Moser vs Horak

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  • Hallo zusammen,

    ich habe den Moser aus den 60ern Band II b/2 Basidiomyceten, 2. Teil: Die Röhrlinge und Blätterpilze Pilze erstanden und möchte gerne wissen ob das Buch von Horak „Die Röhrlinge und Blätterpilze Europas“ eine Neuauflage des Klassikers von MMoser darstellt.

    Mit anderen Worten: Kann ich den Moser getrost verkaufen wenn ich den Horak im Regal stehen habe?

    LG

    Reinhard

  • Verkaufe den alten Moser und kaufe Dir die beiden Gröger-Bände. Der Horak ist seinerzeit, als er rauskam, zu Recht viel kritisiert worden. Sei Dir aber bewusst, dass auch Grögers Bände eine in vielen Teilen ältere Taxonomie darstellen, aber für mich gibt es nix Besseres als diese beiden Bände.

  • Hallo Reinhard,


    der "Moser" war vor vielen Jahren wichtiger Standard.

    Nachdem die letzte Auflage vergriffen war, musste ein Nachfolger her. Da wurde Horak für eine "Neubearbeitung" gewonnen. Mit viel Vorschusslorbeeren bedacht, wurde dieses Werk in den Pilzlerkreisen nicht besonders wohlwollend aufgenommen, da es nur wenig Veränderungen zum alten Moser brachte.

    Die beiden Gröger-Bände sind vollkommen neu konzipiert. Mit ihnen kann man deutlich einfacher und besser arbeiten. Auch wenn die Nomenklatur nicht mehr ganz aktuell ist (welches Buch ist es denn überhaupt noch ?!) - das sind die absolut besseren Alternativen.


    Natürlich ist das meine subjektive Meinung. Aber ich nutze den Gröger gerne. :)


    Gruß

    Peter

  • Hallo zusammen,


    auch ich als blutiger Anfänger weiß was mit den beiden Gröger Bänden anzufangen. Aufgrund limitierter Erfahrung will ich nichts empfehlen, aber gefallen tun sie mir schon. Wenn man dann mal bei einer Art angekommen ist, kann man diese noch andersweitig nachschlagen und schauen, wie die aktuelle Taxonomie ist.

    Die Funga Nordica finde ich auch ganz angenehm, aber die kann man ja gar nicht mehr kaufen.


    Grüße

    Oliver


    PS: Ich hoffe, es wird noch einen dritten Band des Gröger geben. Zwar ist er ja leider verstorben, hat aber laut dem zweiten Band zu Lebzeiten die Arbeit zum dritten Band an jemand anderen abgegeben. Wobei da die Frage sein wird, auf welchen Stand die noch zu erwarteten schwierigen Gattungen bearbeitet werden.

  • Hallo zusammen


    Kann ich den Moser getrost verkaufen wenn ich den Horak im Regal stehen habe?

    Der zweite Teilsatz trifft es genau: Bei mir steht der Horak auch im Regal, seit Jahren unberührt immer an der gleichen Stelle.


    Ich kann nur bestätigen was alle anderen schon geschrieben haben:

    Mit Gröger und Funga Nordica ist man besser bedient. Allerdings nehme ich zwischendurch doch auch den guten alten Moser raus.

    Man muss das Ergebnis zwar immer in Frage stellen weil sich inzwischen viel geändert hat, aber immerhin kommt man manchmal auf die richtige Fährte.


    Ich rechne ehrlich gesagt nicht damit, dass es in absehbarer Zeit einen dritten "Gröger"-Band für die schwierigen Braunsporer geben wird.

    Gerade bei Inocybe s.l. und Cortinarius s.l. ändert sich so extrem viel, da wäre es Unsinn mittendrin einen Bestimmungsschlüssel zu entwerfen.

    Gröger brauchte für seinen zweiten Band acht Jahre - in einem solchen Zeitraum werden im Moment hunderte neue Arten in nur diesen zwei Gattungen publiziert, die dann immer wieder in den Schlüssel eingebaut werden müssten.

    Ein einzelner Autor kann das kaum mehr bewältigen, wenn müsste es eine Gruppe von Autoren sein.


    Gruss Raphael

  • Hallo zusammen,


    ja ein Schlüssel für diese Gattungen wäre unsinnig. Da wird es aufwändige Monographien brauchen. Soweit ich weiß, ist glaube ich auch eine Cortinariusmonographie der Italiener auf dem Weg.

    Mir persönlich fehlt aber ein Schlüssel für Ascomyceten. Mit wenig Erfahrung hat man da fast keine Ansätze und der Moser hat doch einen Ascomycetenschlüssel oder verwechsel ich da etwas?

    Ich will mir mal den Bresinsky genauer angucken und mal versuchen mit dem die einzelnen Gattungen zu bestimmen. Wenn man dann auf Gattungsebene ist, kann man ja weitere Literatur ausfindig machen.


    Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver,


    mit den Schlüsselrädern von Fungi of temperate Europe, kommst du viel schneller zu den Gattungen ob nun Basidio- oder Ascomycet


    die Räder kannst du hier runterladen

    ...........................:snail:

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  • Hallo Chris,


    ich kenne die Räder schon bereits und weiß auch, dass man sie downloaden kann, aber ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, sie zu benutzen. Einerseits war mir nicht klar, dass die Ascomyceten dort doch ganz gut vertreten werden und andererseits weiß ich nicht, wie Zielführend Bildvergleiche sein müssen. Die Räder und die zugehörigen Bände scheinen sich überwiegend auf makroskopische Merkmale zu beziehen... aber naja, ich sollte es wenigstens einmal ausprobieren, vielleicht überzeugen die mich doch!


    Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver,


    wenn man Ascomyceten ganz klassisch bis zur Gattung schlüsseln möchte, kann man sich mal das niederländische Ascomyceten Project anschauen. Da gibt es entsprechende Schlüssel, die ich z.T. schon probiert habe und die dann für Pyrenomyceten auch ganz gut funktioniert haben.


    Björn

  • Hallo Björn,


    vielen Dank für den Hinweis! Ich war erst enttäuscht, dass alles auf Niederländisch ist - obwohl man das mit Englisch und Deutsch zwar gut versteht und sich oft auch durch Italienisch, Spanisch oder Französisch boxen muss - aber am Ende der Dateien sind die Schlüssel ja sogar auf Englisch abgedruckt. Ich werde dann mal versuchen, mit den Schlüsseln zu arbeiten in naher Zukunft.

    Zu den Sprachen: So Leute wie du und andere, die sehr breit aufgestellt sind, müssen doch durch die Pilze passiv zu Polyglots trainiert worden sein oder nicht? Wenigstens sind die Fachwörter, da lateinisch/griechisch, in jeder europäischen Sprache ja identisch, was einiges erleichtert.


    Grüße

    Oliver

  • Zu den Sprachen: So Leute wie du und andere, die sehr breit aufgestellt sind, müssen doch durch die Pilze passiv zu Polyglots trainiert worden sein oder nicht? Wenigstens sind die Fachwörter, da lateinisch/griechisch, in jeder europäischen Sprache ja identisch, was einiges erleichtert.

    Naja so halb. Ich schlage mich inzwischen ganz gut mit Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Latein herum.

    Da verstehe ich das meiste, aber eben nur als Fachidiot.

    FR, EN und Latein kann ich auch sonst recht gut, in den anderen Sprachen verstehe ich in einem Nicht-Pilztext kaum etwas.


    Hin und wieder gibt es Artikel in anderen Sprachen, da hilft deepl oder eine andere Übersetzungsmaschine.

    Der Übersetzungen sind zwar sprachlich schauderhaft, aber man versteht meistens was gemeint ist.

    Auch mit einem türkischen oder sogar chinesischen Artikel kommt man so einigermassen zurecht.


    Gruss Raphael