Rubroboletus???

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 282 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

  • Liebe Pilzfreunde,

    gestern wurde mir ein vermeintlicher Hexenröhrling vorgelegt bei dem ich der Meinung bin, dass es sich um eine Art der Gattung Rubroboletus handeln sollte.

    Merkmale:

    Hut: dezent rosa gefärbt zum Rand stärker, Geruch leicht säuerlich; Röhrenboden gelb

    Stiel: oben gelb zur Basis immer mehr dunkler rot. Dunkles Stielnetz, das zur Basis eher in Punkte übergeht.

    Fleisch: gelb, in der Stielbasis rot; schnell blauend außer der Basis die rot bleibt.

    Nach einem Tag mehr oder weniger rot gefärbt.

    Vorkommen: Mischwald mit überwiegend Buchen und einzelnen Eichen. Es sind auch sehr alte Buchen und Eichen vorhanden.

    Bei der Artbestimmung komme ich auf Rubroboletus legaliae.

    Grüße vom Bodensee

    Dieter





    Nach einer Minute


    Nach einem Tag

  • Hallo Dieter

    Ich denke, es ist eine Netzhexe oder allenfalls etwas sehr ähnliches. Ein Rubroboletus hätte irgendwo deutlich rubin-/weinrotere Töne. Die Art des Blauens passt gut zur Netzhexe. Der Röhrenboden kann auch bei einer Netzhexe mal gelb sein. Ist er das wirklich bei deinem Pilz? Im Querschnitt kann ich mir schon so eine Art Bataillelinie vorstellen dort. Zudem: Legaliae hat gerne neutralen/sauren Boden. Hast du nicht v.a. Kalk am Bodensee?

    LG Andreas

  • Hallo


    zu Vergleichen mit Gefragte Pilz


    R. legaliae


    Stiel


    -


    Fleisch


    -


    MELZER Test ( Stielbasis Fleisch und Hutfleisch ) nicht Amyloid


    -


    Gefragte Pilz , Dieters Fund ist siecher Suillellus , Netzhexe


    LG

  • Sieht für mich auch nach einer Netzhexe aus. Roteinschlag am Hut kann da durchaus mal vorkommen, die sind ja sehr variabel im Aussehen. Es kann sich auch um den Rothütigen Hexenröhrling (S. Rubriceps) handeln, der im Aussehen auch gerne mal etwas variabel wie die normalen Netzhexen ist. Wenn die roten Hüte an der Fundstelle häufiger auftreten, würde das eher für den Rothütigen Hexenröhrling sprechen.

    Bei rotem Hut mit glattem Stiel ohne Netz und maximal leichter Andeutung von Beflockung wäre es der Glattstielige Hexenröhrling.


    LG Christopher

  • Sieht für mich auch nach einer Netzhexe aus. Roteinschlag am Hut kann da durchaus mal vorkommen, die sind ja sehr variabel im Aussehen. Es kann sich auch um den Rothütigen Hexenröhrling (S. Rubriceps) handeln

    Hallo,

    dass die rothütigen Netzhexen jetzt auch noch Artrang haben sollen, würde mich sehr wundern. Ist dem so? Mein letzter Stand ist, dass man sowas allenfalls mal als Varietät bennen kann: Suillellus luridus var. rubriceps. Habe gerade meine Literatur nicht zur Hand.


    VG

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Vielen Dank für eure Meinung.


    @beli: Melzer hatte ich nicht auf dem Schirm ; die Reaktion war positiv, so daß Suillelus richtig ist.

    Danke für den Tip.


    Kann es sich auch um S. mendax handeln?


    Gruß Dieter

  • Hallo Dieter,

    Kann es sich auch um S. mendax handeln?

    den hatte ich beim ersten Anblick sofort auf dem Schirm. Der hat schon Ähnlichkeit mit meinem Erstfund hier. Das müßtest Du aber mikroskopisch überprüfen. S. luridus var. rubriceps hatte ich hier einmal angefragt und bestätigt bekommen.


    VG Jörg

  • Kann es sich auch um S. mendax handeln?

    Moin,

    makroskopisch gibt es da m.M.n. folgende Anhaltspunkte:

    -S. mendax hat makroskopisch typischerweise einen zylindrischen Stiel mit feinerem Stielornament, Netz meist nur im oberen Stieldrittel, darunter punktiert, Vorkommen eher bei Quercus/Fagus.

    -S. luridus hat typischerweise ein gröberes Stielnetz, eher keulige Stiele, Vorkommen eher bei Tilia/Betula


    Dabei sollten Kollektionen untersucht werden und nicht Einzelfruchtkörper.


    Einziges sicheres Unterscheidungsmerkmal ist aber der Sporenquotient, der nur mikroskopisch bestimmbar ist.


    VG


    Edit: Ich wäre damit übrigens eher bei S.luridus.

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hallo zusammen,

    mMn ist das ein sehr typisch aussehnder Suillellus mendax.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!