Pilze im Hochsommer

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 899 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Hallo Zusammen,


    Pilze im Hochsommer sind bei uns im Brandenburgischen Sandkasten inzwischen selten geworden.

    Bis vor 25 Jahren wäre das keine Notiz wert gewesen. Aber 180 Liter Regen am Helenesee,

    allein im Juli, machten es möglich. Obwohl es die Vorgeschichte nicht erwarten ließ. Insgesamt

    gab es auch schon vorher 180 Liter Regen, von Neujahr bis zum 5. Juli. Was ein Zufall.

    ==Pilz22


    Die Pilze ließen gar nicht so lange auf sich warten. Zuerst kamen vor zwei Wochen die Hasen.



    drei Tage später:



    Vor einer Woche tauchten dann, an einem geschotterten Sportplatz bei Eichen,

    Sommersteinpilze auf.



    Allerdings erstmal nur ein kleiner Schub. Letztes WE war schon wieder alles vorbei

    und die Wege begannen, staubig zu werden.


    In den Kiefernwäldern am Helenesee war vor einer Woche völlig tote Hose,

    trotz der Feuchtigkeit. Am letzten WE kamen an einigen, wenigen Stellen Perlpilze

    zum Vorschein. Die schmeckten mir ausnahmsweise sogar.



    Auf dem Campingplatz selbst ist das Pilzwachstum eher enttäuschend.

    Ein paar Kammtäublinge hier und da und ein Rotfuß mit dickem Stiel.



    Obwohl der optisch in Richtung Bubalinus geht, würde ich ihn dennoch als

    Starkblauenden (cisalpinus) bewerten.


    Gestern gab es nochmal 12 Liter Wasser von oben. Wer weiß schon, für wie lange das reichen muss.


    Porlinge in Nebenfruchtform hatte ich dann auch noch. Vielleicht hilft' s ja für irgendwas.



    Grüßlis Ingo


    p.s. schon erstaunlich, was man mit Telefonen heutzutage für Bilder machen kann.

    Der Gewichtsvorteil gegenüber DSL ist immerhin beträchtlich.

  • Beitrag von pilzpic ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Porlinge in Nebenfruchtform hatte ich dann auch noch. Vielleicht hilft' s ja für irgendwas.

    ???

    gemeint ist Inonotus obliquus -Schiefer Schillerporling.

    Die Nebenfruchtform ist die "Tschaga" - ein Heilpilz.


    G Ulla

  • ??? Die beziehen sich auf die Aussage "Vielleicht hilft' s ja für irgendwas." Ja für was denn?

  • gemeint ist Inonotus obliquus -Schiefer Schillerporling.

    Die Nebenfruchtform ist die "Tschaga" - ein Heilpilz.


    G Ulla

    ??? Die beziehen sich auf die Aussage "Vielleicht hilft' s ja für irgendwas." Ja für was denn?

    Hallo Karl-Heinz,


    gute Frage. Wenn ich das wüsste, hätte ich's hingeschrieben.


    GR Ingo

  • Hallo Ingo,

    also irgendwas, was gegen irgendwas hilft, werde ich nicht konsumieren.

    @Ulla, ja was heilt er denn?

  • Chaga-Pilz: keine Belege für Heilwirkung
    Der Chaga-Pilz wird als Heilpilz beworben. Nachgesagt wird ihm eine Wirkung gegen Krebs, Diabetes und andere Leiden. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es…
    medizin-transparent.at

  • Hallo Karl-Heinz,


    im Internet wird viel behauptet.


    Wenn jemand behauptet, dass "A ist", dann möchte man dafür einen Beleg sehen.

    Wenn, wie in Deinem Fall, jemand behauptet, dass "A nicht ist", bzw. in der abgeschwächten Version behauptet, dass "es keine Belege für A gibt", dann sollte man ob der Formulierung schon stutzig werden, denn es ist schlechterdings unmöglich, dass dieser jemand alle wissenschaftlichen Arbeiten von überall auf der Welt selbst aus der letzten Woche kennt. Eine korrekte Formulierung, die ohne Anmaßung auskäme, wäre "dem Autor sind mit Stand vom TT.MM.JJJJ keine Belege bekannt, die A nachweisen würden". Was natürlich immer noch nichts darüber aussagt, ob der Autor (i) nach solchen Belegen gesucht hat und (ii) in der Lage ist, solche Belege zu finden, wenn sie z.B. in weniger üblichen Sprachen verfasst wurden (etwa in so völlig unbedeutenden Sprachen wie Chinesisch, Arabisch, Russisch oder Persisch). Also im Prinzip eine Null-Aussage. Man kann nicht mal aussschließen, dass (iii) der Autor von Pharma finanziert wird und gar nichts finden soll ... immerhin geben sie an, "keine Interessenkonflikte" zu haben. Haben "Fakten-Checker" ja nie.


    Manche Leute sehen Ethnologie ja als Wissenschaft an, an da gibt es viele Belege, dass dieser Pilz für dieses und jenes verwendet wird. Nun, dass ist natürlich keine biomedizinisch-chemisch saubere Studie, aber der Beginn aller Wissenschaft ist nun mal Erfahrung/Experiment. Und Volksmedizin baut normalerweise auf viel Erfahrung auf.


    Der (die, das) Autor maßt sich also auch noch an, zu entscheiden, dass Ethnologie keine Wissenschaft ist.



    LG, Bernd

  • Moin, ich empfehle einen entspannteren Umgang mit dem Thema Heilpilze. Vielleicht sollten wir uns angewöhnen, sie ähnlich wie Heilpflanzen zu betrachten.


    Im Netz findet man viel Blödsinn, auch Wahres und zu allem und jedem völlig divergierende Positionen.


    Ich folge in Sachen Pilzen den Pilzexperten. Jürgen Guthmann beispielsweise hat in „Heilende Pilze“ Interessante zu den Inhaltsstoffen und Wirkungen zahlreicher Pilzarten zusammengetragen. In „Die Pilze Deutschlands“ widmen Christoph Hahn und Jürgen Guthmann einen Abschnitt der Pilzportraits den Inhaltsstoffen und Wirkungen.


    Der Chaga enthält demnach Beta-Glukane und Polysaccharide, die immunmodulierend und antioxidativ wirken.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Der Chaga enthält auch relativ hohe Konzentrationen an Oxalsäure die schwerwiegende Nierenschädigungen hervorrufen können.

  • Hallo zusammen,


    die Sache wird dann diffus, wenn ich mich von den einzelnen Wirkstoffen entferne und den gesamten Pilz als Wirkstoff betrachte. Dann beginnt das Dilemma der nicht ausreichend untersuchten Nebenwirkungen, auch im Zusammenspiel mit eingenommenen Medikamenten. Pilze können verdammt viele Stoffe produzieren und nur wenige davon stehen im Interesse der forschenden Wissenschaft, dann aber auch teils sehr, sehr heftig. Das Ziel ist dann aber die Isolierung und Synthetisierung von Wirkstoffen für eine gezielte Anwendung und ökonomische Verwertung. So könnten dann auch geprüfte Medikamente entstehen, wo man dann eben nicht die Oxalsäure und Anderes als Beigabe mitbekommt.


    Interessant ist auch eine Schau über weltweite wissenschaftliche Paper zu vielen Pilzarten im Verhältnis Pharma, Nahrung, Mykologie. Da steht die Pharmaforschung meilenweit und unerreicht vorn, auch aus finanziellen Gesichtspunkten. Denn Forschung ist ein teurer Spass.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo zusammen, hier ist eine relativ neue Übersichtsarbeit aus China zum Chaga, in Englisch, mit zahlreichen Verweisen auf die Einzelstudien.

    Chaga 2021.pdf

    Meines Erachtens wurde die im Forum auch schon mal verlinkt.


    Und das Thema mit der Oxalsäure hatten wir im Forum auch schon, das war ein Fallbericht (nein, keine Studie) aus Korea mit EINEM Patient, der Chaga zu sich genomme hatte und Probleme mit Oxalsäure hatte. Nix mit Kohorte oder Doppelblind, kein Nachweis einer Kausalität, keine Erörterung, ob es andere Quellen für die Anreicherung gegeben haben könnte. Durchaus plausibel, aber eben nur das was man sonst als "anecdotal evidence" bezeichnet, wenn es dem Trend zuwiderläuft. Solche "Anekdoten" zur Heilung mit Chaga gibt es reichlich. Man muss sich schon entscheiden, ob man "Anekdoten" ernst nimmt oder verwirft.


    Wobei auch eine Kohortenstudie mit 1000 Leuten genau das ist, die Summe aus 1000 einzelne Fallstudien, den sogenannten "Anekdoten"


    LG, Bernd

  • Hallo Zusammen,


    vielen Dank für die rege Anteilnahme. Ich stecke mir halt ab und an ein braunes Bröckchen in den Frühstückstee. Über negative Erfahrungen kann ich nichts berichten.

    Mein Blutbild ist unauffällig und der Blutdruck auch halbwegs normal. Außer vielelicht, wenn ich mal ein paar hübsche Ritterlinge finde. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit.

    Etwas problematisch finde ich die Wetterprognose für die kommenden Tage. Aber daran werden wir nichts ändern können.


    N8i Ingo