Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 7.440 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • Hallo zusammen,


    Derzeit befinde ich mich im Urlaub an der Nordsee in Cuxhaven. Gerne wollte ich mir natürlich auch hier die Besonderheiten der hiesigen Wald- und Heidelandschaften anschauen.


    Anbei ein paar Eindrücke für alle Interessierten, pilzlich war es allerdings etwas begrenzt, wegen der Trockenheit hier.


    Zuerst ging es in den Wernerwald und angrenzende Naturschutzgebiete, z.b. zum Finkenmoorteich.


    Am Wegesrand fand sich ein Spierstrauch mit zahlreichen Tagpfauenaugen


    Auf dem Strauch und auf dem Weg auch ein Admiral, den ich nur aus der Ferne fotografieren konnte


    Unter Eichen gab es dann die ersten Amanita fulva ... Diese sollte an diesem Tag seeehr oft finden. Im Moment ein absoluter Massenpilz hier:


    Dann noch ein kleiner Kamerad, der sich durch mich beim Festschmaus nicht stören ließ


    Es gab zahlreiche Pfifferlinge, die ich aber nicht fotografiert habe, zusammen mit den Hexen hätte das eine schöne Mahlzeit gegeben, wenn ich gewollt hätte ...


    Auf Baumstamm dann noch ein Porling Stacheling, den ich bisher nicht identifizieren konnte (Oehrling hat mich auf die Fährte gebracht, s.u.).


    Der Wernerwald liegt zwischen Küste und Küstenheide. Ein sehr interessanter Wald, der bei mehr Regen und der richtigen Jahreszeit sicher durchaus einiges zu bieten hat. Ursprünglich wurden durch den Amtsmann Werner angeregt auf dem kargen Sandboden Schwarzkiefern angepflanzt. Diese dominieren auch heute noch in weiten Teilen das Bild. Mittlerweile ist aber auch ein richtiges Waldklima entstanden und es finden sich auch zahlreiche Birken, Eichen und Buchen ...


    Hier gabs trotz Trockenheit einiges zu finden ...


    Samtfusskrempling


    Eine Inocybe, ohne besonderen Geruch und mit Knolliger Basis ... ohne Mikro hier keine Bestimmumgsversuche ...


    Mehrere Täublinge ... kleine sehr scharfe rote ...


    und Milde mit rosa überhauchtem Stiel


    Den nächsten habe ich nicht probiert:


    Etwas überrascht war ich über, wie ich meine, Cortinarius rubellus. Denn habe ich da irgendwie nicht erwartet


    Auch kleine Milchlinge gabs, mit ziemlich scharfer Milch und angenehmen Geruch.


    Ein kleiner Käfer zog mit seinen schönen Farben die Aufmerksamkeit auf sich ... die Art konnte ich aber nicht identifizieren...


    Im Wernerwald liegt der mit Seerosen weitestgehend bedeckte Finkenmoorteich. Eine ehemalige Moorlandschaft mit anmooriger Umgebung.


    Hier gabs dann unter Birken R.claroflava:


    Auch hier bin ich über massenhaft Amanita fulva gestolpert...


    Weiter ging es in die Cuxhavener Küstenheiden, die pilzlich zu dieser Jahreszeit allerdings nichts besonderes bieten konnten ... dafür gabs mit Heckrindern, Konikpferden, Bläulingen und einer Goldammer tierisches ... nur die Wisente hatten sich versteckt ... die großen Pflanzenfresser sollen übrigens die Verbuschung der Heidelandschaft durch die invasive Art der "spätblühenden Traubenkirsche" aufhalten ...



    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    der Porling, den du nicht hast identifizieren können, ist kein Porling, sondern einer der Duft- oder vielleicht auch Korkstachelinge, möglicherweise Phellodon confluens. Duft- und Korkstachelinge sind durch eine Geruchsprobe am angetrockneten Pilz voneinander zu unterscheiden, Duftstachelinge riechen sellerieartig, Korkstachelinge neutral bis mehlartig. Diese Pilzgattungen gelten als in Norddeutschland sehr selten, das ist also mMn ein Prachtfund, auch wenn er erstmal unspektakulär aussieht.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Tuppie, ja die Rinder waren durchaus imposant, auch aus der Ferne ...


    Anbei noch ein paar weitere Nebenbei-Aufnahmen vom Stacheling ... wo hatte ich bloß meine Augen (da haben wir es wieder: Hirn konstruiert Wirklichkeit) ...



    LG Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sebastian!


    Toller Fund, ganz gleich welcher Stacheling das nun ist.

    Du kannst mal einen fruchtkörper mitnehmen und zwei Sachen ausprobieren: Erstens absporen lassen und zweitens trocknen.

    Die Gattungen Phellodon und Hydnellum unterscheiden sich in zwei Punkten:
    1) Farbe des Sporenpulvers (Phellodon = weiß; Hydnellum = braun)

    2) Geruch der getrockneten Fruchtkörper (Phellodon = intensiv nach Maggiwürze; Hydnellum anders)
    Wenn's ein Phellodon ist, würde ich das eher für Phellodon tomentosum halten, Phellodon confluens sieht nach meinen Erfahrungen >anders aus<.

    Wenn's ein Hydnellum sein sollte, wird die Bestimmung allerdings deutlich komplizierter.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    Sehr spannend, hätte ich jetzt gerne gemacht. Doch obgleich der Fundort in einem klar einzugrenzendem Gebiet lag, konnte ich den Stacheling nicht wiederfinden. ;( War gerade nochmal vor Ort. Keine Chance, bin ne halbe Stunde im Kreis gelaufen.


    Diesen für mich Erstfund habe ich jetzt aber definitiv für die Zukunft auf dem Schirm und werde dann alles beachten 👍


    LG und danke, Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    falls es sich um Phellodon tomentosum gehandelt hat, wäre das der erste Wiederfund für Niedersachsen seit 30 Jahren! Der letzte Fund stammt von der Langendorfer Geest an der Elbe aus 1989.

    Vielleicht kannst du nochmal nachsuchen?

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo zusammen,

    Phellodon tomentosus passt, von mir kommt keine Widerrede..

    FG

    Oehrling

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  • Hallo Axel, wow ... damit hätte ich wohl nicht rechnen können. Na, jetzt hab ich ja mal ein richtig schlechtes Gewissen, dass ich nicht direkt geschaltet habe.


    Muss mal sehen, ob ich morgen nochmal einen Versuch starten kann, am Samstag geht's schon wieder nach Haus.


    LG Sebastian

  • Sooo, nach etwas Detektivarbeit hab ich ihn wiedergefunden und ein Belegexemplar mitgenommen.


    Lass den gerade mal aussporen. Ich finde zudem, dass er frisch schon nach Maggi riecht, mal sehen ob er das mit dem Trocknen intensivieren kann.


    Die Stacheln scheinen aber eher dunkel. Bräunlich an den Spitzen. Bin gespannt aufs Sporenpulver.


    Ansonsten sieht man noch gut, wie mehrere gestielte Fruchtkörper sehr dicht und dann auch zusammenwachsen.

    Das Fleisch ist rotbräunlich und Druckstellen werden fast schwarz.


    Mikroskopieren kann ich ihn, wenn ich wieder daheim bin. Also frühestens morgen Abend.


    LG Sebastian

  • Glückwunsch, Ausdauer lohnt sich doch!
    Da bin ich gespannt, ob es bei Phellodon tomentosus bleibt.
    Ich hatte mal einen Hydnellum spongiosipes, der sah auch so ähnlich aus.

    Grüße Axel

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    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo zusammen,


    also, das Sporenpulver ist eindeutig braun (erdbraun!?).

    Die Sporen sind etwa 5x3,8µm - ich hoffe, ich habe jetzt richtig gemessen, die Sporen haben deutliche Warzen und wirken sehr irregulär, daher habe ich die Warzen mitgemessen (wüsste nicht, wie ich bei diesem Sporenbild sonst messen könnte).


    Die Sporen wirken auf mich auch truncat - siehe Bilder, die Spitzen zeigen sich eingedellt beim durchrastern, habe mal versucht das im Einzelsporenbild darzustellen:


    Geschmack war jetzt eher mild, habe nichts scharfes wahrgenommen.


    Schwanke nach dem Schlüssel von Hrouda: Hydnaceous fungi of the Czech Republic and Slovakia zwischen Hydnellum concrescens, tardum und scrobilatum. Die Sporen passen von der Größe zu Hydnellum tardum. Der hätte auch "rather massive pileus" wohingegen concrescens wohl eher dünn daherkommt . Von den Bäumen war sowohl Picea als auch Quercus in der Nähe, vermutlich Picea als Partner.

    Wenn man hier gerundete Warzen an den Sporen annimmt, käme noch H.scrobiculatum infrage ... kein ganz einfaches Geschäft ...


    Die KOH-Reaktionen, die Hrouda da beschreibt, kann ich gar nicht nachvollziehen. Karminrot wird da nix, auf dem Fleisch eher schon schwarz und ggf. mit oliver Note. Würde aber auch nicht helfen, weil bei genannten Arten gleich.


    An Bildern im Internet findet man ja alles mögliche. Ich glaube da wird gerne alles mit allem mal verwechselt. Wenig aussagekräftig, wie ich finde.


    Vielleicht kommt euch noch etwas bekannt vor?


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    braune Sporen und Maggigeruch passen leider nicht zusammen. Hydnellum hat braune Sporen, aber keinen Maggigeruch. Phellodon hat Maggigeruch, aber blasse Sporen. *kopfkratz*

    Die Sporen sehen mir mit ihrer unregelmäßigen Form und ihrer warzig-höckerigen Oberfläche eher nach Hydnellum statt nach Phellodon aus. Nach OTTO (1997) hätte Phellodon ziemlich regulär ellipsoide Sporen mit einzelnen, gut voneinander unterscheidbaren Stoppeln.

    FG

    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Servus Oehrling,


    also die braunen Sporen sind hier definitiv das härtere Kriterium.



    Bei den Gerüchen ist es immer schwierig. Frisch roch er sehr angenehm würzig. Aromatischer Geruch ist nach Hrouda möglich.


    Auf 123-pilze ist auch für H.scrobilatum frisch der Maggigeruch angegeben. Wobei das natürlich auch fehlerhaft sein kann und ich zuviel in den Geruch hineininterpretiere. Leider hatte ich auch sonst noch keine Maggipilze in der Hand, obwohl ich schon glaube, mich an Maggi erinnern zu können.


    Getrocknet (das war ja der Hinweis von Pablo) riecht er im Schnitt jetzt übrigens kräftig mehlig, dass passt ja wieder sehr gut. Ein Geruch, den ich sehr gut kenne, auch von anderen Pilzen ...


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    durch den von dir jetzt festgestellten Mehlgeruch und das braune Sporenpulver ist die Gattung Hydnellum wohl gesetzt. Jetzt wird es schwierig, wobei ich H. concrescens wohl ausschließen möchte, da die Zonierung bei dir völlig fehlt. Makroskopisch wäre m.M.n. H spongiosipes ein guter Kandidat, aber die Sporenform passt nicht. M-Geesteranus und Breitenbach (Nr.266) zeichnen sie viel zugespitzter. Bleiben noch H. ferrugineum oder H. scrobiculatum. Letzterer würde bei dem Schlüssel M.-Geesteranus makroskopisch herausfallen, da radiäre Markierungen (vorspringende Fasern,Schuppen,Runzeln,Falten,Leisten) bei deinem Fund nicht vorhanden sind. Bliebe noch H. ferrugineum (=H.velutinum), der unter Pinus oder Picea wachsen kann.

    H. spongiosipes und H. ferrugineum sind im Endeffekt wohl nur an der Sporenform unterscheidbar.

    Grüße Axel

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    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Also Hydnellum! :daumen:Und jetzt: wie sieht der Pilz von innen aus (Längsschnitt)? Schmeckt er womöglich scharf? Dann: welche Hydnellen sind überhaupt schon Richtung Nordsee jemals gefunden worden?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo ihr Zwei, danke für eure Einlassungen. Boah, ich finde es wirklich schwer zu entscheiden. Noch als Info ...


    Geschmack mild, hatte ich oben kurz erwähnt.

    In Niedersachsen häufig verzeichnet bei pilze-deutschland.de sind spongiosipes und der gezonte H. concrescens. Alle anderen im Grunde gar nicht.

    Im Schnitt zeigt der Pilz ein dunkles braun und zwar von Anfang an:


    Nach längerer Liegezeit, nahezu schwarz:


    Bei der Makroskopie fehlt mir wirklich die Erfahrung. Mich irritiert, das Hrouda zu vermeintlich makroskopisch nach Bildern unterscheidbaren Arten schreibt, dass die im Grunde nicht sicher makroskopisch zu unterscheiden sind. Also zum Beispiel der Gezonte und Tardum usw. ... siehe Link oben.


    Wirklich schwer zu entscheiden...


    LG Sebastian

  • Zu ferrugineum würde die Olivfärbung auf KOH passen, die beschreibt Hrouda. Makroskopisch find ich das auch wieder schwierig. Tropfen habe ich da nicht erkannt auf den Fruchtkörpern, wobei es trocken war.


    Kartiert ist H. ferrugineum noch nicht für Niedersachsen ...


    LG Sebastian

  • Es gibt einige ältere Angaben zu H.ferrugineum in Niedersachsen aus Schatteburg (1956), allerdings ohne Exsikkat- oder Foto-Nachweise. Interessant, dass in Dänemark die Art an den Küsten durchaus vorkommt, meist an Picea, und nicht so selten ist:

    Hydnellum ferrugineum (Fr.) P. Karst.

    Die Funde in Dänemark würden deinem Fund im Wernerwald gut entsprechen. Ich tendiere daher dazu, deinen Fund zumindest als cf. in die Kartierung aufzunehmen.

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Sehr sehr interessant, dein Verweis auf Dänemark und die Kartierung dort :thumbup:.

    Warum sollte der Pilz an der Grenze halt machen? Sagt vielleicht mehr über unser Bestimmungs- und Kartierungsverhalten als über die reallen Vorkommen.

    Einige Bilder passen in der Tat makroskopisch. Gebe die Daten gerne an die Kartierer. Muss mal schauen, wer für Niedersachsen da zuständig ist.


    Danke und LG Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Ich würde das für einen der Gezonten KJorkstachelinge halten. Also Hydnellum concrescens s.l. - das "s.l." deswegen, weil das wohl eher ein Aggregat sein könnte.

    Siehe auch Diskussion >hier< mit besonderem Augenmerk auf die Beiträge von Andreas. Die Zonierung ist in frühen Stadien der Fruchtkörper oft noch nicht so ausgeprägt, was die Sache vor allem im Zusammenhang mit der gewaltigen Variationsbreite der "Sammelart" schwierig macht.

    Siehe zB hier:







    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    gerade in der Befassung mit der Literatur und auch dieser Diskussion würde ich mir überhaupt kein Urteil mehr über die konkrete Art zutrauen.


    Mit ferrugineum bin ich mir mittlerweile auch wieder etwas unsicher, weil ich mir diesen mittlerweile deutlich dickfleischiger vorstellen würde. Auch habe ich die Sporen nochmal versucht möglichst sauber zu messen, was eine wirkliche Herausforderung ist, wegen ihrer Irregularität:




    Die folgenden Sporenangaben finden sich identisch bei Hrouda und Geesteranus.


    Ferrugineum ist schon nah dran: (5.4-)5.8-6.3 x 3.6-4.5 µm.

    • Bei Geesteranus heißt es zudem: Höcker nicht zahlreich ... hmmm????

    Concrescens ähnlich wie ferrugineum:

    • 5,4-6,1x(3,6-)4-4,5µm
    • Geesteranus: Höcker zahlreich ... puuh???

    Für Spongiosipes sind die Sporen definitiv zu klein und die Spitzen auch zu abgerundet -

    • Hrouda: Spores with very conspicuous acute warts, (5.4-)6.3-7.2 x 4.4-5.4 µm
    • Geesteranus: Höcker grob, vorspringend, mit niedergedrücktem Scheitel, zuletzt fast gegabelt)

    Auch für Scrobiculatum zu klein: 5.6-7 x 4.5-4.9 µm.


    Für Hydnellum Tardum sind die Sporen ggf. schon wieder zu groß? 4.7-5.8 x 3.6-4.3 µm Höcker grob, vorspringend, mit niedergedrücktem Scheitel)


    Cumulatum: 4.3-5.6 x 3.6-4.3 µm (Geesteranus mit Hinweis - NICHT GANZ REIF!. Also auch absolut im Rahmen oder?

    Makroskopisch ist es echt schwierig - Hrouda schreibt unter concrescens!!!!: H. scrobiculatum, H. tardum and cumulatum are macroscopically indistinguishable from this species. Nach den Aquarellen von Geesteranus (inkl. ferrugineum) würde ich mir da keine Zuordnung zutrauen (am wenigsten sieht das Aquarell von Concrescens nach meinem Pilz aus :P, hier sehr dünnfleischig und deutlich zoniert dargestellt mit sehr breiten Fruchtkörpern im Vergleich zu den Stielen). Dennoch denke ich ist die Variationsbreite sehr hoch, wie du ja schon schreibst, anders kommt Hrouda ja wohl auch kaum zu dieser Einschätzung "macroscopically indistinguishable"

    Da die Sporenform nun auch solche Variationsbreite aufweisen, ist es schwierig diese Parameter in die Beurteilung hineinzunehmen.


    Die Zonierung: Nach meiner Einschätzung waren hier nicht nur frühe Stadien zu sehen, aber auch da fehlt mir letztlich die Erfahrung und der Vergleich.


    Sooo, und nun, wer will jetzt hier sicher die ART sagen???


    LG Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sebastian!


    Es ist nach Bildern schwierig abzuschätzen (weil man ja nicht duchfokussieren kann und immer nur einen Ausschnitt sieht), aber ich meine bei deinen Sporen schon recht viele "Höcker" zu erkennen, also abgestutzte Warzen, die im Profil mehr oder weniger trapezförmig aussehen. Übergänge zwischen "rundlich - warzig" und "trapezförmig-höckerig" sind normal, machen aber die Einschätzung nicht gerade leichter.


    Auf die Größen der Sporen würde ich mich nicht zu sehr verlassen. Wenn du die Sporenbilder oben von meinen Funden anguckst (steht zwar nicht in Zahlen im Bild, aber eine Skala ist ja dabei), wären die auch "zu klein" den Literaturangaben zufolge. Aber: Bei beiden Kollektionen stammen die Sporen von nicht ausgereiften Fruchtkörpern. Es ist bei vielen Pilzen so, daß erst bei Vollreife auch die Sporen ihre volle Größe erreichen. Dein Fund sieht ebenfalls so aus, als wären die Fruchtkörper nicht ganz reif. Dann werden zwar schon Sporen produziert - die aber im Schnitt etwas kleiner ausfallen können.

    Soweit mal meine Einschätzung dazu. Die taxonomische Situation ist allerdings schwierig zu erfassen, darum würde ich da schon mit dem Aggregatsbegriff arbeiten.



    LG; Pablo.