Mein erster essbarer Champignon?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 666 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sushi.

  • Guten tag, ich bin noch ein relativer Anfänger und glaube das ivh heute einen riesen Champignon gefunden habe, da die Pilzkontrolle heute leider zu hat wollte ich hier vlt noch meine letzten zweifel loswerden:


    Der geruch kommt mir leicht süßlich vor und verletzungs stellen verfärben sich gelb

  • Hi,


    Agaricus augustus; sollte nicht mehr verzehrt werden wegen extrem hohem Cadmiumgehalt. Zudem kann via Internet keine Verzehrsfreigabe erteilt werden.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ja, das ist der Riesenchampignon (Agaricus augustus). Die Hand ist ja im Vergleich schon klein und der Pilz ist noch nichtmal richtig aufgeschirmt. Der süßliche Geruch, geht der etwas in Richtung anisähnlich? Der Schuppige Hut und das Gilben sind auch typisch!

  • Moin und herzlich willkommen im Forum :)

    Das mit dem Riesenchampignon passt, aber wie die anderen bereits schrieben, eine Freigabe kannst du nur bei einem Pilzsachverständigen bekommen, bzw. einem Pilzberater.

    Die teils sehr hohe Schadstoffbelastung ist ein weiteres Problem, das betrifft nicht nur diese Art, davon sind auch andere Champignon Arten betroffen.

    Manche essen sie trotzdem in geringen Mengen, manchen ists sicher auch schlichtweg egal, bzw. unbekannt.

    Das muß jeder für sich entscheiden, besser sein lassen.

    Champignons kannst du in guter Qualität auch kaufen. Aber auch da unbedingt aufpassen, wegen der nicht selten miesen Qualität im Supermarkt.

    Das kann dann durchaus zu einer sehr unangenehmen Lebensmittelvergiftung führen, das nennt man dann unechte Pilzvergiftung, ähnlich wie von verdorbenem Fleisch/Fisch.

    Selbiges gilt natürlich auch für wild gesammelte Pilze.

    Trotzdem ein sehr schönes Teil, Glückwunsch zum Fund. Aber lass die Schönheiten lieber im Wald, da gibts dann auch andere Feinschmecker im Wald :snail: :snail: :snail: :snail:


    LG

    Daniel

    Ein Bestimmungsvorschlag von mir ist keine Verzehrfreigabe, dafür müsstest du bitte einen Pilzsachverständigen oder Pilzberater kontaktieren, schau mal unten der Link zur DGfM, da kannst du eine Auflistung für Deutschland finden.


    Liste von Pilzsachverständigen:

    https://www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige

  • Für mich auch, aber es gibt Leute, für die ist es anisähnlich. Betonung auf ähnlich. Gerüche werden eben immer verschieden erkannt.

    Der Geruch nach Anis bzw nach Marzipan ist mykologisch betrachtet nahe beieinander, und es gibt zweifellos Arten, bei denen der Geruch irgendwie dazwischen liegt. Gerüche von Pilzen sind ja in der Regel komplex und eine Überlagerung von vielen Einzelgerüchen. Beim Riesenchampignon mag es einen Anisaspekt im Geruch geben, aber der Marzipanaspekt dominiert ganz eindeutig. So ist es in der Literatur auch überall angegeben (und das ist wichtig, wenn man seinen Fund anhand der Literatur einschätzen will). Beim Anischamignon bspw. fehlt der Marzipanaspekt im Geruch (nahezu?) völlig.


    Es gibt übrigens Menschen, die Bittere Mandeln nicht riechen können.

  • Moin,

    ich finde, die riechen nach beidem etwas, deutlich nur Anis aber nicht.

    Ich hatte vor ein paar Wochen den Schiefknolligen Anisegerling gefunden, der roch deutlich intensiver nach Anis, fand ich, den anderen hatte ich zwecks Vergleich leider nicht gefunden an dem Tag.


    LG

    Daniel

    Ein Bestimmungsvorschlag von mir ist keine Verzehrfreigabe, dafür müsstest du bitte einen Pilzsachverständigen oder Pilzberater kontaktieren, schau mal unten der Link zur DGfM, da kannst du eine Auflistung für Deutschland finden.


    Liste von Pilzsachverständigen:

    https://www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige

  • Hi,

    das sollte sich relativieren, da z.B. auch einige Gemüse wie Sellerie, Mangold, Spinat, Salat und Grünkohl Cadmium stark anreichern.

  • Hi,

    das sollte sich relativieren, da z.B. auch einige Gemüse wie Sellerie, Mangold, Spinat, Salat und Grünkohl Cadmium stark anreichern.

    Tun sie das aktiv oder reichern sie Cadmium nur auf stark belasteten Flächen an?

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Beitrag von pilzpic ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Hi,

    das sollte sich relativieren, da z.B. auch einige Gemüse wie Sellerie, Mangold, Spinat, Salat und Grünkohl Cadmium stark anreichern.

    Tun sie das aktiv oder reichern sie Cadmium nur auf stark belasteten Flächen an?

    Sie reichern auch das Cadmium an, das in unbelasteten Böden (0,3-1,6 mg/Kg) vorhanden ist:


    "Gemüsearten wie Sellerie, Mangold, Spinat, Salat und Grünkohl können Cadmium aus dem Boden aufnehmen und anreichern. Studien zeigen eine starke Varianz bei der Anreicherung je nach Gemüseart; Salat, Spinat und Petersilie gehören zu den effizientesten Cadmium-Speichern, während Grünkohl ebenfalls höhere Werte ansammeln kann."

  • Hi, kannst du bei Zitaten bitte die Quelle dazuschreiben? 😊

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Sehr gut, ich hätte dazu bitte eine noch eine Quellenangabe.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Sehr gut, ich hätte dazu bitte eine noch eine Quellenangabe.

    Boden-Fachzentrum

    auch BfR:

    Cadmium ist ein in der Umwelt weit verbreitetes Schwermetall. Es stammt zum Teil aus der Natur, zum Beispiel aus verwitterndem Gestein oder von Vulkanausbrüchen. Zum anderen ist es seit vielen Jahren durch Bergbau, Industrie oder Landwirtschaft zusätzlich in die Böden und Sedimente der Gewässer gelangt. Auch über die Luft wird Cadmium in der Umwelt verbreitet. Die Konzentrationen sind regional unterschiedlich. Cadmium kann sich in Pflanzen und Tieren anreichern und wird so vom Menschen über verschiedene Lebensmittel aufgenommen. Das Schwermetall führt zu Nierenschäden, wenn es über längere Zeit in größeren Mengen aufgenommen wird, und ist zudem als krebserzeugend für den Menschen eingestuft.

  • Den Text vom BfR kenne ich sehr genau. :)

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Den Text vom BfR kenne ich sehr genau. :)

    Na dann, es gibt auch Studien die belegen, dass die unterschiedlich starke Aufnahme verschiedener Pflanzen genetische Ursachen hat.

  • Also am besten gar nichts mehr essen...? Dann lebt man aber auch nicht länger ^^


    VG, Josef

    Eben alles in Maßen, Schweizer haben da ein Problem ^^ Alles in Massen...

    Besonders ist mir das mal aufgefallen bei den Angaben von Sporenmassen...

  • Schweizer haben da ein Problem ^^ Alles in Massen...

    Neh kennen wir auch gut, kann bestätigen damit gibt es kein Problem 🍺

  • Schweizer haben da ein Problem ^^ Alles in Massen...

    Neh kennen wir auch gut, kann bestätigen damit gibt es kein Problem 🍺

    :) ^^ Das Mass aller Dinge🍺🍺

  • kappamsu Solltest du den Riesenchampignon auf eigene Verantwortung oder ein anderes Mal mit Freigabe verzehren wollen noch ein Tipp von mir: Das Marzipanaroma ist bei der Art nicht nur im Geruch von allen Anis-Champignons am stärksten, sondern auch im Geschmack. Die Teile schmecken wie eine Mischung aus Bittermandelaroma (selber Stoff enthalten - Benzaldehyd) und dem klassischen Champignon Geschmack, der aber nur beim Anbraten so richtig durchkommt. Ich würde davon abraten, klassische Champignon Gerichte damit zu kochen. Schmeckt nicht. Aus dem Grund gibt es auch nicht wenige, welche die Art als ungenießbar betiteln.


    Was du damit gut machen kannst:

    • Pasta mit angebratenem Riesenchampignon, Salsiccia und Tomaten - das einzig mir bekannte deftige Gericht, wo der Geschmack super passt
    • Reis mit Champignon-Kokos-Sauce (im asiatischen Raum wird er bevorzugt genau so zubereitet)
    • Dessert: Karamell machen, Champignon gewürfelt rein, Kokosraspeln dazu und mit Sahne oder Kokosmilch ablöschen und köcheln lassen bis das Karamell aufgelöst ist. Kannst du dann entweder so auflöffeln oder zu irgendwas Passendem reichen
    • Eiscreme: Unter eine Vanilleeisbasis ein Karamell mit Riesenchampignon, frische Feigen und schokolierte Mandeln mischen (das Rezept stammt aus den USA und ja, es schmeckt klasse)

    Und wie schon gesagt wurde: Alle gilbenden Champignon-Arten / Anischampignons sind starke Schwermetallsammler (nicht nur Cadmium, auch Blei und Quecksilber). Wenn man sie für Speisezwecke nutzt, dann nur in geringer Menge und von möglichst einwandfreien Flächen, also lieber tief im Wald als nah am Mensch. Ich handhabe es so, dass ich pro Jahr maximal 3 Portionen Anis-Champignons sammle, was dann etwa 500 bis maximal 700 Gramm Frischmasse entsprechen dürfte. In der Theorie(!) sollte man die WHO Grenzwerte für Cadmium Aufnahme so nicht ansatzweise sprengen. Wie viel am Ende tatsächlich drin ist, weiß man halt nicht. Aber das "ob" und "wie viel" muss am Ende des Tages jeder mit sich selber ausmachen.


    Wenn dir das Thema Sorgen macht, dann lass die Finger davon und such nach den rötenden Waldchampignons / Blutchampignons. Die sammeln weniger Schwermetalle und sind dadurch weniger bedenklich.


    LG Christopher

  • Guten Abend in die Runde!


    Ich kannte die Problematik mit dem Cadmium bisher nur vom Kakao:


    Kakao: In den Bohnen steckt mehr Cadmium als in Europa erlaubt | MDR.DE
    Schwermetall in heißer Schokolade? Eine aktuelle Studie am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie liefert Hinweise auf eine Cadmium-Belastung in…
    www.mdr.de


    Liebe Grüße


    Sus(h)i