Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 7.498 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • Hallo Pablo, das mit der Sporenreife ist ein guter Hinweis. Vermutlich ähnlich wie bei Gyromitra. Bringt natürlich noch einen weiteren Unsicherheitsfaktor hinein.


    Zitat

    darum würde ich da schon mit dem Aggregatsbegriff arbeiten.

    Das macht in jedem Fall Sinn. Ich würde mir persönlich aufgrund der erläuterten Unsicherheiten eben noch nichtmal die Eingrenzung auf ein bestimmtes Aggregat (also z.b. congrescens s.l.) zutrauen.


    Zitat

    aber ich meine bei deinen Sporen schon recht viele "Höcker" zu erkennen,

    Dazu würde ich trotz fehlender Erfahrung auch tendieren, den beim durchrastern hatte ich schon den Eindruck, dass die Höcker so dicht stehen, dass man sich eine höhere Dichte nur schwer vorstellen kann. Gleichzeitig habe ich die Spore von Peters ferrugineum im Kopf aus dem anderen Thread. Da sind die Abstände deutlich größer.


    Aber auch andere Arten kann ich nicht klar ausschließen. Warum kann es z.B. nicht Cumulatum sein? Wegen der Makroskopie ... aber wenn es so einfach wäre (zu Hellbraun und flach-flächig über dem Boden ausgebreitet passt zu vielen Fotos und Darstellungen von cumulatum nicht), würde doch Hrouda nicht eine solche Aussage treffen.


    Nun ja, morgen geht's in die Eifel. Da werde ich mich wohl nun mal auf neue Herausforderungen stürzen.


    LG Sebastian


    LG Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sebastian!


    Deine Fragen kenne ich sehr gut - weil ich damit auch schon mehrmals gerungen habe.

    Das Problem ist, daß all diese Stachelinge so selten sind. Selbst Hydnellum concrescens s.l. (als Aggregat wohl noch eine der häufigsten Arten) findet man nicht eben alle Tage. Bei den noch selteneren Arten fehlen mir oft die Vergleichsmöglichkeiten.

    Darum kann ich nur spekulieren: Hydnellum cumulatum stelle ich mir von der Wuchsweise und den Oberflächen eher so vor wie Hydnellum compactum (die Art kenne ich zufällig). Das wäre schon ein deutlich anderes Gesamterscheinungsbild als die Gruppe mit den dünneren Hüten und mehr radialfaseriger - zonierter Hutoberfläche (muss bei ausgewachsenen Fruchtkörpern beurteilt werden).

    Das führt aber zu einer weiteren Schwierigkeit: Daß viele Korkstachelinge ihr Aussehen während dem Fruchtkörperwachstum stark verändern. Man benötigt also idealerweise sowohl junge als auch ältere, voll ausgewachsene Fruchtkörper - es sei denn, man hätte so viel Erfahrung in dem Bereich angesammelt, daß man ohnehin weiß, wie die Fruchtkörper einer einzelnen Art sich verändern von jung zu mittel zu alt.
    Es gibt Leute, die können das, die wären zumindest mit dem Pilz in der Hand auch durchaus zu einer recht sicheren Bestimmung in der Lage, eben weil sie die Pilze kennen, aber diese Unterschiede zu beschreiben, die eben auch je nach Entwicklungsstand der Fruchtkörper unterschiedlich bewertet werden müssen, das ist nochmal deutlich schwieriger als sie nur sehen zu können. Insofern muss man mit den Beschreibungen ebenso umgehen lernen, wie mit den Pilzen selbst, um sie zu verstehen. Was eben bei selteneren Pilzen noch schwieriger ist als bei häufigeren, mehr beachteten Arten.



    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    danke für deine umfassende Antwort. Erfahrungen sind denke ich wirklich auch das Entscheidende, fehlende Gelegenheit eine Herausforderung. Denke dann manchmal, dass man es heute auch noch etwas schwerer hat als so manch interessierter "Vorfahr". Allein schon, wenn mir geschätzte Mykollegen erzählen, was Sie vor 30/40 Jahren an Kollektionen aus dem Wald getragen haben, da ist man heute schon froh über einen gefundenen Einzelfruchtkörper einer selteneren Art. Ich freue mich jedenfalls über die guten mykologischen Bedingungen dieses Jahr im Vergleich zu den Vorjahren. So hat man auch die Chance Felderfahrung zu sammeln ...


    LG Sebastian