Funde im Rheingau-Taunus-Kreis

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 543 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nika.

  • Gude,


    ich habe mich gestern aufgerafft und ernsthaft nach Pilzen Ausschau gehalten. Es hat hier in den letzten Tagen immer mal wieder geregnet und ich habe dann alle Hoffnung zusammengenommen und bin raus.


    Ich ging in ein Waldstück, das ich aus meiner Kindheit kenne. Damals: dichter, dunkler Fichtenwald, moosig. Fuchs/Dachsbaue in großer Zahl. Ich war schon lange nicht mehr dort, bestimmt 15 Jahre nicht. Die Fichten sind natürlich inzwischen tot bzw. dabei, zu sterben, Fuchs und Dachsbaue sind nicht mehr erkennbar, überwuchert und vermutl. nicht mehr bewohnt. Nach dem Stück "Fichtenwald" kam ein von Buchen geprägter Laubwald. In den Waldstücken, in denen ich gespäht habe, war es sehr schwül, warm, vermeintlich beste Bedingungen für so manche Fruchtkörper.


    Gefunden habe ich einiges Interessantes:


    Ggf. Zunderschwamm (Fomes fomentarius)?


    Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit Guttationstropfen


    Lungenseitling (Pleurotus pulmonarius) ? Wäre ein Erstfund für mich. Die Stelle habe ich mir jedenfalls gemerkt, falls dort noch mehr Fruchtkörper erscheinen sollten. Habe nur diesen einen gefunden, vermutlich an einem Buchenstamm. Bin aber in der (Tot)holzbestimmung sehr unsicher.




    Weiter ging es mit der Himbeere (Rubus idaeus).War gar köstlich!




    Eine Horde Tintlinge? Ich kann nur den Schopftintling und den Specht-Tintling bestimmen.



    Bruchteil einer Eierschale, vermutlich aus dem Nest einer Amsel (Turdus Merula).



    Ein Bau, die Spuren davor lassen auf einen Rotfuchs (Vulpes vulpes) schließen .



    Die größte "Baumperle", die ich bisher gefunden habe. An einem toten Stamm, für mich nicht bestimmbar.



    Der Berg-Holunder/Rote Holunder (Sambucus racemosa)


    Werde dieses Gebiet in den nächsten Tagen häufiger aufsuchen, sofern es weiter so "regnerisch" bleibt (seit 3 Tagen ab und an mal ein Schauer).


    LG

    Nika

  • Hallo Nika,


    da hast du eine Pilzart mehr gefunden als ich gestern 🤣


    Aber ich hatte zum Trost ein paar Heidelbeeren.


    Hast du die Baumperle mitgenommen zum Anschleifen?


    Beste Grüße

    Sabine

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  • Hallo zusammen,


    letzte Woche nahm ich an einer Pilzlehrwanderung in Oberursel teil, geführt von einem PSV (dessen Begeisterung sehr ansteckend ist, genialer Mensch!).

    Dort habe ich meine erste Stinkmorchel gefunden, ein Waldstück stand voll davon. Eine Hexenei-Kostprobe gab es auch gleich dazu. Das hat mich sehr gefreut. Und den Geruch der ausgewachsenen Stinkmorchel werde ich vermutlich niemals aus dem Hirn kriegen... ==roegiftig ==morchel


    (Das mit dem Stöckchen im FK geht nicht auf meine Kappe, das war eine Teilnehmerin der Wanderung)


    Des Weiteren gab es noch eine weiße Lohblüte zu sehen, im Hintergrund die gelbe. Zählen ja eigentlich nicht wirklich zu den Pilzen, sondern zu den Einzellern. Eine sehr sehr faszinierende Art, die ja nachweislich eine gewisse Intelligenz besitzt. Spannend!



    Auf der PLW gab es noch andere Arten zu sehen. Perlpilze, Helmlinge, winzige Flaschenstäublinge, einen kleinen Sommersteinpilz, erste Täublinge... Habe nicht viel fotografiert, da ich mit Suchen und Zuhören beschäftigt war. Und damit, in dem eher steilen Gebiet nicht auf die Schnüss zu fliegen. :)


    Einen Tag später war mein Partner dann wieder voll drin im Pilzfieber, der kurze "Spaziergang" artete dann in 3 Stunden Pilzpirsch aus, inkl. vieler Mückenstiche, auf die ich dann auch noch allergisch reagiert habe. Das war es trotzdem wert.


    Rotfußröhrlinge, die kommen gerade überall.


    Ein rotrandiger Baumschwamm (Lieblingspilz meines Partners), mit gerade beginnendem Geotropismus.


    Anbei der Korb, auf der rechten Seite Bestimmlinge, links Rotfußröhrlinge, Ziegenlippen und rehbraune Dachpilze. Mittig ein Teil eines Wildschweinschädels und eine Krankenversicherungskarte von 2009, neben einem Portemonnaie gefunden. Immer wieder erschreckend, wie lange Plastik benötigt, um sich zu "zersetzen".


    Die Röhrlinge und Dachpilze wurden dann probiert und für schmackhaft befunden.


    Weitere Rotfußröhrlinge habe ich im Garten meiner Eltern gefunden, sehr sehr viele davon. Ich kann momentan jeden Tag was abernten. Die trockne ich derzeit fleißig, um daraus ggf. Pilzpulver herzustellen.


    Hat von euch jemand Erfahrungen mit getrockneten Rotfußröhrlingen? Lohnt sich das eurer Meinung nach?


    Ich hoffe, es war ein bisschen was von Interesse dabei!

    Für dieses Jahr sind noch fünf weitere PLW geplant, ich bin wieder voll drin im Pilzwahn...


    Ich wünsche euch ein schönes, regenreiches Wochenende, auf dass die Fruchtkörper sprießen mögen.