Fachberater für Mykologie hier?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 293 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Digitalpilz.

  • Hallo,


    haben wir hier auch einen Fachberater für Mykologie? Mich würden Erfahrungsberichte interessieren und wie die weitere berufliche Entwicklung verlaufen ist.


    Also: Wie lang sind die Tage in den Modulen, wie schwierig der Stoff, wie bewertet ihr das vermittelte Wissen aus eurer Sicht und gab es viele "Hausaufgaben". Wie lange habt ihr insgesamt gebraucht, um alle 8 Module durchzuarbeiten bis zur erfolgreichen Prüfung? Hattet ihr entsprechende Vorbildung oder gar einen Arbeitgeber, der euch unterstützt hat, weil da ein mykologischer Fachberater gebraucht wurde? Oder habt ihr anderswo einen Job gefunden und wenn ja, im welchen Bereich genau? War eure Vorbildung (welche? Bio-Studium, PSV, Feldmykologe, Laborant, Pharmezeut etc) nützlich bzw hat euch Module erleichtert oder sogar durch Anerkennung ganz erspart?


    Mich interessiert das alles, weil ich überlege, ob ich den Fachberater machen sollte und ob sich die Investition letztlich auch auszahlt. Da ich als Technischer Assistent in der Biologie arbeite, bietet sich das für mich quasi an. Zudem würde ich mich gerne beruflich weiter entwickeln bzw verändern.


    Beste Grüße


    Oliver

  • Hi,


    Goldröhrling ist meines Wissens die einzige Fachberaterin im Forum. Ich selbst bin mitten im der Ausbildung.


    Da ich schon einiges an Grundwissen hatte, bevor ich mich angemeldet habe, habe ich bei einigen Kursen weniger gelernt, bei anderen mehr. Insbesondere im Einführungskurs und in der Morphologie gab es wenig Neues für mich. Die anderen Kurse waren sehr lehrreich und didaktisch gut gemacht.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ich habe auch einige Erfahrungsberichte im Forum gepostet.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Hallo Stefan,


    schön, dass wir hier Fachberater haben :) ich fürchtete schon, dass hier keiner ist.


    Wie sind die Altersgruppen denn da so vertreten? Ich bin ja schon fast Mitte 50. Und ich hoffe, dass die Dozenten laut genug sprechen, ich höre nämlich nicht mehr ganz so gut.


    Ich mache mir eigentlich keine Sorgen wegen den Inhalten, wobei ich schon auch merke, dass ich nicht mehr so schnell lerne wie vor 20 Jahren :D Durch die Arbeit in der Biologie in verschiedenen Bereichen und privates Interesse habe ich ja schon recht brauchbare Vorkenntnisse, denke ich.


    Am meisten Sorgen machen mir da eigentlich die für mich unklaren Zukunftsaussichten, also ganz konkret meine Jobchancen danach. Und natürlich will ich mehr verdienen, keinesfalls weniger. Klar, der Fachberater kann in verschiedenen Bereichen arbeiten, ob angestellt oder selbstständig, aber mir fallen nicht viele Stellen im öffentlichen Dienst ein, wo man da gefragt wäre. Theoretisch ja, aber praktisch müssen die Stellen ja ausgeschrieben werden und da habe ich noch nie etwas passendes gesehen. Sonst alles mögliche, u.a. Biber-Monitoring, aber mit Pilzen wüsste ich nicht.


    Denn ich würde das wegen der Kosten und dem Aufwand nur machen, wenn ich tatsächlich eine gute Aussicht auf eine passende Anstellung habe. Alles in allem sind die Kosten ja nicht so gering: Kursgebühren, Studiengebühren (als Gasthörer), dazu Fachliteratur (nehme ich an) und Kosten für Unterkunft und Logis. Wobei ich vermutlich im Auto schlafen würde, wozu hat man sonst einen Mini-Camper ;) Kannst du vielleicht etwas zu den Kosten sagen, die im Schnitt pro Modul anfallen? Nimmst du dir dann da ein Zimmer oder wie machst du das?


    LG Oliver

  • Hi,


    du kannst alles locker in 2-3 Jahren zeitlich über die Bühne bringen. Du musst nur genug Urlaub dafür aufwenden.


    Ob du damit einen besseren Job bekommst, ist fraglich, denn der Abschluss ist keine Jobgarantie. Ich wollte auch Zuschüsse vom Arbeitsamt für die Ausbildung haben. Es wurde abgelehnt, weil kein Job damals ausgeschrieben war. Jetzt habe ich einen Job, aber nichtgenug Urlaub für die Kurse, da ich auch sonstige "mykologische Verpflichtungen" habe. Viele machen die Ausbildung eher "für sich".


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Zeit sollte ich im Grunde genug haben, da ich nur eine Halbtagsstelle habe und an der Uni keine Vollzeitstelle bekomme. Der Vorteil ist, dass ich nur die halbe Woche arbeite. Aber das Geld ist daher halt auch knapp. Daher kann ich mir keine weiteren "teuren Hobbies" mehr leisten. Wenn ich Geld ausgebe, muss das eine Investition sein, die sich auszahlt. Klar, eine Jobgarantie gibt es natürlich nicht, gibt es nie. Gute Jobaussichten im öffentlichen Dienst würden mir schon reichen, möglichst ohne dafür in ein anderes Bundesland ziehen zu müssen. Eventuell würde ich auch in der Privatwirtschaft anfangen.

    Aber wenn die Leute das quasi "nur für sich" machen, dann schätze ich, dass sie auch keinen entsprechenden Job gesucht oder gefunden haben. Vielleicht also kaum Jobchancen bestehen?

  • Hallo Harald,


    hierzu heißt es:


    Entsprechend der Diversität der Pilze, der Vielfalt ihrer Lebensräume, ihrer Stoffwechselwege und ihrer Interaktionen sind auch die Einsatzmöglichkeiten des Fachberaters für Mykologie vielfältig:

    • im Pflanzenschutz,
    • in der Forstpathologie,
    • im Naturschutz (Erstellung naturschutzfachlicher Gutachten),
    • in Zusammenarbeit mit Kliniken bei Vergiftungsfällen,
    • in der medizinischen Mykologie,
    • in der Gebäudemykologie,
    • in der Biotechnologie,
    • in der Pilzzucht,
    • in der Industrie, im öffentlichen Dienst oder freiberuflich.

    In Eigeninitiative dürfte das Selbstständigmachen auf dem Gebiet der Gebäudemykologie wohl das einträglichste Feld sein, also Holzpilze, Schimmelpilze und entsprechende Gutachtertätigkeit. Alles Andere klingt nicht so nach Vollzeit-Job. Es ist gut als Zusatzqualifikation, die das Kompetenzgebiet eines Ausgebildeten auf die Mykologie erweitert.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hi,


    Die Pflanzenschutzdienste der Länder brauchen auch Leute, bzw. auch in der Pilzzucht ist ein Einsatz denkbar.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Es geht hier um das wissenschaftliche Arbeiten mit Pilzen und über Pilze in fast allen Facetten.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Wenn ich Geld ausgebe, muss das eine Investition sein, die sich auszahlt.

    Hallo Digitalpilz,

    unter dieser Maßgabe würde ich eher abraten.

    Gerade wenn Du nicht mehr Dein ganzes Berufsleben vor Dir hast, sondern nur noch < 15 Jahre, tun weitere 3 Jahre Ausbildung und 3 Jahre Suche nach einer geeigneten Anstellung schon sehr weh. Da bleibt wenig Zeit, um die Investition zu amortisieren.


    Es machen auch Personen den Fachberater, die "voll im Job stehen", aber die haben dann oft Aufstiegschancen bei ihrem bestehenden Arbeitgeber. Dass der freie Markt nach mehr Fachberatern schreit, ist leider nicht so.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Es gibt natürlich auch Forschung, z. B. zu Schadpilzen in der Landwirtschaft, vor allem in Bezug auf Rost- und Brandpilze. Dann gibt es Umweltämter, das LANUK. Für Kommunen könnte man evtl gutachterisch tätig werden. Theoretisch gibt es viel zu tun. Auch in der Biotechnologie könnte man theoretisch tätig werden.