Wulstling / Knollenblätterpilz

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 1.009 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alis.

  • Ich hatte für den NABU im letzten Jahr einen Artikel dazu verfasst:

    Fransiger Wulstling und Igel Wulstling – Profiteure der Klimaerwärmung

    https://www.nabu-holzminden.de/app/download/8498895863/Rundbrief+2024.pdf?t=1738924818


    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Warum sollten den denn nicht viele kennen? Das kommt doch eher drauf an, ob er in einer Gegend häufig ist oder nicht. [..]

    Ich kenne niemanden, der die Art sammelt. Und in meinem 8 Jahren PSV-Tätigkeit ist er mir noch nie vorgelegt worden. Ich kenne die Art aus dem Jenaer Stadtgebiet, wo sich das sammeln von Pilzen wegen gassi-geführter Hunde eh verbietet. In den Kalkläubwäldern begegnet mir die Art eher selten, und dazu vergleichsweise früh im Jahr, wo eh kaum Pilzsammler unterwegs sind.


    Bis zum Jahr 2023 hielt ich die Art auch für mehr oder weniger urban. Letztes Jahr habe ich in verschiedenen Kalklaubwäldern in Südniedersachsen ca. 10 Myzelien der Art entdeckt.

    In den Wäldern rund um Göttingen dürfte die Art somit mehr oder weniger trivial sein.

  • Hallo zusammen,


    jetzt habt ihr mich aber angefixt mit dem Strobiliformis. In meiner Gegend wächst er bevorzugt in Parkanlagen über Lehmboden, und besonders gern in der größten Sommerhitze, wenn die Netzis schon am Einschrumpeln sind. Aufgrund seiner Gattungszugehörigkeit schätze ich, dass er geschmacklich dem hochgeschätzten Kaiserling ähnelt. Wenn das Wetter denn endlich mal auf pilzfreundlich umschlagen würde, würde er sicherlich an meinen bekannten Stellen umgehend aufploppen, und dann könnte ich ihn mal verkosten. Natürlich muss man aufpassen, dass man ihn nicht mit Amanita solitaria/echinocephala verwechselt.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Servus,

    er ist nicht nur essbar, sondern mMn sogar einer der besten Speisepilze, die man hierzulande finden kann. Kein Wunder also, dass er nimmer da war.

    Hier muss ich nochmal verwundert einhaken: "einer der besten Speisepilze"?! Ich kenne den Fransigen Wulstling als unterdurchschnittlichen Mischpilz - allerdings habe ich ihn nie selbst verkostet. Ich glaube auch nicht, dass besonderes viele Sammler diesem Pilz kennen und mitnehmen.
    Hast Du ihn mal gegessen?

    Servus,

    natürlich hab ich ihn gegessen, mehrmals. Sonst würd ich das wohl kaum schreiben. Ist immer ein Fest. Ich würde ihn auch nie mit anderen Pilzen mischen, er hat einen so feinen Eigengeschmack, da braucht’s keinerlei Chichi. Zum Glück werden die so groß, dass oft einer schon für zwei Leute reicht.

    LG

    Andreas

  • Servus Oehrling,

    mach das unbedingt und berichte gern. Bin gespannt, wie er dir schmeckt.

    An eine mögliche Ähnlichkeit mit dem Kaiserling hab ich auch schon gedacht. Aber den hab ich wiederum noch nie probiert.

    Lg

    Andreas

  • Ich zitiere mal aus
    Gisela Lockwald "Pilzgerichte, noch feiner", IHW-Verlag 1999

    Er ist so selten, dass er keinesfalls "gesammelt" werden sollte.
    Falls Sie in den warmen Rheinauen einmal an einem feuchtheißen Junitag über einen Fransigen Wulstling stolpern oder gar mehrere Exemplare sehen und sich vorsichtig einen davon herausdrehenund nach Hause nehmen, dann tun Sie Buße, versäumen aber nichts, was ein kleines Fest noch festlicher werden läßt. Der Cremant ist gekühlt, Porzellan und Silber zieren das weiße Tischtuch. Ein Gast, den Sie lieben, sitzt bereits. Braten Sie dann den gehäuteten und gescheibten Pilz in der besten Butter des Hause und servieren ihn leicht gesalzen und mit ein wenig frischem Pfeffer auf warmem Teller zu einem Stück Baguette.
    Den Kaviar essen Sie bitte danach, keinesfalls vorher oder gar dazu!


    Soweit Frau Lockwald!

    Ich hatte den Eindruck, dass die Art sich immer mehr ausbreitet. Selbst auf Schotter unter einer Parkbank hatte ich den mal.
    Und über mehrere Jahre in Lößwänden von Hohlwegen und am Wegesrand in den Rheinauen. Dort eher später im Jahr.
    In den Hohlwegen scheinen die Standorte seit den extrem heißen Sommern erloschen. Habe schon lange keine mehr gegessen.
    Aber immer noch als wohlschmeckend in Erinnerung. (hatte die leider auch schon zu sehr gepfeffert, dann schmecken sie eben nach Pfeffer!)
    Ein gutes Merkmal für mich ist auch die cremige Konsistenz der Ringzone.


    viele Grüße

    Alis