Liste von Farbreaktionen etc.

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.851 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Hallo,


    auch wenn es sich in diesem Thread nicht direkt um eine Bestimmungsanfrage handelt, denke ich, das er hier nicht ganz verkehrt ist.


    Gibt es wo eine Liste zu finden, in welcher Farbumschläge, oder andere Veränderungen, welche bei der Behandlung mit/durch Testreagenzien auftreten, gelistet sind?

    Ideal wäre, wenn die Sammlung enthalten würde, was mit wem welche Reaktion hervorruft.


    Danke im Voraus für eure Mühen,

    Steffen

  • Hi,


    wurde schon mehrfach im Forum diskutiert. Hier ist ein guter Thread dazu:



    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Climbingfreak


    Hallo Stefan,


    Dein verlinkter Thread behandelt zwar das Thema, jedoch ist eher eine Diskussion über, ob, oder ob nicht, und über die Frage wo man die Chemikalien her bekommt.


    Mir schwebt eine einfache Tabelle vor, welche Reagenz auf welche Teile welches Pilzes wie anzuwenden sind und was die entsprechenden Reaktion sein können oder eben auch nicht.


    Scheinbar existiert so etwas noch nicht.


    LG,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    zu solchen Tabellen gibt es ganze Bücher.

    Es ergibt nur so herum keinen Sinn.


    Für uns Freizeitmykologen geht es meist um eine Artbestimmung, und chemische Reaktionen interessieren nur als ein Bestimmungsmerkmal, eines unter vielen.


    Deswegen ist es nützlicher, von der Gattung her zu kommen, und innerhalb einer Artengruppe zu lernen, welche Arten z.B. mit KOH stark gelb oder rot färben, und welche schwach. Und ob die Reaktion eine echte Zusatzinformation liefert oder z.B. mit der Sporenform oder der Hutfarbe korreliert.


    Was unter einer starken und was unter einer schwachen Reaktion zu verstehen ist, und welche Konzentration an KOH optimal ist, ist ebenfalls abhängig von der Artengruppe.

    Deswegen sind die chemischen Reaktionen in die jeweiligen Bestimmungsschlüssel integriert.


    Aber Du musst Dich in jeder Artengruppe an die genaue Verfahrensanleitung halten, sonst kommst Du zu falschen Ergebnissen. Guajak wird z.B. an der Luft immer irgendwann blau. Diese Information ist also wertlos. Es gibt aber Täublingsarten mit einer hohen Konzentration an Oxidasen, an deren Fleisch wird Guajac in Bruchteilen einer Sekunde tintenblau. Das ist dann relevant.


    Wie müsste jetzt Deine Tabelle aussehen, die das alles berücksichtigt?


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo Steffen,

    Testreagenzien sind oft übel giftige, ätzende oder krebserregende Chemikalien. Daher sollte nicht, wie oben schon angedeutet wurde, "einfach mal so" bzw. "aus Entdeckerlust" mit Testreagenzien mehr oder weniger ziellos umhergepantscht werden, sondern immer streng zweck- und zielorientiert. D. h. im Bestimmungsbuch liest du nach, bei welchen Gattungen/Arten Chemiepantscherei bestimmungswesentliche Erkenntnisse bringt, und dann wendest du die Reagenzien in exakt der beschriebenen Weise an. D. h. der Anwendung chemikalischer Reagenzien geht profundes gattungsspezifisches Fachwissen voran, welches erstmal angelesen sein will.

    Freundliche Grüße

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • D. h. der Anwendung chemikalischer Reagenzien geht profundes gattungsspezifisches Fachwissen voran, welches erstmal angelesen sein will.

    Freundliche Grüße

    Oehrling


    Servas Oehrling,


    isse schnell lesbar, welche Chemikalien für die Bestimmung der Gattung Russula erforderlich sind.


    * Melzers Reagenz

    * Karbolfuchsin

    * Sulfovanillin

    * Sulfobenzadehyd

    * FeSo4

    * Gujak

    * und andere


    Ohne die kommt man in diesem Fall nie auf ein gattungsspezifisches Fachwissen, :gklimper:


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo zusammen,


    schnell lesbar bzw. schnell geschrieben zeitigt nicht immer die gewünschten Ergebnisse. Dagegen kann man sich gattungsspezifisches Fachwissen aus Fachbüchern sehr gut anlesen, ohne die fraglichen Pilze jemals live vor sich gehabt zu haben.


    Zum Karbolfuchsin brauchts noch eine schwache Säure, z. B. HCL 2 %, zur Not tuts wohl auch mit Wasser verdünnte Zitronensäure.

    Sulfobenzaldehyd braucht es nicht auch noch, wenn man Sulfovanillin verwendet.

    Guajak bringt nicht so viel wie die meisten Leute denken, die Reaktion ist ziemlich schwer zu interpretieren.

    Dagegen ist für die Täublingsbestimmung KOH, Phenol oder Anilinwasser auch nicht schlecht.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,


    wie ich sehe, habe ich da ja was losgetreten. :/

    Die franz. Webseite, welche man einfach übersetzten lassen kann, ist schon mal ein Ansatz. Auch die PDFs lassen sich übersetzten. - Danke.


    Was den Umgang mit Chemikalien, und deren Gefährlichkeit betrifft, so sind eure Hinweise sicher richtig.


    Wie ich sehe, werde ich mich da mal einlesen müssen.



    Dank & Gruß,

    Steffen