Ist das ein Dachpilz? Anfang Februar?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.644 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von PDPAP.

  • Moin miteinander,

    heute, unterwegs mit meinem Hund, trotz Regen, habe ich diese beiden Pilze gefunden. Ich habe versucht sie zu schlüsseln; habe dann meine Bilder durchgeschaut und komme zu keiner Lösung.

    Ich glaube eigentlich nicht, dass es sich um einen Dachpilz handelt, bin aber mit meinen Versuchen dort gelandet.

    Ich wundere mich, diesen Pilz Anfang Februar zu finden.

    Ich bitte Euch um Bestimmungshilfe.

    Der Fundort ist ein Gebüsch, eine Ansammlung von Laubbäumen, ich denke eine Ahornart stehen da, Kirschbäume die alle absterben, etwas entfernt Eichen.

    Der Hut-Durchmesser ist ca. 10 cm.

  • Hallo Peter,

    Sieht für mich eher Richtung Rötelritterling aus.

    Hast du den Pilz zur Hand ?

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Peter,

    Wenn du die Lamellen ohne großes Gequetsche mit dem Daumennagel vom Hutfleisch

    zur Seite schieben kannst , ist es sicher ein Rötelritterling (Lepista) .

    Welcher auch immer , bei dem kalten Wetter halten die recht lange und Farben verblassen.

    Und Geruch geht da meist auch flöten.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Moin, Harald und Wolfgang!


    An Wegesrändern sind mir Lilastiele auch schon im Wald begegnet. Kommt durchaus vor, es müssen nur Stellen sein, wo entweder genug Hunde hinkommen und ihr Geschäft verrichten, oder mal ab und an irgendwelcher Grünschnitt entsorgt wird.
    In meiner Gegend jedenfalls sind das Stickstoffzeiger, ob um den Stickstoff im Boden drumrum Wald wächst oder Wiese oder Spargel ist denen ziemlich egal. Ganz gerne vergesellschaftet übrigens mit anderen Hundepipipilzen wie Calocybe constricta oder Agaricus bitorquis s.l. g:-)


    Was für eine Lepista hier zu sehen ist, das kann ich allerdings nicht beurteilen, denn durch die extremen Witterungsverläufe dürften die wesentlichen makroskopischen Bestimmungsmerkmale (in der Gattung halt Farben & Geruch) futsch sein.



    LG; Pablo.

  • Moin Norbert,

    Wenn du die Lamellen ohne großes Gequetsche mit dem Daumennagel vom Hutfleisch

    zur Seite schieben kannst , ist es sicher ein Rötelritterling (Lepista) .

    ja, da kann ich bzw. ja das habe ich.

    Dank!

  • Moin miteinander,

    Danke Euch Dreien!

    Lilastiel im Wald


    Ja, stimmt. Darauf hatte ich gar nicht so geachtet.


    An Wegesrändern sind mir Lilastiele auch schon im Wald begegnet

    Es ist kein Wald, es ist ein kleines Wäldchen, wenn überhaupt.

    An der Fundstelle ca. 10 m breit, ein Rain; ein keiner Abhang zwischen Straße und Wingert.

    An dieser Stelle wird immer wieder einmal Grünschnitt entsorgt.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist kein Wald, es ist ein kleines Wäldchen, wenn überhaupt.

    An der Fundstelle ca. 10 m breit, ein Rain; ein keiner Abhang zwischen Straße und Wingert.

    An dieser Stelle wird immer wieder einmal Grünschnitt entsorgt.

    Hi,


    dann ist der Lilastiel etwas wahrscheinlicher; dennoch aber beide Arten möglich. Es wird hier wohl "nur" noch bei Lepista sp. bleiben, denn zur Bestimmung sind die Farben und Geruch wichtig. Beides ist aber nach dem Frost nicht mehr typisch gegeben.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Peter,


    was ein Pilz das ist, hätte ich auch nicht erkannt. Aber zum schlüsseln weißt du ja sicher inzwischen ist es schon wichtig, den Pilz genauer unter die Lupe zu nehmen als ihn nur im Wald zu begutachten. Meine Empfehlung ist da, direkt einen Sporenabdruck zu machen. Schon da kommt der Unterschied zum Vorschein: Dachpilze haben schmutzig rosabräunliches Sporenpulver und freie Lamellen. Rötelritterlinge haben rosa, cremegelblich bis champagnerbräunliches Sporenpulver und Lamellen sind ausgebuchtet, im alter breit angewachsen bis alt schwach herablaufend.


    Gruß

    Stefan

  • Hallo Pablo,

    Deine Beschreibung klingt für mich wie das Habitat von Lepista sordida, dem Schmutzigen Rötelritterling.


    Ich kenne L. saeva tatsächlich nur von mesophilem Grünland und definitiv weit weg von Hundepipi. Meinen wir den gleichen Pilz?

    Grüße,


    Wolfgang

  • Moin Stefan,

    Meine Empfehlung ist da, direkt einen Sporenabdruck zu machen.

    da gebe ich dir Recht.

    Als ich den Pilz gefunden habe, habe ich nicht an Mitnehmen gedacht. Es hat auch geregnet wie verrückt; ich hätte den Pilz auswringen können. Zuhause habe ich dann aber zu mir gesagt, warum hast Du ihn nicht mitgenommen.

    Heute habe ich den Pilz dann mit nach Hause genommen und einen Sporenabdruck versucht.

    Es war mein zweiter Sporen-Versuch in meinem Leben.

    Der Rand hat aufgelegen und der Pilz war putsch nass. Ob das hier Sporen sind oder nur Nässe?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    aus meiner Sicht sind das schon die Sporen.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    N'Abend!


    Ja, sieht nach Sporen aus, und man erkennt sehr gut, daß die für einen Dachpilz viel zu hell sind, aber eben auch nicht weiß sondern irgendwie blass rosaocker oder ockerlila. Passt also auch zu Lepista als Gattung.


    Daß wir den selben Pilz (also die selbe Species hypothesis) meinen, da bin ich sicher, Wolfgang. :thumbup:
    Vielleicht ist es aber auch nicht grundsätzlich das Hundepipi (das ist ja in Mannheim und um Mannheim herum omnipräsent und ubiquitär) in meiner Gegend, sondern vielleicht hat an den Standorten in stadtnahen Waldstücken auch jemand Grasschnitt aus irgendwelchen Gärten am Weg entsorgt. Auch das ist vorstellbar.
    Lepista sordida ist hier ebenfalls sehr häufig, mag auch ganz gerne ordentlich Stickstoff im Boden (außer der quietschelila "forma", die findet sich eher in sandigen Kiefernforsten), auf mesophilen Grasflächen ist hier Lepista panaeolus am stärksten vertreten.

    Grünstreifen in Mannheim Käfertal, stark hundegesättigt, nicht im Wald:


    Die meine ich. Gibt's auch mit helleren Hutfarben, aber Lepista sordida s.l. ist für mich schon makroskopisch ein ganz anderer Pilz.


    Nachtrag: Für deinen Fund, Peter, traue ich mir nach wie vor keine sinnvolle Einschätzung zu. Lepista ist mikroskopisch auch eher merkmalsarm (bissel was geht über Sporen und HDS), die wesentlichen Details sind Habitus, Lamellenansatz, makroskopische Huthautstruktur, Farbspektrum (Huthaut, Lamellen, Stieloberfläche, Basismycelfilz), Geruch und Geschmack. Bei deinem Fund sind halt Geruch, Geschmack und Farbspektrum nicht mehr zuverlässig beurteilbar.



    LG; Pablo.