Gezielte Suche nach der Bischofsmützen-Lorchel

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.283 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi.

  • Im milden Frühwinter 2019 hatte ich in einer der Bergbaufolgelandschaften des Leipziger Südraums an einem Weg mehrere noch gut erhaltene Fruchtkörper der Bischofsmütze entdeckt. 2020 kam in diesem Gebiet ein weiterer Standort hinzu, die ca. 20 FK hatten sich diesmal im Oktober gezeigt. 2021 war nahezu ein Totalausfall festzustellen, da wegen der feuchten Bodenverhältnisse auf den mageren, lehmig-sandigen Standorten eine starke Vergrasung eingesetzt hatte. 2021 konnte nur ein einziges Exemplar festgestellt werden, diesmal bereits im August. Ich hatte den Eindruck, dass der Standort verloren sein könnte. Im diesjährigen August war die Vegetation dort trockenheits- und temperaturbedingt wieder schütter. Dies ließ hoffen. Im September noch keine Entwicklung, aber gestern dann große Freude über einen gestärkten Bestand von ca. 30 schön entwickelten Exemplaren an 2 Standorten.


    pilzforum.eu/attachment/450955/

  • Servus Kauz,

    Wachsen die Mützen aus dem Boden oder liegt da viel Holz darunter ?

    Wenn wir hier gezielt nach Gyromitra´s suchen, dann schauen wir nach alten Fichtenstümpfen oder älteren Holzlagerplätzen.

    Dort wachsen sie dann meist direkt auf dem Holz.

    Anscheinend gibt es ja unterschiedliche Arten, vielleicht ist das Vorkommen auf Erde / Holz ein Unterscheidungsmerkmal. Da bin ich aber nicht up to date.


    Grüße

    Felli

  • Hallo, Felli, danke für diese Diskussion. In meinem Fall ist kein Holz im Boden von Belang. Was den Boden dort mit prägt, sind Schotterstücke vom in der Nähe befindlichen Weg. Hier scheint es sich um Gneis zu handeln, der möglicherweise Kalkanteile aufweist.


  • Hallo Kauz,


    ich hoffe, dass sie mir auf ähnlichen Berbaufolgelandschaften im südlichen Sachsen-Anhalt auch noch begegnet.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • im südlichen Sachsen-Anhalt auch noch begegnet.

    Hallo, Stefan,

    wäre gut, wenn diese Art weitere Verbreitung finden würde. Die beiden mir bekannten Pilz-Stellen sind seit 2019 flächenmäßig nicht größer geworden, obwohl davon in 2-3 Himmelsrichtungen Potential vor Ort vorhanden ist. Die Natur macht ihr eigenes Ding.

  • Hallo Kauz,


    fremd ist sie mir ja nicht, denn ich fand sie 2019 im Zeitzer Forst (Mischwald) auf einem relativ frischen Kahlschlag, der inzwischen total überwuchert ist.





    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Moin,


    ob das nun ein Aggregat mehrerer Arten oder eine weitgefasste Art ist, ist wohl Ansichtssache. Ich kann dem jedenfalls noch Bischofsmützen auf Birke hinzufügen. Nach zwei "normalen" auf Fichte im etwas älteren Stadium fand ich dann zig große (bis 15 cm) Exemplare auf Birke,

    LG, Bernd

  • Hallo Miteinander,


    hier kommen um diese Jahreszeit ganz genau zwei Arten in Frage. G. ambigua (die vielgestaltige Lorchel) und G. infula (Bischofsmütze). Christoph Hahn hatte sich vor zwei Jahren mal die Arbeit gemacht und zwei meiner Kollektionen mikroskopiert.


    Zum Einen eine Kollektion auf einem verrotteten Pappelstamm. Die Pilze erinnerten zum Teil optisch sehr an Frühjahrslorcheln, mit ihren Windungen.

    Zum Anderen typische Bischofsmützen auf Kiefernwurzeln.


    Die Mikroskopie offenbarte ein unerwartetes Resultat. Die "vielgestaltigen" auf dem Pappelstamm waren klassische Bischofsmützen und die "typischen" Bischofsmützen auf den Kiefernresten waren vielgestaltige Lorcheln. Vielleicht mag ja jemand hier den Bericht verlinken.


    Auf jeden Fall scheint die optische Erscheinung in diesem Fall keinen Pfifferling wert zu sein. Bischofsmützen sind von der Optik her nicht bestimmbar.


    Grüßlis in die Runde - Ingo