Ein paar Funde (Anfänger)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.709 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Azalee.

  • Hallo zusammen!


    Ich habe mich eben hier angemeldet, um in der Pilzbestimmung sicherer zu werden, s. auch mein eben erstellter Vorstellungsthread.


    Wir sammeln bislang Steinpilze, auch mal Maronen und sehr gerne Parasole. Gestern sind jetzt ein paar Pilze aufgetaucht, bei denen ich nicht sicher bin, die ich aber ungern im Wald lassen wollte, weil es höchstwahrscheinlich sehr schade drum gewesen wäre ;)


    Bei den ersten drei Bildern tippe ich auf eine Rotkappe, vielleicht Birkenrotkappe? Allerdings weiß ich gerade nicht mehr, ob da Birken standen, ich meine mich an Eichen erinnern zu können. Eigentlich hatte ich beim Auffinden gedacht, einen Gallenröhrlinge erwischt zu haben, und wollte den dann zuhause den Steinpilzen mal direkt gegenüberstellen und den Bitter-Lecktest ausprobieren ;) Aber der scheint es nicht zu sein, denke ich.


    Danach kommen (Riesen-)Schirmlinge. Bei Bild 4 und 5 bin ich recht sicher, dass es ein Parasol ist, aber mich wundert, dass der Stiel leicht anläuft. Ist das normal? Das Hutfleisch bleibt nach Anschnitt rein weiß.


    Die übrigen Bilder stammen von einem Schirmling an einer anderen Fundstelle (Nadelwald). Hier tippe ich auf einen Safranschirmling, weil ich keine Natterung erkennen kann. Auch verfärbt sich das Fleisch ein wenig. Gestern im Wald wurde es beim Anritzen des Stiels schön orange, später eher dunkelbraun und heute, also einen Tag später, nur noch so schmutzig-rötlich. Eine Freundin sammelt grundsätzlich nur nicht rötende Riesenschirmlinge, weswegen ich hier unsicher bin. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, welcher giftige Verwechsler sich hier verstecken könnte, der Fundort war mitten im Wald und die Gift-Riesenschirmlinge wachsen doch eher im Garten, an Kompost etc.?


    Soweit erst mal meine Einschätzung, ich freue mich auf eure! Und mir ist klar, dass keiner die Garantie für die Essbarkeit übernehmen kann ;)


    Danke schön und einen schönen Sonntag

    Christiane

  • Hallo Christiane!


    Willkommen im Forum. Nummer eins ist ein Raufußröhrling aus der Gruppe der Birkenpilze . Die Rotkappe hat einen rötlichen Hut, der Birkenpilz einen bräunlichen Hut.


    Riesenschirmpilz (Macrolepiota) wird schon stimmen, eine genauere Eingrenzung ist etwas schwierig. Leider fehlt die Stielbasis und die Manschette ist nicht mehr unversehrt. Da traue ich mir keine nähere Eingrenzung zu.


    Viele Grüße aus Mittelhessen,


    Frank

  • Herzlichen Dank für deine Antwort!


    Zu dem Röhrling: Ich hänge noch mal ein Foto vom Hut an, ich glaube auf dem ersten sieht der grauer aus, als er ist ;) Ich würde ihn als braun bezeichnen, also nicht rötlich, aber auch nicht gräulich. Mich wundert, dass er auch jetzt, ca. 45min nach dem Durchschneiden noch keine Verfärbung aufweist. Müsste ein Rauhfußröhrling nicht etwas röten? Das soll kein Anzweifeln sein, ich möchte nur gerne die Einordnung/Gewichtung der Eigenschaften verstehen lernen :)


    Von den evtl. Safranschirmlingen habe ich auch noch mal Fotos gemacht. Ich habe nämlich auch noch intakte Pilze ;)


    Danke!


    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo,

    Der Gemeine Birkenpilz Leccinum scabrum verfärbt sich im Schnitt nicht.

    Erst in der Pfanne schwärzt das Fleisch.

    Andere Birkenpilzarten verfärben dagegen deutlich.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Danke! Dann kommt das gut hin.

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo Norbert,


    Ich finde immer nur welche mit viel dünnerem und immer gebogenem Stiel (so dünn, dass sie sich fast

    nicht mehr halten wenn grösser und es geregnet hat). Ist das eine komplett andere Birkenpilzart?

    Sie schwärzen auch nur in der Pfanne und sonst im Anscnitt nicht.


    LG Christian

  • Hallo Christiane!

    Danach kommen (Riesen-)Schirmlinge. Bei Bild 4 und 5 bin ich recht sicher, dass es ein Parasol ist, aber mich wundert, dass der Stiel leicht anläuft. Ist das normal? Das Hutfleisch bleibt nach Anschnitt rein weiß.


    Mit rötendem Stielfleisch ist es wohl nicht DER Parasol, sondern der nahe verwandte Sternschuppige Schirmpilz (Macrolepiota rhodosperma), den Jann hier zur Diskussion stellte. Neben der Stielschuppung auch immer auf den Ring achten, der beim Parasol und seinen Verwandten stets verschiebbar ist!

    Die übrigen Bilder stammen von einem Schirmling an einer anderen Fundstelle (Nadelwald). Hier tippe ich auf einen Safranschirmling, weil ich keine Natterung erkennen kann. Auch verfärbt sich das Fleisch ein wenig. Gestern im Wald wurde es beim Anritzen des Stiels schön orange, später eher dunkelbraun und heute, also einen Tag später, nur noch so schmutzig-rötlich.


    Safranschirmling (Chlorophyllum olivieri) kommt hin!

    Dunkle Hutschuppen auf nahezu gleichfarbenem Grund, die orange Verfärbung beim anritzen und Vorkommen im Nadelwald - das sind drei wichtige Fakten, die für diesen Pilz sprechen.


    Danke für diese interessante Erstanfrage und liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Danke für deine Antwort! Also der M. procera o. fuliginosa hat jedenfalls sehr gut geschmeckt, etwa genauso nussig/würzig wie die Parasole, die wir letzte Woche gesammelt haben (deren Stiele hatte ich aber nicht aufgeschnitten bzw. nicht drauf geachtet). Ich weiß auch nicht, ob man das Stielfleisch fachmännisch als "rötend" bezeichnet, denn es war direkt beim Zerteilen des Stiels bereits rotbraun und nicht erst weiß und dann farbig. Der Stiel des Parasols ist ja insgesamt auch eher bräunlich, oder? Aber es ist schon spannend, was es so an Varietäten gibt!


    Die C. olivieri, also die olivgrünen Safranschirmlinge haben wir beim Zubereiten vorhin sicherheitshalber rausgelassen. Allerdings finde ich auch bei intensiver Suche keinen Pilz, auf den die gefundenen Merkmale zutreffen oder der NICHT der Safranschirmling bzw. der ungenießbar ist ;)

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.