Ein' hab ich noch (noch ein Schleierling)

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.679 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • ... und zwar nicht aus dem Wald, sondern von den Berliner Grünflächen.


    Den habe ich nur mitgenommen, weil ich die eckige Form dieses Fruchtkörpers so lustig fand. Auffällig außerdem die im Zickzack verlaufenden rotbraunen Bänder rings um den Stiel. In Pilzrätseln habe ich so etwas schon mal gesehen, da war es der geschmückte Gürtelfuß. Der Fruchtkörper ist nicht sehr groß, höchstens drei bis vier cm, und Rettichgeruch erkenne ich an dem von gestern keinen mehr, eher etwas muffig. Birke am Fundort wäre möglich, das werde ich gleich nochmal überprüfen und nach weiteren Exemplaren suchen. Die Huthaut ist leicht seidig und blasst eher ins Gelbliche aus, gestern habe ich mehr Rottöne wahrgenommen.


    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    hier wäre Cortinarius subbaulustinus möglich.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Keine einzige Birke in der Nähe. Der wahrscheinlichste Mykorrhiza-Partner wäre eine Linde. In ziemlich großer Entfernung noch ein anderer Laubbaum, den ich nicht bestimmen konnte (also keiner der üblichen Verdächtigen), aber fotografiert habe. Ich konnte eine kleine Kollektion über diverse Stadien einsammeln. Fotografieren kann ich sie erst, wenn der Regen nachlässt.


    Hier der mir unbekannte Laubbaum:


    Die Fruchtstände (leider zu weit oben, um sie ein genauer untersuchen zu können) erinnern mich an Ahorn.


    Und von der Verteilung der Fruchtkörper erschien ohnehin die Linde plausibler.

  • Und aus dem "Studio" (Tageslicht), von jung zu alt:


    1)


    2)


    3) und 4)


    Eine rötliche Ringzone am Stiel wie der erste hatte keiner von denen. Evtl. ist bei dem Sporenpulver an der weißlichen Velumzone hängengeblieben?


    Auffällig sind neben der lebhaften Farbe (besonders in der Hutmitte) für mich:

    - eher dickliche entfernt stehende Lamellen, nicht viele erreichen den Stiel

    - die Ringzone

    - die Huthaut wirkt bei einigen Fruchtkörpern am Rand wie mit weißem Flaum überzogen

  • Hallo Craterelle, der unbekannte Laubbaum sieht aus wie ein Götterbaum (Ailanthus altissima). Als Neophyt dürfte es zu dem nicht viele Angaben geben, womit der in Symbiose lebt.

    LG, Bernd

  • Optisch und von der Beschreibung her finde ich die Pilze sehr ähnlich zu diesen hier:


    Telamonie geknackt


    (Bilder im dort verlinkten Beitrag zwischen Unmengen Risspilzen ungefähr in der Mitte, oder alternativ bei 123pilze.)


    Dieters Pilze wirken radialstreifiger, aber das könnte evtl. auch am Grad der Durchfeuchtung liegen. Andreas (mollisia) weist auf die von anderen Arten abweichende Hygrophanität der Hinnuleus-Gruppe hin, das versuche ich jetzt zu prüfen.


    Cortinarius (Uwe): falls du das hier findest, Gib mir gern Bescheid, wenn ich in die ganz falsche Richtung galoppiere.


    Der erdige Geruch (wie Safran) ist bei den beiden älteren Fruchtkörpern stark ausgeprägt und bei den jungen für meine Nase praktisch nicht wahrnehmbar.

  • Bild 2 ist bezüglich Götterbaum eindeutig. Bei Bild 1 habe ich überlegt, ob es nicht einen, sondern 2 unbekannte Baumarten gab, Acer negundo würde tatsächlich gut zu Bild 1 passen.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    das erste Bild schließt Ailanthus aus; ich denke hier auch an Acer negundo...


    l.g.

    Stefan

  • Die Hygrophanität ist ganz eindeutig radialstreifig.


    Die Hinnulei entwässern längsstreifig, die meisten anderen Telamonien ringförmig


    Damit wäre ich dann also mit einiger Wahrscheinlichkeit in der Hinnulei-Gruppe? Auf das hier bin ich gerade noch gestoßen, komme damit aber nicht in diese Sektion (S. 2):

    0_phlegmacium_kriegelsteiner_red..pdf

    weil das Velum jung weiß und nicht gelblich ist.


    Oh weh, was habe ich da nur angefangen?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    da hilft nur ein aktueller Schlüssel der Hinulei-Gruppe besorgen und dann "selbst ist die Frau". :)


    l.g.

    Stefan

  • Hallo,

    Ich denke auch das ist C. hinnuleus s.l

    , ein Erdigriechender Gürtelfuss

    Merkmale sind hellbrauner Hut, hygrophan ,

    oft gebuckelt , entfernt stehende Lamellen, weissen Velum oft in Gürteln am Stiel

    Ich sehe alle Merkmale

    Da das Aggregat C.hinnulei aus mehreren Arten besteht, kann man nur hinnuleus s.l. oder agg. schreiben.

    Im Atlas der Cortineire der Franzosen ist ein ganzer Band dieser Sektion gewidmet, aber man muss es nicht übertreiben 😜

    Gruss

    Uwe

  • Ja, aber sind nicht zwei Bäume, sondern genau einer. Ich war auch erstaunt über die so verschieden wirkenden Blattformen. Wenn ich Zeit finde, hole ich nochmal ein paar Blätter, auch wenn das hier ja eigentlich nur eine Nebenbaustelle ist.

    kruenta: Asche auf mein Haupt! Bernd, du hattest in beiden Punkten Recht, da streckt noch ein anderer Baum einen Ast in den Ahorn, und das ist ein Götterbaum. Da haben sie mich aber schon ausgetrickst :grotwerd:

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    sehr schön. Danke fürs Nachsehen. Damit hast du mein botanisches Weltbild wieder gerade gerückt.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.