Climbingfreak im Frühling

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.842 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ein paar schöne Funde der letzten 2 Wochen wollte ich euch gerne zeigen.



    Ockertramete im Schnee




    Striegelige Tramete mal in astumwachsend :)



    Seit ein paar Jahren an bekannter Stelle wieder gefunden (von Corne) . Der Glänzende Schwarzborstling - Pseudoplectania nigrella



    mikroskopisch hat er auch einiges zu bieten



    Pulsatilla vulgaris - Gemeine Kühchenschelle, Zuchtform. Ich war sehr überrascht die hier im Norden von Dresden in einem Garten zu finden. Ich habe mich dennoch gefreut, da ich die noch nie so in richtig hübsch live gesehen habe.



    Ein toller Service für jeden Kartierer. Das sollte jeder an der Garage haben. ==Gnolm10==Gnolm4



    Endlich sind auch die Anemonen da. ==Gnolm26




    Da gibts auch Dumontinia tuberosa - nach einigem Suchen bei einem Wassergraben. Sonst hat sich die Art vor mir versteckt gestern.




    Wenn die Weiden blühen...



    ... gibts auch die entsprechenden Kätzchenbecherlinge - Ciboria caucus



    Unangenehme Neu-Funde - 2 Gemeine Reiflinge. ==Gnolm24==Gnolm21==Gnolm21==Gnolm21



    Habe mich ganz schön abgeschleppt, die aus dem Wald zu tragen. ==Gnolm2 Bei einem war noch die Felge dabei. Das wurde mit der Zeit ziemlich schwer.


    Heute war ich vor dem Dauerregen noch mit einem Bekannten unterwegs zum Frühjahrslorcheln gucken. :)


    Es gab Babylorcheln



    etwas größere Lorcheln



    und schon recht große Lorcheln mit 8 cm Hutlänge.



    Christoph hat in seinem Vortrag neulich erwähnt, dass Gyromitra esculenta ein Aggregat darstellt und die Einzelarten derzeit nur genetisch unterscheidbar sind, bzw. noch unbeschrieben sind. Die Kollektion auf den Bildern 1+2 sah schon deutlich anders aus als die Einzelne auf dem 3. Bild. Die letztere war heller und wirkte vom Hut her mehr gefaltet. Die erste Kollektion war mehr typisch hinartig gewunden. Ich warte noch ein bisschen und lasse alle größer werden. Wenn sie denn reif sind/reifer werden, werde ich sie trocknen und dann Chritoph schicken.


    Noch eine schöne Zeit mit tollen Funden für euch


    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Climbingfreak,

    bei der Lorchel auf dem dritten Bild hätte ich auch nicht G. esculenta, sondern G. gigas vermutet. Darin sähe ich den Grund, weshalb die Kollektionen so unterschiedlich aussehen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Climbingfreak,

    bei der Lorchel auf dem dritten Bild hätte ich auch nicht G. esculenta, sondern G. gigas vermutet. Darin sähe ich den Grund, weshalb die Kollektionen so unterschiedlich aussehen.

    FG

    Oehrling

    Hi,


    danke für deinen Einwand. Dort ist saurer Mischwald mir hohem Kiefer- und Eichenanteil. Darf denn G. gigas in solchen Habitaten vorkommen? Ich dachte immer, dass das ne Kalkart wäre.:/


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    bei der Bestimmung von Pilzen mache ich mir nur sehr selten einen Kopf wegen des Habitats. Vielleicht lässt sich dein Problem auch schon mikroskopisch klären und nicht erst durch eine Genanalyse. Jedenfalls sieht mir Lorchel Nr. 3 sowas von überhaupt nicht aus wie G. esculenta, und dann soll das junge Ding auch schon 8 cm groß sein.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Mikroskopie ist sowieso geplant. :) Erst Mal muss die aber sporenreif sein. Ich werde auch von beiden Kollektionen Proben nehmen. Christoph Hahn kennt ja die Arbeitsgruppe, welche die Gyromitras auseinander nimmt. Falls das wirklich G. gigas sein sollte, dann würde mich das sehr freuen, denn die Art fehlt im Dresdner Umland.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    In Mecklenburg wurde die gigas in sauren und moosreichen Fichtenwäldern mit viel Totholz gefunden. Dort soll sie direkt an liegenden Stämmen und Stubben von Fichte gefunden worden sein. Ich selbst kenne diese seltene Art aus lichten Laubgehölzen mit Auwaldcharakter mit Pappel und Eiche auf sandig-lockerem Boden mit Muschelkalk.


    Schöne Grüße

    Andreas

  • Servus Andreas,

    Wenn deine G.gigas im Laubwald - ohne vergrabenes Nadelholz- wächst, dann solltest du nochmals genauer drauf schauen.

    G.gigas wächst normaler Weise in Verbindung mit Nadelholz meist Fichte.

    Zumindest finde ich die immer so.

    Im Laubwald hab ich sie noch nie gesehen.

    Vergleich doch mal hier mit.

    Gyromitra gigas vs. Gyromitra ticiniana


    Grüße

    Felli

  • Hi.


    G. gigas s.l. an Birke ohne Nadelbäume:


    Der Standort ist bekannt (gleicher wie der von Andreas) ob da mal jemand mit DNA-Untersuchungen dran war weiß ich aber nicht. Für G. ticiniana liegen ja mittlerweile Sequenzen vor. Ob die längeren Sporen von G. gigas in Verbindung mit dem anderen Habitat zur Unterscheidung wirklich ausreicht wäre wohl zu prüfen. Wer also Interesse an einem potentiellen Erstfund für Deutschland hat, kann die Laubwald-Gyromitras ja mal zusätzlich sequenzieren lassen, wenn er das Geld in die Hand nehmen mag. :)


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hi.


    Die Kartierung bei diesem Fundort ist von 2001. Ich weiß daher nicht inwiefern der Kartierer da G. ticiniana auf dem Schirm hatte und dann weiß ich wie gesagt auch nicht, ob die Mikroskopie plus Habitat wirklich ausreicht für die sichere Bestimmung. Bekannt war G. ticiniana damals schon aber mutmaßlich weniger beachtet als heute. Wenn jemand Interesse an einem Exemplar hat, ich bin Ende des Monats vermutlich nochmal da und könnte schauen ob reife Exemplare rumstehen falls jemand reinlinsen oder sequenzieren will. Heute hat es hier geschneit, hoffen wir mal, dass das Wetter bis dahin etwas zuträglicher wird.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Ok - Habitat hilft nur teilweise zur Abgrenzung:

    Zitat

    Gyromitra gigasappears in hardwoods as well as in coniferousforests or in forest clearings, prevalently in close proximity of (or di-rectly from) old stumps, rotten logs or other decayed wood. in cen-tral europe it grows with preference in woods of birch (Betula) oraspen (Populus tremula), but also in association with spruce (Picea),linden (Tilia), hornbeam (Carpinus) or oak (Quercus), occasionallywith other trees. Gyromitra gigasoccurs from submontane to mon-tane level, both on alkaline (e.g. calcareous or basaltic) and acidic(e.g. plutonic) substrates.

    (12) (PDF) Preliminary phylogenetic and morphological studies in the Gyromitra gigas lineage (Pezizales): Epitypification of Gyromitra gigas and G. ticiniana. Available from: (PDF) Preliminary phylogenetic and morphological studies in the Gyromitra gigas lineage (Pezizales): Epitypification of Gyromitra gigas and G. ticiniana [accessed Apr 06 2021].

    G. ticiniana im Gegensatz dazu eventuell mit Präferenz zu Quercus und Fagus, also teilweise überlappend aber wohl bisher nicht von Nadelholz bekannt. Außerdem wohl eher submediterran verbreitet.

    Scheinbar wurden dem Autor des Artikels auch Bilder von den Lorcheln am Standort geschickt und er war sich mit G. gigas recht sicher also scheint da mit viel Erfahrung wohl morphologisch was zu gehen.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
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  • Servus beinand,


    beim dritten Lorchelbild hätte ich auch eher Gyromitra gigas s.l. gedacht. Wobei sich das (bei Sporenreife) eh sehr leicht per Mikroskop sagen lässt (ich schaue mir die Lorcheln sehr gerne an). Der Stiel ist bei den Lorcheln nicht unwichtig - falls es was aus dem gyromitra esculenta-Aggregat sein sollte, spielen hier Merkmale wie z. B. Farbhauch eine nicht unwichtige Rolle.


    Liebe Grüße,

    Christoph