Russula violeipes/Pfirsichtäubling- Verwechslungsgefahr und Erfahrungen erbeten

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.241 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

  • Hallo Foris,


    sodele hier im Westerwald gibt es auch inzwischen richtig was zu finden.


    Nun ist hier gerade eine Schwemme von sehr schönen Pfirsichtäublingen.
    Da ich mich an das Thema Täublinge sehr vorsichtig rantaste, hätte ich zwei Fragen.


    Isst den jemand von euch? Wie ist der Speisewert einzuschätzen?


    Mal angenommen, ich vertue mich doch... gibt es irgendeinen sehr scharfen/giftigen Täubling mit dem ich den verwechseln könnte?


    Würde mich sehr über Antworten freuen.


    Liebe Grüße
    Rebecca

    Liebe Grüße von landlady



    Keine Essensfreigabe im Internet!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rebecca,


    eine Schwemme Pfirsichtäublinge haben wir hier auch schon gehabt. Wir haben sie gegessen und sie haben sehr gut geschmeckt, irgendwie etwas nussig.


    Allgemein bist du bei Täublingen ja auf der sicheren Seite, solang du einen Geschmackstest im Rohzustand vornimmst. Wenn der Täubling mild ist, kannst du ihn auch gefahrlos essen.


    Um dir bei deinen Pilzen sicher zu sein, führe den Geschmackstest durch.


    lg,


    Jan-Arne

  • Hi Jan!


    Vielen Dank für die schnelle Antwort. :thumbup:


    Ja, ich weiß, sich ernstlich was mit Täublingen (mild schmeckende sind essbar) zu tun ist schon fast unmöglich, aber nachdem ich ganz zu Anfang meiner Pilzsammelkarriere mich mal auf die Intensiv geschossen habe, bin ich echt mehr als vorsichtig. <X


    Wie heißt es so schön, aus Schaden wird man klug.


    Gut, dann werde ich die kleinen Gelbnasen morgen noch mal besuchen gehen.


    In dem Wald wuchsen auch Unmengen von Pfifferlingen, die wir dann leider in den Körben von zwei älteren Herren bestaunen durften. :cursing:
    Naja, die haben sich gefreut wie bolle.
    Sei`s ihnen gegönnt. Nächstes Mal sind wir vielleicht schneller! :)

    Liebe Grüße von landlady



    Keine Essensfreigabe im Internet!

  • Hallo Rebecca,


    Jan-Arne hat es eigentlich schon kurz und bündig zusammengefasst.
    In der Gattung -Russula, Familie Russulaceae, ist alles essbar was nicht scharf oder deutlich bitter schmeckt.
    Da auch ich für mich darin zwar hinsichtlich mykophager, also rein esstechnischer Betrachtungsweise ein Ergebniss sehe, welches mich aber insgesamt keineswegs zufriedenstellt, empfehle ich die Suchfunktion des Forums zu nutzen. (Welche ich auch regelmäßig nutze, gerade in diesem Zusammenhang)
    Es gibt etliche Beiträge von Gerd und Öhrling, welche dann wiederum mehrfach verlinkt sind. Es macht ein bisschen Mühe alles durchzulesen, allerdings wird sehr viel Wissen vermittelt. Das betrifft insbesondere die makroskopischen Bestimmungsmöglichkeiten und die relativ einfache Bestimmung oder die Ausschlüsse bestimmter Species anhand der Verwendung von einfach zu handhabenden Chemikalien.


    LG,
    Markus

  • Hallo landlady ( schöner Nick :evil: )


    ich fang auch gerade mit den Täublingen an und trau mir bisher nur den R.virescens zur Bestimmung zu.


    Der liebe Gerd hat zum Thema viel Interessantes hinterlassen , ich such morgen mal Die Links für Dich und andere Interessierte dazu raus
    und verfolge das Thema hier gespannt weiter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Wobei es ja auch bei den Täublingen einige leicht erkennbare Arten gibt, die sich schon rein optisch und auch ohne Geschmackstest ansprechen (und aufessen) lassen. Allerdings meistens nur dann, wenn die Fruchtkörper einigermaßen klassisch ausgeprägt sind.
    Neben dem Frauentäubling, dem Grüngefelderten Täubling und dem Fleischroten Speisetäubling gehört m.E. der Pfirsichtäubling dazu.


    Wichtige Kennzeichen sind:
    Die Form junger Fruchtkörper mit ihren gelben Hüten, die immer irgendwie kugelig die Stielspitze umschließen, dabei oben oft etwas abgeflacht sind. Die Huthaut ist jung noch (mindestens am Hutrand) fein samtig (wie ein Pfirsich eben) und etwas klebrig, so daß die Finger nach dem Ernten ebenfalls klebrig sind. Die Huthaut ist weit abziehbar, bis fast zur Hutmitte und dabei sehr elastisch. Fast wie beim Dehnbaren Helmling.
    Die violetten oder auch olivgrünen Farbanteile am Hut kommen meist erst später zum Vorschein, wenn der Hut voll aufgeschirmt ist. Ebenso die violetten Stielfarben. Jung ist der Stiel reinweiß, eventuell mehr oder weniger stark braun fleckend.
    Ältere Fruchtkörper riechen meist recht deutlich nach Fisch, jüngere Fruchtkörper erst dann, wenn man sie leicht antrocknen lässt.


    Der Rest ist dann natürlich auch wieder Erfahrung. Also immer fleißig sammeln und gucken. ;)



    LG, Pablo.

  • Ein paar Links :


    von Gerd


    russulales-news


    francinis- russules


    ..... welche Dich ganz schön beschäftigen werden, wenn Du sie durchackerst.


    Einen lieben Gruß,


    Markus

  • @ Markus


    Vielen Dank für die Tipps und die Links. Da habe ich ja ordentlich was zu tun. ;)


    @ Helmuth
    Danke für das Kompliment. Mir gefällt dein bayrisch Sibirien! ;)


    @ Pablo


    Auch dir vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Deckt sich komplett mit meinen Beobachtungen.


    Liebe Grüße
    Rebecca

    Liebe Grüße von landlady



    Keine Essensfreigabe im Internet!

  • Hallo,


    interessantes Thema. Täublinge sehe ich auch viele zur Zeit - traue mich aber nur an die Frauentäublinge und an die grünen......


    Die Links sind sehr gut - werde ich mir merken und in Ruhe durchlesen.


    Habe nur mal kurz "reingeschaut" und irgendwie raucht mir jetzt der Kopf:D


    Grüße
    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Moin Rebecca,


    darf ich fragen, mit welchem Pilz Du Dich auf die Intensivstation gebracht hast, Du Ärmste? 8|
    (und wie lange es gedauert hat)



    Lieber Pablo, also DEINE Beschreibung ist so perfekt und allumfassend, die habe ich mir glatt ausgedruckt und werde sie in meinen Marcel-Bon kleben :thumbup:
    Das sind GENAU die Merkmale, die mir beim Pfirsichtäubling aufgefallen sind :)

  • Häufige gelbe Täublinge sind ansonsten noch der Ockertäubling und der Gallentäubling.


    Der Ockertäubling wird in Gegenden mit wenig Pilzen mangels Besserem oft mit verspeist, in besseren Pilzgebieten wird darüber eher der Kopf geschüttelt.:D
    Schmeckt auch eigentlich nicht wirklich toll.


    Der Gallentäubling schmeckt schon beim Probieren so eklig, wie es der Name sagt. Hier sind Stiel und Lamellen auch eher gleichfarben mit dem Hut, beim Ockert. dagegen sind Lamellen und Stiel reinweiß.
    Der ockertäubling kann manchmal übrigens auch ganz leicht schärflich schmecken.


    Ansonsten gibt es noch den gelben Graustieltäubling mit gräulichem Stiel.


    Alle haben aber nicht dieses typische "kalt-grünliche" Gelb von R. violeipes.


    Andere gelbe Täublinge fallen mir so aus dem Kopf jetzt nicht ein.

    LG Inken


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    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

    Einmal editiert, zuletzt von Inni ()

  • Sehr lecker, Kuschel.
    Aber ich stehe eh auf Täublinge....mag die von der Konsistenz.

    LG Inken


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  • Das freut mich :) Täublinge mag ich auch sehr gerne und die R. violeipes (gleich nach den Frauen- und grüngefelderten Täublingen) ganz besonders :)