Hilfe! Pilzbestimmung

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.112 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holger11.

  • Hallo Pilzcommunity,


    ich hoffe, dass ihr mir bei meinem Anliegen helfen könnt. Im Garten unseres Hauses wachsen seltsame Pilze und da wir Kinder haben würde ich gerne wissen, um welchen Pilz es sich handelt und ob der Pilz gesundheitlich bedenklich ist!?


    Pilzbeschreibung:


    Größe der Fruchtkörper: ca 6x4x4 cm - der Fruchtkörper wächst im Erdboden und drückt diesen, ab der oben angegeben Größe, beiseite und wird sichtbar.

    - Beschreibung Hut: Sehr fester und schwerer Hut. Form Bitte dem Foto entnehmen

    - Beschreibung Fruchtschicht: keine Lamellen zu sehen, sehr fest und schwer im Inneren.

    - Beschreibung Stiel: ein Stiel ist nicht zu sehen, den Pilz würde ich eher als Knolle beschreiben.

    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: keine Angabe

    - Geruch: der Pilz riecht intensiv nach.... Pilz. Kann es leider nicht beschreiben.


    - evtl. Geschmack: nicht probiert

    - Begleitbäume, Substrat: Rasenfläche, Moos, 2 Eichen in der Nähe.

    - evtl. Bodensäuregehalt: ph5, also (leicht) sauer

    - evtl. Sporenpulver: ich weiß nicht was das ist, aber Sporen waren wie oben geschrieben nicht vorhanden.


    Ein Foto am Fundort habe ich leider nicht gemacht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Holger!


    Das sind Kartoffelboviste (Scleroderma), offenbar eine der dünnschaligen Arten - da gibt es mehrere, die sich letztlich nur mikroskopisch bestimmen lassen. KArtoffelboviste sind Mykorrhizapilze, in dem beschriebenen Fall vermutlich in Symbiose mit den eichen lebend.
    Ist aber nicht wirklich wichtig in dem Zusammenhang: Alle Arten dieser Gattung sind roh und giftig. Allerdings dürften die Kids selbst in einem unglücklichen Moment kaum jemals genug davon runterbringen, als daß es zu einer relevanten Wirkung kommt. Weil anfangs zu hart, später dürfte der wattige, staubige Geschmackrelativ abweisend sein.


    Die Fruchtkörper zu entfernen, wenn die Kids im Garten alleine sind, kann nicht schaden, kann aber auch keine Dauerlösung sein.

    Früher oder später müssen die lernen, daß sie draußen in der Natur (und dazu gehört der Garten) nur das in den Mund nehmen dürfen, was Mama, Papa oder andere Vertrauenspersonen freigegeben haben. Das gilt nicht nur für PIlze, sondern auch für das gesamte Pflanzenreich, da gibt's noch deutlich kritischere Vertreter als im Pilzreich.

    Weil es aber in gewissen Phasen tatsächlcih schwer kontrollierbar ist: In der Zeit Pilze besser wegräumen, aber halt auch die entsprechenden Pflanzen im Garten.



    LG, Pablo.

  • Hallo Holger,


    es dürften Kartoffelboviste sein (hart, schwer sind gute Indizien).

    Von den Pilzen geht keine Gefahr aus. Sie können nicht laufen, jemanden verfolgen oder gar angreifen.

    Auch die reifen Sporen werden in der freien Natur zu keiner Gefahr für uns Menschen.

    Insofern Entwarnung.


    Falls man auf die Idee kommen sollte, die Dinger verspeisen zu wollen, wird deren Härte ein Hindernis darstellen. Wenn man es doch schafft, ein paar Stücke davon herunter zu würgen, stirbt man nicht. Es könnte (abhängig von der Menge) zu Magen-Darm-Beschwerden führen.


    Inwieweit deine Kinder in der Lage sind, sich daran zu halten, dass man nicht alles in den Mund nimmt um es zu futtern, das kannst nur du selbst entscheiden.


    Grüße

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    nur noch 2 Infos für euch


    1. Ich kenne keine Rhizopogonart mit Scheinstiel


    2. Es sind von Scleroderma Vergiftungen mit vorübergehender Erblindung beschrieben worden. Es soll deswegen auch bald ein Scletoderma- Syndrom beschrieben werden.


    l.g.

    Stefan

  • Mal abgesehen, dass Tageslichtaufnahmen wohl mehr Klarheit bringen würden, sehe ich da auch keine Kartoffelboviste. Ich bin bei mykoma und Stefan.


    LG Mischa

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die schnelle Hilfe!
    Ich habe keine große Sorge bzgl. der Pilze, wollte aber gerne wissen, was da wächst.


    Wie bei allen Dinge, gilt vermutlich auch für Pilze, dass die Dosis das Gift macht, aber der Volksmund sagt, dass es doch den ein oder anderen (hoch-) giftigen Kandidaten im Reich der a Pilze gibt.

    Peter: Bei diesem Pilz wäre es kein Problem ein Stück herauszubeißen. Er ist deutlich „dichter“ oder „kompakter“ als ein Champignon (mein einziger Referenzwert), aber nicht hart. Mit genügend Kraftaufwand könnte man ihn mit dem Daumen in der Hand zerdrücken/ zerbrechen. (Schwer zu beschreiben, wie die Konsistenz eines Pilzes ist. )


    Hier noch ein paar Fotos bei Tag:


    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    eindeutig eine dünnschalige Scleroderma.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja bei Reife; dein Fund ist noch unreif, d.h. noch keine Sporenbildung, so dass das Innenleben noch weiß ist.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.