicht gründlichen Schimmer. Im Wald war das aber nicht zu erkennen.


    Benjamin

    Guten Tag,


    ich habe heute im Fichtenwald bei Bad Dürrheim (vermutlich deutlich saurer Boden) einen weißen Wulstling gefunden.


    Geruch: für mich unauffällig (ich habe Schnupfen)

    Begleitbäume: Fichten, in einiger Entfernung möglicherweise auch Laubbäume (hab ärgerlicherweise nicht genug darauf geachtet)

    Stieloberfläche: weiß auf weiß genattert


    Wegen der Stielnatterung und da der Hut nicht kegelig ist, würde ich den Pilz als Amanita phalloides var. alba bezeichnen. Oder könnte es auch etwas anderes sein? Was?



    Danke für Antworten.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Ich kenne kaum einen anderen Pilz, der in den vergangenen Jahren derart massiv zugenommen hat wie der WuBi. Schade, dass er für die Küche untauglich ist, obwohl der bittere Geschmack kaum wahrnehmbar ist.

    Guten Tag,


    ich nehme Bitterkeit wenig wahr. C. radicans schmeckt für mich roh verkostet mild. Aber als ich vor Jahren mal eine Pfanne davon zubereitet habe (die schwerwiegendste Pilzverwechslung meines Lebens), war das Gericht so unglaublich bitter, daß der Gedanke, die Pampe zu verspeisen, niemals aufgekommen wäre. Möglicherweise wird der Wurzelnde Bitterröhrling also beim Erhitzen nochmal bitterer. Allerdings fehlt mir der Ehrgeiz, dies einer näheren Untersuchung zu unterziehen. Ich verbringe meine Zeit lieber mit Schämen, daß ich mal auf den WuBi reingefallen bin. ;)


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    ich habe heute zwei Röhrlinge zum ersten Mal gefunden. Mag jemand draufkucken, ob ich die richtig bestimmt habe?


    Den ersten hätte ich *Butyriboletus appendiculatus* genannt.

    Fundort: Parkplatzrand bei Vaihingen an der Enz (wärmebegünstigt)

    Begleitbäume: Eiche, Linde, verschiedene Laubsträucher

    Geruch: unauffällig



    Der Stiel hatte einen schmal zulaufenden Fortsatz.



    Der zweite ist meiner Meinung nach *Boletus aereus*.


    Fundort: Mischwald bei Vaihingen an der Enz (wärmebegünstigt)

    Begleitbäume: Eiche und Hainbuche

    Geruch: unauffällig



    Die Hüte waren auffällig dunkler als bei den Sommersteinpilzen nebenan.


    Über Zustimmung oder Widerspruch würde ich mich freuen, besonders über eine Begründung dazu. Dankeschön.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Winkler gibt das bei Inosperma calamistratum an, 123Pilze bei Inosperma maculatum, cookei und erubescens, vielleicht auch bei weiteren.


    Das mag nicht der vorherrschende Geruch sein, sondern nur eine Geruchskomponente bei alten Fruchtkörpern. Ich meine, das Spermatische letztes Jahr bei einem Ziegelroten Rißpilz gerochen zu haben. Dieses Jahr gar nicht, da war der Geruch immer obstartig.


    Benjamin

    Guten Tag,


    zumindest bei einigen Arten der Gattung Inosperma wird oft angegeben, daß sie *auch* spermatisch riechen können (z.B. I. erubescens).


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Vorsicht ! Er ist tödlich giftig.

    Guten Tag,


    Vorsicht: auf manchen Internetseiten hat es sich eingebürgert, bei unklarer Giftigkeit sicherheitshalber "tödlich giftig" hinzuschreiben. Gibt es diesbezüglich gesicherte Erkenntnisse zu Cortinarius bolaris? Mir ist nichts bekannt.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo Zusammen

    Das ist kein Schuppiger Sägeblättling, der hat wie der Name schon sagt -> gesägte Lamellenschneiden.

    Das ist schon ein Agaricus, aber ich müsste jetzt auch raten evt. Ein Agaricus bisporus


    LG Andy

    Ich hab das Gefühl, daß man die gesägten Schneiden sogar sieht. Aber für einen jungen (?) Sägeblättling sind die Blätter ziemlich dunkel und die Gestalt ist auch nicht ganz typisch. Es kann deshalb schon sein, daß ich mich irre...


    Benjamin

    Guten Tag,


    ich würde den Pilz mit einem Schuppigen Sägeblättling vergleichen. Falls das stimmt, wäre das Substrat (eventuell vergrabenes) Holz gewesen.


    Mit freundlichen Grüßen,

    Benjamin

    Guten Tag,


    ich finde Mikroskopieren schwer, vor allem am Anfang (da bin ich mehr oder weniger immer noch). Man sieht irgendetwas, weiß aber nicht, was es ist.


    Ich habe es erhellend gefunden, eine dünne Scheiben vom Hut quer zu den Blättern abzuschneiden. Diese Scheibe sieht dann wie ein Kamm aus, wobei oben die durchgehende Huthaut ist und unten die abgesäbelten Lamellen hängen. Jetzt kann man sich das bei niedrigen Vergrößerungen anschauen und Schritt für Schritt stärker vergrößern.


    Der Vorteil ist: man kann sich orientieren. Man weiß, was Huthaut, Hutfleisch, Lamellenfläche und Blattschneide ist. Ab welcher Vergrößerung sieht man Basidien? Sieht man die Sterigmen? Wieviele Sporen sitzen auf den Ständerzellen? Gibt es Zystiden? Wo?


    Für gute Mikrobilder ist das nicht so gut, weil man viel zu viel Material auf dem Objektträger hat (man kriegt vielleicht nicht mal ein Deckgläschen draufgedrückt, ohne es zu zerbrechen). Aber zum Orientieren fand ich es nützlich.


    Sporen sollte man am Anfang vor allem als Sporenabwurfpräparat mikroskopieren. Da erkennt man durch das sich wiederholende Muster klar, was die Sporen sind. Wie oft habe ich schon Luftbläschen oder Dreck für Sporen gehalten?!


    Im Tintling gab es eine Serie übers Mikroskopieren: http://tintling.com/literatur/pilzbuecher_31.html. Außerdem gibt es Bücher über Pilzmikroskopie. Ehrlichgesagt bin ich mit dem allem nicht so ganz gut zurechtgekommen. Das Buch von Erb und Matheis zeigt vor allem, was man sehen kann (und ist damit schon nützlich!), aber mir wären am Anfang Schritt-für-Schritt-Anleitungen lieber gewesen, und die bietet es nicht.


    Die Bemerkungen der erfahrenen Forenmitglieder, wenn man mal wieder ein mieses Bild reingestellt hat, sind schmerzhaft, aber ohne ehrliche Rückmeldung macht man nie Fortschritte.


    Viel Erfolg, viel Geduld und viel Freude! :)


    Benjamin

    Hallo Benjamin,


    ich freue mich über abweichende Meinungen und spannende Wortwechsel viel zu sehr, als daß ich die unhöflich auffassen würde. :)


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag Jörg,


    ich habe zwei Fragen zu Farben - und immer geht es um die Farbe Rot. ;)


    Der Graue Wulstling wirkt ziemlich rötlich - vor allem die Hüllreste. Kommt das nur auf dem Bild so raus? Könnte das auch ein Perlpilz sein?


    Der Juniritterling hat einen rötlich verfärbten Stiel. Ich hatte letzten Monat auch einmal rote Flecken auf einem Mairitterlingsstiel. Ist das eine Verunreinigung? Oder verfärbt sich da tatsächlich das Stielfleisch? (Wenn man Rotverfärbung als Merkmal des Ziegelroten Rißpilzes im Kopf hat, könnte das zu Verunsicherung führen.) Weiß das jemand?


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Moin,


    es ist reine Raterei, aber ein brauner Becherling im Buchenwald könnte natürlich der Buchenwaldbecherling (Peziza arvernensis) sein. Der ist nicht selten und wie der Name schon sagt oft im Buchenwald zu finden. Da würde die hellere, kleiige Außenseite passen.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Guten Tag,


    bis letztes Jahr habe ich auch gedacht, daß ein zurechnungsfähiger Mensch den Maipilz und den Ziegelroten eigentlich nicht verwechseln kann, aber dann habe ich einen jungen Ziegelroten Rißpilz gefunden, der durch seine gedrungene Gestalt und seine Färbung tatsächlich einem Mairitterling zum Verwechseln ähnlich gesehen hat. Erst ein Blick unter den Hut hat Klarheit gebracht. Seitdem verstehe ich die vielen Vorsichtshinweise.


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo, ich könnte mir vorstellen, dass der beim Quetschen mehlartig (= stark ranzig ähnlich Salatgurke) riecht und sich beim Eintrocknen langsam gelblich verfärbt. Vergleiche mit der Gruppe der Gilbenden Erd-Ritterlinge (Tricholoma argyraceum oder inocybeoides). Breitblattrübling schließe ich aus.

    Viele Grüße, Emil

    Ich kenne den Gilbenden Erdritterling viel schuppiger, aber ausschließen will ich ihn nicht. Breitblätter haben auch ausgebuchtet angewachsene Lamellen. Ich glaube, daß ich es "erriechen" könnte, aber nur mit Bild ist es schwer...


    Viele Grüße,

    Benjamin

    Hallo Ben,

    nach all dem Input für dich hätte ich noch zu ergänzen, dass der deutsche Name für Inocybe erubescens Ziegelroter Risspilz ist. Den Rötenden Risspilz gibt es auch, er heißt Inocybe godeyi und wird dir im Sommer sicher noch über den Weg laufen, solltest du jetzt nicht abgeschreckt sein und weiterhin Risspilze anschauen. Und ja, Zystiden erkennst du daran, dass sie keinen lichtbrechenden Inhalt haben. Und Sterigmen (sehen aus wie Teufelshörnchen) haben sie selbstverständlich auch nicht. Meistens sind sie größer als Basidiolen und ragen aus dem "Basidiolen-Meer" auffallend hervor.

    FG

    Oehrling

    Ich habe "rötend" als Eigenschaftswort gebraucht, aber als großgeschriebenes erstes Wort kann man es nicht von einem Namen unterscheiden.


    Abgeschreckt bin ich gar nicht, das ist ja das Schlimme! ;) Vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten.


    Benjamin