Sehen Steinpilzen sehr ähnlich, besitzen aber Lamellen

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.016 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Forumsgemeinde,

    heute am späten Nachmittag habe ich diese Pilze am Wegrand gefunden. Zunächst dachte ich an Steinpilze, da sie auch eine hellbraune Kappe besitzen, aber leider waren es keine Röhrlinge, sondern Pilze mit Lamellen. Beim kleineren Pilz kann man die Unterseite gut sehen.


    Wäre schön, wenn sie jemand bestimmen könnte. Bis auf ein weiteres Mal


    Otmar

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    macht doch bitte noch ein paar Angaben. Ökologie des Fundortes, Geruch, Geschmack und Schnittbild der komplett der Länge nach. Gerne auch noch einen Sporenabdruck. Erst dann können wir genaueres sagen.


    Möglich, dass ihr einen der braunen Ritterlinge gefunden habt. Die von Beli vorgeschlagenen Lepistas kommen aus meiner Sicht erstmal nicht in die engere Auswahl.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hier die notwendigen Angaben:

    Zum Fundort: Rand einer Fichtenkultur mit Moospolster, direkt am Wegrand in verschiedenen Größen, Hochmoorrand, auch einige Espen und Schwarzerlen eingestreut


    Längsschnitt: helles, weißes Fleisch, keine Verfärbung


    Geruch: stark nach Pilzen, keine weitere Charakteristika


    Geschmack: neutral, nicht bitter, mild


    Auch ein Bild mit dem Längsschnitt ist beigefügt!


    Danke für die nützlichen Infos


    Otmar

  • Hallo,

    Dein Fund könnte auch der Würzige Tellerling -Rhodocybe gemina - sein.

    Vergleich mal damit.

    Lepista würde ich auch wie Stefan ausschließen.LG Ulla

  • Hallo Otmar,


    ich halte deine Pilze oder besser Pilzchen für junge Fälblinge. Die können so jung schon mal die Sammler narren. Im letzten Jahr hatte meine Frau auch solche "Steinpilzchen" im Korb. Bei näherer Betrachtung waren es Tonblasse Fälblinge Hebloma crustuliniforme.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Durchaus sonderbare Pilze!

    Erster Gedanke bei mir: Schleierlinge (Gattung: Cortinarius) mit ungewöhnlich schwach ausgeprägtem Velum.

    Hier ist es schon so schwer, überhaupt die richtige Gattung zu erkennen, da muss man vor allem mal einen Sporenabwurf machen. Damit ließen sich schon mehrere Möglichkeiten ausschließen. Dazu müsste man einen möglichst weit aaufgeschirmten Hut nehmen, die noch fast ganz geschlossenen geben vermutlich noch nichts her im Abwurf.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, Harald, Stefan, Ulla, und Stefan F.,

    der Geruch der frischen Pilze war nicht besonders, sie rochen kräftig nach Waldpilzen.

    Jedoch habe ich noch ein größeres Exemplar aus dem Waldstück geholt und die abgegebenen Sporen fotografiert.

    Im Anhang die Bilder!


    Die Sporen sind braun-gelblich gefärbt.


    Vielleicht hilft das weiter, die Art eingrenzen zu können.

    Vielen Dank für eure tatkräftige Mithilfe


    Otmar

  • Hallo Otmar,


    super gemacht. Danke! :daumen:


    Das bestärkt mich in meiner Vermutung, daß es ein Fälbling sein könnte. Rötelritterling und Tellerling sind so außen vor. Sich auf die genaue Art festzulegen dürfte schwieriger sein.


    Der tonblasse Fälbling hat allerdings meist kleine Tränchen an der Lamellenschneide, die dann zu kleinen auffälligen Punkten eintrocknen. Den fehlenden oder nicht erkannten Rettichgeruch, würde ich nicht überbewerten wollen. Auf dem Bild fehlen leider die Lamellenschneiden.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Prima, dann wissen wir jetzt das. :thumbup:

    Was mich noch umtreibt: Auf meinem Monitor scheint die Hutoberfläche stellenweise violette schattierungen zu haben. Kann natürlich auch ein Artefakt sein (irgendeine Spiegelung oder so), aber wenn die Violettöne tatsächlich vorhanden sind: Gibt's denn Fälblinge mit violetten Farben?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    diese Violetttöne sehe ich auch. Sollten es keine Artefakte sein, wäre ein Schleierling auch eine Option, die man prüfen sollte. Die korrekte Farbe kann nur Otmar einschätzen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Schon, das müsste man direkt am Objekt mal genauer beobachten. :thumbup:
    Wenn's denn echte Violettöne wären: Viele Schleierlinge mit so reduziertem Velum sollte es eigentlich nicht geben. Vielleicht hätte man da sogar eine Chance.

    Cortinarius: Eine Idee dazu? :)



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Harald!


    Ich hab' mal das Thema meines "first contact" mit Hebeloma laterinum rausgekramt: >schaugst<.

    In diesem Jahr noch nicht wieder gefunden (kein Wunder denn da wo die wachsen, wächst in diesem Jahr garnichts mehr), aber farblich schon noch ein Stückchen anders. Aber da wäre man wieder bei dem Problem der Farbbeurteilung.

    Ist jedenfalls schon auch eine Möglichkeit.



    LG; Pablo.

  • Wenn die Farbwiedergabe meines Bildschirms und die der Fotos vom Sporenpulver einigermaßen in Ordnung sind, würde ich die Schleierlinge auch ausschließen und bei Fälblingen landen - da ist doch gar nichts rostbraun, oder sieht das bei euch anders aus?
    LG Simon

    • Offizieller Beitrag

    N'abend!


    Um die Sporenpulverfarbe ging's mir nicht, die ist ja bei beiden Gattungen sehr ähnlich und auf dem Untergrund kaum zuzuordnen.
    Nur die violetten Schatten auf den Hüten haben mich irritiert. Uwes Einschätzung war für mich sehr interessant dabei, aber wenn er da kein Phlegmacium (Untergattung der Schleierlinge) drin ausmachen kann, dann wird's wohl ein Fälbling sein.



    LG; Pablo.