Hallo Josef,
früher wurden in Rheumasalben und Co ein Stoff verwendet, der die Aufnahme von Stoffen durch die Haut steigert: Dimethylsulfoxid oder kurz DMSO. Das wird aber wegen der Gefahren schon seit vielen Jahren nicht mehr gemacht. Bei offenen Wunden muss man natürlich aufpassen, das ist klar. Das ist aber auch nicht anders bei manch anderen äußerlich auzutragenden Medikamenten.
Ansonsten hängt die Aufnahme von Stoffen durch die Haut maßgeblich von der Größe der Moleküle ab, ferner vermutlich Durchblutung und Gefäßweite (z.B. weitet Alkoholkonsum die Gefäße).
Die schwankenden Wirkstoffgehalte, ggf. Anreicherungen von Schwermetallen(?) etc. sind natürlich ein Problem. Da ist ja nichts standardisiert, wie bei Kräutern aus der Apotheke. Und ich wüsste jedenfalls nicht, wie man zuhause den Wirkstoffgehalt messen könnte. Okay, einen Anhaltspunkt hätte ich, aber das ist praktisch nicht gut zu bewerkstelligen:
ZitatDie Spektren für lbotensäure (Absorptionsmaximum bei 211 nm) und Muscimol (Absorptionsmaximum von 207 nm) sind in Abb. 1 und 2 dargestellt.
Quelle: https://www.zobodat.at/pdf/Z-Mykologie_70_2004_0161-0169.pdf
Da die Ibotensäure durch Trocknen ohnehin in Muscimol umgewandelt wird, ist es kein großes Problem, dass die Absorptionsmaxima so nah aneinander liegen. Aber wer hat schon einen Photometer zuhause? Zudem noch ein UV-Photometer mit Quarzglasküvetten? Also eher nicht praktikabel. Und sonst fällt mir ad hoc auch nichts ein.
Am ehesten wäre es also praktikabel, wenn man viele Pilze von verschiedenen Standorten sammelt, trocknet, zerkleinert und zusammen extrahiert. So mittelt sich der Wirkstoffgehalt zumindest ein wenig. Möglicherweise gibt es Messdaten von Laboratorien oder Wissenschaftlern, auf die man zurückgreifen kann, um zumindest grob den Wirkstoffgehalt abzuschätzen. Dabei aber nicht vergessen, dass auch die Ibotensäure zu Muscimol umgewandelt wird.
Grüße