Wenn der Wald voll steht...

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.507 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

  • Huhu.


    Heute habe ich mal einen Abstecher in einen Laubwald in meiner Nähe gemacht. Der Fluch des Pilzlers ist ja der, dass bei günstigen Bedingungen alles durcheinander wächst während man im Hochsommer Trockenmumien einsammelt um überhaupt etwas Pilziges angucken zu können. Heute war hingegen definitiv eher die Masse das Problem. Ich mache in dem Wald normalerweise eine große Runde um verschiedene Baumarten anzusteuern, aber heute habe ich es gar nicht erst bis zu den Nadelbäumen geschafft, da es im Laubwald genug anzuschauen gab.


    Los geht's.


    1. Bereits auf dem Weg zum Auto liefen mir im Park hinterm Haus die ersten Pilze entgegen. Die Wiese ist ordentlich hundefrequentiert, deshalb nur ein Handy-Schnappschuss. Chlorophyllum rhacodes.

    Allzu lange wird der Park vermutlich nicht mehr da sein. Investoren wollen dort bauen...



    2. Angekommen im Wald begrüßten mich Hunderte dieser hübschen Korallen. Von denen habe ich weiterhin keine Ahnung also durften sie stehen bleiben.




    Dann ein gefällter Baum, dessen Wurzeln von diversen Pilzen besiedelt wurde. Die Bestimmlinge gliedere ich mal lieber aus um es etwas übersichtlicher zu halten.



    3. Die Rückseite. Das ist vermutlich Psathyrella piluliformis.



    An der Wurzel gab's noch etwas frischere:



    4. Symbolbild für einen der Tintlinge. Es gab noch viele weitere Cluster im Wald.



    5. Mycena pura stand in großen Mengen im Wald.



    6. Auch Rehbraune Dachpilze (s.l.) gab es einige. Links im Vordergrund ein Büschel junger Stockschwämmchen. Von denen durften auch einige größere mit. Die liegen bereits auf dem Dörrer. :)



    Noch ein Grüppchen:



    7. Hinten Stockschwämmchen. Vorne Grünblättrige Schwefelköpfe.



    8. Hier denke ich an Stropharia caerulea. Der erste für mich dieses Jahr.




    9. Da mich die Mücken arg gepieksakt haben, habe ich einige Funde schnell in den Korb gepackt und dann auf einer Bank an einer Waldwiese abgelichtet. Daher leider teils ohne Habitatbild.

    Das hier dürfte Xerocomellus cisalpinus sein.



    10. Parasole verstecken sich leider vor mir. Dabei ist es einer meiner Lieblings-Futterpilze. So viele Arten gibt's gar nicht, die ich gerne esse...

    Aber dann muss ich das Parasolpulver eben mit Macrolepiota rhodosperma (Sternschuppiger Riesenschirmling) strecken. :|




    11. Das ist denke ich der Hornstiel-Schwindling (Marasmius cohaerens). Stand ebenfalls in großen Mengen im Wald.




    12. Nix besonderes, aber zum Teil riesige Exemplare. Xerocomellus chrysenteron - Gemeiner Rotfußröhrling. Die durften natürlich im Wald bleiben.



    13. Hier bin ich mir nicht ganz sicher, da ich den erst einmal hatte. Aber ich denke das ist wieder Marasmius wynneae (Violettlicher Schwindling), oder? Büschelig in der Buchenlaubstreu. Recht stabile Stiele und ein seltsamer, undefinierbarer Geruch.





    14. Diesen hübschen habe ich als Mycena crocata - Gelborangemilchender Helmling bestimmt. Blöd nur, dass ich den Helmling (unbestimmt) fokussiert habe...




    15. Mein Lieblingsfund des Tages. Den hatte ich erst zum zweiten Mal. Pluteus leoninus müsste das mit der feinsamtigen Hutoberfläche sein. Das ist neben Pluteus aurantiorugosus mein Lieblings-Dachpilz. Wobei ich die anderen gelben leider bisher noch nicht gefunden habe.



    16. Das hier war wiederum ein "Erstfund" je nach Autorenauffassung. Paralepista gilva gilt bei einigen ja nur als forma von Paralepista flaccida, den ich schon öfters gesehen habe. Heute aber das erste mal die Wasserfleckige Version/Art. Auffällig war der parfümierte Geruch, der ein wenig an die Nebelkappe erinnert. Das kenne ich so nicht von Paralepista flaccida.





    17. Und den Abschluss macht ein weiterer Erstfund. :) Nicht das schönste Exemplar, aber egal. Eigentlich wollte ich mich zum Abschluss der Tour schon gar nicht mehr bücken, da ich dachte es wäre nur ein Violetter Rötelritterling. Der stand zwar direkt daneben und durfte mit aufs Foto als Vergleich, aber über den Veilchenblauen Schönkopf (Calocybe ionides) habe ich mich natürlich mehr gefreut. :saint:






    Damit sind wir auch schon am Ende der Tour. Es gab noch viel mehr, aber die Problemfälle gliedere ich in einen separaten Thread aus und die banaleren Sachen wie Breitblätter, Anis-Champignons und Co. kennt man ja zur Genüge.


    Über Hinweise/Korrekturen bin ich wie immer dankbar. Danke fürs Mitkommen.


    LG,

    Schupfi

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hallo Eric,

    begrüßten mich Hunderte dieser hübschen Korallen.

    es sieht so aus als ob sie auf Holz wuchsen und so würde ich dnen den Namen Clavaria stricta geben aber ich habe von diesen Teilen auch keine Ahnung.


    Die meisten deiner Funde habe ich übrigens noch nie gesehen.


    VG Jörg

  • Hallo Schupfi, Sachdienliches kann ich nicht beitragen. Aber hier ist es im Moment ganz ähnlich. Montag waren nur wenige Pilze unterwegs, aber heute steckten viele Ihre Hütchen heraus.

    Besonders beeindruckend finde ich den Schönkopf zusammen mit dem uni-violetten Kollegen. Der Violette Schönkopf hat sich mir noch nicht gezeigt.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Huhu.


    Danke für die Beiträge und Likes. Mangelnden Einspruch werte ich mal als Zustimmung für die Bestimmungen. Bei den meisten war ich mir hier ja aber relativ sicher. Bei S. caerulea wollte ich noch den Abwurf prüfen, aber der hat sehr wenig abgesport, so dass die Farbe schlecht zu beurteilen ist. Aber die finde ich sicher noch mal.


    es sieht so aus als ob sie auf Holz wuchsen und so würde ich dnen den Namen Clavaria stricta geben aber ich habe von diesen Teilen auch keine Ahnung.


    Die meisten deiner Funde habe ich übrigens noch nie gesehen.


    VG Jörg

    Hi Jörg.


    Ja, Ramaria stricta ist gut möglich. Und viele wuchsen auf Holz, einige aber auch auf dem Boden. Vielleicht war da aber Holz drunter.

    Dass du die meisten der Funde noch nicht gesehen hast, kann ich kaum glauben. So richtige Raritäten sind ja eigentlich gar nicht dabei. Lediglich der Schönkopf und der Löwengelbe Dachpilz sind denke ich eher seltener. Aber klar, manchmal hat man halt die passenden Habitate einfach nicht vor Ort. :)


    LG,

    Schupfi

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
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