Darf eine Privatperson Pilze verkaufen?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 1.228 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Peter.

  • In der CH zumindest, darf man nur für den Eigengebrauch sammeln, d.h. wenn die selbst gesammelt und eingelegt hat, dann darf man sie nicht verkaufen, sonst wär es ja kein Eigengebrauch mehr.

    Allerdings weiss man ja nicht, woher die Dinger kommen.

  • es ist richtig, dass man in Deutschland eine Genehmigung braucht, um selbst gesammelte Pilze zu verkaufen.

    Hallo Boletaceae,

    hast Du ein Gesetz?

    M.E. darf man Pilze nur mit 2 Genehmigungen (Waldbesitzer und untere Naturschutzbehörde) in Deutschland gewerblich sammeln, aber im Ausland gesammelte Pilze zu verkaufen ist m.E. nicht verboten.

    Bei streng geschützten Arten ist das ggf. anders, weiß ich gerade nicht.


    Wolfgang

  • Prüfungsfrage PSV-Prüfung (mit Antwort):

    405 Wie lautet die Kernaussage des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG, §44) bezüglich der Vermarktung besonders geschützter Pilzarten z. B. Steinpilze (Boletus edulis)? Es ist verboten, Pflanzen [und analog Pilze] der besonders geschützten Arten zu verkaufen, zu kaufen, zum Verkauf oder Kauf anzubieten, zum Verkauf vorrätig zu halten oder zu befördern, zu tauschen oder entgeltlich zum Gebrauch oder zur Nutzung zu überlassen. (Vermarktungsverbot)

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Moin Wolfgang,

    ein konkretes Gesetz kann ich dir nicht nennen. Da gibt es soweit ich weiß ja leider auch nicht DAS eine Gesetz, sondern unterschiedliche Regelungen auf Länderebene.

    Ich bezog mich nur auf den einfachen Fall: Pilze in Deutschland sammeln und auch in Deutschland wieder verkaufen.

    Für streng geschützte Arten gilt doch sowieso ein generelles Sammelverbot in Deutschland. Dazu habe ich auch das passende Gesetz gefunden: §1 Satz 1 BArtSchV


    VG

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hallo,


    wie Hans schon anführte, Steinpilze sind laut Bundesartenschutzgesetz geschützte Pilze. Sie dürfen von Privatpersonen in geringer Menge, Sammelmengenbeschränkung beachten, nur zum Eigenbedarf gesammelt werden.

    Ebenso geschützte Pilze sind alle Rotkappen und Birkenpilze und weitere Arten.

  • Okay..

    aber mir geht es eher darum dass das doch riskant ist ohne offizielle Prüfstelle zu kaufen.. Man stelle sich vor da ist ein kleines Stück Knolli drin.. Ich könnte da schwer vertrauen aber andererseits hört man auch nie von Vorfällen solcher Art, bin ich da paranoid?

  • Ahoj,


    das ist nicht ganz einfach.

    Soweit ich weiß, gibt es auch bei gewerblichen Verkäufen kaum/zuwenig/gar keine Prüfstellen.

    Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.

    bei Marktpilzen sieht es auch nicht besser aus.


    Und nein, Paranoia sehe ich da nicht,

    sondern eine gesunde Vorsicht.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Okay..

    aber mir geht es eher darum dass das doch riskant ist ohne offizielle Prüfstelle zu kaufen.. Man stelle sich vor da ist ein kleines Stück Knolli drin.. Ich könnte da schwer vertrauen aber andererseits hört man auch nie von Vorfällen solcher Art, bin ich da paranoid?

    Nee, paranoid bist du da nicht, ich würde nie von fremden Privatpersonen Pilze kaufen. Im eingelegten oder getrockneten Zustand lässt sich oft nur noch schwer beurteilen, wie frisch die Fruchtkörper zum Sammelzeitpunkt waren. Ganz davon zu schweigen, dass sich beispielsweise bei eingelegten Stockschwämmchen auch mal der ein oder andere giftige Kamerad einschleichen kann.

    Unabhängig von der rechtlichen Lage bin ich aber sowieso der Meinung, dass Pilze nur zum Eigengebrauch in geringen Mengen gesammelt werden sollten. Klar, es spricht nichts dagegen, mal ein Glas getrockneter Steinpilze im Freundeskreis zu verschenken, aber Wildpilze mit Gewinnabsicht auf eBay verscherbeln geht gar nicht.

  • wenn ich solche Angebote sehe und dann sehe wie oft Menschen im KH landen oder sterben weil nicht vorsichtig genug waren, wunder ich mich sehr dass man nie von Fällen hört wo jemand durch gekauft Pilze abdankt… da scheinen die Leute wohl vernünftiger zu sein..

  • ......wunder ich mich sehr dass man nie von Fällen hört wo jemand durch gekauft Pilze abdankt

    ... wohl, weil es sich bei den regulär verkauften Pilzen überwiegend um Zuchtpilze oder leicht erkennbare Arten (Pfifferlinge, Steinpilze, Morcheln usw.) handelt und der gewerbliche Händler dafür haftbar gemacht werden könnte.
    Bei dem von Dir zitierten Verkäufer handelt es sich vermutlich um einen privaten Anbieter, der mit selbst eingemachten Pilzen gerne die schnelle Mark machen möchte. Inwieweit er dabei gegen Sammelverbote oder lebensmittelrechtliche Vorschriften verstößt, kann man ohne nähere Informationen nur spekulieren.

  • Hallo,


    dass Privatpersonen Pilze verkaufen, ist allgemein verbreitet. Viele Ausflugslokale (und auch Restaurants) beziehen ihre frischen Pilze, meist Pfifferlinge, Steinpilze (sogar Trüffeln!) von privaten Sammlern, die auf diese Weise ein zusätzliches Entgeld generieren. Und das digitale Zeitalter macht dies ein wenig sichtbarer.

    Die gesetzliche Lage mag anderes vorsehen, aber wo kein Kläger, da kein Richter.


    Die von "privat" vermarkteten Pilze sind genauso gut oder genauso wenig kontrolliert wie die gewerblich verkauften Pilze auf den Märkten oder im Feinkosthandel.

    Früher gab es auf dem Wochenmarkt eine amtliche Pilzkontrolle. Diese Kontrolleure nahmen die frischen Pilze in Augenschein. Erst danach durften sie verkauft werden. Diese Zeiten sind lange vorbei.

    Heute haftet (theoretisch) der Händler für seine Ware.


    Ob man aus "gesunder Vorsicht" oder "Paranoia" nicht selbst gesammelte Pilze meidet, bleibt jedem selbst überlassen.


    Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Pilzen zu vergiften, dürfte - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - bei selbst gesammelten Pilzen deutlich höher liegen als bei gekauften. :saint:


    Das konnte man früher ganz leicht den Jahresstatistiken (gibt es nicht mehr) der gemeldeten Pilzvergiftungen entnehmen. Die Berichte der Vergiftungszentralen zeigen kein anderes Bild.


    Gruß

    Peter