Liebe Pilzfreunde
Nach dem Ein toller Eifeltrip vom 04.09.18 ging es gestern erneut mit Rainer in die Eifel. Gründliches Studium von Niederschlagskarten und die Suche nach lokal höheren Regenmengen bildete diesmal die Grundlage. Außerdem wollten wir uns noch einige „neue“ Buchenwälder auf Kalkboden ansehen, was jedoch nur zu einem einzigen Fund führte. Wenn jemals ein Männlein allein im Wald stand, war es dieses .
Spechttinling (Coprinopsis picacea)
Schnell stand der Entschluss fest die bewährten Gebiete der Vorwoche erneut zu besuchen und die Entscheidung erwies sich als richtig. In einem Bachtal zeigte sich besonders an Totholz eine erfreuliche Zunahme der Fruchtkörper und der Artenzahl.
Gelborangemilchender Helmling (Mycena crocata)
Großer Blut-Helmling (Mycena haematopus)
Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus)
Netzaderiger Dachpilz (Pluteus phlebophorus)
Schwarzsamtiger Dachpilz (Pluteus umbrosus)
Löwengelber Dachpilz (Pluteus leoninus)
Selbst Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) gaben sich die Ehre
Beim nächsten Fund war wegen der noch weißen Lamellen zunächst nicht mal die Gattung sicher, aber ein Blick ins Mikroskop, oder besser mehrere J, brachten ein eindeutiges Ergebnis.
Abgeflachtes Stummelfüßchen (Crepidotus applanatus)
Dann Freude über einen Erstfund für mich. Schwarzfaseriger Faserling (Psathyrella maculata)
Am Boden zeigte sich der Braunfleckige Milchling (Lactarius fluens)
Krönender Abschluss mit einer für mich neuen Art und dann noch aus einer meiner Lieblingsgruppen
Schönstieliger Zärtling (Entoloma lampropus) © Rainer Wald
Weiter ging zum bekannten Bruchwald. Einige Arten waren vergangen, einige habe ich im letzten Bericht gezeigt, aber es gab auch Neues. Nichts kann schlimmer sein, als bei Sonne weiße Pilze auf dunklem Boden zu fotografieren, aber das Ergebnis von zahlreichen Versuchen, sehe ich noch als recht gelungen an.
Behangener Mehlschirmling (Cystolepiota seminuda)
Der nächste Fund war eine Art meiner Top 10 Wunschliste, nach der ich schon lange vergeblich Ausschau gehalten habe.
Schorfiger Filz-Rötling (Entoloma scabiosum)
Kurzer Stopp bei einer Birke am Grabenrand Diesmal gab es statt eines Einzelexemplars eine komplette Kollektion
Weicher Dotter-Täubling (Russula intermedia)
Und gleich daneben eine Weitere. Birken Speitäubling (Russula betularum)
Weiter ging es zum moorigen Fichtenwald mit einzelne Erlen, wo sich ebenfalls eine positive Tendenz zeigte. Zunächst was für´s Auge.
Kirschroter Speitäubling (Russula emetica agg.)
Violetter Lacktrichterling (Laccaria amethystina)
Dann kamen einige Arten, die mikroskopisch abgesichert werden mussten.
Wolliger Risspilz (Inocybe lanuginosa)
Honiggelber Erlenschnitzling (Naucoria escharoides)
Kahler Erlenschnitzling (Naucoria scolecina)
Das ging ja noch aber bei der nächsten Art musste ich mich schon durchringen sie zu sammeln. Seit Erscheinen der Gattugsmonogaphie in Fungi Europaei Band 14, fängt man bei Fälblingen am Besten wieder bei Null an, auch wenn man sehr viel messen und nachlesen muss. Zumindest kam ich zu einem sicheren Ergebnis. Die Art wird in FUNGI Of NORTHERN EUROPE Vol. 3 noch mit H. velutipes gleichgesetzt.
Weißfleischiger Fälbling (Hebeloma leucosarx)
Den Fund zu fotografieren und zu sammeln hat sich doppelt gelohnt. In der Zwischenzeit fand Rainer einen Täubling, der für mich neu war
Gilbender Erlentäubling (Russula pumila)
Inzwischen ging es zwar auf 16:00 zu also noch Zeit für die Endstation der letzten Eifeltour. Den Erlen-, Birken-, Eichen-Buchwald, wollten wir nicht auslassen. Der erste Eindruck war enttäuschend da der Dreckswind der letzten Tage für oberflächliche Trockenheit, raschelndes Laub und blassgrüne Torfmoospolster gesorgt hatte. Mit den Pilzen verhielt es sich geradezu umgekehrt, da offenbar im Untergrund noch genügend Feuchtigkeit vorhanden war.
Frische Gelbe Graustiel Täublinge (Russula claroflava)
Unglaubliche Mengen Geschmückter Gürtelfuß (Cortinarius armillatus)
Nordischer Milchling (Lactarus trivialis)
Zahlreiche Wollstielige Raufuß-Röhrlinge (Leccinum cyaneobasileucum)
Zum guten Schluss noch ein weitere Raufuß, den wir vor einer Woche noch nicht hatten
Vielverfärbender Birkenpilz (Leccinum variicolor)
LG Karl