Stimmt, Steffen, für Champignonsubstrat ist Übergießen mit Wasser keine Option. Auch, weil man damit Nährstoffe aus dem Substrat schwemmt und man anschließend das Wasser schlecht wieder los wird. Bei Strohballen kann man das machen, muss man halt gut abtropfen lassen. Aber bezüglich des Champignonsubstrats frage ich mich gerade, wie ich das auf die entsprechende Temperatur kriege. Insbesondere bei größeren Mengen ist das ein sehr großes Problem. Bei kleineren Mengen unter 20 Liter wäre Erhitzen oder gar Sterilisieren im Autoklav noch machbar. Eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht.
Beiträge von Digitalpilz
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Hallo Steffen,
weißt du noch, wie hoch die Temperatur bei der Pasteurisierung war und wie lange die durchgeführt wurde? Zwischen 72 und 100°C (je nach Quelle auch 60 bis 90°C) spricht man von Pasteurisierung.
Einige Informationen habe ich hier unter "Entkeimung" gefunden. Demnach schadet auch eine vollständige Sterilisation anscheinend nicht:
Glossar | Steintaler Edelpilz. GLOSSAR. . Hier finden Sie die Erklärungen für manche in der Pilzzucht verwendete Spezialausdrücke und auch allgemeine Informationen zum Thema.www.steintaler-edelpilz.deAm Ende muss ich natürlich gucken, was ich mit welchen Substratmengen machen kann. Ein Strohballen oder Substrathaufen nach Fermentation passt halt nicht in meinen Autoklav, da wäre das Äußerste die Tyndallisation oder fraktionierte Sterilisation mittels mehrfachem Übergießen mit kochendem Wasser.
Wobei eine vollständige Sterilisation natürlich den Vorteil hätte, dass man das Substrat dann lange lagern und so irgendwann später gebrauchen könnte. Das geht aber bei mir nur in kleinen Mengen.
Bezüglich der Fermentation des Champignonsubstrats: Bin gespannt, ob das in einem isolierten Behältnis, z. B. einer Styroporbox klappt. Über Belüftung muss ich mir da aber noch Gedanken machen.
LG Oliver
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Ich habe es leider wieder nicht geschafft. Allerdings war mir auch keine Uhrzeit bekannt. Gibt es da feste Zeiten? Gibt es möglicherweise sogar Aufzeichnungen von den Vorträgen?
Edit: Gerade gelesen, Mittwoch 20 Uhr. Ach, das ist ja erst morgen
Grüße
Oliver
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Hallo zusammen,
aus verschiedenen Gründen werde ich wohl erst mal versuchen mit einer kleineren Menge einen Versuch zu starten. Mit einem großen Haufen ist in der Kürze der Zeit zu viel Arbeit bei zu wenig Zeit und es wird zu viel Ertrag. Einen Großteil des Substrats zu pasteurisieren oder zu sterilisieren (für spätere Verwendung) fällt vermutlich flach. Mein Chef killt mich, wenn ich auf der Arbeit säckeweise Champignonsubstrat autoklaviere.
So genau weiß ich also gerade nicht, wie es weiter geht. Vermutlich wird es dieses Jahr nur der kleine Versuch in einem isolierten Behältnis. Dazu wollte ich mir vielleicht ein paar Strohballen besorgen. Das ist deutlich einfacher, dann aber natürlich keine Champignons.
Vielleicht kann mir noch jemand etwas Grundsätzliches zu Pasteurisierung und Sterilisation von Substrat (ganz allgemein oder speziell zu Stroh) sagen. Wie ich gelesen habe, soll eine Pasteurisierung (nach Fermentation) den Ertrag deutlich steigern. Eine Sterilisation wäre hingegen nicht gut, weil man damit B. subtilis abtötet. Wieso, warum das schlecht ist, weiß ich aber nicht. Ferner würde mich interessieren, wie man am besten pasteurisiert. Mit heißem Dampf dürfte ja zu heiß sein. Heißes Wasser wäre möglich. Eine Quelle zur richtigen Pasteurisierung habe ich aber nicht gefuden, auch keinen Vergleich zur Sterilisation. Wobei letztere höchstens für kleinere Mengen Substrat in Frage kommt, die halt so gerade noch in meinen Autoklaven passen (im Prinzip ein großer Dampfdrucktopf).
LG Oliver
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Hallo Jörg,
nein, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Kennst du da Regelwerke, wo man nachschauen kann?
LG Oliver
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Hallo zusammen,
jetzt habe ich den Vortrag verpasst. Na gut, dann nehme ich mir mal vor den nächsten nicht zu verpassen.
LG Oliver
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So, wie ich das sehe, ist Pilzkultur in der Form außerdem Urproduktion, also generell kein Gewerbe.
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mit dem Verkauf kann ich Dir nicht Weiterhelfen. Vielleicht kann das Gewerbeamt helfen? Da musst Du auch ein Gewerbe anmelden, etc.
Ja, Steffen, bei längerfristigem, wiederholten Anbau sicherlich. Bei einmaliger Hobbykultur nicht, da das dann keine dauerhafte und auf Gewinn ausgerichtete Tätigkeit ist. Das ist ja vielmehr ein Testlauf. Deswegen möchte ich die vielen Champignons aber nicht wegschmeißen müssen. Den Gewinn kann ich auch bei der Einkommenssteuer angeben.
Ich dachte vielmehr an Auflagen, um überhaupt so etwas verkaufen zu können. Aber da kann ich eventuell mal beim Gesundheitsamt fragen. Ein Gesundheitspass wäre kein großes Problem, sofern nötig.
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Vielleicht hat ja noch jemand anderes Erfahrung und mag davon berichten?
Eine Frage, die sich mir zwangsläufig auch stellt, ist die, ob man den Ertrag z. B. an Restaurants verkaufen könnte, ohne groß irgendwelche Auflagen erfüllen zu müssen.
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Eine Frage, Steffen: Meinst du, dass der Fermentationshaufen auf jeden Fall in sich zusammenfällt und um die Hälfte im Volumen schrumpft? Ich benutze ja Pferdemist und in meinem Büchlein sind zwar viele Infos, aber kein Hinweis darauf. Ich muss aber ja ausrechnen, wie viel Mörtelkübel ich später brauche. Wobei das definitiv viele sein werden. Vermutlich werde ich ohnehin noch zusätzlich Säcke oder Beete machen oder Substrat in Säcken für spätere Verwendung sterilisieren, aber ich will zumindest grob wissen, was an Volumen bleibt.
Ich habe mir überlegt, dass ich einen alten Komposter aus Recycling-Kunststoff zum Fermentieren benutzen werde. Der ist ungefähr würfelförmig, aus Einzelelementen steckbar und etwa ein Kubikmeter groß. Den könnte ich dazu auch noch relativ leicht isolieren, indem ich z. B. Mineralwolle drum packe oder was ich gerade da habe. Andererseits ist der nicht wirklich dicht, also sollte das in puncto Belüftung auch kein Problem sein. Beim Umsetzen muss ich den halt auseinandernehmen, neu aufbauen und das Zeug wieder reinschaufeln.
Außerdem überlege ich, ob ich irgendwo in einer schattigen Ecke Boden aushebe (eher kiesig, sandig, ist da halt leider so) und dort das verbrauchte Substrat reinpacke. Mit viel Glück kommen da noch mal irgendwann ein paar Champignons, ansonsten hab ich dann da halt über kurz oder lang gute Erde.
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Zu deinem ersten Absatz:
Ich denke das die Pilze zu wenig Sauerstoff bekommen haben. War quasi Doppelt dicht. Habe sie heute aus der Folie um festzustellen ob die Kultur an sich riecht. Es hat sich herausgestellt das der Fruchtkörper komisch riecht. Ein Befall konnte ich so nicht feststellen, die Kultur war auch extrem Feucht.
Ich kann wenig zum Rosenseitling sagen, da ich den noch nie hatte. Daher weiß ich nicht, wie der riechen sollte oder wie die Fruchtkörper aussehen sollten. Im allgemeinen kann man sagen, dass Speisepilzkulturen angenehm pilzig riechen sollten. Das trifft wohl nicht auf den Rosenseitling zu, wie ich gerade gelesen habe ("strenger" Geruch) und ja auch von Suku beschrieben wurde. Die Bilder im Netz zeigen auch etwas schönere Pilze. Aber gut, du kannst ja mal gucken, wie er sich entwickelt.
Zu deinem dritten und vierten Absatz:
Ich liebe Technik. Mein Schrank ist ein 6 Kammer Gewächshaus, selbst gebaut. Die Wandfolie ist gemascht, somit wie du beschrieben hast mit millionen von kleinsten Löcher. Habe eine Steuerung gebaut die meine Beleuchtung und einen Ventilator ansteuern. Messen tu ich Temperatur und Feuchte in jedem Raum einzeln. Hab das jetzt günstig gebaut zum testen, aber ich bau mir demnächst eine SPS und Programmier sie.
Dann würde ich über einen CO2-Sensor nachdenken. Die kosten ja nicht so viel.
Zu deinem fünften Absatz:
Ich denke es wird an der Frischluft liegen, die waren quasi in zwei Gewächshäusern. Ich hätte sie komplett auspacken müssen, oder?
Zu deinem letzten Absatz:
Wie jetzt in meinem Beispiel beschrieben, würdest du die Kulturen dann offen rein stellen? ohne Folie ist warscheinlich immer besser?
Also wenn du die Bedingungen komplett kontrollierst und für die gewünschte Luftfeuchtigkeit sorgen kannst, dann könntest du sie sicher ganz auspacken. Sonst verlieren die zu viel Feuchtigkeit und sind auch anfälliger für Kontamination (abhängig vor allem von deiner Luftbefeuchtungstechnik). Ich persönlich hab Seitlinge in Tüten gelassen, die allerdings mit Löchern versehen und wenn Primordien auftauchten, hab ich sie an der Stelle geschlitzt, so dass sie da raus wachsen können.
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Hallo Lolimos,
schmeiß die Kultur weg! Wann immer eine Kultur komisch riecht, sollte man sie wegschmeißen, denn das kann nur durch Kontaminationen oder eventuell Viruskrankheiten bedingt sein. Wenn die Fruchtkörper deformiert sind, kann das auch andere Ursachen haben (z. B. zu wenig Frischluft und dadurch zu viel CO2 beim Austernpilz führt zu langen Stielen und kleinen Hüten, wirkt sich auf das cap-to-stem-ratio aus), aber es kann eben auch durch Viren bedingt sein. Ich kann dir leider nicht mehr über die einzelnen Viruskrankheiten von Kulturpilzen sagen, aber es gibt sie. Diese sind höchstwahrscheinlich zwar nicht gefährlich für den Menschen, aber für deine Pilzkulturen. Fisch deutet aber eher auf bakterielle Kontamination hin. Wenn das eine gekaufte Fertigkultur ist und bei allen Säcken auftritt, dann würde ich die bemängeln. Andernfalls solltest du sauberer arbeiten.
Bei der Pilzzucht in der Wohnung sollte man nicht zu sorglos sein: Pilze werfen oft massenhaft Sporen ab und die atmet man dann ein, was nicht gesund ist und wirklich krank machen kann. Um dem vorzubeugen, sollte man die Fruchtkörper frühzeitig ernten, also bei Seitlingen bevor der Hutrand sich nach oben biegt. Eventuell kann man einen schwarzen Karton drunter legen, da man dann die meist hellen Sporen besser erkennen kann. Da jeder heutzutage FFP2-Masken hat: kann nicht schaden, die zu tragen, wenn die Pilze doch sporulieren.
Da du in einem Foliengewächshaus züchtest, würde ich es dabei belassen. Wichtig ist aber immer ein ausreichender Luftaustausch und Frischluftzufuhr. Falls du einen Hang zu Elektronik und Code hast und ein klein bisschen technischen Overkill betreiben willst: ich habe da mal ein Projekt gehabt, wo ich diverse Parameter in einem Foliengewächshaus gemessen und geregelt habe, darunter CO2, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Licht. Details findest du hier: https://github.com/oliverk71/Pilzparadies
Ich gebe aber zu, dass das wirklich der technische Overkill ist. Lohnte sich nicht wirklich. Der Vorteil ist allerdings, dass ich die Bedingungen auch im Nachhinein nachvollziehen konnte. Beispiel CO2: Man glaubt gar nicht, wie hoch der CO2-Level in einer Wohnung steigen kann, wenn man nicht regelmäßig lüftet. Normal (draußen) sind so 405-410 ppm. Wenn man zu wenig lüftet, kann der locker auf 800 ppm oder noch mehr steigen. Und Pilze atmen ja wie wir Sauerstoff ein und CO2 aus.
Falls du nicht so viel Lust auf diesen Aufwand hast, würde ich zumindest für ausreichend Frischluft sorgen. Ich hatte in meinem Projekt zwei U-förmige Schnitte in das Foliengewächshaus gemacht, einen oben seitlich und einen unten vorne. An dem oben habe ich einen PC-Lüfter montiert, der per Zeitschaltuhr gesteuert werden kann und regelmäßig Luft in das Gewächshaus bläst. Unten habe ich einen Deckel einer Kunststoffpetrischale eingeklebt, sozusagen als Auslassventil. Wichtig ist halt, dass die Öffnungen halbwegs zu sind, wenn nicht gerade Luft hineingeblasen wird, damit es nicht zu trocken wird. Ich hatte außerdem innen noch einen weiteren Lüfter, der die Luft im Gewächshaus regelmäßig umwälzt.
Man kann sich auch viele andere Methoden ausdenken, die für Frischluft sorgen. Die Folie mit hunderten kleinen Löchern (Stecknadel) zu versehen ist eine Möglichkeit. Ich mache die übrigens auch in die Kulturbeutel selbst. Wenn es nicht viel zu trocken ist, dann kann man auch auf ein Foliengewächshaus etc. verzichten. Denn bei den Seitlingen schlitzt man ja nur da auf, wo die kleinen Pilze kommen (Primordien), d. h. außer den Fruchtkörpern ist ja nichts in der Außenluft. In einem feuchten Keller oder auf der Nordseite eines Balkons sollte es gehen.
Grüße
Oliver
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Nabend Steffen,
Vermiculite wird weich und zersetzt sich.
Vermiculit ist ja ein sehr poröses Mineral, das kann sich eigentlich nicht zersetzen, höchstens zerbröseln. Ich glaube, da würde ich den Versuch glatt wagen, zumindest für einen Teil. Auch wenn Vermiculit nicht wirklich nachhaltig ist, kann man den Einsatz ja vertreten. Ich würde gesiebtes Material verwenden. Kokosfaser / Torf hat aber natürlich den Vorteil, dass man direkt sieht, wenn es trocken wird.
Eine Gedanke wäre, das Subtrat, wie Du schon erwähnst, in isolierten Kübel oder Kisten zu machen, um die Wärme zu halten.
Die Kübel dachte ich für fertige Substrat für die eigentliche Kultur zu verwenden. Das Problem ist ja, dass man den "Misthaufen" zur Fermentation mehrfach umsetzen muss. Da muss ich noch mal nachdenken, wie ich das hinkriege. Eine Idee war, da Styrodurplatten dran zu legen, aber das erscheint mir unpraktisch. Ich könnte Heu drauf legen. Weiß nur nicht, ob meine Freundin mir das erlaubt, ihr Heu für die Pferde zu verwenden. In meiner Quelle ist wirklich als kleinstmöglicher Haufen nur 1 x 1 x 1,5 m (also sogar noch etwas kleiner, als ich oben geschrieben hatte) angegeben.
Auf eine Pasteurisation nach der Fermentation werde ich aus nachvollziehbaren Gründen verzichten. Das ist in den Mengen einfach nicht mehr so einfach machbar.
Hühnermist kann ich umsonst haben. Der ist zwar schon alt, aber beim Hühnermist sollte ja eigentlich nicht viel passieren, oder? Für frischen Hühnermist müsste ich weiter fahren, wäre aber zur Not auch möglich.
LG Oliver
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Hi Steffen,
bezüglich der Größe des Haufens: da muss ich noch mal überlegen, ob ich das vielleicht anders machen kann. Einen viel größeren Haufen werde ich nicht machen können. Das wären nach meiner Quelle immerhin 600 kg Pferdemist nebst dem anderem Zeug (Hühnermist und Gips).
in meiner Quelle wird Erde, Torf und Kalk für die Deckerde verwendet. Statt Torf würde ich diesen Torfersatz aus Kokosfaser nehmen. Um das feucht und luftig zu halten könnte ich mir Vermiculit als Ergänzung sehr gut vorstellen.
Zu viel Wasser ist in der Pilzzucht ja immer kritisch. Das kriege ich wohl hin. Problematischer ist da schon die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ich muss mal mit meiner Freundin reden, ob ich den Stall nutzen kann. Dann würde ich da in Säcken oder Kübeln kultivieren. Bei beidem lässt sich die Luftfeuchtigkeit eigentlich recht gut hoch halten, bei gleichzeitig guter Belüftung, z. B. mit gelochter Abdeckfolie. Das habe ich bei kleineren Kultivierungen von anderen Pilzen meist so gemacht.
Grüße
Oliver
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Hallo Steffen,
ja, das Substrat muss fermentiert und umgeschichtet werden. Da ich Pferdemist habe, verwende ich natürlich auch Pferdemist. Hühnerkot und Gips wird noch zugegeben. Weiß noch nicht, wo ich den Hühnerkot her bekomme, sonst nehme ich Guano.
Um das jedoch in Gang zu bekommen, ist ein recht große Mindestmenge erforderlich.
Ja, das ist richtig. Die Mindestgröße eines Haufens beträgt nach meiner Quelle 1,5 x 1,5 x 1 Meter.
Dann benötigt man ein warmen, feuchten Raum, damit das Mycel wachsen kann. Die Deckerde haben wir aus normaler Gartenerde, Humus/Torf, Kalkmergel und Styroporflocken gemischt. Auch aufwändig. Die Deckerde muss dann so rund 5-8 cm dick aufgetragen werden, nachdem das Substart vollkommen durchwachsen ist...
Den feuchtwarmen Raum kann man sich sparen, wenn man das zur richtigen Zeit draußen in einer schattigen Ecke machen kann. Eventuell muss man aber doch feucht halten, je nach Wetter.
Bei der Deckerde würde ich nicht so viel Aufwand betreiben. Weißt du, warum ihr das so gemacht habt? Gerade die Styroporflocken würde ich keinesfalls verwenden.
Ein Problem ist aber offenbar die Brut für den Anis-Champignon zu bekommen. Aber egal, das kann ich auch nächstes Jahr in Ruhe machen. Vielleicht hat ja jemand Mycel anzubieten? Generell wäre ich an Mycel für Kulturpilze interessiert.
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Oha, das hatte ich ja noch gar nicht gesehen! Interessante Methode.
Früher haben wir im Labor(!) Gefriertrocknung anders gemacht: Einfrieren in flüssigen Stickstoff, dadurch bilden sich keine Eiskristalle, dafür haben die keine Zeit.
Dann hatten wir damals einen Gefriertrockner. Da wird ein Vakuum angelegt und die auftauende Flüssigkeit verdunstet dadurch sofort (sublimiert).Aber wenn es so auch funktioniert, dann ist das ja eine tolle Sache!
Als Trockenmittel könnte man statt Silicagel auch Calciumchlorid aus dem Baumarkt verwenden. Das kann man zwar nicht regenerieren, ist aber ein sehr gutes Trocknungsmittel. Aber da könnte der Staub eventuell am Pilz anhaften, also besser Silicagel verwenden. Silicagel gibt es übrigens auch mit Indikator, nennt sich dann Orangegel. Wenn die orangenen Kügelchen verblassen, dann müssen sie im Ofen regeneriert/getrocknet werden.
Interessant wäre vielleicht auch, die so konservierten Prachtstücke in Epoxidharz zu gießen. Das sollte man aber vorher mal mit kleineren Objekten üben.
P.S.: Sehe gerade, dass Josef das weiter oben schon beschrieben und eine Anleitung verlinkt hat. Ich klau das einfach mal von der Webseite und stelle den Link noch mal ein: http://www.mykolaus.de/kahlkoe…ichte/willi/anleitung.pdf
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Hallo zusammen,
da bei meiner Freundin Pferdemist anfällt, wollte ich ggf. mal die Champignonzucht probieren. Das habe ich bislang noch nie gemacht und würde da vermutlich nach dem Buch "Pilzanbau in Haus und Garten" von Jolanda Engelbrecht vorgehen, aber eventuell auch andere Quellen zu Rate ziehen.
Meine Frage ist: Hat jemand hier praktische Erfahrung mit der Zucht von Champignons auf Pferdemist? Mal abgesehen vom Zuchtchampignon und Stadtchampignon, welche Champignon-Arten eignen sich noch für diese Zuchtmethode? Ich dachte da zum Beispiel an den Anis-Champignon (Agaricus arvensis), der sich auch auf Pferdemist kultivieren lassen soll und mal etwas anderes ist als der übliche Zuchtchampignon. Wobei ich den noch nie probiert habe (wie schmeckt der denn?). Oder eventuell auch den Riesenschampignon (Agaricus augustus), dessen Hüte sich vermutlich erstklassig befüllen lassen sollten. Vielleicht kennt da jemand die Eckdaten (Temperaturen)?
Leider weiß ich noch nicht, wo ich Körnerbrut her bekomme. Um die Körnerbrut selbst anzusetzen ist zu wenig Zeit, wenn das dieses Jahr noch etwas werden soll. Weiß da jemand eine Quelle? Sonst starte ich halt (entspannter) nächstes Jahr und kann dann die Körnerbrut auch selbst herstellen, wenn ich irgendwo Myzel her bekomme. Aber dieses Jahr wäre schon fein.
LG Oliver
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Also wie oben schon in der Quelle erwähnt haben die Myxomyceten (Echte Schleimpilze) der Art Cladosterma debaryanum 8 bis 10 Chromosomen im einfachen (haploiden) Chromosomensatz. Im diploiden Plasmodien-Stadium dann halt doppelt so viele.
Vielleicht schau ich gleich noch mal nach einer Doku Aber meistens sind die nur relativ oberflächlich, da für Massenpublikum.
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Achso, dass also in einem Plasmodium 4 verschiedene Chromosomen gibt aber in jedem Zellkern nur 2.
Also das es in einem Plasmodium, Zellkerne mit verschiedenen Chromosomen gibt?
Das ist ja interessant!
Nee, kann ich so nicht stehen lassen: Es handelt sich um Chromosomensätze, nicht um Chromosomen. Chromsomen sind da weit mehr drin. Beim Menschen z. B. enthält ein Chromosomensatz einer "normalen" (=diploiden) Zelle 46 Chromosomen, wobei jedes doppelt vorhanden ist (da diploid). Bei haploiden (Keim-)Zellen liegen die Chromosomen nur einfach vor, daher sind es z. B. bei menschlichen Spermien nur 23 Chromosomen.
Ich gehe außerdem davon aus, dass die vielen Zellkerne beim Schleimpilz einen gleichen Chromosomensatz enthalten, da diese durch mitotische Teilung zustande kamen (siehe Mitose in z. B. Wikipedia) und lediglich die sonst übliche Zellteilung ausblieb. Innerhalb eines Zellkerns gibt es aber natürlich verschiedene Chromosomen, wie oben erwähnt.
Bei Schleimpilzen (zumindest bei Cladosterma debaryanum) soll es 8-10 Chromosomen geben. Allerdings steht in meiner ersten Quelle über der Tabelle, dass das die haploide Chromosomenzahl sei, wobei in der zweiten Quelle steht, dass die Schleimpilze meist diploide Zellkerne haben. Ich habe zu wenig Ahnung von Schleimpilzen, um da Genaueres zu sagen.
Quelle 1: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/chromosomen/13958
Quelle 2: https://www.bionity.com/de/lexikon/Schleimpilze.html
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Hallo Noah,
ich würde vermuten, dass es beim doppelten Chromosomensatz bleibt. Das Plasmodium bzw der Schleimpilz wird gemäß meiner Annahme also nicht tetraploid oder gar multiploid, sondern es vermehren sich lediglich die Zellkerne durch Mitose ohne darauf folgende Zellteilung, so dass so ein Schleimpilz Millionen von Zellkernen (Syncytium) aufweisen kann. Wenn du mehr wissen willst, dann schau mal in die Wikipedia-Artikel zu Syncytium, Mitose, Zellteilung (die bei Schleimpilzen eben nicht vorkommt, weswegen die so viele Kerne haben).
Wahrscheinlich gibt es hier aber jemanden, der dir das viel besser erklären kann.
Viele Grüße
Oliver
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Hallo "coröhrling",
Ist es möglich selbst gesammelte Pilze (in meinem Fall Wiesenchampignons) zu züchten.
Sicher. Möglich ist (fast) alles.
ZitatZuhause habe ich einen dunklen Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit, was schon einmal gute Vorrausetzungen wären.
Ja, für Champignons ist das prima, die wachsen auch in totaler Finsternis.
ZitatMein Gedankenansatz sieht wie folgt aus:
1. Pilz/e auf dunkles Papier legen und aussporen lassen.
Wie schon von Mykona beschrieben, solltest du etwas sauberes (keimarmes) nehmen, wie z. B. frisch abgerollte Alufolie oder auch Backpapier oder einen (mit Ethanol gereinigten) Objektträger. Die Pilzhüte würde ich nicht direkt darauf legen, sondern z. B. ein Stück Kaninchendraht (auch gereinigt/sterilisiert) zurechtbiegen und darauf den Hut legen. Du kannst den Hut aber auch einfach auf ein Filmdöschen oder ähnliches legen. Hauptsache, er kommt nicht direkt mit dem Backpapier (oder was auch immer du nimmst) in Berührung. Hast du schon mal steril gearbeitet? Das wäre hilfreich. Kurz gesagt sollte die Umgebung sauber und staubfrei sein, keine Zugluft oder überhaupt viel Luftbewegung aufweisen und natürlich solltest du nicht unbedingt draufhusten oder direkt drauf atmen. Es geht um die Vermeidung von Hefen und Schimmelpilzsporen.
Zitat2. Agar Lösung (auf Basis von Kartoffelsud oder Maisextrakt) vorbereiten und dort die Sporen ausbringen (in kleinen Petrischalen)
Kann man so machen. Wobei Agar natürlich genommen wird, um feste Nährböden in Petrischalen zu bereiten. Für erste Versuche sind auch einfachste Rezepte völlig ausreichend. Ich habe z. B. mal einen vereinfachten Kartoffel-Dextrose-Agar mit Kartoffelstärke zubereitet, anstatt Kartoffel auszukochen. Wichtig ist natürlich, dass du den zubereiteten Nährboden mit dem Agar aufkochst und dann sterilisierst (z. B. im Dampfdrucktopf) und danach steril in Petrischalen gießt. Ich würde "normale" Petrischalen (100 mm Durchmesser) nehmen.
Nun zur eigentlichen Zucht (optional): Wenn du aus Sporen Mycel ziehst, dann ist das auskeimende Mycel erst mal monokaryotisch. Bis es auf ein anderes monokaryotisches Myzel trifft, dann gibt es diese Schnallenbildung (siehe Mykologiebuch oder hier im Forum) und du erhältst dikaryotisches Myzel, also mit zwei Zellkernen. Man könnte sich die Arbeit machen und sich das Myzel heraussuchen, dass besonders vielversprechend aussieht, z. B. wegen Bildung von rizomorphen Myzel, also dickeren Myzelsträngen. Kann man aber auch bleiben lassen, wenn man nur kultivieren und nicht unbedingt züchten will.
Zitat3. das hoffentlich entstehende Mycel auf eine Nährsubstanz geben (was wäre hierfür optimal?)
Wie auch die Agar-Medien nimmt man auch beim nächsten Schritt Komplexmedien, wo also verschiedenste Stoffe drin sind. Zum Beispiel Roggensubstrat. Vorsicht: zu viel Wasser ist ebenso schlecht, wie zu wenig Wasser! Pilze brauchen Wasser, aber Staunässe ist gar nicht gut. Wichtig ist außerdem, dass du natürlich auch das Roggensubstrat sterilisierst. Sonst wächst da alles mögliche drauf. Und auch das Beimpfen mit dem Mycel sollte natürlich unter sterilen Bedingungen vonstatten gehen. Hilfreich: ein Bunsenbrenner, Spiritus (Ethanol), Skapell und Pinzetten. Auch hier darauf achten, dass die Umgebung bei der Arbeit sauber ist, Luftbewegung vermieden wird und man am besten eine FFP2-Maske trägt. Einmal Kontaminierte Kulturen kannst du weg schmeißen, Rettungsversuche sind nicht zielführend.
Hast du erst mal ausreichend Körnerbrut (vollständig durchwachsenes Roggensubstrat), dann kannst du damit weiter arbeiten. Champignons (koprophil) zieht man z. B. unter Zugabe von Pferdemist in ausreichend großen Beeten, aber Schalen oder Kübel wären auch denkbar, da du im Keller ja für die richtige Temperatur sorgen kannst.
Stell dir das nicht zu einfach vor. Rückschläge wirst du hinnehmen müssen. Ich hatte damals mit einem ganz einfachen Pilzbuch angefangen (Jolanda Engelbrecht: "Pilzkultur in Haus und Garten" oder so ähnlich). Champignons habe ich allerdings nie kultiviert. Möglicherweise werde ich das demnächst mal machen, da ich inzwischen durch Freundin jede Menge Pferdemist zur Verfügung habe. Falls jemand Pferdemist braucht, einfach mal melden. Es gibt aber auch im Baumarkt/Gartenmarkt Pferdemist-Pellets, wenn ich mich nicht irre.
Viele Grüße
Oliver
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Am besten kurz bevor die Kappe nach oben zeigt oder?
Ja, genau. Im Zweifel kann man auch mal einen schwarzen Zeichenkarton oder ähnliches drunter legen, dann sieht man die Sporen ganz gut.
Man kann natürlich auch im Freien anbauen, entsprechende Temperaturen vorausgesetzt. Strohballen dürften sich da anbieten. Wobei das wahrscheinlich auch nicht ideal ist, wenn die Sporen dieses Pilzes sich im Freien verbreiten, wo dieser Pilz hier ja nicht heimisch ist.
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Du solltest deine Pilze unbedingt früher ernten! Die werfen massenhaft Sporen ab und das ist nicht wirklich gesund, wenn man im Haus anbaut.
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Hallo zusammen,
ich habe das Video nur überflogen, aber keinen Hinweis darauf entdeckt, wie denn nun die Fruchtung induziert wird. Wie auch immer, ich denke, dass Pilze in der Nahrung der Zukunft eine große Rolle spielen werden.
LG
Oliver -
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Cheers,
Oliver