Von Rittern, Schleierträgern und anderen Überraschungen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,

    endlich sind die Schätzchen da. Eine Artenvielfalt, die größer ist, als mit halbwegs vertretbarem Aufwand bestimmbar - jedenfalls für mich. Zu den seit 2 Wochen sprießenden Schmierröhrlingen, Kuhmäulern und Raufüßen gesellen sichnun zahlreiche Ritterlingsarten, Schirmlinge, Milchlinge und diverse Vertreter anderer Gattungen. Ich fand sogar Heideschleimfüße, eine Lieblingsart, die ich vor Aufregung nicht einmal fotografiert habe.


    Hier eine klitzekleine Auswahl, bei der auch einige Arten namenlos geblieben sind. Vielleicht hat ja der eine oder die andere eine Idee zu den beiden völlig namenlosen Arten, die auf den Fotos zu sehen sind.


    Die meisten Pilzarten fand ich am Rand eines Moores. Das wird begrenzt von ehemaligen Ruderalflächen, auf denen sich seit 30 Jahren alle möglichen Baumarten angesiedelt haben. Ich war in Begleitung und konnte mich nicht intensiv mit den Pilzen beschäftigen. Nächste Woche sehe ich mir das alles noch einmal in Ruhe an.

    1


    2 Hier ist das "Fegen" der Hirsche eigentlich ganz nützlich, da die Moorlandschaft ansonsten dem Wald weichen würde.


    3 Eine Lepiota mit wolligem Stiel und Rotbraunem Hutschmuck, vielleicht der Kastanienbraune Schirmling.


    4 Ein hübsches Grüppchen aus der Glimmertintlingsecke.


    5 Hier hab ich nicht mal eine überzeugende Idee zur Gattung. Eine meine mo - Schüppling, Flämming, Risspilz oder so.


    6 Einer der Hautköpfe mit leuchtendgelben Lamellen.


    7 So war das an vielen Stellen, ein wilder Mix verschiedener Gattungen am selben Ort. Wahrscheinlich Beringte Erdritterlinge und Zottige Birkenmilchlinge.


    8 Pappelritterlinge


    9 Flämmlinge


    10 Die Kokosmilchlinge sind unverwechselbar.


    11 Gifthäublinge


    12 Im montanen Fichtenwald daneben gab es auch schöne Funde. Pfifferlinge erspare ich euch. Aber den Scheidenstreifling, der mich entfernt an einen Grünen Knollenblätterpilz erinnert, zeige ich euch gern.


    13 Und je nach Standpunkt - leider, oder Gott sei Dank ist jetzt richtig Herbst. Das beweisen die Nebelkappen.


    14 Butterrüblinge


    15 Diese kleine Art habe ich noch nie bewusst wahrgenommen. Vielleicht hat jemand eine Idee.


    16 Bemerkenswert fand ich, dass viele Exemplare von Cortinarius varius, dem Semmelgelben Schleimkopf, im sauren Fichtenwald wuchsen. Die kenne ich nur von basischen Böden. Vermutlich war der Boden da doch nicht so sauer, wie es angenommen. Es wuchsen da auch verschiedene kleine Dickfüße.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Wutzi,

    tolle Fundstrecke!

    Könnten Nr.15 Kaffeebraune Gabeltrichterlinge Pseudoclitocybe cyathiformis sein?

    Der genabelte braune Hut und die gegabelten Lamellen würden für mich dafür sprechen.

    Pilzige Grüße,

    Grüni/Kagi  ==12


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    2 Mal editiert, zuletzt von Grüni/Kagi ()

  • Könnten Nr.15 Kaffeebraune Gabeltrichterlinge Pseudoclitocybe cyathiformis sein?

    Nee, die Fotos täuschen, kein Trichter, kein Keulenfuß, Lamellen breit angewachsen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Ah ok. Der hier sah für mich so genabelt aus...

    und die, die ich bis jetzt gesehen habe, hatten eigentlich auch keinen Keulenfuß, aber mit den Lamellen hast du natürlich vollkommen Recht, die müßten runterlaufen. Dann hab ich sonst keine Idee außer irgendsoein Rübling.


    Pilzige Grüße,

    Grüni/Kagi  ==12


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  • Ich guck mal rein, hab ein mitgenommen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,

    Die Nr. 11 halte ich nicht für einen Gifthäubling sondern für Phaeocollybia lugubris, den Gemeinen Wurzelschnitzling.

    Vergleich mal damit.

    LG Ulla

  • Hi,


    3 ist L. ventriosospora.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Claudia,

    Die Nr. 11 halte ich nicht für einen Gifthäubling sondern für Phaeocollybia lugubris, den Gemeinen Wurzelschnitzling.

    Vergleich mal damit.

    LG Ulla

    Danke für den Tipp, Ulla. Wurzelschnitzlinge kannte ich bislang nicht. Ich habe gelesen, dass er im Wurzelgeflecht von Bäumen lebt. Meine Pilze wuchsen an einem liegenden, bemoosten Fichtenstamm. Die liegenden Pilze waren mir ein paarmal heruntergerollt und ich musste sie immer wieder in die Hand nehmen. Das hat die Stiele etwas in Mitleidenschaft gezogen. Es kann aber durchaus sein, dass es Wurzelschnitzlinge sind. Wenn ich am Freitag noch einmal in das Gebiet fahre schaue ich mir die frischen Pilze genau an.


    Danke Stefan, den hatte ich auch in Erwägung gezogen, mich dann für den kastanienbraunen entschieden. Ich habe den Pilz auch gar nicht unter der Fichte hervorgeholt. Aber du hast Recht, der Gelbflockige passt besser.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    vielen Dank für's Zeigen der tollen Arten(vielfalt).

    Bei uns geht es jetzt auch langsam los. Stellenweise ist es noch leer, dann wird man wieder erschlagen.

    Deine Erfahrung mit Cortinarius varius kann ich teilen. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Genau, wie du es beschrieben hast. Mitten im sauren Fichtenwald unzählige Fruchtkörper.

    Hier ein Übersichtsbild von einer der zahlreichen Stellen.



    Liebe Grüße Matthias

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    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Hallo Matthias. Das ist wirklich völlig verrückt und stellt infrage, was ich mühsam über den Lebensraum von C. varius gelernt habe. Pilze machen halt nie was sie sollen, einfach, weil sie es können.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Ein Zitat von Pablo Beorn dazu bei unserem Forumstreffen damals im Schwarzwald: "Da hat wohl jemand einen Eimer Kalk verschüttet."

    Hier müssten es einige Kipper gewesen sein. :gkopfkratz:

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  • Hallo Claudia,


    5 ist ein Risspilz.

    Zitat


    7 So war das an vielen Stellen, ein wilder Mix verschiedener Gattungen am selben Ort. Wahrscheinlich Beringte Erdritterlinge und Zottige Birkenmilchlinge

    Zottiger Birken-Milchling wäre L. torminosus. Das ist aber L. pubescens, der Flaumige. Der Beringte Erd-Ritterling passt.

    Zitat

    10 Die Kokosmilchlinge sind unverwechselbar.

    Unverwechselbar würde ich nicht sagen, denn es gibt ja zwei von denen und ich habe manchmal Probleme, die auseinanderzuhalten. Hier wäre ich mir auch nicht sicher, aber würde eher zu Lactarius mammosus tendieren, oder?


    11 halte ich auch für Galerina. Wurzel-Schnitzlinge würden mich sehr wundern, denn da fehlt mir der recht harte, wurzelnde Stiel (der hier ist doch silbrig überfasert und war bestimmt nicht hart).


    15 eventuell Tephrocybe, aber es gibt auch ein paar Trichterlinge (Clitocybe), die so aussehen. Wahrscheinlich Zweiteres. Geruch?


    Viele Grüße

    Emil

  • Danke Emil für deine Bestimmungsvorschläge und Anmerkungen. Die sind sehr hilfreich.


    Du hast völlig Recht mit Nummer 5. Ich habe mal meine älteren Fotos aus der Gegend angeschaut. Da war in der Nähe ein einzelner Pilz, der genauso aussah. Ich hatte ihn durch die scharfen Gläser angesehen, bin aber über Mallocybe nicht hinausgekommen. Eine fiese Gattung.


    Die Birkenmilchlinge muss ich noch üben. Letztens hatte ich den mit violett färbenden Milch. Ich kannte bisher nur den Zottigen. Allmählich lerne ich die Unterschiede. Dauert im Alter alles ein bisschen länger.


    Zugegeben. Ich kenne nur den dunklen Blassen und den Dunklen Kokosmilchling, da ist der dunkle, also L. mamosus ganz gut unterscheidbar. Jetzt lese ich, dass der Flügelsporige auch nach Kokos riecht. Das macht die Sache in der Tat komplizierter. Aber der Dunkle Kokosmilchling hat einen so unvergleichlichen Kokos-Duft, ich bin nicht sicher, ob die anderen das auch so intensiv können.


    Bei der 11 schau ich noch mal nach. Da habe ich glaube ich wirklich die Natterung weggefingert.


    Die 15 habe ich noch einmal genauer in einer Bestimmungsanfrage beschrieben

    Lieben Gruß


    Claudia


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