Beiträge von Alexander

    Hallo zusammen!

    Heute am Feierabend ist bei uns Gewitter vorausgesagt... aber ich bin früh aufgestanden und noch vor der Arbeit ein paar Stunden beim besten Wetter im Wald verbracht.

    Es sind immer noch wenige Pilze da, die erhoffte Pfifferlings-Explosion ist nicht stattgefunden, aber es gab einiges zu sehen und sogar einiges für die Pfanne. ==Premiere

    Zuerst essbares:


    Körnchen-Röhrling oder Schmerling (Suillus granulatus). Mein Erstfund 2020.


    Nelkenschwindlinge! Leider waren die meisten ziemlich madig...


    Einzelner Pfifferling. Mein Erstfund 2020.


    Irgendwelche rötende Champignons.
    Meine unsichere Vermutung anhand von Verfärbung, Geruch nach Zuchtchampignons, Größe, Fundort "im Feld": Wiesenchampignon (Agaricus campestris)


    Parasol im weiteren Sinne. Die Überraschung des Tages und mein Erstfund 2020.


    Die kleine aber feine "Juni-Ausbeute" von heute:



    Sonst wurden u.a. folgende Pilze gesichtet:


    Rehbrauner Dachpilz, Blutmilchpilze und Schichtpilze im Hintergrund


    Weitlöcheriger Stielporling (Polyporus arcularius)


    Einzelner Scheidenstreifling, höchstwahrscheinlich der rotbraune (Amanita fulva)


    Die Samtfusskremplinge


    Ein Trichterling?


    Vermutlich Waldfreundrüblinge:


    Meine Vermutung: Geweihförmiger Schleimpilz (Ceratiomyxa fruticulosa). Ja, ja, ich weiß, das ist kein "echter" Pilz :P Der Blutmilchpilz oben war auch kein "echter".


    Manchmal finde ich solche historische Getränkedosen, aus der Zeit als Cola, Fanta, usw noch ein ganz anderes Erscheinungsbild hatten als heute. Hier vermute ich sogar dass die Dosen von amerikanischen Soldaten dort hinterlassen wurden, damals als die Amis noch in Wäldern rund um Mannheim geübt haben.

    Hallo Alexander, jetzt bin ich richtig gespannt auf Deinen Vergleich zu den Nelkenschwindlingen. und: schade, dass Du keine Goldröhrlinge im Programm hast. Die muss ich dann wohl selbst ausprobieren. Ich las neulich, die wäre sehr gut. Hab das aber noch nie solo getestet.

    Hallo Claudia!


    Nelkenschwindlinge habe ich schon mal frisch in einer Suppe verkostet und fand sie sehr sehr gut. :thumbup: Bin auch gespannt ob die getrockneten da ran kommen.


    Goldröhrlinge hatte ich zwar vor zwei Jahren im Programm gehabt (siehe das 1. Bild gaaanz oben), aber nicht genug um sie "solo" zu verkosten. Ich vermute dass sie in getrockneter Form geschmacklich ähnlich wie die anderen Schmierröhrlinge wären, die ich bererits probiert habe. D.h. ziemlich mild, gute Konsistenz, aber wenig Aroma. D.h. für mich - kann man zwar gut trocknen, aber es gibt da bessere Pilze für mein Dörrgerät. Die Goldröhrlinge lege ich inzwischen lieber sauer ein, sowie die meisten anderen Schmierröhrlinge.

    Hallo Peanut,


    zum Pilz und Kontaktgiften hast Du bereits gute Antworten bekommen.

    Ich möchte noch folgendes ergänzen:

    • das mit Kontaktgiften gilt nur für Pilze in Mitteleuropa, nicht für Pfalnzen. Es gibt Pflanzen die man nicht anfassen soll, bspw. Riesen-Bärenklau
    • Die meisten essbaren Pilze gelten roh als unverträglich oder giftig. Manche Wulstlinge (Gattung Amanita, zu der auch der Pilz auf Deinen Fotos gehört) beinhalten Hämolysine. Das sind die Stoffe, die rote Blutkörperchen auflösen. Viele Pilze soll man dehalb vor dem Essen unbedingt durchgaren. Erst durch Erhitzen werden nicht hitzebeständige Stoffe, bspw. Hämolysine in Perlpilzen, neutralisiert.

    Hallo Wastel.

    Ja, das ist er, schönes Bild. :thumbup:

    Ich habe vor wenigen Tagen den auch an mehreren Stellen gesehen. Er hat jetzt "seine Zeit" oder phänologisches Maximum, wie Pablo wahrscheinlich sagen würde ;)

    Ahoi Alex, spannendes (und fein dokumentiertes) Projekt. Ich stehe ja total auf den Geschmack von Reizkern. Ein paar Menschen kenne ich, denen die Edelreizker zu festfleischig sind, deshalb wäre meine Konservierungsmethode der Wahl nach wie vor eher Einlegen als Trocknen. Ich bin gespannt auf die weiteren Arten.


    LG, Craterelle

    Hallo Craterelle! Oh ja, eingelegt finde ich die Reizker auch besser (oder auch eingesalzen). Sie sind zum Glück unviersell einsetzbar.

    Getrocknet oder als Pilzpulver kommt der Geschmack allerdings näher an die frischen Reizker, finde ich.

    Getrocknete Reizker bekamen von uns die Noten 7 bis 8.

    Ja, genau, ich habe Reizker getrocknet. :cool: Die meisten Pilzbücher und die meisten Pilzfreunde sagen dass man Reizker nicht trocknen soll. Warum denn nicht? Manches Pilzbuch sagt dass man alle Speisepilze trocknen darf, manche muss man dann halt zum Pulver vermahlen. Fredo sagte mir allerdings schon vor ein paar Jahren dass bei Reizkern selbst das nicht unbedingt notwendig ist, mann kann sie sogar "ganz normal" trocknen und verwenden. Das müsste ich ausprobieren.


    Ich habe meine Reizker in dünnen Streifen geschnitten in einem Dörrgerät getrocknet. Es sind Edel-Reizker gemischt mit Wechselblauen Reizker.

    Das Ergebnis ist durchaus positiv!

    Das einzige Ungewöhnliche wäre hier die Konsistenz. Die Konsistenz ist auch bei frischen Reizkern seltsam, nicht pilzig sondern eher gemüseartig, das hat was mit Zellenaufbau der Milchlinge und Täublinge zu tun. Ich glaube dass es diese andere Konsistenz ist, was manche Pilzfreunde an getrockneten Reizkern stört. Anders bedeutet natürlich nicht gleich schlecht. Die Reizker sind gut eingeweicht und durchgekocht gewesen, weder zäh noch hart. Und geschmacklich sind die Reizker auch getrocknet absolut in Ordnung!



    Etwa die Hälfte wurde zum Pulver vermahlen, die andere Hälfte über Nacht eingeweicht.



    Die Reizker-Suppe in der Reizker-Farbe :)

    Trockenpilz-Verkostungen Phase II

    Hallo zusammen,


    ich möchte diese Verkostungsreihe nach einer längeren Pause mit weiteren Arten fortsetzen. Da hat sich bei mir im Vorratsregal in letzten zwei Jahren so Einiges gesammelt was ich im Form der Trockenpilze noch nie probiert habe, bspw. Perlpilze, Schopftintlinge, Kiefern-Habichtspilz, Netzhexen und auch solche Arten die normalerweise nicht getrocknet werden: Riesenporlinge und Reizker.



    Diesmal habe ich kleine Korrekturen zum obigen Rezept vorgenommen:

    • Ghee statt Pflanzenöl
    • Mehlschwitze wird separat zubereitet und dann zur Suppe gemischt
    • 0,5-1 TL Gemüsebrühe-Pulver statt Dill und Petersilie
    • Die Gesamtmenge wurde auf 2/3 der Angaben im Rezept oben reduziert (d.h. ca. 400g Kartoffel), damit wir etwas kleinere Portionen haben. So bekommen wir genau 4 Teller Suppe.


    Hier sind die Kandidaten für kommende Verkostungen:



    obere Reihe: Steinpilze, Flockenstieliege Hexenröhrlinge, Netzstielige Hexenröhrlinge

    mittlere Reihe: Riesenporlinge, Kiefern-Habichtspilz, Nelkenschwindlinge

    untere Reihe: Perlpilze, Reizker (Edel- und evtl. auch die Wechselblauen), Schopftintlinge (vorwiegend Stiele)


    Nach einer Trockenpilz-Verkostungs-Pause fangen wird wieder mal mit Steinpilzen an um die Geschmacksempfindung zu justieren. Geschmack der Steinpilze enspricht der Note "10". D.h. wenn eine Pilzsuppe mit einer anderen Art nur halb so gut wie die Steinpilzsuppe schmeckt, bekommt diese Art die Note "5". Sollen wir eine Art verkosten die doppelt so gut wie der Steinpilz in dieser Suppe schmeckt, könnte diese Art theoretisch die Note "20" bekommen. Das war aber bis jetzt noch nie der Fall, weil die getrockneten Steinpilze zu den besten Trockenpilzen gehören, d.h. de facto ist die zehn der Steinpilze auch die höchste Note. Aber wir lassen uns gerne eines besseren belehren :D


    Hier unsere neue "10-Punkte-Mustersuppe" mit getrockneten Steinpilzen:



    Steinpilze getrocknet und eingeweicht:


    #

    Hallo Nobi, hallo zusammen,


    manchmal dauert es ein wenig, aber wenn ich mir was in den Kopf setze dann ist das nur die Frage der Zeit ;)


    Also, ich habe am Wochenende Nobis Auflauf nachgekocht und es hat mir super geschmeckt! Diese Methode - einfach mit Brot eine Backform auszulegen und gefrostete Pilze drauf - das werde ich mir merken! Mit wenig Aufwand gibt es was leckeres, und die schon seit Monaten gefrorene Vorräte werden aufgebraucht. Danke für diese tolle Idee, Nobi! :thumbup:


    Also, ich habe mich an die Grundidee und an die Mengenverhältnisse gehalten, aber nicht exakt dieselben Zutaten benutzt.

    Statt Weißbrot gab es bei mir Vollkorn-Toast.

    Bauchspeck wurde mit selbstgemachten Ghee + geräucherten vegetarischen Aufschnitt ersetzt.

    Von Pilzen hatte ich eine Mischung Maronen+Perlpilze+Butterpilze und dazu noch die Reste von Herbsttrompeten, alles vom Vorjahr, aus Tiefkühlfach.

    Ich hatte leider keine frische Küchenkräuter, dafür aber jede Menge vom getrockneten wilden Schnittlauch!







    Lecker!

    Hallo zusammen!


    Ich habe eine neue Art zur Tabelle hinzugefügt:

    Dorniger Stachelbart (Hericium cirrhatum), Bilder von dem verkosteten Fruchtkörper gibt es hier


    Er bekommt von mir die Note "7". Geschmacklich gut, aber nicht besonders aromatisch. Die Konsistenz ist sehr gut, erinnert an Pfifferlinge und Semmelstoppelpilze.

    Hallo zusammen,


    heute haben es Fredo und Beorn doch geschafft mich kurz nach 8 Uhr aus dem Bett rauszulocken und es ging nach Odenwald. Dafür noch mal herzlichen Dank, Männer! :thumbup:


    Anders als ich erwartet habe, ist da doch einiges los! Letzte Woche war ich im Hochschwarzwald, an vielen guten Pilzstellen - dort war es ziemlich pilzleer. Bis auf zwei Porlingsarten gab es nichts, auch kein Kleinkram und keine Wegrandpilze! Heute im Odenwald war es viel viel besser...


    Zuerst dieser toller Dorniger Stachelbart (Creolophus cirrhatus) :thumbup: Mein Highlight des Tages. Er wartet gerade in meiner Küche auf die Erstverkostung von mir. :)


    Dann noch ein eher seltener Fund, der tödlich giftige Ziegelrote Risspilz! Pablo hat sicherheitshalber ein FK zum mikroskopieren mitgenommen, die Bestimmung könnte also noch korrigiert werden.



    Große Täublinge, in kleinen Gruppen, leider fast allesamt madig:


    Mein erster Perlpilz des Jahres. Graue Wulstlinge gab es auch, leider nicht fotografiert.


    Hier ein rieseiger, herrlich riechender aber leider nicht mehr essbarer, Schuppiger Stielporling mit zwei Homo sapiens als Maßstab zum Größenvergleich g:D


    Ach ja, die Schwefelporlinge waren auch da, auch nicht mehr essbar


    Hier unsere kleine aber feine Speisepilz-Ausbeute von heute:


    Ebenso wurden gesichtet: Buckeltramete, Rotrandiger Baumschwamm, Angebrannter Rauchporling, Sklerotienstielporling, Waldfreundrübling, ein Tintling (sowas wie Faltentintling), Grünblättriger Schwefelkopf, Judasohren.

    Pablo hat natürlich viel mehr gesehen und bestimmt als ich. Ich kann mich nur noch an den Bucheckern-Flockenschüppling erinnern.

    Habe heute mal einen Streifzug durch den Wald unternommen und das folgende Expemlar gefunden. Ich denke, dass ich da einen Schwefelporling gefunden habe. Was mich aber irritiert ist die Tatsache, dass ich diese Art bislang immer nur an lebenden Bäumen oder an Bäumen, die kurz zuvor umgestürzt waren, gefunden habe, dieser Pilz aber an so richtig totem Totholz wächst. Auch Bilder im Netz zeigen Schwefelporlinge fast nur an noch lebenden Bäumen. Ich selbst beschäftige mich erst seit letztem Herbst mit Pilzen. Deshalb würde ich mich freuen, wenn jemand von den erfahreneren Experten kurz etwas dazu schreiben könnte.

    Hallo Tortuga!


    Auch ich kann den Schwefelporling hier bestätigen, den hast du richtig bestimmt :thumbup:

    Ich finde ihn auch öfters am Totholz, das ist kein Problem. Man soll da aber auf Substrat achten. Von Eiche, Kastanie oder anderen Bäumen mit vielen Gerbstofffen schmeckt er bei weitem nicht so gut wie von "milderen" Buche, Weide oder Ahorn. Wächst er auf giftigen Bäumen, wie bspw. Eibe, wird sogar vom Verzehr sicherheitshalber abgeraten. Ich selbst kann nicht immer Totholz bestimmen, aber wenn ich weiss dass im bestimmten Wald Eiben gibt, dann versuche ich zumindest Eibe als Substrat auszuschliessen, das geht noch relativ einfach.


    Hier ein paar aktuellen Bilder von mir mit junden Schwefelpolingen auf Totholz, teils schon stark bemoost:


    Hi!

    Danke für die Links! :thumbup: Ich fand diesen Film interessant, auch die spektakulären Aufnahmen von Pilzen fand ich bezaubernd. Paul Stamets ist wahrscheinlich aktuell der prominenteste Mykologe. Ich kann diesen Film ebenso empfehlen um ihn und seine unorthodoxe Ideen kennenzulernen.

    Hallo Zusammen,


    endlich nach dem Regen konnte auch ich mal wieder an meiner Maipilzstelle fündig werden. Allerdings erst beim zweiten mal vorbeischauen an der Stelle, beim ersten mal war ich wohl blind.:D Es waren zwar nicht viele, aber für ne kleine Mahlzeit hat es dennoch gereicht.:)

    Hallo Angelika! Glückwunsch zu diesem kleinen, aber feinen Fund :thumbup:
    Ich hatte bis jetzt weder mit Morcheln noch mit Maipilzen in diesem Jahr Glück. Ich habe die mir bekannten Stellen im Rhein-Neckar Gebiet regelmäßig geprüft, es war leider nichts ausser auffälliger Trockenheit. Nichts. Zum Essen gab's bei uns zuletzt nur Porlinge (siehe Bilder oben). Zum Gucken ebenso fast ausschliesslich Holzbewohner.

    Danke noch mal an alle für die vielen netten Kommentare ==Pilz25

    Oder wie Harald Andres Schmid eines seiner legendären Pilzrezepte einst überschrieb: "Essigpilze - NEIN! Pilze in feinem Essigwasser."

    Wir wollen doch schließlich keine Pilzkonserven, die wie Saure Gurken schmecken sondern welche mit Pilzaroma!


    PS. Übrigens eignen sich die langen Stiele bereits zerfließender Schopftintlinge ebenfalls ausgezeichnet für diese Art der Konservierung.

    Hallo Nobi, das ist ja toll - Pilzkonserven mit Pilzaroma! :) Zumindest der Pilzgeschmack bleibt komplett drin, denn das Kochwasser wird nich abgeschüttet.

    Essig überdeckt den Geschmack ganze schon, das stimmt. Ich kenne Leute die bspw. sogar kaum Gewürze hinzufügen und meinen dass sie so die Pilze besser herausschmecken.

    Das mit Schopftintlingen wusste ich nicht, muss ich ausprobieren, Danke für den Tipp :thumbup:

    So könnten Kapazitäten in den Kühltruhen frei werden.


    Diese weiße Einfüllhilfe aus Kunststoff, die war aber zuvor nicht ==Gnolm19 bei 120°C im Backofen ?

    Hallo Radelfungus, genau das versuche ich damit zu erreichen - Platz im Kühlschrank zu sparen. Nach dem Einkochen kann ich die Gläser ohne Kühlung jahrelang aufbewahren. In der Tiefkühltruhe gibt es ebenso Pilze, genau wie im Kühlrschank, und zwar solche und solche und auch solche. Da bin ich echt froh dass wir kurz vor Corona-Krise uns einen neuen größeren Kühlschrank gekauft haben.


    Ach ja, diese Einfüllhilfe war zwar nicht im Backofen, wurde aber kurz im Topf "mitgekocht", siehe Bild oben ;) Das ist wichtig ==Gnolm19

    Vielen Dank alle zusammen für eure nette Kommantare ==Pilz25

    Vor einigen Jahren kochte ich Pilze in Essigsud ein, hinterher eingeweckt, das schmeckte mir nicht. War vielleicht zu viel Essig.

    Geschmacklich sind sauer eingelegte Pilze, meiner Meinung nach, nie so toll wie die frisch gebratenen, das ist klar. Es handelt sich hier um Konserven. Sie sind weniger lecker, aber immer noch ganz gut und dafür sehr lange haltbar. Sie sind primär als kalte Beilagen und als Salatzutat zu verwenden. Mit Gewürzen kann man durchaus experimentieren um das Ganze geschmacklich aufzuwerten.


    Mir schmecken selbstgemachte saure Pilze zumindest viel besser als industriell hergestellte Dosenpilze, egal ob Dosenchampignons oder Dosenreizker, die es in Spanien überall gibt.

    Hallo zusammen,


    ich habe zum Thema Pilze einlegen keine bebilderte Anleitung im Forum gesehen, dann mache ich mal eine :) Hier gibt es zwar einen älteren Beitrag, dort sind aber die Fotos verloren gegangen. Hier habe ich selbst bereits was dazu geschrieben, jedoch ohne Bilder.


    Das ist ein universelles Grundrezept, das für alle Pilzarten geeignet ist, von Zuchtchampignons bis zu Steinpilzen - alle können so eingelegt werden. Mein allererstes "Übungsglas" war übrigens mit Zuchtchampignons ;)

    So lege ich seit vier Jahren die meisten Pilze ein. Nur wenige Pilzarten mache ich anders, und zwar nach italienischer Art im Olivenöl (funghi sott'olio).

    Es gibt sicherlich unzählige andere Variationen für sauer eingelegte Pilze, mit mehr Essig oder mit einer anderen Essigsorte, mit Zugabe von Zucker, mit Abgießen vom Kochwasser und separater Zubereitung von Sud, usw., aber das Grundprinzip ist dasselbe. Mein Rezept ist für milde Säure, denn ich mag es mehr, wenn die Pilze nicht sehr stark nach Essig schmecken.


    Obere Reihe: Mönchsköpfe, Goldröhrlinge+Stockschwämmchen, Würzige Tellerlinge, Mischglas (Maronen + sechs Arten Schmierröhrlinge + Kupferrote Gelbfüße).
    Untere Reihe: Butterpilze+Perlpilze+Lepista nuda, Hallimasche, Reizker, Schwefelporlinge.

    Zutaten pro Kilo Pilze:

    • 1 kg Pilze, jung und möglichst knackig
    • 250-500ml Wasser
      Die Menge Wasser wird je nachdem wie viel "Saft" die Pilze abgeben, wenn sie mit Salzwasser in Kontakt kommen bestimmt. Bei Reizkern, die sehr viel Saft absondern, werden auch 125ml Wasserzugabe ausreichen!
    • 1 EL Salz (ca. 16g)
    • Essigessenz, 20-25 % Säure - 1,5 EL (ca. 8 ml)
    • Pfefferkörner, Lorbeerblätter und sonstige Gewürze nach Geschmack (Knoblauch, Ingwer, Zimt, Kümmel, Senfkörner, Kräuter, usw.)

    Zubereitung:

    • Alles bis auf den Essig im Topf aufkochen, ca. 15min (bzw. bis die Pilze gar sind, aber nicht länger) kochen lassen, gelegentlich Umrühren.
    • Dann Essig dazu geben, gut umrühren und weitere 3 Minuten kochen lassen.
    • In die vorbereiteten sterile Schraubgläser noch kochend heiß abfüllen und die Gläser gleich zuschrauben.
    • Optional: nachher einkochen.
      Ich werde hier auf das Thema Einkochen nicht näher eingehen, dazu findet man im Internet viele Infos und Anleitungen.
    • Vor dem Essen mindestens (!) 1 Monat abwarten, am besten 6 Monate und mehr. Die Pilze sind zwar sofort essbar, sie brauchen aber viel Zeit, um so richtig durchzuziehen. Vorher aufgemachte Gläser schmecken einfach deutlich weniger lecker.

    Das Ganze kann man etwa so zusammenfassen:

    Es wird eine etwas versalzene und sehr würzige Brühe mit vielen Pilzen und wenig Wasser gekocht.
    Am Ende wird noch Essig für die Haltbarkeit und für den Geschmack dazu gegeben und das Ganze wird konserviert.

    Verspeisen

    Mit Schmand oder Mayonnaise, oder Öl, Essig, Gemüse und Kräutern als kalte Beilage servieren. Ich selber esse eingelegte Pilze am liebsten zu Raclette.

    Achtung: manche Pilzarten gelieren im Glas, so dass das Ganze fast wie eine Sülze wirkt. Vor allem Leberreischlinge sülzen extrem, aber auch Hallimasche, Flockis, Reizker und manche andere Arten. Die Brühe im Glas kann dadurch geleeartig werden oder sogar schleimig wirken. Das ist ganz normal. Die Pilze können vor dem Essen abgespült werden, es ist durchaus OK dies zu tun. Aber auch diese "Sülze" zu essen, wer mag, ist auch lebensmitteltechnisch unbedenklich.

    Haltbarkeit:

    • nur heiß abgefüllt, nicht eingekocht -> mindestens mehrere Monate. Ein Jahr und mehr dürfte auch kein Problem sein.
      Ich habe zuerst meine Pilzgläser nicht eingekocht, dann aber im Kühlschrank aufbewahrt. Sie waren nach 1,5 bis zwei Jahren noch 100 % gut.
    • eingekocht -> jahrelang im Vorratsschrank, ganz ohne Kühlschrank.

    Hier muss ich nochmal betonen: lieber die Gläser, die so zubereitet sind, länger im Schrank stehen lassen, monatelang, dann schmecken sie besser!
    Ein Beispiel. Ich habe Hallimasche 2018 eingelegt, sie haben nach wenigen Monaten langweilig geschmeckt. Nach über einem Jahr waren die Gläser aus derselben Partie viel leckerer und "interessanter" :)
    Die ersten Gläser vom Pilzherbst mache ich in der Regel frühestens zu Weihnachten auf.

    Geeignete Pilzarten:

    Alle Speisepilze sind grundsätzlich zum Einlegen geeignet! Diverse Pilzarten können gerne beliebig gemischt werden. Die Pilze müssen nur jung sein, nicht komplett aufgeschirmt, denn die alten Schlappen werden weder ihre Form behalten können, noch gut schmecken. Natürlich kommt es auch auf die Menge der Pilze an. Wenn ich nur ein paar Maronen habe, werde ich sie nicht einlegen, sondern lieber braten, denn zum Einlegen wären sie mir zu Schade. Habe ich aber ein paar Kilo Maronen, und jede Menge anderer Röhrlinge noch dazu, dann lege ich sie ein oder trockne.

    Nach meiner subjektiven Meinung, alle kompakte und robuste Röhrlinge und Lamellenpilze sind grundsätzlich besser geeignet.

    Weiterhin möchte ich folgende Pilze, die ich selbst sauer eingelegt habe, explizit als gut geeignet erwähnen, in dieser Reiehnfolge:

    • alle Schmierröhrlinge. Die Butterpilze sind meine Favoriten. Auch Goldröhrlinge, Kuhpilze und Hochfußröhrlinge lege ich ein, meistens mit anderen Pilzen gemischt. Sie sind so eingelegt viel besser als in der Pfanne, wo sie sowieso kaum Geschmack mitbringen. Im Glas nehmen sie die Würze des Suds auf.
    • Maronen
    • Reizker
    • Schwefelporlinge
    • Stockschwämmchen, meist gemischt mit Röhrlingen
    • junge Filzröhrlinge, bspw. knackige Herbstrotfußröhrlinge
    • Flockis. Auch Steinpilze, aber diese sind mir meistens zum Einlegen zu Schade, ich trockne sie lieber.
    • Hallimasch
    • Würzige Tellerlinge
    • Leberreischlinge (exotisch aber durchaus interessant)
    • Erdritterlinge

    Weniger geeignet sind (wiederum nur meine eigene Meinung):

    • Birkenpilze, sie werden zu weich.
    • andere weichere Pilze
    • Sklerotienstielporlinge, vielleicht auch grundsätzlich alle Porlinge mit großen Poren
    • alle Pilze, die einem nicht gut schmecken (neutral schmeckende Pilze mit wenig Eigengeschmack sind dagegen OK) mit einer Ausnahme:
    • Samtfußkremplinge, weil sie mir auch eingelegt nach gar nichts schmecken. Mein Erfahrungsbericht dazu siehe hier

    Bildbericht mit exemplarischen Schwefelporlingen.

    Ich präsentiere hiermit meine "crab-of-the-woods" pickles vom vergangenen Sonntag :)


    Also, die Zutaten waren:

    • knapp 3kg Schwefelporlinge
    • 1,3l Wasser
    • 48g Salz (2EL gehäuft)
    • 1-2 EL Pfefferkörner
    • 2 EL Dillspitzen
    • 1/2 EL Kümmel
    • 6 Nelken
    • 25ml Essigessenz mit 20 % Säure (4,5 EL)

    Zuerst schöne frische Pilze besorgen :S


    Alle Pilze sorgfältig putzen, alles muss absolut sauber sein.


    Inzwischen habe ich alle Schraubgläser und Deckel gewaschen und sie dann von der Spülmaschine direkt in den Backofen transferiert und dort ca. 15 Minuten lang bei 120 Grad sterilisiert.


    Dann wird in mundgerechte, möglichst gleich dicke Stückchen geschnitten.


    Obligatorisch sind nur Essig und Salz. Grobes Meersalz ist gut, jodiertes Salz soll zum Einlegen nicht so toll sein. Bei Essig auf die Konzentration achten! Mein Rezept ist für Essigessenz mit 20-25 % Säure. Man kann auch Apfelessig oder Weinessig mit 5-6 % Säuregehalt verwenden, dann aber unbedingt umrechnen (d.h. vier- bis fünffache Menge nehmen)!
    Die Gewürze sind optional. Lorbeerblätter und Pfefferkörner mache ich immer dazu. Ich finde viel von trockenen Dillspitzen, ein wenig Kümmel und sehr wenige Nelken auch gut.


    Alle Gewürze (bis auf den Essig) kommen zusammen mit Wasser und Salz in einen Topf, es wird aufgekocht.


    Dann kommen die Pilze dazu. Erst mal ein paar Minuten abwarten, denn die Pilze werden schrumpfen und sondern viel Flüssigkeit ab. Nur wenn sie nach ein paar Minuten nicht mit der Brühe bedeckt sind, würde ich ein wenig Wasser nachgießen.


    Ca. 15 Minuten später, d.h. 3-5 Minuten vor Schluss, kommt noch Essig dazu. Danach soll man die "Suppe" probieren. Sie soll etwas versalzen sein, angenehm, aber dennoch ziemlich würzig schmecken, und den Essig soll man gut herausschmecken.


    Alles muss möglichst steril sein, deshalb lege ich die Kochutensilien, die ich dann später beim Abfüllen benutze, für ein paar Minuten in die kochende Pilzbrühe mit dazu.


    Die Gläser werden randvoll befüllt. Man soll versuchen, alles gleichmäßig zu verteilen. Es ist von Vorteil, wenn bspw. nicht alle Lorbeerblätter nachher im selben Glas landen ;)
    Es ist auch besser, wenn Pilze-zu-Flüßigkeit-Verhältnis in jedem Glas etwa gleich ist.



    Ich schraube die Gläser sofort zu und stelle sie für ein paar Minuten auf den Kopf. So soll der Deckel von innen durch den heißen Glasinhalt auch sterilisiert werden.


    Noch sehr heiße zugeschraubte Gläser kommen bei mir zum Einkochen in den Backofen.
    Wie man hier sieht, manche Gläser haben viel mehr Dill (vom Topfboden) bekommen als die anderen. Das ist zwar OK, aber nicht so optimal :D

    kleinen Tipp - gebt etwas Harz noch dazu. Hebt den Geschmack des Sirups oder wie hier gesagt wird Honigs noch um einiges

    Das ist ja interessant... Auf die Idee bin ich nicht gekommen. Wie kann ich Fichtenharz am besten bekommen? Einfach auf die Stämme schauen wo welcher austritt?


    Ich verarbeite seit ein paar Jahren junge harzige Kiefernzapfen zum Sirup und Konfitür (hier mein Bericht), dort ist Harz enthalten und es schmeckt mir wunderbar. Ich habe gerade am kommenden Wochenende vor die nächste große Partie für das kommende Jahr herzustellen. Alles was ich im Vorjahr gemacht habe ist entweder verschenkt oder gegessen worden.

    Hallo Maria, ich frage :). Du kannst auch gerne ein paar Links posten falls Du was Bestimmtes meinst.

    Ich habe noch ein Glas Fichtenwipfel mit Zucker vermengt und erst mal geschlossen auf Fensterbank gestellt, damit Sonnenlicht einwirkt (soll traditioneller Hustensaft werden).

    Und einen Teil der gesammelten Fichtenwipfel habe ich noch getrocknet um später als Zutat für Kräutertees zu verwenden, bzw. den schwarzen Tee damit zu aromatisieren.

    Ich weiß dass man sie roh essen kann, fand ich aber nicht sooo lecker.

    Hallo Heide,

    Ketogene Ernährung ist interessant, Alex. Magst du mal berichten, was sie bei dir bewirkt? Vor einigen Jahren hab ich auch mal mit dem Gedanken gespielt anlässlich meiner Erkrankung, aber es war mir dann doch zu aufwendig.

    Ich habe massive Gewichtsprobleme. Ich habe schon zwei mal in meinem Leben über 40 kg zu- und wieder abgenommen gehabt. Jetzt versuche ich mit gelegentlichen 4-6 Wochen langen keto-Phasen mein Gewicht um grünen Bereich zu halten. Funktioniert auch ganz gut. Keto ist für mich keine Endlösung und kein Supermittel, mir ist schon klar dass ich an meinem Gewichtsproblem auch sonst arbeiten muss. Nichtdestotrotz, funktioniert keto bei mir wunderbar um schnell aber auch gesund abzunehmen wann etwas Übergewicht schon da ist.


    So, jetzt die Bilder von unseren Fichtenwichtelwipfel :)





    Hier ein Glas stark von hinten belichtet um die roten Töne zu zeigen, ansonsten sieht der Honig eher schwarz als rot aus

    Hallo zusammen!


    Diese Freunde habe ich am Sonntag noch am Baum gelassen, heute in der Home-Office-Mittagspause geerntet.


    Heute, drei Tage später, sahen sie so aus:



    Und da kommen noch jungere dazu, diese dürfen heute aber noch im Wald bleiben und weiter wachsen ;):


    Die Gesamtausbeute und lecker gebraten mit Zwiebeln, Knoblauch und Schmand - so haben mir die Schwefelporlinge bis jetzt mit Abstand am besten geschmeckt!


    Hallo Heide!


    Klasse :thumbup: Vielen Dank für Dein Bericht! ==Pilz23


    Mein "Fichtenhonig" ist auch schon fertig, am Wochenende gemacht. Es hat gut geklappt, ich muss morgen bei gutem Licht Bilder machen :) Er hat etwa selbe Farbe wie auf Deinen Bildern. Durch das Kochen wurden 2,5l Zucker-Fichten-Wasser auf etwa 1,6l reduziert. Geschmacklich habe ich den "Honig" leider noch nicht probiert weil ich momentan ketogene Ernährung mache (ganz ohne Zucker), meiner Familie schmeckt er aber ;) Er duftet sehr sehr lecker nach Nadelwald!

    Hallo zusammen!


    So, habe letzte Woche mein Auto gewaschen, am nächsten Tag hat es regenet :) Falls wir wieder Dürre haben sollen, erinnert mich bitte auf diesen Trick ;) Für 12 Euro Investition ist der Regen dann garantiert :P


    Folgende Bilder sind von gestern. Die "Frühlingsprolinge" sind da, und lecker sind sie auch :)


    Schwefelporling, im perfekten Stadium um gegessen zu werden :ghurra:



    Schuppiger Stielporling, kleine Fruchtkörper durchaus lecker:


    Hallo zusammen!


    Schwer zu glauben, aber es gibt wieder Pilze die frisch rausgekommen sind und sogar noch frisch aussehen!

    Ich habe zwar nur diese paar Exemplare von schuppigen Stielporlingen gesehen, freue mich aber dennoch und hoffe auf Regen.

    Ich möchte demnächst mein Auto waschen, dann gibt es Regen garantiert ^^


    Das Bild ist von vorgestern, bei Mannheim

    Hallo Heide!


    Bin auf Dein Bericht über den Weßtannen-Sirup gespannt :thumbup: Wünsche Dir auch bei diesem Unternehmen viel Spass! :)

    Eine Frage: Wie kommst du denn an die jungen Kiefernzapfen? Kletterst du auf die Bäume? Die Zapfen sind doch meist oben und am Ende der Äste? :gkopfkratz: Im Nachbargarten steht eine Riesenkiefer, aber da käme ich an keinen einzigen Zapfen.

    @ Alex: Ich habe jetzt noch mal deinen ersten Beitrag gelesen und gesehen, dass es bei euch Kiefern gibt, die Äste fast bis zum Boden haben. Die gibt's hier nicht. g:(

    Solche Kiefer muss man wirklich suchen... es gibt ganze Waldabschnitte wo tausende dünne lange Kiefer stehen aber die Äste sind alle viel zu hoch, man kommt nicht mal annähernd an die Zapfen. Ich klettere auf keinem Fall auf die Bäume ^^ Es geht einfacher. Man muss halt die einzelnen, frei stehende Kiefer finden. Wiesen, Waldränder, Schneisen, Heidelandschaften... Man kann solche Bäume mit üppigen tiefen Ästen auch beim Pilze suchen ausspähen. ;)


    Ich wollte erst vor kurzem mal ganz junge Birkenblätter für selbst gemachte Kräutertees sammeln. Da hatte ich das gleich Problem. Birken gibt es ja genug. Aber nur bei gefühlt einer Birke von hundert kommt man an die Äste dran. Es waren wiederrum mal wenige einzeln stehende Birken mit tief hängenden Ästen, mal eine umgekippte Birke (die noch am Leben ist und weiter wächst) und mal einfach kleine Birken, gerade 2-3 m hoch. Ja, man muss schon eine Weile lang suchen...

    Riechen Weißtannen auch nach Zitrus? Die fehlen ja bei mir fast völlig. Ich kenne die Zitrusnote von Douglasien und erfreue mich immer wieder daran.

    Oh, Douglasie wäre ja auch essbar (habe gerade in "Essbare Wildpflanzen" von Fleischer, Guthmann und Spiegelberger nachgeschaut) und ebenso denkbar als Material für Sirup :)