Man muss nicht alle Pilze bis auf Artebene bestimmen können, aber eben doch genug um die Prüfung zu bestehen.
Und da liegt oft der Hase im Pfeffer.
Ich mache ja jetzt schon einige Jahrzehnte in Sachen Pilze und habe auch einige PSV-Prüfungen als Beisitzer begleitet. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Artenkenntnis bei einigen Prüflingen stellenweise zu wünschen übrig lässt, so dass die Prüfung letztendlich nicht bestanden wird. Den Theorieblock packen die meisten, da wird halt ordentlich gepaukt, aber bei der Praxis hapert es dann schonmal. Da kommt es vor, dass ein angegammelter Perlpilz nicht erkannt wird, oder ein Scheidling noch nicht mal auf Gattungsebene.
Artenkennntnis lässt sich nur durch lange Erfahrung ordentlich aufbauen und mit der Kenntnis von 100 Arten könnte es bei der praktischen Prüfung knapp werden. Das kommt allerdings auch darauf an, was dann im konkreten Fall auf dem Tisch liegt und wie sich der Prüfling insgesamt gibt. Eine gewisse Selbstsicherheit sollte schon vorhanden sein.
Wie dem auch sei, man ist letztendlich froh über jedwede Verstärkung im PSV-Wesen, es gibt immer noch etliche weiße Flecken auf der Landkarte, wo Bedarf an Pilzberatung besteht.
Letztendlich sei aber auch noch bemerkt, dass das Tätigkeitsfeld eines PSV sich nicht nur auf die reine Speisepilzkontrolle beschränkt, sondern im Vergiftungsfall sollte man auch Krankenhäuser und Ärzte beraten können. Das klingelt auch nachts um halb drei mal das Telefon...
Beste Grüße
Harald