Von Nettersheim nach Kall 1.5.2024

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.612 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bernd Miggel.

  • Hallo zusammen,


    am ersten Mai bin ich in der Eifel entlang der Urft von Nettersheim nach Urft und von dort aus dann weiter über Keldenich nach Kall gewandert. Dabei gab es auch wieder etliche Pilze zu bestaunen:


    1. Didymium tussilaginis an Blättern von Petasites hybridus


    2. Eine gesunde Pflanze: Laserpitium latifolium


    3. Noch eine gesunde Pflanze: Buglossoides purpurocaerulea


    4. Ochropsora ariae ex Anemone nemorosa


    5. Orchis mascula


    6. Saxifraga granulata


    7. Puccinia hysterium ex Tragopogon pratensis, dazu noch Pustula obtusata


    8. Puccinia nitida ex Aethusa cynapium


    9. Uromyces armeriae ex Armeria maritima


    10. Taphrina padi ex Prunus padus


    11. Pyrenopeziza pulveracea ex Filipendula ulmaria


    12. Lophodermium petiolicola ex Quercus rubra


    Björn

  • Hallo Björn,


    schön, dass Du als Phyto-Mensch auch einen Schleimi zeigst.

    Didymium tussilaginis findet man allerdings auch oft in Petasites hybridus-Beständen.

    Didymium vernum, die am gleichen Substrat lebt, ist wesentlich seltener.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    wenn etwas auf lebendigen Pflanzen wächst, dann wird es eben auch unters Mikroskop gelegt ;) Und ich mußte in der Tat nur drei Blätter umdrehen, bis ich den Schleimer gefunden hatte.


    Björn

  • Hallo Björn,

    herrliche Funde/Bilder wie immer.

    Petasites gibt es hier in Massen, da werde ich wohl auch mal Blätterdrehen.

    Einzig die vielen wiederlich gesunden Pflanzen, die du hier eingefügt hast, stören ;)

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo: + 3 Gnolmengastfreundlich = 103

  • Hallo Björn,

    herrliche Funde/Bilder wie immer.

    Petasites gibt es hier in Massen, da werde ich wohl auch mal Blätterdrehen.

    Einzig die vielen widerlich gesunden Pflanzen, die du hier eingefügt hast, stören ;)

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo: + 3 Gnolmengastfreundlich = 103

  • Hallo zusammen,


    gut Ding will ja bekanntlich Weile haben und so hat es fast zwei Wochen gedauert, bis das Highlight der Tour ausgereift war. Am Tanzberg hatte ich mir Blätter von Quercus rubra mit auffälligen hellen Flecken, umrandet mit dunkler Demarkationslinie und darauf recht große, schwarze Fruchtkörper entdeckt. Die kamen dann zu Hause in die feuchte Kammer und haben sich jetzt prächtig entwickelt und als Coccomyces dentatus entpuppt. Am Wochenende hatte ich die Art dann an anderer Stelle auf Quercus robur direkt noch mal, also vermutlich kein seltener, sondern eher ein übersehener Pilz.



    Björn

  • Servus Björn

    wie lange waren den die Sporen?

    Und die Paraphysen waren die keulig?

    Die Makroskopie scheint etwas anders zu sein da würde ich C. delta noch überprüfen. Weiß grade aber nicht ob die auch auf Quercus fruktifiziert.

    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    vielen Dank für den Hinweis zu C. delta, die hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Die Sporen messen zwischen 60 und 70 µm. Das ist zwar etwas länger als im Coccomyces-Schlüssel von Declercq angegeben, aber alles deutlich kürzer als bei C. delta, die ja eine mediterrane Art auf Laurus sein soll. Die Paraphysen scheinen nach oben hin ganz schwach keulenförmig verbreitert zu sein, was ja auch zu C. dentatus passen sollte.


    Björn

  • Hallo Björn,


    tolle Beiträge lieferst du. Ich möchte mich in die Gattung Lophodermium einarbeiten.

    Kannst du mir ein bisschen mit Literatur-Tipps auf die Sprünge helfen?


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd.


    so wirklich viel Literatur scheint es da nicht zu geben, ich kenne jedenfalls nur die Arbeit von Minter zu den Rhytismatales aus der Ukraine, die man hier online findet. Zu den Lophodermium-Arten auf Kiefernnadeln gibt es noch einen Artikel von Klaus Siepe in den APN Mitteilungen, vielleicht kennt Klaus auch noch weitere Literatur. Ansonsten hat Peter Püwert vor einiger Zeit bei Facebook mal etliche Arten in einer Collage vorgestellt, d.h. es kann sich auch lohnen ihn mal nach Literatur zu fragen.


    Björn

  • Danke Björn

    für die prompte Hilfestellung! Es soll ja noch eine Monografie von 1935 von L.R. Tehon geben.

    Ich will auch mal hier im Forum danach fragen.

    L.G. - Bernd


    Grüß mir meine alte Heimatstadt Duisburg!

  • Hallo zusammen,

    zu Lophodermium kann ich außer der Minter-Arbeit auch nicht viel bieten.

    Eher noch zu der von Björn ebenfalls erwähnten Gattung Coccomyces:

    Sherwood, M.A. (1980): Taxonomic studies in the Phacidiales: The genus Coccomyces (Rhytismataceae) - Occ. Pap. Farlow Herbarium Cryptogam. Bot. 15: 1-120 [pdf, too]

    Man muss allerdings etwas bei den MAßangaben aufpassen, da sie fast ausschließlich mit Herbarbelegen (also totem Material) gearbeitet hat.

    Schöne Grüße,

    Klaus

  • Hallo miteinander,


    aktuell habe ich unter anderem eine Art auf der Unterseite von Weißtannennadeln gefunden. Mit meiner Literatur komme ich aber nicht weiter und hoffe deshalb auf eure freundliche Mithilfe.

    Die exakte Art brauche ich zum einen für die Kartierung. Zum anderen für einen kleinen Artikel im mikroskopie-forum.de, wo ich durch meine Fundbeschreibungen Mikroskopiker ermuntern möchte, sich auch mal mit der Pilzmikroskopie zu beschäftigen.

    Die Fruchtkörper wachsen wie gesagt auf der Unterseite von Abies alba-Nadeln. Sie sind bohnenförmig, besitzen gebogene, kopfige Paraphysen und im Mittel 90 x 1,5 µm große Sporen. Zum Fotografieren wurde in Phloxin mikroskopiert.

    Ich hatte an eine der drei folgenden Arten gedacht: Lophodermium abietis, L. piceae, L. nervisequum.


    Herzlichen Dank!

    Bernd





  • Hallo,


    die exakte Bestimmung scheint nicht einfach zu sein. Ich werde so vorgehen:

    1. Lirula nervisequ(i)a entfällt, da diese Art als Fruchtkörper lange Wülste bildet.
    2. Lophodermium piceae soll Sporenlängen > 100 µm besitzen, entfällt ebenfalls.
    3. Also muss es Lophdermium abietis sein, da die verlangten Sporenlängen < 90 µm zum Fund passen.

    L.G. - Bernd