Und außer den Kaiserlingen gab's noch...

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.410 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • ... einen Haufen anderer Pilze. Manche bestimmt, manche unbestimmt, von vielen sind die Fotos nicht gut genug geworden, also verschweige ich sie euch. ;)


    01. Pluteus romellii - Gelbstieliger Dachpilz


    02. Psathyrella sp., eventuell Psathyrella candolleana, der Behangene Mürbling


    03. Lepiota sp. vermutlich Lepiota clypeolaria, der Wolliggestiefelte Schirmling, oder einer seiner engen Verwandten


    04. Otidea sp. - ein Öhrling


    05., 06. & 07. Eine wunderhübsche Entoloma, die ich gerade versuche makroskopisch einzugrenzen. Bis jetzt gefällt mir Entoloma ianthinomeleagris, der Perlhuhn-Zärtling, am besten. Der soll hier in den Eichenwäldern vorkommen, aber ohne Mikro wird das bei der Vermutung bleiben. Ich trockne ihn aber mal...




    08. Cortinarius trivialis - Natternstieliger Schleimfuß


    09. Noch ein Schleierling. Ich rate mal: Cortinarius anomalus


    10. Hygrocybe sp. - ein Saftling

     
    11. Ramaria sp. - eine gelbe Koralle


    12. Ramaria sp. - eine lila Koralle


    13. Ramaria botrytis - Hahnenkamm-Koralle


    14. & 15. Ein Stacheling, der eventuell mal Hydnellum concrescens (Gezonter Korkstacheling) werden möchte. Ich warte aber noch auf Sporen und Geruch.



    16. Lactarius acerrimus - Queraderiger Milchling. Leider habe ich irgendwie kein Foto von den Lamellen...


    17. & 18. Boletus rhodoxanthus - Blasshütiger Purpurröhrling




    Bitte meckern, wenn ich dummes Zeug geschrieben habe. ;)

  • Hallo Sarah,


    eine sehr schöne Ergänzung mit interessanten Funden.
    Da erinnert mich doch einiges an die letzte Woche in Ligurien.
    Ich glaube, den hübschen Rötling hatten wir auch (ist noch in Arbeit).
    Auch Natternstielige Schleimfüße waren örtlich Massenpilze. Und gelbe Korallen, die leider unbestimmt blieben.


    Den Milchling (Bild 16) würde ich wegen der feinen konzentrischen Zonierung mit Lactarius zonarius, dem Blassen Zonenmilchling, vergleichen.
    Wir hatten den in der Vorwoche ebenfalls und im Feld fälschlich als L. acerrimus angesprochen.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    die beiden hatten wir tatsächlich im Visier. L. zonarius gibt's dort auch, den habe ich schonmal dort gefunden. Allerdings waren Queradern an den Lamellen in Stielnähe zu sehen, die ich bei L. zonarius so deutlich nicht gesehen habe. Aber du hast schon recht, und auch bei uns blieb ein Restzweifel.


    Kommt von deinem Trip noch ein Bericht? Das würde mich freuen! :)


  • Kommt von deinem Trip noch ein Bericht? Das würde mich freuen! :)


    Da kommt noch was im Laufe der Woche, Sarah.
    Versprochen.
    Noch warte ich allerdings auf ein paar Bilder von unserem "Reiseveranstalter".


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sarah!


    Unheimlich schön.
    Große, bunte Pilze: Das ist genau das, was in Süddeutschland in diesem jahr nicht zu finden war. Und auch nicht mehr auftauchen wird.
    Sehr spannend übrigens, wie weit verbreitet manche Arten sind. Cortinarius trivialis zum beispiel hätte ich nicht gedacht, daß der da vorkommt.
    Ramaria botyritis hat noch mindestens zwei optisch identische Brüderchen, müsste man also mal mikroskopieren und nach Christan bestimmen. Wobei ich nicht weiß, wie stark sich der auch mit mediterranen Arten beschäftigt hat.
    Der Stacheling wird noch spannend. Ein Schnittbild kann aber schonmal nicht schaden, oder?



    LG; Pablo.

  • Hallo Sarah,
    den Saftling Nr. 10 könnte man mit Hygrocybe quieta vergleichen, einem der Saftlinge, die nicht vorwiegend auf Grasland, sondern vorwiegend im Wald vorkommen. Die Koralle Nr. 12 sollte man mit Ramaria fennica vergleichen. Der Standort im kalkhaltigen Laubwald passt sehr gut.
    Und der Stacheling Nr. 14 und 15 sieht mir fast orange aus - ich weiß allerdings nicht, wie farbecht das Bild ist. An orangefarbenen Stachelingen unterscheidet man in Mitteleuropa das orangestachlige Hydnellum aurantiacum und das weißstachlige Hydnellum auratile/floriforme. Wenn der Stacheling tatsächlich orange und nicht rosabraun ist und unter Laubbäumen steht, würde es richtig spannend. Dann könnte das eine bisher unbeschriebene Art sein. Bei diesen Farben kann man jedenfalls das relativ "banale" Hydnellum concrescens fast schon sicher ausschließen.
    Beim Milchling Nr. 16 geht ohne Stiel- und Lamellenansicht nichts. Hat er gelbe Gruben am Stiel und an der Stielspitze unverzweigt angewachsene Lamellen ohne Queradern, wäre Lactarius zonarius/zonarioides/insulsus (der heißt bei jedem Pilzbuchautor anders!) eine Option.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • den Saftling hätte ich in die persistens/konradii-Ecke gepackt, ...
    Aber ohne Mikro geht da natürlich gar nichts.


    Hallo,
    das würde ich in diesem Fall nicht sagen. Laut dem BOERTMANN hat H. quieta einen ähnlichen Geruch wie Lactarius quietus (d. h. blattwanzenartig), H. persistens soll nach nichts Besonderem riechen. H. quieta hat (ebenfalls nach BOERTMANN) einen glatten trockenen Hut, persistens einen im Feuchtzustand schmierigen Hut, der schnell abtrocknet und daraufhin einen deutlichen Seidenglanz aufweist. Ferner seien die Lamellen bei H. quieta breit bis eng angewachsen, bei H. persistens dagegen frei bis höchstens angeheftet.
    In der Tat ist der mikroskopische Unterschied noch evidenter: H. persistens hat wesentlich größere Sporen als H. quieta.
    Aber seitdem der BOERTMANN herauskam, geht bei Saftlingen jetzt erstaunlich viel makroskopisch.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Sarah,




    und wieder ein toller Beitrag. Am besten gefällt mir der Boletus zum Schluß. Diese Farben. Ich liebe solche Farben an Pilzen. Was Du so alles findest. Klasse.






    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo ihr Lieben,



    oh, feiner Input mit neuen Ideen. Dann ist der Arbeitstag heute ja mal wieder gelaufen, weil ich jetzt Korallen und Saftlinge und Stachelinge nachforschen muss :D


    Tuppie, ja, mir ist der Natternstielige auch zum ersten Mal begegnet und ich war begeistert! Und der hat ja tatsächlich so eine transparente Gel-Haut am Stiel...faszinierend!


    Heidi, schön, dass es dir gefallen hat!




    Ramaria botyritis hat noch mindestens zwei optisch identische Brüderchen, müsste man also mal mikroskopieren und nach Christan bestimmen. Wobei ich nicht weiß, wie stark sich der auch mit mediterranen Arten beschäftigt hat.
    Der Stacheling wird noch spannend. Ein Schnittbild kann aber schonmal nicht schaden, oder?


    Au mann... und uns haben sie erzählt, dass R. botyritis (zumindest in diesem Eichenwald?) unverwechselbar ist... Aber gut, kann auch sein, dass die anderen beiden in GR noch nicht nachgewiesen sind. Weißt du zufällig aus dem Kopf, welche Arten die Verwechslungspartner sind?


    Stachelings-Schnittbild, sehr wohl der Herr. Ich hab noch ein paar weitere, hoffentlich ziemlich farbechte Aufnahmen gemacht, das ist allerdings nach 2 Tagen, der ist also schon etwas angetrocknet.







    den Saftling Nr. 10 könnte man mit Hygrocybe quieta vergleichen, einem der Saftlinge, die nicht vorwiegend auf Grasland, sondern vorwiegend im Wald vorkommen. Die Koralle Nr. 12 sollte man mit Ramaria fennica vergleichen. Der Standort im kalkhaltigen Laubwald passt sehr gut.
    Und der Stacheling Nr. 14 und 15 sieht mir fast orange aus - ich weiß allerdings nicht, wie farbecht das Bild ist. An orangefarbenen Stachelingen unterscheidet man in Mitteleuropa das orangestachlige Hydnellum aurantiacum und das weißstachlige Hydnellum auratile/floriforme. Wenn der Stacheling tatsächlich orange und nicht rosabraun ist und unter Laubbäumen steht, würde es richtig spannend. Dann könnte das eine bisher unbeschriebene Art sein. Bei diesen Farben kann man jedenfalls das relativ "banale" Hydnellum concrescens fast schon sicher ausschließen.
    Beim Milchling Nr. 16 geht ohne Stiel- und Lamellenansicht nichts. Hat er gelbe Gruben am Stiel und an der Stielspitze unverzweigt angewachsene Lamellen ohne Queradern, wäre Lactarius zonarius/zonarioides/insulsus (der heißt bei jedem Pilzbuchautor anders!) eine Option.


    Hallo Oehrling,


    vielen Dank für deine Einschätzung. Beim Saftling bin ich tatsächlich an meine Grenzen gestoßen, weil meine Literatur nur Saftlinge aufführt, die alle auf grasigen Flächen vorkommen sollen. Dieser war ziemlich groß, ca 10cm hoch, 5cm Hutdurchmesser. Ich forsche mal nach und gucke, ob was passt. Und ich glaube den Boertmann muss ich mir auch nochmal zulegen...


    Stachelinge... Also, die kleinen auf dem Bild im ersten Beitrag (von denen auch die Probe mit dem Schnittbild weiter oben ist) hätte ich im frischen Zustand als hell-lachsfarben bezeichnet. Jetzt, da sie etwas antrocknen würde ich sie als ziegelbraun mit Rosastich bezeichnen. Aber auch da forsche ich nochmal nach. Die haben auch nicht ausgesport, vermutlich zu jung, daher weiß ich noch nicht mal, in welcher Gattung ich bin! Geruch muffig-würzig. Aber ich werde deinen Vorschlägen mal nachgehen und notfalls in den nächsten Wochen einfach noch mal ein paar Proben holen. Der Wald stand voll von denen.


    Der Lactarius wurde ausführlich begutachtet - nur fehlen mir die Fotos von der Unterseite. L. zonarius kommt da tatsächlich auch vor, aber dieser hatte Queradern. Aber wie gesagt, weil sie sich so ähnlich sind, hatten wir auch 10% Restzweifel... Ich gucke mal beim nächsten Mal, dass ich beide finde und einen Vergleich anstellen kann.



    den Saftling hätte ich in die persistens/konradii-Ecke gepackt, quieta kenne ich anders.
    Aber ohne Mikro geht da natürlich gar nichts.
    Der Rötling ist ja begeisternd schön!


    Hallo Wolfgang,


    Der Saftling wird wohl unbestimmt bleiben, es sei denn, ich finde noch welche... Aber ich gehe persistens mal nach. Soll der nicht aber auf Wiesen vorkommen?
    Der Rötling ist wirklich wunderschön, und wenn es denn tatsächlich E. ianthinomeleagris ist, ist der auch noch sehr selten- wurde in Griechenland erst einmal nachgewiesen! Aber die Hutschuppung war schon auffällig, und in der Originalbeschreibung wird das zumindest auch als deutliches Merkmal angeführt. Ich weiß, dass ohne Mikro nix geht, aber ich bin glaube ich gestern zumindest beim Bildvergleich alle blau-violetten Rötlinge durchgegangen und keiner passte so richtig. Ich stell den nochmal hier im griechischen Forum ein, vielleicht will den jemand mikroskopieren, der davon Ahnung hat...









    Ok.
    1. Boertmann kaufen
    2. Nochmal hinfahren und genauer untersuchen


    :)


    Danke für eure tollen Kommentare!

  • Hallo Sarah,
    der Stacheling sieht für mich über den Monitor so aus, als hätte er eine rosa Hutoberfläche und eine orangefarbene Unterseite. Außerdem scheint das Fleisch stark zu schwärzen. Damit entspricht er keiner der in den bekannten Stachelingsmonografien beschriebenen Arten. Genial wäre es, wenn du ein frisches, ausgewachsenes (d. h. möglichst großes) Exemplar fändest, das du einmal von oben, einmal von unten und einmal in längs durchgeschnittenem Zustand fotografieren könntest.
    Zur Geruchsbeschreibung hätte ich noch folgendes: kannst du den Geruch einer der folgenden Optionen zuordnen: maggi- bis sellerieartig, mehl-/gurkenartig, süßlich-anisartig? Oder nichts von den dreien?
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling,


    Ok. Ich habe nur kleine Exemplare gefunden, kann also gut sein, dass die jetzt erst auftauchen. Ich fahre da vermutlich in 10 Tagen nochmal hin, dann gibt es hoffentlich größere.


    Geruch: Hm. Deutlich muffig-erdig, würde ich sagen. Keinesfalls süßlich. Gestern meinte ich noch eine leicht würzigere Komponente gerochen zu haben, aber nicht typisch maggi-artig. Sollte ich mich heute zwischen den drei Optionen entscheiden müssen, so würde ich am ehesten zu mehlig-gurkig tendieren.

  • Dann können wir schon einmal die Gattung festlegen: Hydnellum.
    Besten dank im Voraus für deine Mitarbeit, das ist wirklich ein hochspannender Pilz.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hab Neuigkeiten, die Fundliste wurde rumgeschickt (mit einigen nachkontrollierten Pilzen):


    • Der Saftling ist Hygrocybe persistens
    • Die Koralle auf 12 ist R. fennica (Oehrling hatte recht! Wahnsinn!)
    • R.[font="sans-serif"] botrytis bleibt R. botrytis[/font]
    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sarah!


    OK, dann wären die also mal klar. Wobei am liebsten würde ich ja immer alles selbst untersuchen weil...
    Aber quatsch! Dann würden mir ja auch meine beatragten 36 Stunden tageslänge nicht mehr reichen. :/
    Den Stacheling hatten die griechischen Kollegen nicht untersucht?
    Falls nein, den bekommen wir raus. Müsste man vielleicht auch mal bei dein entsprechenden Gattungsspezialisten in Europa anklopfen, ob die da an einer Zusendung Interesse hätten.



    LG, pablo.