Servus beinand,
bei der Exsikkat-Mikroskopie verwende ich fast aussschließlich KOH 3% (ohne Absaugen), die Präparate ziehen auch viel weniger Luft als mit H2O. Zum Anfärben Kongo/NH3, zumindest bei Sporenabwurfpräparaten ohne Vorquellen in KOH, bei Geweben kann man's auch ins KOH-Präparat einziehen.
Baumwollblau benütze ich nur zum Anfärben von Sporenornamenten bei Ramaria und Ascomyceten wie Scutellinia. Da wärme ich schon vorsichtig an, weil es die Färbung meiner Erfahrung nach spürbar beschleunigt.
Ansonsten: Zum Mikroskopieren von Exsikkaten würde ich eher ermuntern. Natürlich gibt es Nachteile, z.B. bei der Beurteilung von Lamellenquerschnitten oder tieferen HDS-Schichten und natürlich bei winzigen Pilzchen, die man als Exsikkat im Herbarbeutel suchen muss, aber die meisten Pilze lassen sich getrocknet fast genauso gut untersuchen wie frisch. Bei gelifizierten Strukturen (schleimige Huthaut z.B.) gelingen Schnitte sogar leichter. Und der größter Vorteil besteht natürlich darin, dass man in aller ruhe im Winter mikroskopiern kann, ohne dass gleichzeitig ein Dutzend andere spannende Frischpilze im Kühlschrank vergammeln.
Beste Grüße
Hias