Gelbstieliger Muschelseitling Verkostung

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 694 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Shroom!.

  • Hallo zusammen,

    ich hatte gestern verschiedene Fruchtkörper (Alter & Größe) des gelbstieligen Muschelseitlings gesammelt und nun gerade den Test gemacht.

    Für mich wars lecker, aber man muss zumindest in diesem Rezept, auch mit süßen Pilzen klarkommen.


    1. Trocken geputzt und in die sehr heiße Pfanne gelegt


    2. scharf angebraten von beiden Seiten, ein angenehmer Geruch machte sich in der Küche breit der am besten als "röstiger Pilz" bezeichnet werden kann.


    3. So sah das fertige Ergebnis aus, die Sauce bestand aus: 1Tl brauner Zucker, 2Tl oyster sauce, 2Tl Sojasauce, 3Tl Wasser. Ziel war das die Sauce eben am Pilz mehr karamellisiert als dass dann später eine echte Sauce übrig bleibt.


    Ich fand es sehr lecker. Allerdings war für mich ein klarer Unterschied zu schmecken zwischen den kleinen Fruchtkörpern mit ungekocht hellen Lamellen und den größeren Fruchtkörpern, bei denen die Lamellenfarbe eher cremefarbend-hellbraun ungekocht war. Letztere schmeckten leicht bitter und etwas muffig. Auch waren die größeren Fruchtkörper eher saftig-gummig von der Konsistenz als die kleineren. Ich denke wenn man nicht weis wie lecker die kleinen schmecken, wird man mit den großen auch zufrieden sein. :D Aber nachdem ich jetzt die verkostet habe werde ich nur kleine mit hellen Lamellen sammeln. Für mich wieder ein klarer Fall von "man muss nur wissen wie". Richtig zubereitet, schmeckt der lecker.

    VG, Moosfreundin :)


    Meine Pilzbestimmungen sind wie Wettervorhersagen: manchmal richtig, manchmal nicht. Wer seinen Fund essen möchte geht zum PSV.

  • Bei den großen Exemplaren Stelle ich beim Braten was drauf, damit das Wasser rausgebraten wird. Dann sind die auch perfekt. Für die Asiaküche sind die auf jeden Fall perfekt, sind ja auch eng verwandt mit den Mukitake (Panellus Edulis). Sesamkörner an den karamellisierten Pilzen kommen übrigens auch gut. ;)


    LG Christopher

  • Ach ich finde deine Tipps gold wert danke!

    War schon so begeistert das ich gerade heute dein Kommentar gelesen habe, nachdem ich gestern mich nicht mehr an die Pilze getraut hatte. ^^

    Das mit dem auf größere was draufstellen merke ich mir. Sesamkörner sind zur Zeit nicht im Haus, aber das wird noch getestet.


    Danke dir! :)

    VG, Moosfreundin :)


    Meine Pilzbestimmungen sind wie Wettervorhersagen: manchmal richtig, manchmal nicht. Wer seinen Fund essen möchte geht zum PSV.

  • Hallo,


    ich habe besagte Pilze interessehalber auch einmal verkostet, damit ich weiß, wie die schmecken. Braun gebraten, Salz & Pfeffer.

    Nee, muss ich nicht haben. Das schmeckt genau so, wie es beschrieben wird. Klar, wenn extrem gewürzt wird sieht es anders aus, nur, dann brauche ich auch keine Pilze essen.


    Aber: jeder wie er es gerne hätte, ich bin kein Maßstab.


    Viele Grüße,

    Steffen

  • ich habe besagte Pilze interessehalber auch einmal verkostet, damit ich weiß, wie die schmecken. Braun gebraten, Salz & Pfeffer.

    Hallo

    Genau so mache ich das auch. Ich möchte bei Pilzen den Eigengeschmack kennen.


    Nee, muss ich nicht haben. Das schmeckt genau so, wie es beschrieben wird. Klar, wenn extrem gewürzt wird sieht es anders aus, nur, dann brauche ich auch keine Pilze essen.

    Prima! Dann brauche ich die nicht testen. Die Gelbstieligen werden ja langsam bei uns immer seltener. In diesem Jahr habe ich schon einen Fruchtkörper an Birke gefunden. :huh:

  • Ja das ist die traditionelle Art mit Pfeffer/Salz/Fett und oft auch gut.


    Ich dagegen bin im modernen Team, weil wenn man mal ehrlich ist - im alltäglichen kochen würde man ja auch nicht alles nur mit Pfeffer/Salz würzen und erwarten das es schmeckt. Viele Aromen entwickeln sich erst durch das "Zusammenspiel". Das heißt nicht dass man da den ganzen Gewürzschrank reinmischen muss bei jedem Gericht. Ich möchte einfach sagen, kochen ist mehr als Pfeffer/Salz.


    Unterm Strich bin ich beiden Methoden offen gegenüber eingestellt und für mich ist das völlig okay wenn jemand meint er/sie präferiere die traditionelle Art. Es (überspitzt gesagt) als einzig wahre/richtige Art hinzustellen finde ich jedoch falsch.

    VG, Moosfreundin :)


    Meine Pilzbestimmungen sind wie Wettervorhersagen: manchmal richtig, manchmal nicht. Wer seinen Fund essen möchte geht zum PSV.

  • Hier noch ein englisches Video vom Forager Chef zum Gelbstieligen Muschelseitling:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Der Kanal ist übrigens generell wärmstens zu empfehlen, wenn man seinen Horizont in der Pilzküche mal erweitern will. Da gibt es ganz tolle und kreative Rezepte zu vielen Arten die auch bei uns heimisch sind.


    LG Christopher

  • Schön, dass hier noch jemand auf den Forager Chef gekommen ist!

    Ich kenne den YouTube Kanal nicht, aber auf seiner Website schaue ich mich immer wieder mal gerne um. Da geht es nicht nur um Pilze - auch spannende Rezepte mit Wildpflanzen sind z.B. zu finden.

    Ich wäre allerdings vorsichtig, alle Pilzrezepte einfach zu übernehmen - er ist mehr experimenierfreudig als pilzkundig und hat manchmal Pilze für die Küche verwendet, bei denen das nicht ganz ungefährlich ist (und das später in den Kommentaren z T. auch zugestanden).

    Trotzdem sehr anregend!

    100 Chips (Startkapital) - 10 (Gebühr APR 2022) = 90 Chips + 18 Chips APR 2022 ( 3 Letzer Platz + 3 150+ Punkte + 4 Jokerverbrauch + 8 Landungswette) = 108 Chips - 15 (Startgebühr APR 2023) = 93 Chips + 18 Chips APR 2023 (4 f. 8. Platz + 3 f. 250 Punkte + 8 Platzierungwette + 3 Prämierung Falschpfahl) = 111 Chips - 15 (Startgebühr APR 2024) = 96 + 2 Chips APR24 (15.Platz) = 98 Chips - 10 (Startgebühr APR 2025) = 88 Chips

  • Ich wäre allerdings vorsichtig, alle Pilzrezepte einfach zu übernehmen

    Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, wenn man Pilze für Speisezwecke nutzt, dass man diese auch einwandfrei bestimmen kann bzw. bei strittigen Arten sich vorher informiert, auf was man sich ggf. einlässt.


    Aber ja, da wäre es bei dem Kanal in der Tat stellenweise schön, etwas mehr zu warnen. Ich erinnere mich noch an sein Video zum Glimmertintling der nicht Alkohol / Copringiftig sei. Das stimmt zwar (Copringehalt je nach Quelle auf Niveau des Schopftintlings oder gar nicht nachweisbar), allerdings gibt es halt Verwechslungspartner wo es anders aussieht. Und auch wenn das Coprinus-Syndrom nun im Normalfall keine bleibenden Schäden hinterlässt, so kann man auf eine derartige unangenehme Überraschung dann doch verzichten. Da wäre dann ein Abraten von Alkoholgenuss während der 3 Tage vor und nach der Mahlzeit mit kleinen Tintlingen mal als Minimum angebracht gewesen.


    Edit: Und zum Fliegenpilz hat er glaube ich auch mal ein Zubereitungsvideo gemacht. Sowas ist dann schon etwas grenzwertig ins Internet zu stellen. Wenn man weiß, was man tut, go for it. Aber es schauen halt auch immer Idioten zu wo dann ggf. was schief geht. Lohnen tut sich das Experiment nebenbei bemerkt eh nicht. Gekochter Perlpilz schmeckt identisch. Woher ich das weiß? :S ;)


    LG Christopher

  • Guten Morgen miteinander,




    irgendwann einmal, es ist soooo lange her, habe ich auch den Gelbstielen Muschseitling mal verkostet. Nach genau dieser Methode.

    Ergebnis: meins ist es nicht.

    Liebe Grüße vom


    Bläuling


    Meine Bestimmungsversuche sind KEINE Verzehrfreigaben



    Schipse: 100-10 Startgebühr für APR 2024= 90 + 2 = 92

    Schipse: 92-10 Startgebühr für APR 2025 = 82

  • Vor einigen Jahren schickte mir ein Pilzsammler folgenden

    "Prüfbericht":


    ?thumbnail=1


    Brummel hat das damals hier im Forum schon mal reingestellt.

  • Servus beinand,


    ich habe ihn einmal probiert. Ich fand ihn im Geschmack an sich nur fad, der Nachgeschmack war zudem deutlich bitter. Wenn sehr junge Fruchtkörper nicht bitter sind, reizen sie mich trotzdem nicht, da sie dann wohl nur fad sind. Die Konsistenz bringt auch keinen Pluspunkt für mich.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Wenn sehr junge Fruchtkörper nicht bitter sind

    Hat nichts mit dem Alter zu tun. Hatte auch schon junge Exemplare die bitterlich waren. Das ist einfach Glücksspiel. Selbst an einem einzelnen Myzel können bittere und nicht bittere Fruchtkörper hängen. Ein Rätsel für die Forschung, was denn nun dafür verantwortlich ist. Wenn man mit einem bitterlichen Geschmack nichts anfangen kann, einfach nicht essen. Ich selbst finde die Note im Zusammenspiel mit süß-würziger asiatischer Zubereitung sehr interessant, aber ist halt Geschmackssache.

    Ich fand ihn im Geschmack an sich nur fad (...) Die Konsistenz bringt auch keinen Pluspunkt für mich.

    Der Geschmack an sich ist fade bzw. sehr mild, ja. Gute Aromen kommen durchs Rösten zustande und zwar richtig, so wie man es auch bei Reizkern macht. Die dürfen ruhig am Rand kross werden, dann schmecken sie auch nur mit Salz gewürzt durchaus gut (sofern einen eben das ggf. vorhandene Bittere nicht stört). Und das Wasser muss halt raus, vor allem bei größeren Exemplaren. Da hilft der Druck von oben. Dann ist auch die Konsistenz schön bissfest-fleischig wie beim Austernseitling und nicht mehr so "schwabbelig".


    Austernseitling bleibt natürlich klar der bessere Speisepilz, darüber muss man nicht diskutieren.


    LG Christopher