Spaziergang durch mein Wohngebiet mit einigen Fragen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 699 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ibex.

  • Hallo,


    heute möchte ich euch noch einmal mit ein paar Funden meines Sonntagsspaziergangs nerven. Heute fange ich einmal mit der Wiese und dem ersten Problempilz an.


    01 Könnte das Hygrocybe coccinea, der Kirschroter Saftling sein?



    02 Erinnert mich an den Schleimfußsaftling ist aber nicht schleimig



    Dort gab es dann auch den richtigen Schleimfußsaftling (H. glutinipes)



    Ebenso die Wurmförmige Wiesenkeule.



    03 Dann stand dort noch dieser Wiesenbewohner herum (Espe in der Nähe). Hat jemand einen Vorschlag?



    Die kenne ich wieder, Nelkenschwindlinge



    Das sollten Heudüngerlinge sein.



    Dann ging es zu zwei Birken in der Nähe. Dort zeigten sich Grüne Birkentäublinge,



    Graue Scheidenstreiflinge



    Birkenpilze



    und ein einsamer Pfefferröhrling.



    Dannach zog es mich zu einer Ecke an der ich schon Espenrotkappen gefunden habe. Heute gab es keine aber dafür Pappel-Raufüße.



    Somit kenne ich nun einen neuen Standort dieser Art. Diese Espen brachten auch noch Unmengen an Perlpilzen hervor




    sowie diese großen Kremplinge.



    Dann ging es in Richtung meiner Steinpilzstellen. Auf dem Weg dorthin traf ich auf Würzige Tellerlinge,



    einen Grauen Wulstling



    und vermutlich den Stattlichen Rotfußröhrling.



    Thorwulf Dort angekommen war auch bei mir die Vorhut anwesend.



    Auf dem Heimweg bin ich noch zu meiner zum großen Teil zerstörten Bus- und Bahnwendeschleife gelaufen. Unterwegs fand ich noch unter einer Espe Rosascheckige Milchlinge.



    An der Wendeschleife zeigten sich am unversehrten Teil Perlpilze



    und auch noch zwei Exemplare von S. mendax, dem Kurznetzigen Hexenröhrling.



    Das war es erst einmal mit meinen nervigen Berichten. Vielleicht gefällt er ja auch den einen oder anderen.


    VG Jörg


    P.S.: Die Gebänderten Hainbuchenmilchlinge habe ich glatt vergessen zu erwähnen.


  • Hallo Jörg,



    den ersten Saftling halte ich für einen Hygrocybe miniata. Ich habe mehrere Stellen und kenne ihn eigentlich gut. Die gelben Lamellen sind eigentlich bei all meinen Funden immer so da gewesen, wie bei Deinen.


    Und wieder ein sehr schöner Bericht von Dir und gar nichts zu nerven.

    Liebe Grüße vom


    Bläuling


    Meine Bestimmungsversuche sind KEINE Verzehrfreigaben



    Schipse: 100-10 Startgebühr für APR 2024= 90 + 2 = 92

  • Hallo Jörg,

    Nr. 1 ist keinesfall der Kirschrote. Der ist kräftiger und hat keinen gerieften Hut. H. miniata kann man wegen der Riefund m. E. auch ausschließen. H. miniata ist absolut außerdem trocken und der Hut mit feinsten Schüppchen besetzt.

    Ich denke 1 + 2 sind H. insipida in unterschiedlichem Alter.

    LG Karl

  • Hallo,

    Hat Deine Nummer 3 erbärmlich gestunken?

    leider nein. Die haben einfach nur nach Erde gerochen.

    Bei 3 könnte ich mir Mallocybe dulcamara agg. vorstellen

    Das sollte passen. Auf diese Richtung wäre ich nie gekommen da die erdig gerochen haben. Bei Rißpilzen denke ich immer an spermatischen Geruch.

    H. miniata ist absolut außerdem trocken und der Hut mit feinsten Schüppchen besetzt.

    genau deswegen habe ich den auch ausgeschlossen. Die gab es nicht.


    Ich bin immer wieder fasziniert vom gewaltigen Wissen von Homo mycologicus var. Karlii ( Karl W) . Hoffentlich wird der 120 Jahre alt weil ich sonst immer auf dem Schlauch stehe.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg


    Tolle Funde, danke fürs Mitnehmen. :thumbup:

    Auf diese Richtung wäre ich nie gekommen da die erdig gerochen haben. Bei Rißpilzen denke ich immer an spermatischen Geruch.

    Nur falls es dich interessiert: Mallocybe und Inosperma riechen nie spermatisch. :)


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Guten Tag,


    zumindest bei einigen Arten der Gattung Inosperma wird oft angegeben, daß sie *auch* spermatisch riechen können (z.B. I. erubescens).


    Viele Grüße,

    Benjamin

  • Hallo nochmal

    zumindest bei einigen Arten der Gattung Inosperma wird oft angegeben, daß sie *auch* spermatisch riechen können (z.B. I. erubescens).

    Bei welchen Arten der Gattung Inosperma ist das so, weil du von einigen Arten schreibst? Selbst bei I. erubescens gibt es in der Fachliteratur kaum Beschreibungen die auf spermatischen Geruch hinweisen.


    Ich beziehe mich übrigens auf Ditte Bandini, eine der besten Risspilzexperten:
    https://www.inocybe.org/genus-inosperma/

    Geruch: unterschiedlich, teilweise nach Honig, Wanzen, intensiv süßlich oder unangenehm nach Fisch aber nicht spermatisch


    LG
    Benjamin

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  • Winkler gibt das bei Inosperma calamistratum an, 123Pilze bei Inosperma maculatum, cookei und erubescens, vielleicht auch bei weiteren.


    Das mag nicht der vorherrschende Geruch sein, sondern nur eine Geruchskomponente bei alten Fruchtkörpern. Ich meine, das Spermatische letztes Jahr bei einem Ziegelroten Rißpilz gerochen zu haben. Dieses Jahr gar nicht, da war der Geruch immer obstartig.


    Benjamin

  • 123Pilze ist leider ziemlich fehlerbehaftet und würde ich bei so komplizierten Gattungen ohnehin nicht verwenden.


    Bei der Info aus dem Winkler zu I. calamistratum könnte ich dir aber noch zustimmen, da auch Stangl den Geruch dort als "schwach spermatisch" beschreibt. Bei den anderen von dir erwähnten (123Pilze) Arten beschreibt er übrigens keinen spermatischen Geruch.


    Natürlich werden Gerüche auch bis zu einem gewissen Grad etwas individuell wahrgenommen.


    LG
    Benjamin

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