Vollblut-Einsteiger sucht Hilfe bei Auswahl

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.905 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oliver.

  • Ja, wie der Titel schon sagt bin ich recht neu auf dem Gebiet. Es gibt Mikroskope wie Sand am Meer, aber wenn ich mir eines zulege sollte es auch zu etwas zu gebrauchen sein. Über die Kniffe weiß ich bislang nicht so viel, außer dass es vielleicht doch ganz schön wäre, wenn man mit dem Auge mikroskopieren kann und gleichzeitig fotografieren (vielleicht sogar das Bild live am PC betrachten und bearbeiten) kann. Auch die zu verwendenden Chemikalien und das Präparieren will ich mir vorher zu Gemüte führen.


    Ich dachte als Einstieg zunächst an ein Mikroskop, das neuwertig 100-200€ kostet, lese aber, dass man mit gebrauchten Modelle von Olympus, Zeiss, Nikon...wohl bessere Ergebnisse erzielen kann.


    Was empfehlt ihr zum Einstieg? Welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden?

  • Hi,


    2 Rate kann ich geben.


    1. sich sicher sein, dass du dich da auch einarbeiten willst, denn du musst am Anfang sehr viel Zeit investieren und dich an den Präparationstechniken üben. Das ist ein ziemlicher zeitlicher Einschnitt.


    2. Probiere das Mikroskop, wenn du eins kaufen willst, vorher aus. Such dir jemanden, der sich auskennt und lass dich beraten. Gute, ältere gebrauchte Mikros sind immer besser als neue für 200-300€.


    Mein "kleines" Mikro ist toll. Ich nutze es für Tagungen. Es ist ein Will/Hundt Wetzlar aus den 80ern und macht tolle Bilder.


    l.g.

    Stefan


    P.S. alles andere ist erst Mal Sekundär. Chemikalien brauchst du für den Anfang nicht so viele. Gute Literatur brauchst du auch. Wichtig ist erst Mal, dass du dir sicher bist in die Mikroskopie einzusteigen oder nicht.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo CSlupina,

    Ich denke es ist am Anfang sinnvoll wenn man vor Ort einen Pilzverein hat sich da ein wenig um zussehen ob einem das mikroskopieren liegt.

    Wenn das nicht möglich ist hilft sicherlich auch ein Einsteigerkurs in die Materie.

    Mit einem Gerät für 100-200€ wirst du dir keinen Gefallen tun,

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Danke für die Hinweise!

    Also für die Dokumentation dachte ich, dass eine Verbindung zum PC vorteilhaft ist. Spontan habe ich ein Olympus CH 2 gefunden mit Kommunikationsbrücke zum Preis von 690€.


    Und ja, ich will Pilze ja nicht nur zum Spaß mikroskopieren, habe ja schon ein Seminar zur Pilzmikroskopie in Hornberg gebucht. Nur würde ich mir halt gern selber ein Gerät zulegen um ein bisschen Vorarbeit zu leisten.

  • Hallo,


    auch wenn du momentan vielleicht vor Begeisterung und Elan brennst, im Zweifel nur nichts überstürzen.

    Informiere dich genau, was geeignet für deine Zwecke ist, damit es keine Enttäuschung wird. Die Mikroskopie ist nicht ganz elementar, bedeutet Zeitaufwand für Einarbeitung und auch später für die Präparate (wurde ja schon geschrieben), liefert aber auch tolle Einblicke in die Natur. Vielleicht nicht nur bei Pilzen sondern auch bei anderen interessanten Objekten wie Moosen, Flechten, Wassergetier uvm.

    Weißt du schon, welche Objektive von den Vergrößerungen und der Qualität für dich passend sind. Strichplatte im Okular ? Was bedeutet Kommunikationsbrücke ? Für mich sollte ein Trinotubus und einfache Adaption einer geeigneten Kamera möglich sein. (Ist das die "Kommunikationsbrücke" ?). Welche Beleuchtung ? (Glühlampe, Halogen, LED ? Vor-/Nachteile ?) 690 € für ein CH 2 kommt mir erstmal nicht günstig vor.

    Informiere dich erstmal dazu. Im Internet gibt es vielfältige Quellen dazu.

    Dann die noch unklaren Punkte hier nachfragen.

    Und dann eine Suchanfrage im Mikromarkt hier. Einer der vielen vertrauenswürdigen Anbieter ist unter anderem Peter ... , der immer mal wieder gute Olympus Mikros hier und im mikroskopie-forum anbietet. Vielleicht meldet er oder andere sich bei dir.


    Grüße

    Günter


    PS: ein guter Einstieg: Kaufberatung - Was muss ein Mikroskop für die Pilzbestimmung können? https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21688.0

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

    2 Mal editiert, zuletzt von GünterS () aus folgendem Grund: Einleitung etwas freundlicher erweitert ;-) plus link auf mikroskopie-forum

  • Hallo zusammen,


    ich kann Dir das deutschsprachige Mikroskopie Forum nur ans Herz legen. Peter hatte dort vor kurzem ein Mikroskop extra für die Pilzmikroskopie im Angebot. Wenn es noch da ist, würde ich zugreifen und wenn nicht, dann einfach ein Gesuche aufgeben, in dem du angibst, dass du Pilze mikroskopieren willst.


    Mit 100 bis 200€ kommt man leider nicht weit. Im myko servie 'Shop' gibt es einige Mikroskipe, die brauchbar sind. Firmen wie Motic oder AmScope sollen auch brauchbar sein, aber ich habe leider damit keine Erfahrungen. Sehr wichtig sind aber ein 100x Objektiv für die Ölimmersion und ein Kondensor. Für die Pilzmikroskopie ist das unerlässlich.


    Zwar bekommt man gebraucht ein funktionsfähiges und ungemein gutes Mikroskop für 300 bis 500€ der alt eingesessenen Marken wie Zeiss, Olympus, Leitz und co.

    Problem hier ist aber, dass es nicht einfach ist für einen Anfänger zu wissen, was man denn wirklich jetzt brauch. Die Mikroskope sind sehr modular und obwohl sie alle für die Pilzmikroskopie ausgerüstet werden können, muss es nicht heißen, dass sie auch die für den Zweck nötigen Objektive haben. Also mein Tipp: Wirklich einfach im Mikroskopie Forum fragen und sich beraten lassen. Mit einem gebrauchten Mikroskop kann man echt weit kommen und man bleibt oft unter 500€. Neue Mikroskope, die brauchbar sind, fangen da meist erst an.


    Die Leute im Pilzforum sind sehr nett und die alten Mikroskope auf keinen Fall schlecht. Diese haben damals schon die physikalischen Grenzen erreicht und wenn du nicht gerade Tausende Euros investieren willst, bekommst du heute an neuen Mikroskopen auch keine besseren!


    Grüße und einen angenehmen Einstieg in die Pilzmikroskopie

    Oliver

  • Danke!


    Ich habe mittlerweile gemerkt, dass es besser ist mit dem Kauf zu warten und erst mal zu sehen was der Markt hergibt. Mir ist nicht klar, dass man beim Kauf eines Mikroskops so viel falsch machen kann und viel wird es im Winter eh nicht zu mikroskopieren geben. Danke in jedem Fall.

  • Mir ist nicht klar, dass man beim Kauf eines Mikroskops so viel falsch machen kann und viel wird es im Winter eh nicht zu mikroskopieren geben.

    Im Winter gibt's weniger Pilze, aber es bleiben oft Belege vom Sommer oder Herbst übrig die man sich im Winter anschauen kann. Macht bei interessanten Funden Sinn wenn man zuviel Arbeit eingesammelt hat. Getrocknet halten sie ja ewig und Frischpilze gammeln halt irgendwann.

  • Hallo zusammen,


    ja, so ein Mikroskop ist schon ein Investment. Da es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten gibt, sind Mikroskope eben sehr modular und die Auswahl sowie die Möglichkeiten sind überwältigend. Für jemanden, der mit Mikroskopen noch nicht viel zu tun hatte, sind die ganzen Infos bestimmt auch überfordernd.


    Das von dir oben erwähnte Olympus CH2 ist prinzipiell sehr geeignet. Du müsstest den Verkäufer eben danach fragen, ob ein 100x Immersionsobjektiv enthalten ist und ob ein Kondensor vorhanden ist. Letzteres wird ganz bestimmt der Fall sein. (Die einzigen Mikroskope, die keine Kondensoren haben, sind günstige Spielzeug- und Schulmikroskope).


    Aber es gilt: nichts überstürtzen und zur Not, kann man ein älteres Mikroskop auch immer ganz gut verkaufen.


    Ich würde Dir sonst noch empfehlen, dich nach einem Pilzverein in deiner Nähe zu erkundigen, da einige Male mitzugehen und mal nachzufragen, ob du jemandem beim Mikroskopieren mal über die Schulter guckrn darfst.


    Grüße

    Oliver



    PS: Preise sind zwar auch immer etwas subjektiv, aber fast 700€ für ein Olympus CH2 sind schon echt viel. Mit etwas Geduld und eben einigem Nachfragen in Foren kommst du preislich besser weg und kannst, wenn du dann noch was übrig hast, reichlich in Pilzliteratur invistieren. :saint:

  • Hallo CSLupina!


    Riech erstmal rein in die Materie.

    Normalerweise kommt vor der Pilzmikroskopie erstmal das Kennenlernen der Gattungen, die du brauchst um Arten zu erkennen.

    Mikroskopie kommt erst viel später, wenn du dann überhaupt noch Lust oder die Zeit dazu hast.

    Eigne dir erst die Pilzarten an, die ein Pilzsachverständiger so ungefähr aus der Hand erkennen muss, wenn sie ihm vorgelegt werden, und in 2 Jahren denkst du nochmal über das Mikroskop nach.

    In der Zeit lernst du andere Pilzliebhaber kennen, schließt dich einem Verein an und lernst dadurch erstmal wahnsinnig viel. Alleine das wird dich erschlagen. In der Zeit wirst du auch Gelegenheit haben mit Mikroskopikern zu plaudern und zu entscheiden, was wichtig für dich ist und was dein Mikroskop haben muss und wo die vertrauenswürdigen Verkäufer sind.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo zusammen,


    ich weiß ja nicht, wie es mit deiner Entscheidung so aussieht und erstmal bei jemanden über die Schulter schauen, ist bestimmt sinnvoll. Dieses Angebot hier auf dem Marktplatz will ich dann dich noch einmal teilen:



    Grüße

    Oliver