Ein neues Habitat - Letzter Teil

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.793 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Huhu.


    Hier kommt endlich der letzte Pilz-Teil meines Schwarzwald-Ausflugs. Danach habt ihr es geschafft, falls überhaupt noch jemand am Ball geblieben ist bis hierhin. :)


    Habitat wie immer - Nadelwald mit viel Heidelbeeren.



    18. Den Anfang macht der Schnappschuss vom Feinschuppigen Ritterling - Tricholoma imbricatum Gelbblättrigen Ritterling - Tricholoma pseudonictitans/fulvum.



    19. Lila Lacktrichterlinge hätte man mit der Sense ernten können. Rötliche Gattungsvertreter waren deutlich seltener.



    20. Violette stinkende Schleierlinge hatte ich in einem vorherigen Beitrag schon, nur ohne Schnittbild. Gestern konnte ich nochmal eins nachholen. Der ist nicht komplett safranfarben aber in der Stielbasis schon ein wenig. Also vermutlich der von beli vorgeschlagene Cortinarius traganus denke ich.




    21. Immer mal wieder fand ich auch Cortinarien mit solchen gräulichen Lamellen. Ich weiß nur nicht mehr ob die nach was gerochen haben (glaube eher nicht nach Weihrauch/Zedernholz - das war der einzige den ich im Kopf hatte...). Vlt. erkennt einer der Spezis den Pilz ja auch so.



    22. Wieder ein Erstfund - ein Öhrling. Mit rosa Anteilen würde ich beim Eselsohr rauskommen, ich glaube die anderen machen das nicht?




    23. Auch der Schwefelritterling - Tricholoma sulphureum (var. bufonium) hat sich bisher vor mir versteckt. Den hatte ich nebenan schon mal nachgereicht. Ich fand den Geruch aber sogar noch erträglich, wenn auch alles andere als angenehm. Hatte ich schlimmer erwartet.



    24. Die Mumie hier würde ich euch eigentlich gar nicht anbieten. Aber er roch intensiv nach Honig, der Stiel war bläulich (schlecht zu sehen) und der Hut war runzelig, so dass das in Verbindung mit dem Habitat vlt. mal ein Honigschleimfuß gewesen sein könnte? Den hatte ich auch noch nicht, falls er es ist.




    25. Wieder ein Erstfund. Leider auch hier nur ein alter Schlappen, der im Wald bleiben durfte. "Der" Brätling - Lactifluus volemus s.l. sollte das wohl sein.




    26. Und noch ein Milchling hinterher. Die Milch auf dem Taschentuch wurde gelb, so dass ich bei Lactarius tabidus rausgekommen bin. Der ist auch wieder neu für mich. So viel kann man gar nicht auf einmal verarbeiten. :/

    Von dem habe ich welche mitgenommen, da ich nicht wusste, ob der evtl. noch unters Mikro muss.



    27. Seifenritterlinge hatte ich schon mal, aber noch nicht die geschupptstielige Variante. Ist aber glaube ich mittlerweile in die Variationsbreite der Art mit eingegliedert?




    28. Und den Abschluss macht natürlich ein weiterer Erstfund. Diese putzigen Gesellen fand ich im Moos bei einem Stumpf. Ich vermute das ist Cudonia circinans? Oder doch C. confusa?

    Da wäre ich über Bestätigung froh, ich habe auch welche mitgenommen, falls man hier die Mikros braucht. Ich hatte sowas wie gesagt noch nicht in der Hand bisher.




    So, jetzt habt ihr es endgültig geschafft. Danke an alle Mitleser/Helfer fürs Mitkommen. :)


    LG,

    Schupfi

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

    Einmal editiert, zuletzt von Schupfnudel ()

  • Hallo Schupfi,


    21 Cortinarius subtortus kann schon gut passen, wir hatten den auch in Massen auf der Schwarzwälder Pilzlehrschau und haben uns mit dem Geruch (alle) sehr schwer getan. Ich habe sogar irgendwann gesagt, ich hätte an jedem subtortus im Wald gerochen, aber Weihrauch? Vorgetragen wurde dann, dass sich der Duft eher auf den "arabischen Weihrauch" beziehe. Den gabs dann auch zum riechen aus der Flasche. Mir hat es leider nicht weitergeholfen ... meine Wahrnehmung blieb da unterschwellig


    LG Sebastian

  • Servus,


    den Ritterling Nr. 18 würde ich eher für T. pseudonictitans halten. Man sieht ja auch einen Tannenzweig im Bild, der wächst gern bei Tanne. I. imbricatum wächst bei Kiefer.


    Grüße

    Hias

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja genau. Da wäre es zunächst wichtig, welche Bäume genau am Fundort standen. Ein Schnittbild fehlt leider auch.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hi.

    21 Cortinarius subtortus kann schon gut passen, wir hatten den auch in Massen auf der Schwarzwälder Pilzlehrschau und haben uns mit dem Geruch (alle) sehr schwer getan. Ich habe sogar irgendwann gesagt, ich hätte an jedem subtortus im Wald gerochen, aber Weihrauch? Vorgetragen wurde dann, dass sich der Duft eher auf den "arabischen Weihrauch" beziehe. Den gabs dann auch zum riechen aus der Flasche. Mir hat es leider nicht weitergeholfen ... meine Wahrnehmung blieb da unterschwellig

    Ja, ich hatte auch schon vermutet, dass man den Geruch vlt. erst irgendwie entlocken müsste. Bei frischen Fruchtkörpern nach dem Regen ist das ja immer so eine Sache. Hier daheim hätte ich den in eine Dose gepackt und nach einem Weilchen nochmal geschnüffelt, vor Ort war ich aber nur rudimentär ausgestattet und mit Zeitdruck unterwegs. Aber Danke für den Hinweis, dann könnte Cortinarius subtortus ja doch passen, wenn ihr da auch alle keinen Weihrauch erschnuppern konntet. :)


    @ Stefan und Matthias:

    Guter Hinweis, da habe ich bei den braunen Ritterlingen mal wieder was durcheinander geworfen. Vom Habitat her passt T. pseudonictitans (der ja mittlerweile scheinbar mit T. fulvum synonymisiert ist) deutlich besser. Vor Ort waren Tannen und Fichten, keine Kiefern. Danke für den Hinweis!


    LG,

    Schupfi

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    na ja. Wichtig wäre noch das Schnittbild, denn Tr. pseudonictitans (sofern das wirklich eine eigene Art ist) hätte nur in der Stielrinde gelbes Fleisch. Tr. fulfum hat komplett gelb(liches) Stielfleisch.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Schupfi,

    Noch ein paar Anmerkungen zu den Cortinarien

    Nr.20

    Den halte ich schon für den Bocksdickfuss, C.camphoratus

    Das bisschen gelb in der Stielbasis darf der schon haben. Traganus ist im Normalfall komplett Safran-gelb durchgefärbt und riecht angenehm


    Nr 21.

    Ist wie vermutet C.subtortus

    Mit dem Weihrauchgeruch habe ich auch meine Schwierigkeiten


    Nr.24

    C.stillatitius

    Honigschleimfuss passt, frisch wäre der deutlich dunkler im Hut


    Den braunen Ritterling halte ich auch für T.pseudonictitans

    Im Schwarzwald ein Massenpilz und fast überall zu finden.

    Vorwiegend bei Fichte

    Von der Synonymisierung mit Fulvum halte ich nichts, man kann die gut unterscheiden, auch wenn die Genetik sehr ähnlich ist


    T.imbricatus ist im Schwarzwald eher selten


    Gruß

    Uwe

  • Hallo,

    Den braunen Ritterling halte ich auch für T.pseudonictitans

    Im Schwarzwald ein Massenpilz und fast überall zu finden.

    Vorwiegend bei Fichte

    Von der Synonymisierung mit Fulvum halte ich nichts, man kann die gut unterscheiden, auch wenn die Genetik sehr ähnlich ist

    der Meinung war ich auch lange, dass die beiden Arten gut zu trennen wären:

    T. fulvum unter Birke, mit geripptem Hutrand und gelbem Ton in den Lamellen und in der Trama

    T. pseudonictitans unter Fichte, mit glattem Hutrand und die gelben Töne beschränken sich auf die Stieltrama oder sogar nur die Stielrinde (praktisch ein ustale mit gelbem Stielfleisch)


    Aber wenn man in Fichtenforsten die mit Birke durchsetzt sind oder mehr noch in feuchten Birken-Fichten-Mischwäldern unterwegs ist - sprich also beide potenziellen Mykorrhizapartner gut vertreten sind - dann klappt meistens die Zuordnung zur einen oder zur anderen Art plötzlich nicht mehr so richtig. Glatter Hutrand und gelbe Lamellen, gerippter Hutrand und keine gelben Lamellen ..... Ich bin nicht unglücklich über die Synonymisierung, auch wenn typische Vertreter so augenscheinlich unterschiedlich aussehen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hi.


    Danke Uwe und Andreas.


    Bei dem Lila Dickfuß scheiden sich beim Geruch wohl die Geister:

    "Wegen seines safrangelblichen Fleisches, das unangenehm süßlich-karbidartig riecht, wird er auch Safranfleischiger Dickfuß genannt."


    Unangenehm war der Geruch für mich schon, nur würde ich weder süßlich noch Ziegenbock dazu sagen. Wie Karbid riecht weiß ich leider nicht. Aber dann rudern wir wieder zurück zum Bocksdickfuß, da kein komplett gelbes Fleisch vorhanden war.


    Bei Cortinarius subtortus scheint die Mehrheit ja den "Weihrauch-Geruch" eher nicht wahrzunehmen. Gut zu wissen.

    Über die Bestätigung vom Honigschleimfuß freue ich mich auch.


    Was den Ritterling angeht - da kann ich mir ja einfach vorsichtshalber ein s.l. an Tricholoma fulvum dranhängen. So schlimm fände ich's aber nicht bei den braunen Ritterlingen eine Option weniger zu haben. Aber wie gut die entsprechende Genetik (ITS würde ich mal vermuten) zur Trennung oder Nicht-Trennung der Art(en) bei den braunen Ritterlingen klappt, habe ich jetzt nicht nachrecherchiert.


    Hat vielleicht noch jemand eine Ahnung wie ich Cudonia circinans von C. confusum trennen kann? Bei den Ascos habe ich leider kaum ordentliche Literatur.


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi, viel kann ich nicht beitragen, aber meine Cudonia circinans sieht etwas anders aus. Ich hatte sie gerade am Sonnabend.




    Den Bockdickfuß kenne nur vom Pilzkurs, aber C. traganus wächst hier und ist durchgehend safrangelb gefärbt und stinkt nicht.

    Schöne Sachen übrigens!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hi Wutzi,


    stimmt deine sind deutlich heller als meine aber ich weiß auch nicht inwiefern die sich durchs Alter umfärben können. Meine sind auch irgendwie gräulicher als die meisten Bilder, die man online findet. So richtig schlau werde ich ehrlich gesagt nicht, wie die nun konkret getrennt werden. Wie hast du deine denn benannt?


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi, ich hatte sie als C. circinans benamst. Das scheint zu stimmen, denn wie ich gestern anhand von Rudis Anmerkungen zu meinem Erstfund des Pustelkeulchens gelernt habe, parasitiert selbiges auf dem Helmkreisling. Und da der auch da wächst, muss er es wohl sein. Das ist jetzt allerdings keine Logik, die dir weiterhelfen würde, denn umgekehrt würde die Aussage wohl nicht zutreffen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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