Literatur zum Thema Wald und Pilze gesucht

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.099 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grünspan.

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    Ich bin auf der Suche nach Literaturempfehlungen..

    Der Winter wird lang und ich würde gerne ein bisschen schmökern.

    Aktuell suche ich vir allem nach Büchern die sich möglichst "ganzheitlich" mit dem Ökosystem Wald beschäftigen. Gerne mit Portraits der einzelnen Bäume, Pflanzen etc. - aber eben auch mit Informationen, welche Symbiosen eingegangen werden, wie was miteinander zusammen hängt. Gerne recht ausführlich, aber dennoch Praxisnah.

    Ich suche Bücher, mit deren Hilfe ich das Ökosystem Wald "verstehen" kann.

    Und eigentlich suche ich das gleiche auch für Pilze :D (auf Pilze bezogen habe ich bereits den Kosmos/Laux und den BLV/Gerhard - aber so richtig glücklich bin ich damit nicht...)


    So, nun bin ich gespannt und freue mich auf eure Tipps!


    Viele Grüße,

    Carina

  • Hallo Carina,


    zum Ökosystem Wald kann ich Peter Wohlleben "Das geheime Leben der Bäume" oder auch "Das geheime Netzwerk der Natur" empfehlen.

    Ich finde, man kann da jede Menge über das Zusammenspiel der Natur lernen.

    Einfach mal antesten!


    Liebe Grüße

    Nobi

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    Chips: 72

  • Ahoj, Carina,


    sehr empfehlen kann ich

    Robert Hofrichter, Das geheimnisvolle Leben der Pilze

    Moser/Thoma Die sanfte Medizin der Bäume


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Meine Nr.1 zum Schmökern wäre
    Labhardt/Lohmeyer: Faszination Pilze - Blick in eine rätselhafte Welt

    Gab's oder gibt es noch hier kürzlich irgendwo von irgendwem im Angebot.

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo Carina,

    ich hätte für dich folgende Tipps:


    Richard POTT, Farbatlas Waldlandschaften, Ulmer Verlag: welche Waldarten/Waldtypen gibt es in Deutschland, und wo genau kommen diese vor? Worin unterscheiden sich Naturwälder/naturnahe Wälder von menschlich überformten, umgeformten oder degradierten "Wäldern" (= Forsten, Holzplantagen)? sehr anschaulich durch viele Fotos ("ach DER Waldtyp ist das bei mir hinterm Ortsrand..."); (von POTT gibt es noch einige andere, ebenfalls sehr interessante Werke über den Wald in Deutschland!)


    Franz ENGEL/Frieder GRÖGER, Pilzwanderungen, A. Ziemsen Verlag: wenn man durch die diversen Waldtypen/Biotope läuft, welche Pilzarten sind da zu den jeweiligen Jahreszeiten zu erwarten, bzw. stehen da so herum? --> setzt voraus, dass man sich ein schon ein bisschen mit den Waldtypen auskennt


    G. J. KRIEGLSTEINER/A. GMINDER, Großpilze Baden-Württembergs (Bände 1 - 5); oft auch als "Baden-Württemberg-Flora" bezeichnet, Ulmer Verlag: welche Pilzarten haben welche Waldtypen/Biotope als Standortanspruch? in welchem Altersstadium muss der Waldtyp sein, damit der Pilz darin auftritt? welche Baumarten sind als Mykorrhizapartner möglich? zu welcher Jahreszeit fruktifiziert die Pilzart? das ist bei jeder in Baden-Württemberg häufiger auftretenden Pilzart (ohne die in GPBW generell nicht gelisteten Schlauchpilze!) sehr genau vermerkt und auszählstatistisch belegt, bezieht sich aber strenggenommen nur auf die Verhältnisse in Baden-Württemberg


    Freundliche Grüße

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo zusammen,


    ...ich wollte euch nur mal kurz Feddback geben und berichten, dass meine Büchersammlung ein bisschen gewachsen ist.. Für mich als Anfänger glaube ich ganz gut geeignet - jetzt hab ich erst mal ein bisschen was zu lesen :)

    Ein paar eurer Tipps sind auch dabei!

    Vielen Dank für eure Empfehlungen!

  • Hallo,

    zum Ökosystem Wald kann ich Peter Wohlleben "Das geheime Leben der Bäume" […] empfehlen.

    das möchte ich so unkommentiert eigentlich nicht stehen lassen!

    Ein guter Teil des Buches von Wohlleben basiert auf einer (freundlich ausgedrückt) sehr eigenwilligen Interpretation von Fakten oder ist sogar schlicht und einfach falsch. Ich unterstelle sogar dass einiges gegen besseres eigenes Wissen vom Autors als wissenschaftliche Fakten dargestellt wurde obwohl es nicht so ist. Auch weiß ich nicht so recht, ob die vermenschlichende Darstellung der Bäume in diesem Buch wirklich jemandem nutzt. Das Ökosystem Wald ist auch ohne diesen Quatsch ("Baumbabys werden gestillt") spannend genug, da hätte es nicht Not getan, Bäume als Lebewesen mit Bewusstsein und Gefühlen darzustellen.

    Man sollte als "Gegenlektüre" dazu auch von Torben Halbe "Das wahre Leben der Bäume" lesen. Der Untertitel "Ein Buch gegen eingebildeten Umweltschutz" verrät schon, dass der Autor nicht ganz im Einklang mit Wohllebens Buch steht …. Seine Einschätzung, Wohlleben betreibe mit diesem Buch Politik, die aber letztlich dem (Natur-)Schutz des Waldes nicht dienlich ist, kann ich nachvollziehen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Danke für diesen interessanten Kommentar, Andreas!

    Mir ist natürlich klar, das Wohlleben polarisiert und seine "Fakten"durchaus kritisch zu hinterfragen sind.

    Man sollte allerdings auch sehen, dass er das Ökosystem Wald mit all seiner Problematik bei einer relativ breiten Bevölkerungsschicht wieder im Bewusstsein verankert hat. Einer Bevölkerung, die schon vergessen hatte, wie sensibel und bedroht unsere Natur ist.

    Und das halte ich bei aller berechtigten Kritik für ein positives Ergebnis.


    Die von Dir erwähnte "Gegenlektüre" werde ich mir besorgen und freue mich bereits darauf, sie zu lesen.

    Den Wohlleben-Film "Das geheime Leben der Bäume" werde ich mir allerdings nicht anschauen, da es wohl in erster Linie darum geht, einen Bestsellerautor ins Rampenlicht zu rücken und erst in zweiter Linie den Wald mit all seiner Vielfalt.


    Liebe Grüße

    Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    Du hast auf jeden Fall recht, dass Wohlleben der Verdienst gebührt, das Ökosystem Wald in weiten Bevölkerungskreisen überhaupt erst zu einem Thema gemacht zu haben. Das ist natürlich sehr gut und wichtig.

    Aber gerade das von Dir angesprochene verlorengegangene Bewusstsein der Bevölkerung wurde von ihm in meines Erachtens fragwürdiger Weise geweckt und es wird sich zeigen, inwieweit er damit wirklich dem Wald genutzt hat. Denn es ist uns schon klar, dass wir Waldwirtschaft durchaus brauchen und für viele Dinge aus Holz unschöne Alternativen verwenden müssten, wenn wir nun zu "Xylo-Veganern" würden …. Ob da die vermenschlichende Darstellungsweise des Ökosystems Wald dazu beiträgt, objektive Diskussionen über ein Mit- und Nebeneinander von Wald-Natur und Wald-Wirtschaft zu fördern, ist in meinen Augen fraglich. Der Zweck heiligt nicht alle Mittel und nicht jeder Zweck ist in den Augen eines Jeden gleich sinnvoll.

    Aber das ist eben genau die Polarisierung die Du ja schon ansprichst.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Nobi und Andreas,



    ...Danke für diesen Diskurs!

    Ich habe mich bisher noch nicht allzu intensiv mit Wohlleben und seinen Ansichten beschäftigt, habe aber durchaus die ein oder andere Aussage von ihm gelesen, die mich bisher erst einmal Abstand von ihm haben nehmen lassen. Eine Aussage war eben die, die du, Andreas, auch zitiert hast, nämlich dass Bäume ihre Nachkommen stillen würden.

    Ich bin jemand, der "relativ wissenschaftsorientiert" ist. Nicht so sehr jetzt auf Pilze und Wald bezogen (da hab ich noch zu wenig Ahnung von um unterscheiden zu können was jetzt wirkliche Fakten sind oder was eher in den Bereich des Schwurbels/Esotherik geht.) Im Bereich der Medizin ist mir die Wissenschaft aber heilig (Ich bin Gesundheits- und Krankenpflegerin). Gerade im medizinischen Bereich hat die Wissenschaft einen wahnsinnig hohen Stellenwert, ohne Sie wüsste man nur halb soviel über den Menschen, Gesundheit und Krankheit usw.

    Und so ist es ja eigentlich in jedem Bereich es Lebens, auch in der Natur.

    Um jetzt den Bogen wieder in den Waldbereich und zu Wohlleben zu schlagen - ich glaube, es ist nicht alles schwarz und weiss, nicht richtig und falsch - manchmal gibt es da Abstufungen. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass vielleicht noch nicht alles, was Wohlleben behauptet, auch von der Wissenschaft nachgewiesen ist - vielleicht wird es das aber irgendwann noch. Aktuell ist aber der Stand der Wissenschaft ein anderer. Gesunde Skepsis ist denke ich da angebracht.

    Ich bin, wie gesagt, auch eher der "Fakten-Mensch", aber ich finde, Extremismus ist nie gut. In keiner Richtung - Extremismus führt nur zu verhärteten Fronten, gegenseitiger Ablehnung und am Ende gewinnt keiner. Versteht mich nicht falsch ich meine Extremismus im reinen Wortsinn, "eine extreme Meinung/Position" vertreten - und das tut Wohlleben ja durchaus.

    Ich bin mir im klaren darüber, dass Holz ein Werkstoff/Rohstoff ist, und ich finde das ansich auch gut so, denn aktuell sind die Alternativen dazu auch nicht allzu pralle, oder?

    Was ich aber wirklich schrecklich finde im Bezug auf Holz ist, dass wir heutzutage als Konsumenten eigentlich gar nicht wissen, woher das Holz kommt, was wir als Möbelstücke kaufen können. Ich spiele gerade auf die illegalen Abholzungen in der Ukraine (zB) und die Holzmafia an, SOWAS macht mir wirklich Bauchschmerzen. Und solche Sachen, solche Storys fordern jetzt in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gerade das Image der Holzwirtschaft.

    Ich würde mich riesig über ein gutes Miteinander von Naturfreunden und Holzwirtschaft freuen - aber da liegt noch so viel im Argen, was verändert werden muss. Zertifizierung von nachhaltigem Holz, Rückkehr zu Rückepferden, weil die weniger Schaden im Wald hinterlassen, und noch so viel mehr. die Liste ist endlos...

    äh - ich bin ein bisschen vom Thema abgekommen - sorry!


    Liebe Grüße,

    Carina