Gleispark Frintrop 29.10.2017

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.231 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    heute ging es für mich in den Gleispark Frintrop in Essen-Dellwig. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Güterbahnhof, der in den 60ern stillgelegt und mittlerweile renaturiert wurde. Das ganze Gebiet ist gekennzeichnet durch Trockenrasen und Birkenbewuchs und scheint auch pilzmäßig interessant zu sein:


    1. Cyanoboletus pulverulentus. Eigentlich wollte ich ja heute gar nichts zum Essen sammeln, aber da waren so viele knackige Exemplare, daß ich nicht anders konnte :D


    2. Ein mir komplett unbekannter Pilz, den ich nicht mal gattungsmäßig verorten kann.



    3. Hier habe ich auch keinen rechten Schimmer. Vielleicht ein Helmling? In erster Linie fiel mir hier der violette Stiel auf.




    4. Xerocomus sp. aber welcher? Auffällig ist natürlich die Rotfärbung im Hutfleisch. An Baumpartnern gab es eigentlich nur Birken in der Nähe.





    5. Hier würde ich auch Hygrocybe sp. tippen



    6. Noch ein weiterer Unbekannter.


    7. Tricholoma sp.




    8. Ein seltsamer Fund, der ziemlich fest am Boden steckte und zwischen Moos wuchs. Interessanterweise scheint das innere des Pilzes weiß zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    dein Pilz nr. 2 sollte eine Hebeloma sein. ;)


    Nr.3 da habe ich auch keine Ahnung; kann aber auch gut was aus der Schwindlingsecke sein.


    Nr.4 Hmm, dazu hätte ich schon eine gewagte Idee; aber stand da nicht wirklich eine Kiefer in der Nähe; nicht mal eine einzige? :shy:


    5. wird wohl ein einfacher Jungfernellerling sein und bleiben.


    6. eine Stäublingsleiche


    7. Tricholoma terreum, sofern er nicht mal Mehl roch und auch relativ geschmacklos war mit einer leichten ranzigen Komponente.


    8. sollte eine Neotiella sein; N. rutilans oder N. vivida. Musst dir mal die Sporenornamente in BWB unterm Mikro ansehen; netzartig oder nicht.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo zusammen


    Bei der Nr.8 wäre ich eher bei Pulvinula convexella als eine Neotiella, aber ohne Mikros könnte "alles" möglich sein.


    VG : Thorben

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Stark. :thumbup:
    2 ist ein Fälbling, zur Art habe ich aber keinen blassen schimmer.
    3: Müsste beim Zerknautschen nach rettich gerochen haben und würde dann in den Formenkreis um Mycena pura (Rettichhelmling) gehören. Die gelbhütigen Formen dürften mittlerweile sogar eine eigene Art sein?
    4: Da werden wir wohl ohne Sporenabwurf und sorgfältige Messungen nicht über "Hortiboletus spec." rauskommen.
    Ungünstigerweise scheint auch Hortiboletus engelii (=Xerocomus communis) so aussehen zu können, nicht nur Hortiboletus bubalinus. Jedenfalls hatte ich in diesem Jahr einige Kollektionen eingesammelt, die makroskopisch super zu H. bubalinus passen, sich aber in den Sporenmaßen von "typischen" H. engelii nicht unterscheiden. Muss ich erst noch mal sorgfältiger angucken, aber es ist möglicherweise noch etwas komplizierter, als ich bisher dachte.
    5: Halte ich einigermaßen sicher für Mycena flavoalba.
    7: Könnte interessant sein, Geruch des Zerknautschten Fruchtkörpers ist wichtig und Verfärbungsverhalten von lamellen, Hutrand und Stielbasis nach ca 12h. Basismycel dann eventuell auch.
    8: Makroskopisch könnte das Pulvinia constellatio sein, ist aber nicht mehr als ein wackeliger Arbeitstitel.



    LG; pablo.

  • Hallo zusammen,


    3. Ich habe den Pilz mal ein bißchen geärgert und siehe da, es riecht nach Rettich. Ich hab auch mal einen Blick in FNE geworfen, da ist die gelbhütige Form aus dem M. pura Kreis als eigene Art M. luteovariegata aufgeführt. Interessanterweise steht dort auch, daß dies der Vertreter des Kreises ist, der auf Wiesen spezialisiert ist, was zum Fundort passen würde.


    4. Stefan: Kiefern habe ich da keine gesehen. Aber das heißt im Zweifelsfall ja nicht. Wie oft bin ich schon durch den Wald gelaufen,hab Goldröhrlinge gesehen und erst dann die zugehörigen Lärchen aufgespürt. Pilze haben scheinbar bessere Augen ;)
    @Pablo
    Der Pilz sport zwar gerade aus, tut dies aber leider im Gleispark, sprich ich hab den leider nicht eingepackt, weil ich dachte: Ach, so ein Xerocomus mit charakteristischer Verfärbung läßt sich bestimmt auch makroskopisch ansprechen. Wieder was dazugelernt :D


    5. Den Jungfernellerling würde ich hier sicher ausschließen wollen, dafür waren meine Pilzchen viel zu zart. Die von Pablo vorgeschlagene M. flavoabla paßt da deutlich besser.


    7. Das wird dann wohl leider auch bei Tricholoma sp. bleiben müssen. Ich hatte nur am nicht zerknautschten Fruchtkörper gerochen (erdig-muffig) und den Pilz dann auch vor Ort gelassen. Ich muß offfenbar noch mehr Zeugs einpacken.


    8. Ich sehe schon, ein Fall fürs Mikroskop, den werde ich dann mal weiterreichen und berichten.


    Björn

  • Hallo nochmal,


    Nr. 8 ist heute Abend bei mir unterm Mikroskop gelandet. Das bietet zwar nur eingeschränkte Möglichkeiten (insbesondere kann ich nicht messen), aber das was ich da gesehen hab, scheint mir mit Pulvinia sp. kompatibel zu sein, während Neotiella sp. aus dem Rennen sein dürfte:








    Björn

  • Hi Björn!


    Nach den Mikros zu urteilen ist Nr. 8 Pulvinula constellatio ( convexella ist dasselbe )

    Liebe Grüße vom Enno  



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    Übers Internet verteile ich KEINE Essensfreigabe! Wer sich unsicher ist sollte einen Pilzsachverständigen aufsuchen!


    Zu meiner Website: Pilze der Lausitz ==)==lamessbar==becher==borste

    dsc07932-kopie1.png?w=325


    Zur Suche eines PSV's, auch in deiner Nähe einfach >>HIER<<  entlang ;)


    100-20 fürs Adventpilzrätsel = 80

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Wenn auch noch ein wenig Schärfe zur Beurteilung von etwaigem Ornament auf den Sporen fehlt, glaube ich, daß die glatt sind, daß sie rund sind, ist klar erkennbar, die Paraphysenform passt auch. Dieser grobtropfige Inhalt ist mir übrigens da auch aufgefallen, und eine schöne Vergleichsdoku findest du zB >hier<.


    :thumbup:



    LG, Pablo.