ein Glänzender Lackporling im Garten und ein mini Lacktrichterling?

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 4.788 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Hallo,

    habe da nochmal was das will ich euch doch zeigen.

    In meinem garten stehen 3 alte Fichten stümpfe, ca 10 Jahre alt. An zwei von Ihnen wächst vermutlich Ganoderma carnosum. An einem davon ist mir jetzt dieser klein Freund aufgefallen. Das kann doch eigentlich nur G. lucidum sein oder? Habe daneben noch ein alten Fruchtkörper gefunden der ist wohl von letztem Jahr da ist er aber nicht aufgefallen.

    Im netz habe ich Dieses Bild gefunden -> Klick

    Jetzt bin ich verwirrt. Ist der Fruchtkörper schon fertig ausgebildet und wie tief sitzt er in der Erde? Ob sich da wohl noch ein Hut bildet? Sollte ich Ihn ausgraben?



    Den kleinen Freund hier habe ich neben ein paar Pfifferlingen im Mischwald gefunden. Ich tippe mal er hat weißes Sporenpulver, dann komme ich nur auf den Rötlichen Lacktrichterling (Laccaria laccata). Was meint Ihr?



    Wie immer danke für eure Tipps und Meinungen!

    Grüße

  • Oh, mein Beineid zum Glänzender Lackporling. Sicher bin ich nicht, aber deine Lackis sehen für mich nach Saftlingen aus. Mal sehen , was die Spezialisten sagen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Jetzt bin ich verwirrt. Ist der Fruchtkörper schon fertig ausgebildet und wie tief sitzt er in der Erde? Ob sich da wohl noch ein Hut bildet? Sollte ich Ihn ausgraben?

    Hallo

    Wenn du den jetzt abmachst (kann man nicht ausgraben, ist keine Pflanze), wirst du nicht sehen, wie der Fruchtkörper sich weiter entwickelt

  • Hey, das hatte ich auch eigentlich nicht vor. Bin nur wegen dem Bild verwirrt. Ihr seit euch also sicher das dass nicht das Ende seiner Entwicklung ist?

    Habe gedacht Saftlinge sind eher nicht im Wald zu finden, aber gut...

  • Hallo Werner,

    Genau diese Überlegung hatte ich auch.

    Gruß

    Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

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  • Hey, das hatte ich auch eigentlich nicht vor. Bin nur wegen dem Bild verwirrt. Ihr seit euch also sicher das dass nicht das Ende seiner Entwicklung ist?

    Das hängt immer von den Umgebungsbedingungen ab. Der kann sich noch prächtig weiter entwickeln (aber muss nicht).

    Beobachte einfach den Pilz und zeige uns die Bilder der Entwicklung!

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Zu den kleinen orangenen Schönheiten: Wenn's nicht Rickenella fibula (Orangener Heftnabeling) ist, dann einer der beiden orangenen moosbewohnenden Nabelinge (Gattung: Loreleia), die aber wohl am liebsten Lebermoose mögen. Wenn man Stielspitze und Huthaut mit der Lupe betrachtet, sieht man bei Rickenella feine, helle "Häärchen", bei Loreleia nicht.

    Der Lackporling wird auf jeden Fall versuchen, den Fruchtkörper noch weiter zu entwickeln, weil normalerweise nöchte der schon noch einen richtigen, ausgeprägten Hut haben.

    Das Mycel sitzt an einer alten Wurzel oder vergrabenen Holzresten unter der Erdoberfläche - ausgraben sollte man da aber besser nichts, weil sonst wird das Mycel so beeinträchtigt, daß auch der Fruchtkörper absterben und sich nicht weiter entwickeln könnte.



    LG, Pablo.

  • Hallo, ja es gibt auch Saftlinge im Wald, z.B. diesen hier. Aber der Nabeling ist sicher der bessere Tipp.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Glaubt Ihr ich hab euch vergessen? Der Pilz im Garten wächst! Da tut sich noch was.


    Jetzt habe ich im Wald ein anderes Exemplar gefunden, ich werd noch verrückt!

    Kann ich das auch beides sicher als G. lucidum abheften? Oder gibt es da andere Varianten? Der eine wächst auf Fichte, der andere auf Eiche...


    Werd euch später nochmal Bilder schicken...Grüße!

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    der zweite ist der Wulstige/Harzige Lackporling, Ganoderma resinaceum.

    Schon, das hätte ich eben auch als erstes gedacht...

    Und frage mich aber jetzt irgendwie: Wie sehen die Fruchtkörper von Ganoderma lucidum aus, wenn sie oben aus einem stark morschen Baumstumpf herauswachsen?
    Merkt der Pilz, daß das Hymenium eine gewisse Höhe über dem Boden ("Feuchtigkeitsniveau des Mycels") erreicht hat, und verzichtet auf die Ausbildung eines Stieles oder bildet Stiele nur rudimentär aus (weil unnötig), oder bemerkt der Pilz die Position der Fruchtkörper im Verhältnis zur Umgebung nicht und bildet die Stiele aus wie gewohnt (siehe einzelner, zuerst gezeigter Fruchtkörper)?


    Meistens ist das relativ klar, weil Ganoderma lucidum gerade an noch stehenden Bäumen die Fruchtkörper eigentlich immer unterhalb des Stammfußes bildet. Wenn ein Baum aber abstirbt, und das Mycel auch wirklich noch des letzten Rest der zur Verfügung stehenden Nahrung verwerten will, klettern die Fruchtkörper schon mal zumindest auf die größeren Wurzelausläufer an den Stammfuß hinauf - aber bei G. lucidum habe ich das bisher wirklich nur bei sehr morschem Substrat beobachtet, und auch da eigentlich immer mit mehr oder weniger deutlicher Stielausprägung.

    Ist nur so eine Überlegung, inwieweit unter bestimmten Bedingungen und Voraussetzungen die Fruchtkörper von G. lucidum denen von G. resinaceum ähnlich werden können.



    Lg; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Harald!


    Finde ich ja auch, zumindest wenn in der Fruchtkörperentwicklung alles einigermaßen normal läuft.

    Bei solchen Kollektionen wie hier bin ich aber selbst immer etwas unsicher.

    Ganoderma lucidum und Ganoderma resinaceum sind sehr nahe verwand, nordamerikanische "Formen" von Ganoderma lucidum teils auch genetisch kaum konstant trennbar von Ganodmera resinaceum (in Europa ist das genetische Bild deutlicher). Und den wesentlichsten Unterschied für die morphologische Einordnung machen ja die fruchtkörperform und die Wuchsweise aus, die Details bei Konsistenz sowie Struktur und Farben der Hutkruste gehen schon mehr oder weniger ineinander über.



    Lg; Pablo.

  • Servus Harald,


    wenn G. lucidum so einfach von G. resinaceum im Jungstadium zu unterscheiden sind hab' ich was verpennt,





    Wie unterscheidest du die Arten?


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Famoser Beitrag, Peter. :thumbup:
    Ein Fruchtkörper, ganz oben auf einem zerfallenden Baumstumpf - und mit einer klaren und deutlichen Stielbildung. Also ganz anderer Habitus als der Fund von DFuchs oben auf dem Baumstumpf. In diesem Fall spielt es keine Rolle, ob nun Ganoderma lucidum oder Ganoderma valesiacum, oder welche Art aus dem lucidum - Aggregat das nun genau sein muss. Aber es geht um den Unterschied zum Harzigen Lackporling (Ganoderma resinaceum), und dein Bild beantwortet vorerst mal meine Frage, ob Ganoderma lucidum s.l. im Gegensatz zu Ganoderma resinaceum auch bei so einer Wuchsposition gestielte Fruchtkörper bilden würde.



    Lg; Pablo.

  • Wie unterscheidest du die Arten?

    Hallo Peter,


    nun, da will ich mal meine Weisheiten zum Besten geben.

    Dein gezeigter Pilz kann m.E. nicht resinaceum sein, weil der anscheinend auf Nadelholz wächst und gestielt ist. Das macht resinaceum schon mal nicht, der wächst soweit ich weiß ausschließlich auf Laub und dann meist Eiche. Aktuell habe ich drei Stellen dieser Art, die alle an lebender Eiche wachsen und zwar seitlich ungestielt am Stamm. Den lucidum habe ich bislang öfter an oder auf Nadel gefunden, entweder auf Stümpfen oder vermeintlich auf dem Boden und immer deutlich gestielt. Außerdem denke ich, dass resinaceum i.d.R. sehr viel größer als lucidum wird. Zudem kommt resinaceum am selben Stamm in den Folgejahren immer wieder, was ich bei lucidum noch nicht beobachtet habe.

    Soweit meine Erkenntnisse, vielleicht mag das aber auch daran liegen, dass ich das Glück hatte, immer recht typische Fruchtkörper zu finden.


    Beste Grüße

    Harald

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Harald!


    Ganoderma resinaceum kenne ich aus dem Stadtgebiet Mannheim auch an Platane und Hainbuche, Funde an Weide sind mir aus den Rheinauen bekannt. Meistens ist das substrat aber auch hier Eiche, Nadelholz sollte nicht besiedelt werden.

    Auch bei Kollektionen von Ganoderma lucidum an Nadelholz ist fraglich, ob das die Art im strengen sinne ist, oder ob da eigenständige Sippen vorkommen. Ganoderma carnosum jetzt bewusst ausgenommen, denn der ist morphologisch schon meistens gut abgrenzbar.



    LG; Pablo.

  • Servus Harald,


    thx für deine Antwort, meine Frage war allerdings etwas differenzierter gestellt. Auf die (sichere) Bestimmung junger Fruchtkörper beschränkt.


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Lieber Harald,


    kurze Ergänzung meinerseits, lucidum fruktiziert ebenfalls mehrjährig. Gar nicht 'mal so selten auf Baumstümpfen,





    Was die Größe anbelangt kann man sie an dem links im Bild zu sehenden Fichtenzapfen abschätzen,




    G. resinaceum ist bei uns eine Rarität, wurde bisher nur zweimal kartiert. Mir fehlt schlicht eine Vergleichsmöglichkeit.


    Übrigens,

    meinen Fund habe ich damals mikroskopiert, bin aber auf keinen grünen Zweig gekommen. Kein Schlüssel passte zu den vermessen Sporen. Mittlerweile gibt es einen rezenten, dank Sequenzierung.


    Liaba Pablo,


    einen terrestrischen hab' ich vor zwei Tagen bei Fichten gefunden. Es wird eine schweißtreibende Tour werden, den zu begleiten.



    In diesem Forum stelle ich bis auf weiteres keine Anfragen & Fundberichte ein, dieser Fund landet im Nebenforum.


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

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  • Sehr lehrreich eure Diskussion, danke! Aber siehe oben auf dem Bild, habe das alte Exemplar gefunden. Muss Habicht zustimmen, glaube auch das er öfters kommt. ich gehe davon aus das an der Fichte letztes Jahr auch schon einer gewachsen ist und er nicht bemerkt worden ist!


    Komme aus dem Saarland, hier ist G. resinaceum scheinbar keine Seltenheit, habe Ihn Heute schon wieder gefunden. Diesmal auf einem Baum der mir leider nicht bekannt ist. Und gerade jetzt ist Baumkunde.de offline :D Vielleicht eine Ahorn Art? Steht bei mir in der Nähe. Ob man sich wohl sorgen um den Baum machen muss? Habe hier was gefunden was andeutet das Ganoderma auch Schwächeparasiten sind


    Klick


    Könnt Ihr dazu was sagen?

    Grüße!