Täubling ...

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 601 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Guten Abend allerseits,


    gestern habe ich im sehr sandigen und nährstoffarmen Kiefernwald ein paar Täublinge gefunden, die ich gerne benamsen würde. Ohne Mikroskop oft schwierig, aber in so einem extremen Habitat mit Kiefern-Monokultur sollte sich das Kandidatenfeld zumindest etwas einengen lassen.


    Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen, die ordentliche Schärfe aber nach ein bis zwei Sekunden schon, die hat auch nachgewirkt.


    Wenn ich mir mal so bilderbuchmäßig die Täublinge im Gminder/Karasch anschaue, gefällt mit der Wolfs-Täubling von der Hutfarbe ganz gut, aber nicht von der Stielfarbe, obwohl das für diese Art beschriebene Habitat (stickstoffarme Kiefernheide und sehr späte Erscheinung im Jahr) perfekt passt.


    Was könnte es sonst sein und gibt es chemische Nachweismethoden? Ein Sporenabdruck ist auf dem kleinen Exemplar auch zu sehen, der wurde direkt mitgeliefert :)


    Beste Grüße,


    Frank


  • Ja, aber dummerweise ist das - neben Melzers Reagenz - genau das, was mir in meiner Prüfchemikalien-Sammlung noch fehlt. Ich bräuchte einen Lieferanten für Guajak-Harz, damit ich mir davon immer kleine Mengen in Alkohol auflösen kann. Die fertige Lösung ist nicht sonderlich stabil, deshalb möchte ich mir keine fertige Tinktur kaufen .


    Kann man mit Eisensulfat, Ammoniak, Formalin oder Phenol irgendwelche Arten festmachen oder ausschließen?


    Gruß,


    Frank

  • Hallo Frank,


    suchst du wirklich Lieferanten für Guajak-Harz und hast du schon mal kurz danach gegoogelt ?

    Dort https://www.seit1887.de/Raeuchern/Guajak.html bekommt man auch kleinere Mengen, zB 20 g für 1,95 € plus Versand.

    (kenne den Shop selbst nicht aus Erfahrung und bekomme auch keine Provision ...)


    LG

    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Danke für den Link, ich habe dort prompt bestellt und bin auch prompt beliefert worden.


    In dem Webshop dieses Anbieters wird unter der Rubrik "Harze und Nadeln" Guajak angeboten. Also ging ich davon aus, dass es sich um Guajak-Harz handelt. Auch in der Produktbeschreibung wird ständig von Guajak-Harz geschrieben.


    Geliefert wurde dann allerdings kein Guajak-Harz, sondern Guajak-Holz. Das ist nicht nur unbrauchbar für meinen Zweck (Harz löst sich in Alkohol, Holz dagegen nicht), sondern auch viel weniger wert als das Harz, welches man nur sehr schwer findet.


    Angesichts dieser offensichtlich auf Täuschung angelegten Vorgehensweise möchte ich ausdrücklich vor diesem Anbieter warnen.

    Siehe beigefügte Fotos.


    Gruß,


    Frank


  • Hallo Frank,


    das tut mir leid für dich, ärgerlich ist das. Ich wäre darauf auch reingefallen.

    Eigentlich müsstest du das reklamieren und gegen Erstattung aller Versandkosten ersetzt bekommen. Allerdings scheut man manchmal den Aufwand ...


    Mitfühlende Grüße

    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Hallo Günter,


    das war nicht deine Schuld, denn wie solltest du oder ich sowas erkennen können? Die Schuld liegt hier alleine bei dieser Firma, denn zumindest dieses Angebot dieser Firma ist ganz klar auf Täuschung und Irrtumserregung angelegt.


    Ich habe das paypal gemeldet, Screenshots angefertigt und dargelegt, dass das Holz nicht nur wesentlich weniger wert als das Harz ist, sondern auch für meinen Zweck vollkommen ungeeignet.


    Seit 15 Jahren bezahle ich viele solche Online-Bestellungen mit paypal. Zweimal hat mir paypal schon in ähnlichen Fällen das Geld zurück erstattet, hoffentlich klappt das auch diesmal. Es sind zwar "nur" 10,40 Euro, aber auf sowas kann ich sehr ungehalten reagieren. Das war auch kein Flüchtigkeitsfehler in der Artikelbeschreibung oder missverständlich formuliert, das war Absicht.



    Beste Grüße,


    Frank

  • Hallo,

    Die fertige Lösung ist nicht sonderlich stabil, deshalb möchte ich mir keine fertige Tinktur kaufen

    Ich hatte da eine ähnliche Idee. Das Harz könnte ich zwar über einen Apothekenbedarfshändler bestellen aber selbst ungelöst ist es scheinbar nicht lange ausreichend stabil. Zwar länger als die fertige Tinktur, jedoch gibt der Lieferant soweit ich mich erinnere nur 3 Jahre an. Vielleicht ist das auch nur vorsichtshalber konservativ gewählt, dennoch sind mir dafür die Kosten von über 30€ für 10g zu viel. Im alten Reagenziensatz (mind. 10 Jahre alt) haben wir auch reines Guajak-Harz, woraus ich mir schon selber die Tinktur angesetzt habe - das reagiert gar nicht mehr!

    mollisia Würde mich interessieren wie das bei dir läuft? Wird die Tinktur jedes Jahr aus dem gleichen Harz frisch angesetzt oder dieses auch stetig erneuert?


    Zum o.g. Fund fehlt mir die exakt erhobene Sporenpulverfarbe um eine Einschätzung vornehmen zu können.

    Mit den vorhandenen Reagenzien kann man natürlich auch schon einiges anfangen. Beispiel: Im Kiefernwald stehen gegen Ende der Saison meist Zitronenblättrige Täublinge an allen Ecken - die bekommst du mit konz. Ammoniaklösung raus (ergiebt rosa auf den Lamellen).

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns zusammen schließen, eine Portion Harz aus einer vertrauenswürdigen Quelle kaufen und aufteilen.


    Mein Harz würde ich luftdicht verpackt im Tiefkühlfach bei - 20 Grad Celsius aufbewahren. Durch Kühlen oder Einfrieren kann man die Haltbarkeit der meisten organischen Stoffgemische deutlich verlängern. Normalerweise wird durch Temperaturerhöhung um 10 Grad eine chemische Reaktion so beschleunigt, dass sie nur etwa die Hälfte der Zeit benötigt (Faustregel, es gibt sicher Abweichungen). Auch eine Zersetzung von Guajak-Harz ist letztendlich eine (sicher sehr komplexe) chemische Reaktion, denn das Harz ist keine chemische Reinsubstanz, sondern ein komplexes Stoffgemisch.


    Es sind auch keine Zellmembranen mit Wasser drin, die durch Einfrieren zerplatzen könnten.


    Das ist aber nur meine laienhafte Sichtweise. Hier im Forum gibt es Fachleute wie z.B.


    Wolfgang P.


    und


    Climbingfreak


    die dazu sicher nähere Informationen geben können.


    Beste Grüße,


    Frank

  • Hallo frank2507 ,


    Durch Kühlen oder Einfrieren kann man die Haltbarkeit der meisten organischen Stoffgemische deutlich verlängern

    Da hast Du sicher Recht. In diesem Fall sollte man, weil das Hauptproblem die Oxidation ist, das Guajak vor allem sehr gut luftdicht verschließen.


    Vermutlich könnte man auf diesem Weg auch die Haltbarkeit der fertigen alkoholische Lösung von einem Jahr auf mehrere Jahre verlängern, wenn man das Fläschchen nur in der Russula-Saison aus der Truhe nimmt, und ansonsten vakuumiert und tiefgefroren aufbewahrt. Dann relativieren sich auch die 4,50€ Anschaffungskosten der fertigen Lösung, die ansonsten ja jährlich wiederkehrend das Freizeit-Budget belasten 8o


    Grüße,


    Wolfgang