Schwefelporling an … Eiche?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.777 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Finalforce.

  • Hallo,


    ich beobachte seit einigen Tagen das Wachstum eines Schwefelporlings an einem alten Baumstumpf. Kann mir anhand der Bilder jemand Auskunft über die Baumart geben? Wuchsform, Rinde und die Nähe zu weiteren Eichen und Buchen lassen mich Eiche vermuten.


    Vielen Dank im Voraus.

  • Es ist ein Laubbaum, zu mehr kann ich da nichts sagen da es viele bäume mit ähnlicher Rinde gibt.

    Solange es nicht Robinie oder Eibe ist würde ich mir den genauer anschauen.

  • Hallo Conny,


    das liegst du mit deiner Vermutung mit ziemlicher Sicherheit richtig. Wuchsform, Holzstruktur, Rinde, Art der Verwitterung und dass dieser offensichtlich schon sehr lange abgestorbe Stamm noch immer stabil dasteht sprechen für Eiche.

    Andere Arten mit ähnlicher Rindenstruktur würden sich ganz anders zersetzen.


    Lg

  • Erfahrungsbericht:

    Heute war ich nach Röhrlingen suchen, doch gefunden habe ich nichts. Da springt mir auf einmal ein wundervoller

    Prachtexemplar von einem Schwefelporling auf einer Eiche ins Gesicht. Das Ding war makellos, wunderschön zart.

    Habs mit nach Hause genommen und gleich mal 20 min mit Salz gekocht und das Wasser weggeschüttet.


    Vorsichtshalber dachte ich mir nehme erst mal, vor allem da es mein erstes Mal ist eventueller Unverträglichkeit halber

    erst ein paar Bissen (2 Esslöffel voll) und warte erst mal ab. Destiny angeworfen und ein wenig gezockt.

    Nach einer Stunde spürte ich ein saures Gefühl in der Magengegend, langsam Speiseröhre aufsteigend und dann wieder nachlassend.

    Aufgrund von Erfahrungen in anderen Wildpflanzenarealen kannte ich das schon und ordnete es der Gerbstoffe der Eiche zu.


    Danach nahm ich noch ein bissen aus der Pfanne diesmal mit Fokus auf Geschmacksprobe. Es war etwas säuerlich. Bingo Gerbstoffe.

    Mein Herz tränte, doch ich warf das wunderbar leckere Gericht weg. Kein Bock auf verdorbenen Magen, obwohl ich einiges aushalte.

    Doch die Gerbstoffe kriegt man anscheinend nicht ganz raus. Ich werde jetzt Eiche auch auf die Liste der "bösen" Schwefelporlingsbäume setzen.


    Keine bleibenden Schäden davongetragen :P

  • Danke für deinen Bericht @Finalforce. Ich hab es jetzt auch mal probiert: Den Fruchtkörper in Würfel von 1-2 cm Kantenlännge zerteilen, 1 h in 60-70 Grad warmem Wasser wässern, in Frischem Salzwasser 25 min kochen und nach nochmaligem Wasserwechsel aufkochen und über 1 h abkühlen lassen (Nachwässern). Danach braten. Mit dieser Vorschrift hatte ich bei einer mittelgroßen Mahlzeit keinerlei Beschwerden mit Schwefelporlingen an Eichen. Das Waschwasser hat vor allem am Anfang einen deutlich bitteren Geschmack und wirkt milchig. Mit der gleichen Methode kann man auch schwach bittere Milchlinge etwas “Entgiften”. Milch wäre wahrscheinlich noch effektiver, da die Lipid-haltigen Mizellen die Terpene und Polyphenole, welche die Unverträglichkeiten auslösen, besser aufnehmen können. Oder natürlich Wein durch den Ethanolgehalt.

  • Ich habe mal Schwefelporling von Eiche mit der ganzen Familie probiert (insgesamt 5 Personen). Er wurde gar nicht abgekocht, sondern einfach in Würfel geschnitten, in der Pfanne scharf angebraten und mit Zwiebeln, Speck, Kräutern, Gewürzen und etwas Butter verfeinert. Er hat wunderbar geschmeckt und niemand hatte hinterher irgendwelche Probleme.


    Grüße

    Sandra

  • Danke für deinen Bericht @Finalforce. Ich hab es jetzt auch mal probiert: Den Fruchtkörper in Würfel von 1-2 cm Kantenlännge zerteilen, 1 h in 60-70 Grad warmem Wasser wässern, in Frischem Salzwasser 25 min kochen und nach nochmaligem Wasserwechsel aufkochen und über 1 h abkühlen lassen (Nachwässern). Danach braten. Mit dieser Vorschrift hatte ich bei einer mittelgroßen Mahlzeit keinerlei Beschwerden mit Schwefelporlingen an Eichen. Das Waschwasser hat vor allem am Anfang einen deutlich bitteren Geschmack und wirkt milchig. Mit der gleichen Methode kann man auch schwach bittere Milchlinge etwas “Entgiften”. Milch wäre wahrscheinlich noch effektiver, da die Lipid-haltigen Mizellen die Terpene und Polyphenole, welche die Unverträglichkeiten auslösen, besser aufnehmen können. Oder natürlich Wein durch den Ethanolgehalt.

    Nice :D Probier ich bei gelegenheit mal aus. Thx