Und noch einmal etwas stacheliges - vielleicht Richtung Hydnellum?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.948 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von beli 1.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe heute so viele verschiedene Pilze gefunden bei denen ich absolut keinen Plan habe was dies nun wieder ist. Diese hier zum Beispiel.

    Funddaten: 25.08.2019, Altmühltal, Mischwald (Rotbuchen. Eichen, Fichten), am Rande eines (Halb-?)Trockenrasenhanges.


    Bitte, was ist dies nun wieder?


    Liebe Grüße und Danke :)


    Maria


    Ach so - die Fotos sind kurz nach einem heftigen Gewitter entstanden.


    • Offizieller Beitrag

    Sieht komisch aus. Iwie will mir da gerade nix gescheites zu deinem Fund einfallen. Mich stören die grauen Stacheln. Die sollten entweder weiß oder braun sein.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Sieht komisch aus. Iwie will mir da gerade nix gescheites zu deinem Fund einfallen. Mich stören die grauen Stacheln. Die sollten entweder weiß oder braun sein.


    l.g.

    Stefan

    Hallo Stefan,


    ich habe gerade noch einmal meine Fotos durchgesehen - die sehen irgendwie alle gleich grau-weiß aus ...


    Und jetzt?

    Liebe Grüße


    Maria


  • Hallo


    Phellodon niger , klingt dumm aber bin siecher , Falsche Kamera - Handy blitz zu viel Beleuchtung darum schaut so ungewöhnlich


    LG beli !


    PS Maria , deine Beschreibung ist nicht so gut

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria!


    Das ist höchstwahrscheinlich >Phellodon niger<.

    Schnittbilder sind bei allen Stachelingen übrigens extrem wichtig, hier würde das schon reichen, um den noch weiter abzusichern.



    LG, Pablo.

  • Hallo Maria,

    mich erinnert Dein Fund an Phellodon niger. Wächst bei uns in ähnlichem Biotop. Die glänzende Oberfläche ist sicher dem Gewitter geschuldet.

    LG Ulla

    • Offizieller Beitrag

    Von der Oberseite kommt P. niger oder P. melaleuca sehr gut hin. Mich haben nur die grauen Stacheln gewundert.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo an Alle


    Erst einmal vielen Dank!


    Ist der wirklich so selten?

    Und ja, dieses Mal habe ich wirklich nicht ganz so viele Infos und Fotos gemacht, auch kein Schnittbild. Die Fotos sind ohne Blitz mit meiner Kamera entstanden allerdings war es auch noch ob des urplötzlich aufziehenden heftigen Sommergewitters etwas dunkel (und ich triefend nass) Ansonsten ist alles farbecht und real.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    alle Stachelinge sind mehr oder minder selten. Die beiden Habichtspilzarten (bei Fichte und Kiefer) und Hydnellum concrescens sind meiner Funderfahrung nach die häufigsten Arten. Alle anderen sind dann schon deutlich seltener.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Maria,

    Phellodon niger gehört schon zu den selteneren Stachelpilzen. Bei uns in Sachsen-Anhalt gibt es nur 6 Fundstellen. Der letzte Fund war 2014. In der neuen Roten Liste von 2019 (erscheint Ende des Jahres): Status 1.

    Natürlich kann es vorkommen, dass an einer Fundstelle dann viele Fruchtkörper wachsen, dadurch wird der Pilz allerdings nicht gleich häufig. Da ist die Anzahl der Fundstellen relevant. Die Biotope bei Nadelbäumen auf Kalk sind nicht so häufig und auch gefährdet.

    LG Ulla

  • Vielen Dank Ulla ( lamproderma )!


    Dort ist es irgendwie eigenartig - da wachsen in einem nicht sehr großen Habitat unglaublich viele ansonsten seltene Pflanzen, zum Teil extrem seltene, und nun finde ich da eben auch Pilze die anscheinend selten sind - passt also, irgendwie zumindest. Das würde mich ja einmal interessieren, warum in einer Ecke so etwas wächst und einen halben Kilometer entfernt bei ansonsten gleichen Bedingungen eben nicht mehr


    Ah, übrigens, die Erdsterne sind wieder da und ich versuche wieder einmal zu bestimmen ;)


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    beli 1 Bitte denke daran. Pilze die bei dir häufig vorkommen, sind in anderen Landesteilen absolute Seltenheiten.


    l.g.

    Stefan

  • beli 1 Bitte denke daran. Pilze die bei die häufig vorkommen, sind in anderen Landesteilen absolute Seltenheiten.


    l.g.

    Stefan

    Hallo Belli,


    ich kann immer nur von den Pflanzen ausgehen und daher verstehe ich dich sehr gut. Manche Pflanzen wachsen hier stellenweise wie "Unkraut" und wenn ich dann nachlese, dann stelle ich immer wieder mit großem Erstaunen fest, dass diese Pflanzen andernorts bzw. im restlichen Bayern oder Deutschland ziemlich selten sind. Die diesbezügliche Überprüfung bei Pflanzen ist kein Problem Dank der hervorragenden Kartierung und sehr schnell festzustellen, bei Pilzen hingegen - sorry - ein Katastrophe je nach Region in der man lebt. Da ist meiner Meinung nach dringend Handlungsbedarf!!!


    Liebe Grüße und mich freut es, dass dieser Pilz bei Dir so reichlich wächst.


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria & Beli!


    Seltenheit ist bei Pilen immer relativ.

    Zum einen beobachten wir ja normalerweie nur die Fruchtkörper, können dadurch also nur bedingt Rückschlüsse ziehen, welche Mycelien sich in einem Boden befinden ohne Fruchtkörper zu bilden.

    Zum anderen können manche Pilze gebietsweise durchaus häufig sein, während sie großflächig in anderen Gegenden komplett fehlen.

    Und zum Dritten: Alle verfügbaren Kartierungsdaten sagen vorwiegend eins aus: Wer wo kartiert hat. :gzwinkern: Dazu ein beispiel: Wenn irgendwo im Umkreis von 100-200km niemand kartiert, die oder der sich mit Risspilzen auskennt, kannst du in die Gegend mal prophylaktisch einen Risspilzspezialisten schicken, die / der auf Ansage locker mal zwei Dutzend "extrem seltene" Arten dort findet. Die waren natürlich auch vorher schon da und auch vorher in der Gegend schon häufig, es hat sie nur niemand beachtet / bestimmen können.



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,


    Bei den Anfragepilzen fehlt mir der blauviolette Farbton, den man bei Belis Vergleichexemplaren deutlich sehen kann. Daher wäre ich mir mit Phellodon niger nicht ganz sicher, es könnte auch Phellodon connatum/melaleucum sein, bei dem keine Blautöne auftauchen. Ein Längsschnittbild könnte hier helfen, Phellodon niger hätte komplett schwarzes Fleisch, der andere schwarzbraunes. Die Gattung Phellodon als solche ist mMn unstrittig.


    Noch mein Kommentar zum Thema Seltenheit: es sind die Waldtypen, in denen Phellodon-Arten wachsen, die selten (geworden) sind, nicht der Pilz an sich. In den passenden Waldtypen kann Phellodon niger so bodendeckend wachsen wie Beli das zeigt. Hier in Kärnten ist Phellodon niger in den Unterkärntner Kiefernwäldern allgegenwärtig, nur 40 km weiter in Oberkärnten gibt es ihn dagegen nicht, weil es dort einfach nicht den passenden Waldtyp (trockener, nährstoffarmer, flechtenreicher Kiefernwald über Kalk) gibt. In Deutschland gibt es nur ein paar wenige Ecken mit den passenden Waldtypen für Phellodon. Es sind oft solche Stellen, an denen es nur 1 bis 2 Wochen im Jahr überhaupt Pilze gibt, und die daher auch nicht regelmäßig nach Pilzen abgesucht werden.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    3 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    Phellodon connatum erkenne ich da eher nicht, zumindest der eine Stiel, der da zu sehen ist, erscheint viel zu dick.
    Der Schwarzweiße hat ja so richtig dürre, "bleistiftminendünne" Stielchen.

    Bei Phellodon niger weiß ich es nicht genau, aber Phellodon connatum und Phellodon confluens kenne ich von sauren Böden, wobei ich connatum nur aus einem supersauren Keifernwald bei Dresden kenne (zwischen Grünlingen, Halsbandritterling und so), Phellodon confluens kenne ich aus dem Odenwald auf sauren Buntsandsteinböden und aus den Südalpen von diversen Standorten auf saurem Granitboden.



    LG, Pablo.