Rüblinge?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.716 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hallo allseits,


    Ich bin letzte Woche auf eine größere Ansammlung recht ansehnlicher Pilze gestoßen, bei denen ich etwas im Dunkel tappe.


    Das Wetter war ziemlich nass, die Pilze ebenso, die gesamten Fruchtkörper änderten nachdem sie einen Tag im Haus waren ihre Farben, die Hütte waren definitiv hygrophan.

    Auffallendes Merkmal war der unangenehme Geruch nach faulem Holz bzw. Moder, zwei Pilze hatten gereicht, um das komplette Stockwerk zum Stinken zu bringen.

    Das Aussehen kommt auf den Fotos denke ich gut rüber.

    Das Sporenpulver war ziemlich weiß (ich könnte keinerlei andere Nuance erkennen).

    Gefunden habe ich sie neben einem Feldweg zwischen Schrebergärten, in der Nähe steht neben von mir nicht zu identifizierenden Hecken und Sträuchern eine große Birke. Ich glaube aber an Saprophyten, jedenfalls ist nicht unwahrscheinlich, dass die Fundstelle immer Mal wieder Gartenabfälle sieht...


    Was auf den Fotos vielleicht nicht so rauskommt, sind die fleischfarbenen Flecken am Stiel , die mir erst richtig auffällig wurden, als die Pilze etwas abgetrocknet waren.


    Foto 1

    Foto 2 - der Stiel war tatsächlich anders als auf den anderen Fotos dunkler als der Hut.

    Foto 3 - der zerlegte Stiel war nur an der Basis richtig hohl

    Foto 4 - die Pilze stehen gesellig, nicht büschelig

    Foto 5 - etwas vom Habitat, die Büsche konnte ich nicht identifizieren (Hartriegel?), der nächste Baum war eine Birke


    Ich tendiere zu einem Rübling, vielleicht Collybia maculata oder etwas aus der Verwandtschaft.

    Allerdings passt der Fund nicht so ganz zu den Beschreibungen, die mir zur Verfügung stehen.


    Was ist eure Meinung?


    Vielen Dank !

    Michael

  • Ich könnte mir R. maculata ebenfalls vorstellen. Was passt denn deiner Meinung nach nicht?

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo Zusammen,


    ja, ich sehe hier auch eher was von den giftigen bereiften Trichterlingen. Deshalb erscheinen auch die fleischfarbenen Flecken auf dem Hut - nämlich dann, wenn der "Reif" abgewischt wird.


    Gruß

    Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo, vielen Dank für die Rückmeldungen!

    Azalee nunja, zB. Ist das Sporenpulver 'meiner' Pilze reinweiß, für Rhodocollybia maculata wird aber gelbliches Pulver angegeben. Weiter steht zumindest im neuen Karrasch-Gminder , dass maculata in Fichten- und Tannenstreu wachsen - bei meinen war aber weit und breit kein Nadelbaum. Und die Sporen sollten dextrinoid sein - ich konnte nach Zugabe von Melzer aber keine rot- oder Blaufärbung erkennen(ich bin damit noch nicht so erfahren, aber das braun von Melzer blieb einfach braun- auch unterm Mikroskop).

    Das passt alles nicht so ganz...


    Schupfnudel & Nosozia interessante Idee...

    Kann das sein? Der gesamte Habitus schaut mir gar nicht nach Trichterling aus: Die Lamellen laufen nicht herab, sondern sind im Gegenteil ausgebuchtet und der Hut hat in der Mitte bei den meisten Exemplaren sogar einen leichten Buckel. Aber wer weiß, wer weiß, ich geh die Trichterlinge Mal durch, man lernt hier ja ständig dazu :)



    Vielen Dank nochmal für die Kommentare und Tipps!

    Michael

  • N'abend Michael,


    Clitocybe würde ich hier definitiv ausschließen, eben auch wegen den Lamellen. Typischerweise haben die allermeisten Clitocybe-Gesellen Lamellen, die am Stiel deutlich herunterlaufen und nur einige wenige von denen sind breiter am Stiel angewachsen, aber keine Clitocybe hat ausgebuchtete Lamellen.


    Einen Rübling sehe ich hier aber auch nicht, muss was anderes sein. Aber was....? :gkopfkratz:


    Schönen 1. Advent u. LG Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Hi,


    zumindest auf dem letzten Bild kann ich mir gut weiße Stinkerritterlinge vorstellen. Tr. stiparophyllum z.B. Birken stehen ja am Fundort.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,


    Auf den ersten Blick scheint das gut zu passen! Ich habe eben kurz die Beschreibungen auf der Wikipedia und 123pilze gelesen, und kann nichts finden, was für mich ein Ausschlusskriterium wäre - es wird sicher auf den gerieften Hutraand hingewiesen, der mir aufgefallen war, den ich für aber nicht erwähnt hatte! Muss mir morgen nochmal die Bücher durchgehen, ob sich da dein Verdacht weiter erhärten lässt!


    Vielen Dank für den Tipp!

    Michael

  • N'abend Michael,


    ich hab zu Stefans wirklich guten Vorschlag, hier mal Tricholoma stiparophyllum in den Blick zu nehmen, schnell mal dazu in den KIBBY (Mushrooms and Toadstools of Britain & Europe, Vol. 2) geschaut:


    Cap: convex-flattened to slightly umbonate, 50-140 mm, smooth, dry, matt-velvety, margin costate when marture, pure white when young, ochraceous with age, bruising brownish grey. Gills: emarginate, crowded, white. Stem: cylindric, 60-100 x 10-20 mm, white, finely fibrillose. Flesh: firm, fibrous, white staining greyish when buised. Odour: complex, unpleasant of fly spray, to chemical-flowery. Taste: rancid-farinaceous to acrid. Spores: ellipsoid, 5.0-7. x 3.5-4.5 µm. Spore deposit: white.

    Associated with Betula, widely distributed and the commonest all-white Tricholoma in Britain.


    Also Dein Fund hier wäre da m.E. schon ein heißer Anwärter auf diese Art.


    Darauf wär ich jetzt nicht gekommen. Man lernt hier ständig etwas dazu.


    Schönen Abend noch,

    Marcel

    »Experts do not exist,

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    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

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  • Also die giftigen weißen Trichterlinge sind ja auch deshalb so tricky, weil sie keine herablaufenden Lamellen haben. Die sind eher breit angewachesen.

    aber keine Clitocybe hat ausgebuchtete Lamellen.

    Das stimmt dann aber. So genau hatte ich nicht auf das Anwachsen geschaut. Mir fehlte auch die Größenangebe zu den Pilzen. Ich hatte hier nur 1-2 cm angenommen.

    zwei Pilze hatten gereicht, um das komplette Stockwerk zum Stinken zu bringen.

    Das könnte dann wirklich ein Hinweiß auf einen der weißen Ritterlinge sein.

    Dann sollte der Hut auch nicht bereift sein. Das hatte ich auf Bild 1 angenommen.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo und danke an alle, die mir mit Tipps geholfen hatten, besonders Climbingfreak !

    Ich hatte mir meine Notizen nochmal angesehen und mit diversen Beschreibungen verglichen - T. stiparophyllum passt perfekt.

    Darunter werde ich den Fund reinen Gewissens ablegen :)


    Viele Grüsse

    Michael

  • Hi,


    ich habe Birken gelesen "unangenehmer"/stinkiger Geruch und den gerippten Hutrand gesehen, was mich dann auf die Idee für stiparophyllum brachte.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier