seltsame Tricholomopsis oder was?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 705 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chorknabe.

  • Hallo zusammen,


    an einem verrotteten Baumstumpf fand ich einen auffälligen Pilz, bei dem ich einen Holzritterling, genauer Tricholomopsis decora vermutet habe. Allerdings hat die Huthaut ein so tiefdunkles Olivbraun ohne Gelbtöne, dass ich sehr unsicher bin.

    Der Hutdurchmesser beträgt ca. 6 cm und der Pilz riecht etwas muffig. Hat jemand eine bessere Idee?


    Über zweckdienliche Hinweise tät ich mich freuen.





    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Guten Morgen beli,

    so sieht der Hut heute von oben aus. Der Hut rechts neben dem umgedrehten Pilz auf dem ersten Foto zeigt einen frischen Pilzhut.



    Danke für den Vorschlag, pilzpic. Ich hatte gestern Abend mit allen denkbaren Arten verglichen, aber rutilans sollte doch zumindest ansatzweise Rottöne enthalten. Die fehlen diesem Kandidaten völlig.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Aber das kann doch nicht sein, bei dem umgedrehten Pilz sieht man doch auch einen Teil des Hutes und der ist doch orangerot mit feinen Schüppchen bzw. Haaren.

  • Da hast du eigentlich recht. Irgendwie hielt ich das dem Licht geschuldet, denn zu Hause war davon nichts mehr zu sehen. Dann lege ich den mal so ab. Was soll es auch sonst sein. Vielen Dank Karl-Heinz.


    Der Pilz sieht jetzt von unten so aus, es sind nur Olivtöne sichtbar.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo


    Diskussion über Tricholomopsis



    Ich meine das Claudias Fund kein Tricholomopsis ist , Hut zu dunkeln , Lamellenfarbe zu kräftig rötlich .


    LG

  • Hier wird eine andere Größe angegeben...

  • Hallo Claudia


    Hast du ein Bilder der Cheilozystiden und (falls vorhanden) Pleurozystiden?


    Es gibt ja noch Tricholomopsis badinensis, der typischerweise so braune Hutfarben hat:



    Gruss Raphael

  • Gut, den Artikel kannte ich nicht.

    Danke dafür.

  • Hallo


    Ich erinnerte mich an die Diskussion über meine Entdeckung des Triholomopsis-Pilzes in Kroatien. Ein Kollege meinte, mein Tricholomopsis-Pilz könnte Gymnopilus purpureus sein. Vielleicht hat dieser Gymnopilus Ähnlichkeiten mit Claudias Pilz.


    Auf jeden Fall muss Claudia einen Sporenabdruck machen.


    Siehe den Link unten . Es gibt ungefähr 100 G. purpuratus Bilder , manche sehr an Claudias Fund Ähnliche .




    Gymnopilus purpuratus | ShroomID
    Gymnopilus purpuratus is a species of fungus in the genus Gymnopilus.
    shroom.id

  • Hallo zusammen


    Interessant, ich habe ja kürzlich auch einen spannenden Tricholomopsis-Fund gemacht: Tricholomopsis flammula?

    Wird im Moment gerade sequenziert.


    Gymnopilus kann man aber doch mit diesen Sporen ausschliessen. Die Sporen hier sind doch hyalin und passen gut zu Tricholomopsis, Gynopilus hat bräunliche Sporen.


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo zusammen


    Makroskopisch könnte man die beiden Gattungen schon mal verwechseln, auf den ersten Blick können die recht ähnlich sein.

    Aber wie Ben schon schreibt: die hyalinen, elliptischen Sporen mit dem grossen Tropfen sind typisch für Tricholomopsis.

    Gymnopilus-Sporen sehen ganz anders aus, braun, meistens warzig und im Umriss auch mehr mandelförmig.


    Mit der Sporenpulverfarbe könnte man das natürlich auch klären, aber das ist jetzt gar nicht mehr nötig.


    Hier zum Vergleich:


    Tricholomopsis decora (die anderen Arten der Gattung sehen alle auch so aus)


    Gymnopilus picreus (purpuratus hatte ich noch nicht, hat aber ähnliche Sporen).


    Gruss Raphael

  • Das ist ja eine interessante Diskussion geworden! Ich hatte den Pilz aussporen lassen. Der Sporenabdruck war sehr hell, ob weiß oder cremeweiß konnte ich am Abend bei Kunstlicht schlecht beurteilen.

    Die Zystiden habe ich nicht untersucht , aber die schau ich mir noch an und werde berichten.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Ich habe den zweiten Pilz gesucht und wiedergefunden. Zumindest die Hälfte des Hutes. Die Sport jetzt hoffentlich aus. Ans Mikroskop komme ich erst morgen Abend.

    Der Pilz ist nicht weitergewachsen, die warmen Herbstwinde hier lassen alles vertrocknen.


    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo zusammen. Es hat ein bisschen gedauert, weil mir meine Mess-Software abgestürzt war und ich mal wieder Hilfe bei der Technik brauchte. Dabei war es ganz simpel.


    Ich konnte dem Pilz ein paar Zystiden abringen. An der Lamellenschneide habe ich keine entdeckt, erst im Quetschpräparat. Daher vermute ich Pleurozystiden. Aber vielleicht habe ich das auch falsch interpretiert. Jedenfalls sehen die so aus. Vielleicht ist das ja für jemanden von euch erhellend.




    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    wenn die Zystiden so büschelig sind, würde ich eher von Cheilozystiden ausgehen. Pleurozystiden sind meistens eher einzeln über die Lamelle verstreut.


    Björn

    Danke Björn. Das ist der zweite Grund, der mir das Mikroskopieren verleidet. Mangelnde Erfahrung mit den Strukturen. Wenn mir gelingt, ein einigermaßen gescheites Präparat zu machen, fällt es mir schwer, zu beurteilen, was ich sehe. Jedenfalls habe ich den Pilz getrocknet und werde ihn aufheben, für alle Fälle und zum Üben für lange Winterabende.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Aber dafür hast du doch uns, Claudia! Und das Präparat als solches ist dir doch super gelungen. Alles ist schön flach und man erkennt, was man erkennen muß. Da sieht man an anderen Ecken des Internets ganz andere Mikrobilder...


    Björn

  • Danke Björn. Das ist der zweite Grund, der mir das Mikroskopieren verleidet. Mangelnde Erfahrung mit den Strukturen. Wenn mir gelingt, ein einigermaßen gescheites Präparat zu machen, fällt es mir schwer, zu beurteilen, was ich sehe. Jedenfalls habe ich den Pilz getrocknet und werde ihn aufheben, für alle Fälle und zum Üben für lange Winterabende.

    Dafür kann ich Dir das Buch "Pilzmikroskopie" von Erb/Matheis empfehlen. Ab und an findet man es gebraucht für einen kleinen Preis.