Bitte um Hilfe - Maiporling?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.903 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Ihr Lieben,

    gestern nachmittag war ich mal wieder mein Lieblingswaldstück inspizieren, was sich pilzmäßig so tut. Leider war gar nichts zu entdecken - die Trockenheit vom vorigen Jahr und auch den trockenen April dieses Jahr haben die Niederschläge bis jetzt noch lange nicht wett gemacht. Auch in meinem kleinen Buchenwäldchen bleiben die insgeheim erhofften Flockis noch aus. Es ist doch noch ganz schön trocken. Auf dem Rückweg fand ich dann diese kleinen Gesellen - leider auch schon etwas trocken. Gewachsen auf einem Stück Buchen-Totholz. Geruch trotz Schnupfennase angenehm pilzig. Konsistenz zäh ledrig. Geschmack - nicht getestet. Hutoberfläche nicht glatt - fast sich etwas filzig an. Hutränder auch ein klein wenig fransig, bzw. filzig. Liege ich hier mit dem Mai-Stielporling richtig?

    Bitte die Bildqualität zu entschuldigen - da ich nur mein Handy zum fotografieren habe.



    Vielen Dank für Eure Hilfe und viele Grüße aus Sachsen

    Ute

  • Hallo Ute,


    kannst Du noch ein (seitliches) Bild des Stiels einstellen. Wenn die typische Natterung zu sehen wäre, wärs (für mich) leichter, die Schwammerl festzunageln.


    Pablo wird diese Pilzchen aber sicher auch so eintüten! 😊


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo Ute,

    Für den Maiporling sind meiner Ansicht nach die Poren nicht fein genug.

    Ich tendiere da (nicht sicher) zum Winter-Stielporling , welcher bei kühlem Wetter - hatten wir ja - durchaus auch noch im Mai vorkommen kann.

    Vielleicht meldet sich ja noch jemand von den Porlingsspezialisten.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

    Habe mal versucht, den Stiel ab zu lichten, was bei den schon etwas eingetrockneten Exemplaren mit dem Handy gar nicht so einfach ist. Aber ich glaube, so richtig kann man trotzdem nichts erkennen. ein Anflug von Natterung ist da, aber........... ich war mir eben auch nicht sicher, ob noch Winter- oder schon Maiporling.

    LG

    Ute



    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    nachn den Jahreszeiten brauchst du nicht zu gehen. Wie Zuehli schon sagte. Aufgrund der weitlöchrigen Poren fällt P. ciliatus raus; bleibt also nur P. brumale.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Servus Ute,


    der Maiporling fällt, wie schon erklärt wurde, raus, da er viel engere Poren hat. An den Winterporling glaube ich allerdings nicht, sondern aufgrund der Hutoberseite und der deutlichen Behaarung des Hutrandes bin ich eher bei Polyporus arcularius, dem Weitlöchrigen Porling.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo,

    ich schließe mich Christophs Meinung an, für mich ist das auch eher Polyporus arcularius.

    LG romana

    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127

    • Offizieller Beitrag

    Ja sorry wegen meies Schnellschusses von vorhin. Klar P. arcularius. So was kommt davon, wenn man gedanklich von Champis auf Polyporus umschwenken muss. ==Gnolm12==Pilz26Ich werde halt alt. ==Gnolm19


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    ganz spontan würde ich sagen: - armer schwarzer Kater - und dir gern ein paar tröstende Streicheleinheiten verpassen.......... :Kuschel:;)

    Aber wir Ü-Fü können dir sagen: Das ist vollkommen normal, wenn man soviel um die Ohren hat und es wird noch "besser"!! ==Gnolm7

    Übrigens sehe ich den Begriff alt als durchweg positiv an - ich hatte einen guten Bekannten, welcher trotz Krebserkrankung unbedingt noch seinen 50. Geburtstag erleben wollte und es bis kurz vorher doch nicht mehr geschafft hat. Er konnte unsere Alt-Motzerei überhaupt nicht verstehen. Er meinte nur: Seid dankbar und froh über jedes Jahr, welches ihr älter werden durftet und genießt es. Und das habe ich mir zum Motto gemacht. Und damit hat das Älterwerden auch einen guten positiven Sinn bekommen und das Thema Falten und graue Haare ist sowas von nebensächlich geworden.....g:-)

    Und du brauchst dich überhaupt nicht zu entschuldigen! Hast du gar nicht nötig und ich wäre froh, wenn ich Dein Wissen hätte!==Pilz24

    LG

    Ute

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, miteinander!

    Auch Winterporlinge (Polyporus brumalis) können einen bewimperten Hutrand haben. Also besser nicht zu sehr nur auf ein Merkmal verlassen.
    Am zuverlässigsten finde ich tatsächlich die Form der Poren, die beim Weitlöchrigen (Polyporus arcularius) konstant länglich sind, also nirgendwo isodiametrisch. Polyporus brumalis hat auch hin und wieder längliche Poren, aber nicht bei jedem Fruchtkörper und dann immer auch gemischt mit +/- isodiametrischen Poren (mindestens am Hutrand oder nahe am Stiel). Auch vom Farbspektrum unterscheiden sich die beiden Arten, Polyporus arcularius ist normalerweise deutlich heller, farblich eher an Maiporlinge (Polyporus ciliatus) erinnernd, kräftige braune oder rotbraune Schattierungen, wie sie oft beim Winterporling vorkommen, fehlen beim Weitlöchrigen.

    Und klar: Wenn der Hutrand mal gar nicht bewimpert ist, wird es auch kein Weitlöchriger sein. Oder wenn der Hutrand so dermaßen auffallend bewimpert ist:

    ...dann wird's auch kein Winterporling sein.



    LG; Pablo.

  • Servus Pablo,


    völlig d'accord - ich hatte auch nicht nur den bewimperten Hutrand gemeint, sondern die Hutoberseite insgesamt. Die länglichen Poren sind ein Indiz, aber eben auch nicht 100% sicher.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Wie so oft ist es auch da ein Gesamtbild, in dem Fall vor allem aus Farbverläufen, Poren und Hutrand.
    Auch aus den Sporengrößen kann man noch Hinweise gewinnen, aber auch da muss man etwas vorsichtig sein, wenn man nicht nur Sporen aus dem Abwurf von einem gut ausgereiften Fruchtkörper hat.



    Lg; Pablo.

  • Servus Pablo,


    wenn es um die Mikromerkmale geht, kann man auch die Skeletthyphenbreiten und die Breite der vegetativen Hyphen heranziehen. Natürlich hat Polyporus arcularius größere Sporen, aber es geht halt nur um ein bis zwei Mikrometer in der Länge und ein bisserl was in der Breite. Klar, dass sie reif sein müssen.


    Die Skeletthyphen von Polyprous brumalis sind etwas schmaler als die von P. arcularius. Das kann bei sterilen Fruchtkörpern manchmal helfen. Ich empfinde hier aber die Hutoberseite wirklich als Aausschlusskriterium gegenüber Polyporus brumalis an. So hätte ich einen Winterporling noch nicht gesehen, wohl aber das, was ich als Polyporus arcularius kenne. Ich wollte ja nur klarstellen, dass ich nicht nur anhand der Hutrandhaare geurteilt hatte. Auch Polyporus brumalis kann bewimpert sein. Für mich ist die Hutoberseite das Hauptargument neben der Porengröße. Die Porenform wiederum kenne ich eben auch bei Polyporus brumalis länglich ausgezogen, die nehme ich nur als Indiz (bei P. arcularius immer länglich, bei P. brumalis oft länglich.


    Bei mir kommt Polyporus arcularius vor allem an südexponierten Waldrändern vor, wo es richtig warm ist (Oberbayern ist kühler als die Tieflagen), Polyporus brumalis hingegen quasi überall. Polyporus arcularius ist deutlich wärmeliebend - jedenfalls hier bei mir, in Bezug auf das, was ich hier als Wärme ansehen würde. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ute,


    danke für deine lieben Worte. Mein Beitrag oben war aber auch ein bisschen selbstironisch gemeint. ;)


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Interessanter Hinweis mit den Skeletthyphen. Da sollte ich bei Gelegenheit mal genauer hingucken.

    Völlige Übereinstimmung übrigens zu deinen Beobachtungen zur Ökologie bzw. klimatischen Bevorzugungen der beiden Arten: Der Weitlöchrige sitzt hier vor allem in der Ebene, gerne an trockenen, warmen und sonnigen Stellen. Der Winterporling überall, aber eben auch oft da wo es schattig, feucht und kühler ist.



    LG; Pablo.