Birkenpilze

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von EmilS.

  • Hallo zusammen,

    Ich kenne mich leider mit den verschiedenen Birkenpilzen recht wenig aus, habe heute zwei gefunden, bei denen ich mal Hilfe bräuchte.

    Der erste war ein Einzelexemplar mitten unter Netzhexen und Mehlräslingen. Nur Birke (und Weide) in unmittelbarer Nähe, außer die Pappelwurzeln reichen knappe 25m und über mehrere Wege. Auffallend die sehr hellen Stielschuppen mit rötlichem Ton und die überhängende Huthaut. Nicht verfärbend im Fleisch, einfach ein normaler Birkenpilz?

    Beim zweiten hatte ich vor anderthalb Monaten an gleicher Stelle schon Birkenpilze gefunden und den Schnitt knapp 30 Minuten beobachtet. Das sind die Exemplare von damals:

    Ich meinte damals schon, einen rötlichen Schimmer im Fleisch zu sehen, plus die gelbliche Stielbasis. Heute gab es dann ein ganzes Rudel an exakt gleicher Stelle, das frische Schnittbild noch unauffällig:

    Nach knapp 5 Minuten liefen die aber im Fleisch deutlich rot an, erneut auch die gelbliche Stielbasis sichtbar:

    Zum Boden kann ich relativ wenig sagen, außer, dass Brombeeren, Eichenmilchlinge und Mehlräslinge in der Nähe wuchsen. Die waren sehr knackig und rochen auch super, irgendwie besser als meine anderen Birkenpilze bisher. Arbeitshypothese ist hier Leccinum oxydabile, bin mir aber total unsicher. Kann hier mal jemand drüberschaun?

    Viele Grüße

  • Hi,


    mit den Birkenpilzen ist das immer eine Krux. Beim letzten ist L. oxydabile gut möglich; allerdings muss man aufpassen, dass dort auch Arten synonymisiert werden, die teilweise gute Arten sind.


    Ohne Experten, Mikroskopie und brauchbare Schlüssel ist man in der Gattung hoffnungslos verloren. Die einfachere Alternative ist aufessen. ==Gnolm4 ==Gnolm7 ==Gnolm10


    L.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hab mir schon so was ähnliches gedacht, trotzdem danke. Aufessen ist nie ne schlechte Idee, wenn das Habitat nur appetitlicher wäre (Hundeklo). Ich finde in dem Alter stehen die auch den Rotkappen in nichts nach, werden halt schneller schwammig.

    Viele Grüße

  • Hi.


    Wenn man dem verlinkten Paper unkritisch folgt, wird die Leccinum-Bestimmung zumindest sehr viel übersichtlicher.

    Christoph sieht das aber etwas differenzierter und hat mehr Ahnung als ich. Den Bakker misst rötlichen Verfärbungen keine taxonomische Bedeutung bei. Für ihn kann auch L. scabrum rötlich verfärben. L. oxydabile tut er als nomen confusum ab.

    Die gelben Verfärbungen in der Stielbasis habe ich hier auch bei diversen Leccinum-Funden. Eine taxonomische Relevanz habe ich auch dazu nicht finden können.


    Letztlich ist man irgendwie etwas verloren als Amateur in großen Teilen bei der Leccinum Bestimmung momentan. Wenn man da was bestimmt, sollte man wohl vermerken nach welchem Autor/Schlüssel man gegangen ist und Exsikkate machen, um da korrigieren zu können bei neuen Erkenntnissen. :kaffee:

    Ich warte da letztlich auch auf ein Paper, das das mal ordentlich aufdröselt, was nun Sache ist. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den Lumpern und Splittern.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Ich warte da letztlich auch auf ein Paper, das das mal ordentlich aufdröselt, was nun Sache ist. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den Lumpern und Splittern.

    Hallo Schupfnudel,

    Hier ist ein schöner Artikel vom Christoph zu Leccinum auch mit Betrachtung der verschiedenen Sichtweisen auf die Gattungskonzepte ab Seite 103: https://mycologia-bavarica.de/…ogia-Bavarica-20-Heft.pdf

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Ich warte da letztlich auch auf ein Paper, das das mal ordentlich aufdröselt, was nun Sache ist. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den Lumpern und Splittern.

    Hallo Schupfnudel,

    Hier ist ein schöner Artikel vom Christoph zu Leccinum auch mit Betrachtung der verschiedenen Sichtweisen auf die Gattungskonzepte ab Seite 103: https://mycologia-bavarica.de/…ogia-Bavarica-20-Heft.pdf

    Viele Grüsse

    Matthias

    Hi.


    Ja, Christoph hat das deutlich kompetenter aufgedröselt als ich es könnte. Ein Part 2b "Die Gattung Leccinum in Europa" mit Schlüssel wäre mir aber noch lieber. :saint:


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hi,


    Wenn man dem verlinkten Paper unkritisch folgt, wird die Leccinum-Bestimmung zumindest sehr viel übersichtlicher.

    Christoph sieht das aber etwas differenzierter und hat mehr Ahnung als ich.

    Danke für den Hinweis. Leider verpasse ich immer wieder lehrreiche Beiträge wie diesen von Christoph.

    Ich gelange zunehmend zu der Erkenntnis, dass es meinem Wissenszuwachs sehr zuträglich wäre, doch wieder mehr hier mitzulesen, anstatt die meiste Zeit in Facebook-Gruppen zu investieren und dort unscharfe Schnappschüsse zu bestimmen.


    Viele Grüße

    Emil