Perlpilz?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 493 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Shroom!.

  • Hallo, ich taste mich an Perlpilze heran. Hier mein heutiger Fund zum Bestimmen :


    Aus dem Mischwald, überwiegend Buchen, auch Fichten in der Nähe


    Knollige Stielbasis mit roten Tönen an den noch wenigen Verletzungen, sonst hellbeige mit leichter dunkler Maserung überzogen, kompaktes Fleisch

    Ring: hier noch geschlossen, oben eindeutig geriet, da sind auch eindeutig Rosatöne erkennbar

    Lamellen: sehr dünn, sehr eng stehend, sehr hell, wie auch das Fleisch.

    Hut: oben braun/olive, zum Rand hin heller werdend zu fast dunkles beige (müsste der nicht dunkler sein?, das macht mich noch so unsicher) abwischbare grau/bräunliche Hautschuppen, nicht Rosa unter der Huthaut (auch nicht so gut für nen Perlpilz oder ist der einfach zu jung dafür?)


    Bin gespannt auf eure Differenzierungen!


    (und ja, das ist ein Schneidebrettchen - aber was auch sonst zum Sezieren in nem Privathaushalt? Ich werde ihn nicht essen, versprochen!)


    LG, Krissi

  • Schneidebrett...grummel grummel.... :haue: ... ... :D (Scherz)


    Für mich sieht das gut aus deine Bestimmung. Ich kenne den Perlpilz in verschiedenen "Farben" (von sehr hell bis eher grau-braun) aber eben immer mit den roten Tönen und dem gerieften Teilvelum. Manchmal sind sie auch sehr "schlank" oder super klein (wenns trockener war).

    VG, Moosfreundin :)


    Meine Pilzbestimmungen sind wie Wettervorhersagen: manchmal richtig, manchmal nicht. Wer seinen Fund essen möchte geht zum PSV.

  • Hallo Krissi,


    das ist eindeutig ein Perlpilz. Eine geriefte Manschette und Rotfärbungen am Fleisch verraten ihn. Das einzige was nicht paßt ist das er madenfrei ist ;) .


    VG Jörg

  • Moin :)

    Bitte äußerste Vorsicht mit den Wulstlingen, die Gattung enthält potentiell tödlich giftige Arten.

    Ich habe erst begonnen die zu sammeln, als ich Perlpilz, grauen Wulstling und Panther grob gesagt im Halbdustern von weitem zu 100% erkannt habe.

    Habe zwei Jahre gesucht, bis ich alle drei zig Mal in unterschiedlichen Wäldern vor mir hatte und hab allesamt Dutzende Male angeschaut und bis ins Detail miteinander verglichen, inkl. geführter Touren.

    Und gestaunt, wie variabel die so sein können.

    Da gibts ja auch noch die Variation mit gelbem Ring, die nehme ich aber nie mit, der ist hier selten und wenn ich den mal fand, dann waren das immer so filigrane kleinere Dinger, sowas bleibt grundsätzlich da.

    Der Perlpilz ist roh stark giftig und sollte min. 15 min. gegart werden. Außerdem sollte die Huthaut abgezogen werden, den Stiel(wenn Madenfrei ^^ ) dünn abschälen, zumindest habe ich das so gelernt, das hatte mir vor Jahren der leider viel zu früh verstorbene Nobi, ganz am Anfang, mal erklärt.

    Eine Freigabe geht natürlich nicht, aber weißt du ja, denk ich :)


    LG

    Daniel

  • Außerdem sollte die Huthaut abgezogen werden, den Stiel(wenn Madenfrei ^^ ) dünn abschälen, zumindest habe ich das so gelernt, das hatte mir vor Jahren der leider viel zu früh verstorbene Nobi, ganz am Anfang, mal erklärt.

    Hallo Daniel,


    warum soll man denn die Huthaut abziehen und den Stiel dünn abschälen? Ich höre das zum ersten Mal.


    Grüße


    Oliver

  • Danke für deine Erfahrungen! Ich werde mich natürlich weiter einarbeiten! So wie du das beschreibst, mit dem vergleichen finde ich auch ne super Methode. Bei uns stehen nur sehhhhr viel mehr Perlpilze und kaum die Verwechslungpartner . Hab heute noch den da gefunden (oder?) und wurde dann aber in meiner Mission von Maronen und anderen Röhrlingen abgelenkt (dazu gleich ein anderer Post)

  • Um den Maden eins auszuwischen, das ist umgekehrte Psychologie Uwe58! Man nimmt ihnen das was sie als letztes essen würden und wirft es weg, um ihnen eins auszuwischen. Damit demonstriert man seine Überlegenheit ihnen gegenüber und setzt einen klaren Standpunkt.

    Man könnte es allerdings auch als Opfergabe bezeichnen... :D


    (nicht ernst zu nehmen)

    VG, Moosfreundin :)


    Meine Pilzbestimmungen sind wie Wettervorhersagen: manchmal richtig, manchmal nicht. Wer seinen Fund essen möchte geht zum PSV.

  • Das mit der Huthaut habe ich auch so gelernt, weil der Pilz dann bekömmlicher sei. Vom Stiel schälen wusste ich auch noch nichts.

    Moin.

    Das hat man mir hier im Forum so einmal erklärt. Das leider verstorbene Forumsmitglied Nobi hatte mir das vor Jahren so erklärt.

    Es geht um die Verträglichkeit, da wurde mir geraten, die Huthaut abzuziehen, den Ring zu entfernen und bei etwas dickstieligeren den Stiel dünn abzuschaben, bzw. dünn abzuschälen.

    Ein weiterer Grund fürs Huthaut abziehen ist bei mir vor allem der Dreck, ich find die meistens auf Sand in der Heide, der ganz feine graue Sand klebt dann gern auf denen oben drauf, das verhindert auch die Knirscherei in der Pfanne.

    Bei so welchen mit ganz dünnen Stielen, die Stiele nehme dann erst gar nicht. Bei so dicken Dingern, wenn madenfrei, da hatte ich das so gemacht.

    Bei so ganz dicken, mit so knubbeligen Stielen, fast wie bei manchem Röhrling, da fand ich auch, das die bisweilen etwas sehr faserig waren, war irgendwie störend im Essen.

    Daher nehme ich eigentlich immer nur die Hüte, die Stiele belasse ich dann gleich im Wald, die mag ich nicht wirklich gern.

    Natürlich wird jeder vorher ganz genau angeschaut mit allem, auch wenn der noch so rot ist.

    Der Perli wird in manchen Regionen auch Schälpilz genannt, das schrieb er mir damals auch.

    Die Empfehlung kam aus Sachsen, Region Dresden, möglicherweise wird die Art dort regional so genannt, weiß ich aber nicht genau.

    Beim grauen Wulstling, wenn den jemand sammeln mag, da wurde mir selbiges dazu empfohlen.

    Ich sammel den nicht.


    LG

    Daniel

  • Die Huthaut von Perlpilz und Grauen Wulstling enthält konkret Anthrachinone. Aus der Stoffgruppe gibt es verschiedene Verbindungen die krebserregend, psychoaktiv oder abführend wirken können. Beim Perlpilz scheint es eine Verbindung mit abführender Wirkung zu sein, wobei mir nicht bekannt ist, um welche es sich genau handelt. Die abführende Wirkung hatte ich beim Perlpilz allerdings ehrlich gesagt noch nie (bin immer zu faul die Haut abzuziehen). Beim Grauen Wulstling, der ebenfalls Anthrachinone enthält, kann ich die Wirkung aber bestätigen. Müssen aber schon so 150 bis 200 Gramm Pilzmasse sein, dass man was merkt. Wahrscheinlich ist es auch von Person zu Person unterschiedlich, wie empfindlich man darauf reagiert.


    LG Christopher

  • Hallo zusammen,


    das Abziehen der Huthaut hat einen deutlichen geschmacklichen Effekt. Ein jeder kann ja sich ein Pfännchen mit drangelassener Huthaut und parallel dazu eines mit abgezogener Huthaut zubereiten und dann mal genau hinschmecken. Dann kommt wahrscheinlich der Aha-Effekt.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • das Abziehen der Huthaut hat einen deutlichen geschmacklichen Effekt.

    Moin Oerling,

    exakt das hatte mir Nobi seinerzeit auch geschrieben, daß es geschmacklich besser ist.


    LG

    Daniel

  • Im September 2023 hatte Nobi das mit der Huthaut auch noch einmal geschrieben in einem anderen Thread.

    Beitrag Nr. 15: