Habe mich schon öfter gefragt, warum solche Konflikte entstehen. Ich denke, es liegt daran, dass kognitive auf soziale Kontrolle trifft... letztere ausgeübt durch das Forum. Beide handeln aus ihrer Perspektive völlig logisch.
Beiträge von Joana_
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Für mich hört sich das ganz stark nach Selbstüberschätzung an.
Sorry für die Ehrlichkeit.
lg,
Joana
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Um geltendes Recht korrekt anzuwenden braucht es mehr als einfach nur die Rechtstexte Wort für Wort lesen,
vieles muss man auswendig lernen. Bei "geringen Mengen" meinte unser Juraprof "was man innert einem Tag (in normaler Menge) essen kann", sei die Richtlatte.
Sprich keine "all you can eat" Menge sondern normaler/üblicher Konsum.
lg, Joana
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Von meiner Wahrnehmung waren dass größere Mengen, oft auch viele kleinere (z.b. Steinpilze) die ich z.b stehen lassen würde, nach dem Motto "das kann dann jemand anderes sammeln in ein paar Tagen". Oder es waren teilweise ausgezeichnete Speißepilze dabei und dann wurden dennoch welche von geringerer Wertigkeit auch noch gesammelt.
Und es macht den Eindruck es würde mehr um Funde zeigen als um neu dazulernen gehen. Funde anschauen ist toll, aber wenns nur um Speißepilze geht ist das irgendwann träge, die Welt der Pilze bietet so viel mehr. Das du Müll mitnimmst und deinem Sohn Nachhaltigkeit beibringst finde ich sehr löblich.
Meine ehrlichen Gedanken dazu.
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Beste Voraussetzungen für einen Anschiss. 😆 Ich bin gespannt auf die Antworten hier…
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Hey Malone ,
das wurde jetzt schon 5mal vor deinem Beitrag gesagt? Irgendwann ist doch mal gut, dachte ich mir gerade. Irgendwann verlässt man den Bereich der Ratschläge&Wissensvermittlung und ist einfach nur noch am Schimpfen& neue Mitglieder vergraulen.
lg
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Tut mir leid Krissi das du ein schwierigen Start hattest hier.
Es ist manchmal etwas ruppig unter Pilzlern, ich habe das hier auch schon selbst erlebt.
Insgesamt gibt es aber sehr viel mehr hilfsbereite tolle Menschen hier die gern Wissen weitergeben und Anfänger verstehen (weil sie auch mal Anfänger waren) als solche die grummeln.
Ich glaube zur Zeit ists nur etwas angespannt weil ständig diese „ist das ein Marone“ „ist das ein Steinpilz“ „kann man das essen?“ Fragen kommen und sich die Profis hier (so kommt es mir zumindest vor) auf einem ganz anderen lvl bewegen und es meist garnicht „ums essen“ sondern ums studieren/betrachten geht… da treffen verschiedene Welten aufeinander.
lg und bleib aktiv,
Joana
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Hm vielleicht kann man sich in der Mitte einigen, Pilzbestimmung per Foto okay, Freigabe nicht okay?
Glaube das meinte auch Peter. (?) Scheint der Konsens im Forum zu sein.
Ich dachte früher es würde kein Mensch Pilze essen die er/sie nicht sicher bestimmt hat. Bis ich einem Pilzforum beigetreten bin. 😆
Vielleicht hat Peter da einfach zu viel gesehen von.
Naja alles nur Vermutungen.
lg
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Ich habe mir gerade dieses Video dazu angesehen, dort schien es mir, dass wenn man diesen Fruchtkörper im alten Zustand tief abschneidet, dieser solch eine Färbung hat.
Externer Inhalt m.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Ein Längsschnitt wäre vielleicht besser gewesen (des ganzen Fruchtkörpers) 🙈 Aber so war das auch mal spannend. ☺️
lg
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huehnchen69 für mich war das logisch das es natürlich nicht durch den Nagel geht sondern mit den Händen dann aufgenommen wird. (wie so vieles andere auch) Ich habe das gerade nochmal nachgeschaut und hier gehts nicht nur über Schleimhäute sondern auch über Verletzungen. Klar dass jetzt keiner Panik haben muss wenn er/sie eine Zecke auf sich laufen hat.
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Ich habe das letztens mal nachgelesen, ist anscheinend garnicht so selten das Zecken „an einem“ sterben. In Anführungszeichen, weil es meist zum Tod der Zecke beim Entnehmen kommt. Manchmal verhungern sie aber auch einfach, Augen auf bei der Platzwahl. 😂
Meine Botanikprofessorin hatte übrigens immer wieder Borelliose und wusste nicht woher (da nicht gebissen), später kam raus sie zerdrückte immer die Zecken zwischen den Fingernägeln. Seitdem ich das gehört habe schnipse ich sie lieber weg. 😅
lg
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Hey Kauz, was du berichtest finde ich sehr interessant und kann ich leider nur zu größten Teilen unterschreiben.
Ganz besonders Artenkenntnis - klar im Studium selbst lernt man da viel (Vögel u.ä, Insekten, einige Moose, Gräser, Kräuter, Sträucher, Pilze und Bäume) aber in der Praxis braucht man nur einen Bruchteil und da geht viel verloren. Ich habe das nicht gemacht, aber man kann noch zusätzliche Module zu allem belegen was ich zuvor aufgezählt habe. Mein Mykologiemodul was ich hatte war nebenbei erwähnt super, mein Prof hat auch nebenbei noch Korbkontrollen angeboten und ich konnte mit ihm meine ersten "Schritte" über den Anfänger hinaus machen. (im Modul selbst gehts allerdings nicht um Pilze sammeln zu Speißezwecken) Mir sind spontan 3 Förster:innen eingefallen die eine weit über durchschnittliches Wissen naturschutzmäßiug haben, aber ich glaube die absolute Mehrheit ist da nicht so tief drinn wie jemand der 50Jahre Naturschutzinteresse hegt.
(und ich kenne wirklich viele Förster:innen, 3 sind davon ein kleiner Anteil)
Ich denke irgendwo ist das auch normal, man betreibt einen Beruf um die Brötchen zu zahlen. Selbstverwirklichung hinsichtlich Naturschutz steht bei vielen eher weniger auf top1.
Dennoch verstehe ich deinen Frust. Ich würde mir wünschen es gäbe eine Möglichkeit "friedlicher" miteinander zu reden. Als ich z.b. in einem Praktikum ein Biotop erstellen wollte, dachte ich mir - ja klar, da frage ich mal rum was hier so naturschutzmäßig ist, Vereine usw. - aber meine Försterin hat mich sofort gestoppt, der örtliche Verein war anscheinend ziemlich radikal/übergriffig. Ich hatte mir erhofft das dann jemand kommt von dem Verein und mit dem ich meine Ideen besprechen kann (die zuvor natürlich auch gründlich recherchiert wurden und mit anderen Förstern abgesprochen wurden, so nach dem Motto "was hat sich bisher bewährt"). Man sozusagen einfach nen Kaffee im Wald trinkt, sich die Lage anschaut, entspannt redet und dann trennt man sich wieder - mit Ziel "jeder bringt ein was er kann". Allein das ich im örtlichen Pilzverein war, war schon richtig schräg betrachtet von den Forstkollegen. Im Pilzverein selbst hat mir der damalige Leiter geraten undercover zu bleiben, ich habe also mich nicht geoutet als Forstmensch.
Ich habe auch erlebt das bei einer Besprechung hinsichtlich "welche Fläche legen wir denn still", der Naturschutzmensch der kam sich völlig daneben verhalten hat, er hat Zigarette geraucht (gesetzeswiedrig in dem Moment) und ich fands respektlos wenn alle anderen Nichtraucher sind, hat ständig abwertende Kommentare über die Forstwirtschaft gemacht und sich am Schluss noch aufgeregt das ein Stamm im Bach lag. (die Försterin die da beteiligt war, war auch die welche mir gesagt hat ich soll den Naturschutzverein nicht kontaktieren.)
Ich erzähle das nicht weil ich sagen möchte alle Naturschutzmenschen sind grantig und unsympathisch, sondern nur als Beispiel das es manchmal (oder ehrlich gesagt eher "öfter") sehr schwierig war in der Kommunikation, von beiden Seiten. Vielleicht gibts dazu auch mal irgendwann eine praxisnahe Lösung, aber ich weis nicht ob wir beide das noch erleben werden.
lg und danke für deine Offenheit.
Edit: Ganz vergessen zu sagen, ich habe heute früh meinem Professor geschrieben wegen der Raupe/Pferd Sache.
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Hier ist ja einiges los gewesen heute
Suillus hat das bezüglich Raupe gut dargestellt, ich hoffe Wutzi und kruenta und Oehrling haben diesen Beitrag gesehen.
Ehrlich gesagt hat mich der Vergleich von kruenta mit der Physikkenntnis (6te Klasse) initial so sauer gemacht, ich habe mich gefragt ob ich hier überhaupt antworten muss, ob ich mir das in meinem Feierabend geben muss. Ich finde es auch verrückt wie kruenta auf die Idee kommt das ich nicht wüsste wie sich der Druck in der Tiefe, in verschiedenen Böden verteilt (und viele weiter Faktoren!) dabei ist das absolutes Grundwissen. Ganz ehrlich gesagt habe ich mich auch gefragt in welcher Klasse wohl Leseverstehen unterrichtet wurde, weil das war hier definitv nicht ausgeprägt. (ja, ich war richtig sauer) Ich gebe mir hier große Mühe auch "einfach&verständlich" zu schreiben und dann kommt da jemand um die Ecke und denkt echt das wär alles was ich wüsste/bedenken würde. Dabei ist es nie einfach, es ist immer komplex und vielschichtig mit vielen Faktoren die sich gegenseitig bedingen - das ist gerade das schöne daran. Aber genug der grummelei, man kann ja nicht den ganzen Abend vor sich hin dampfen, weiter gehts im Text, friedlich & respektvoll:
Ich wünsche mir, dass persönliche Lebensrealitäten und Erfahrungen nicht als Unwissenheit diskreditiert werden, nur weil sie der eigenen Meinung und einer aktuellen Lehrmeinung widersprechen. Theorie und Praxis liegen oft weit auseinander.
Klartext zurück: Wie bereits geschrieben bin ich in Theorie & Praxis zu Hause. Persönliche Lebensrealitäten & Erfahrungen sind nicht forstliches/jagdliches Fachwissen. Ich finde es ethisch auch nicht so einfach zu beantworten ob ich einfach jemanden korrigieren darf weil er eine aufgrund aktueller Lehrmeinung falsche Aussage veröffentlicht. Ich persönlich halte es so, wenn wir jetzt zu zweit privat reden würden und du würdest hetzen&drücken falsch verwenden. Dann würde ich einfach sowas sagen wie "ja die Jagd wirkt manchmal bedrohlich auf Erholungssuchende, das kann ich verstehen..." und garnicht näher auf den Fehler eingehen. Da hier aber viele mitlesen und ich nicht möchte das ich am Schluss genau das Gegenteil erreicht habe von dem was ich eigentlich wollte in dem thread (man erinnere sich, ich wolte einfach nur wissen wie ich im 123pilze Datensatz forstlich falsche Aussagen korrigieren kann) habe ich dich korrigiert. Meine eigene Meinung halte ich hier raus, ich sage zwar manchmal wie ich zu etwas stehe aber immer nur zusätzlich und dann klar als solches gekennzeichnet. In der Wissenschaft wird alles geprüft und hinterfragt, im sozialen Miteinander ist es (meiner Meinung nach) der schnellste Weg Beziehungen oft auch völlig unnötig zu beschädigen. Mir persönlich könnte es ja egal sein ob du die Begriffe (beim Beispiel hetzen/drücken) richtig verwendest, ich meine dir selbst vermutlich auch - das wird dich ja nicht einschränken im Alltag.
Aber dieser thread ist zu "öffentlich" um es einfach stehen zu lassen, deswegen habe ich entschieden solche Dinge zu korrigieren. (hetzen&drücken stellvertretend für so ziemlich alles was ich hier geschrieben habe)
Ich sprach nicht davon, dass es hier bei mir in 10 Jahren keine Bäume mehr gibt, sondern davon, dass es keine vermarktungsfähigen Fichten mehr geben wird. Andere Baumarten als Fichten gibt es hier ohnehin kaum. Das hat nichts mit Glauben zu tun. Das ist bittere Realität.
Nicht vermarktungsfähig heißt die Fichte ist so faul das du sie mit der Hand zerdrücken kannst - und zwar die ganze Fichte. (das ist bewusst vereinfacht geschrieben, Holzqualität ist ein Thema für sich) Das ist dein Erleben aber nicht die Realität. RVR für den Holzverkauf (weiterführende Informationen zu was "vermarktungsfähig" heißt
Besser als weitere Argumente, die meine Beobachtung untermauern würden und die du nicht glauben magst, ist die Online- Pressemitteilung über Thüringen-Forst bei MDR Thüringen von diesem Wochenende.
Offenbar war meine Einschätzung eine Punktlandung. Kein Holz, kein Geld kein Plan für die nächsten Jahre - ohne Strategie wohl eher für Jahrzehnte. Der Generationenvertrag Forst ist hier geplatzt. Das gewählte Foto zeigt meine Lebensrealität 2024. Kahlschlag, tote Bäume und das Fichtensterben in den verbliebenen Beständen geht weiter, großräumig.
Ich habe mal den Waldzustandsbericht Thüringen für dich rausgesucht, da kannst du dich deutlich besser bilden als mit einer Pressemitteilung. Der ist sogar zu Beginn in leichter Sprache. Ich nehme war, das du äußerst besorgt um den Wald in deinem Umfeld bist, das darfst du auch sein und spreche ich dir nicht ab. Es hört sich jedoch auch sehr dramatisierend und fast panisch an und ich würde dir raten nicht davon auszugehen das die zuständige Stelle genauso empfindet. Ich habe schon schlimmere Bilder gesehen (im Studium wie auch in echt) und natürlich macht einen das als Forstmensch betroffen. Aber es ist nicht so als würde es danach nicht weitergehen oder als gäbe es überhaupt keine Pläne/Strategien für solche Fälle, sprich nach initialer Betroffenheit wird angepackt. Ich bin gespannt wie bei dir damit umgegangen wird, es gibt schließlich nicht nur eine Lösungsoption und jede der möglichen Lösungen kommt mit seinem trade-off.
Die Forst-Theorie der Zehnjahresintervalle hilft da kein bisschen. Für diese Situation gibt es keine standardisierten Erhebungen. Die marktfähigen Fichten sind in 5 Jahren weg. Bis zur einer weiterten möglichen Vermarktung von Bäumen werden mehrere Jahrzehnte vergehen. Erst einmal ist Kahlschlag angesagt. Wenig Totholz wurde dem Boden gelassen. Die Hitze steht über den Flächen, die Böden an den ohnehin steilen humusarmen Südhängen erodieren zusehend. Es ist höchste Zeit darüber zu entscheiden, was der neue Wald in der Zukunft leisten, wie er aussehen soll und wie die Umgestaltung vonstatten gehen soll. Ich beklage, dass hier in den letzten Jahren lediglich tote Fichten vermarktet und gejagt wurden, ohne dass eine Strategie für die Zukunft entwickelt wurde.
Du schreibst, der historische Vergleich mit dem Bayrischen Wald sei interessant, aber nicht der Standard. Allerdings: beim Standard können die raschen Veränderungen in Folge der Klimakatastrophe gar nicht eingepreist sein. Und genau damit haben wir es zu tun. Mit einer Situation, die vom Standard abweicht und auf die trotzdem reagiert werden muss. So rasch wie möglich.
Natürlich gibt es trotzdem eine Forstinventur, ich habe dir das auch mal verlinkt zum nachlesen was dass denn ist. Ergänzend der Gesetzestext ausm BWaldG zu "Wald". Ich sitze nicht im Forstbüro deines Vertrauens, aber mich würde es stark wundern wenn die keine Strategie hätten - nicht nur dass mit der Forstinventur eigentlich immer eine Strategie vorhanden ist, nein, auch grundlegender wirtschaftlicher Menschenverstand würde das erkennen das es eine Strategie braucht. Diese Strategie wird von Fachkräften ausgearbeitet und entschieden aber aus unserem bisherigen Gespräch habe ich das Gefühl, das es vielleicht zu wenig Infoveranstaltungen gegeben hat um besorgte Bürger zu informieren.
Zum zweiten Absatz: Ich schreibe, "Historische Vergleiche, wie die Entwicklung des Bayerischen Waldes, sind interessant, spiegeln aber nicht den aktuellen Standard wider." und damit sage ich, das der Standard - sprich wie aktuell Forstwirtschaft betrieben und gelehrt wird - absolut logisch ein anderer heute sind. Denkst du wirklich der Klimawandel wird nicht behandelt im Studium und nicht bedacht in der Praxis und kein Förster macht sich da Gedanken drüber? Das ist allgegenwärtig.
ZitatAlso wieder: Du studierst und alle, die nicht Forstwirtschaft studieren, können kein Gesetz lesen, haben keine Ahnung, wie man Flatterbänder erkennen und sonstige Informationen über Jagdereignisse erlangt.
Hier habe ich mich gerade gefragt ob du eigentlich verstanden hast das ich hier in meinem Feierabend dir antworte, ohne jegliche Gegenleistung, einfach nur aufgrund Freundlichkeit. Ob du verstanden hast das es für mich nicht darum geht eine "Diskussion zu gewinnen" sondern einfach ganz simple ich gemerkt habe das da Wissen fehlt - und vieles falsch dargestellt wird - und ich das korrigiert habe. Ich möchte dir in keinster weise etwas böses.
ZitatDu schreibst in einem Post, dass Rückepferde bezüglich der Bodenverdichtung problematischer wären als technisches Gerät wie Rückeraupen. Da würde mich die Quelle sehr interessieren. Die Revierförster, die ich dazu befragt habe, haben mich ausgelacht. Über belastbare Informationen zu diesem Thema würde ich mich daher sehr freuen
Interessant das sie dich ausgelacht haben, eigentlich sollten sie es besser wissen. Vielleicht waren die aber auch schon mit dem Studium durch als es noch keine Rückeraupe gab, es ist jetzt auch nicht so als wäre das schon voll in der Praxis angekommen - Standart ist der Forwarder. Mein Professor war dabei eine Studie durchzuführen um beides zu vergleichen, und hat uns aus seinen aktuellen Ergebnissen berichtet. Ich kann morgen eine Mail rausschicken und ihn fragen ob er mir da schon was schicken kann, ist jetzt auch 1,5Jahre her... der war zwar etwas gemütlich aber da sollte doch was verfügbar sein. Was Suillus geschrieben hat trifft es übrigens fast perfekt - mit dem Unterschied das Pferde tatsächlich ein und die selbe schmale Spur ständig laufen bei der Rückearbeit, sie treten also immer wieder auf die gleiche "Bahn" und sie laufen deutlich häufiger die Strecke (da weniger Leistung) als die Raupe und 600kg ist also wirklich die unterste Grenze, nicht die Regel. Man muss um dies zu verstehen wissen was eine Raupe ist und was ein Rückepferd ist und wie beides arbeitet. Mein Prof meinte tatsächlich "kaum messbar" und war sehr stolz diesbezüglich "besser" als die Pferde zu sein.
Auch wenn die beiden realistisch gesehen eh nicht in Konkurrenz stehen, mit Pferden wird eigentlich nur zur show gearbeitet, klar die haben ihre Leistung und Berechtigung aber die Limitationen sind groß. Es freut den Stadtbürger, sagen wirs mal so offen.
Ein Experte der für uns die Arbeit mit Pferden im Wald vorführte, meinte früher hätte es viel mehr Rückepferde gegeben (ich glaube er sagte "tausende" aber nagelt mich nicht drauf fest) jedenfalls der Kern der message - als der Bedarf zurückging waren diese "plötzlich weg". Dazu meinte er "Salami". Er meinte auch, das dies schnell wieder so sein kann, da würde ein einzelner Mensch der sein Pferd bei der Arbeit schlägt oder anderweitig schlecht behandelt ausreichen - wenn das gut dokumentiert ist und öffentlich wird, sei schnell aus mit dem ganzen Thema Pferderücken.
Ab jetzt gehts weiter mit kruenta:
Zitatja gut, wenn man ein Kleinstfahrzeug wie ein Quad, die gezeigte Raupe oder einen Kleintrecker (meiner wiegt auch bloß 1300 und passt gut durch den Wald) nutzt, braucht man aber gar keine Rückegasse - die kommen auch so durch den Wald. Die Frage steht dann ja, wer oder was hat die Bäume gefällt. Wenn man das manuell macht, kann man auch sehr gut pläntern und benötigt wiederum keine Rückegasse. Macht man es maschinell - die Dinger wiegen deutlich mehr - dann spielt das Rücken überhaupt keine Rolle mehr und kann bei der Abschätzung als Rundungsfehler angesehen werden.
Doch, es braucht dennoch eine Rückegasse. Nein, aus bereits erklärten Gründen kann man es nicht manuell machen. In einem meiner ersten Beiträge habe ich erklärt welche Rolle das Rücken spielt, wer dies als Rundungsfehler sieht hat die ganze Thematik nichtmal annähernd verstanden. Da brauchst du dann auch nicht Suillus erklären wollen das der Bodendruck sich unterschiedlich verteilt - wenn Schritt 1 sozusagen im Thema fehlt. Vereinfacht kann man übrigens sagen der Druck verteile sich "zwiebelförmig" in die Tiefe. (nein, das ist nicht das Ende der Informationslage welche die Forstwirtschaft hat, aber das Ende der heutigen Ausführung) Das ist bei Rückeraupen jedoch völlig irrelevant da sie im Vergleich zu Forwarder & Pferd eine kaum messbare Belastung verursachen. Bei Rückegassen gehts eigentlich immer um Porengröße was gemessen wird, natürlich wird auch die Oberfläche betrachtet aber die "echten" Untersuchungen finden dann unter der Oberfläche statt.
Ein kleiner Beitrag zu Albus seiner Nachricht:
ZitatSondern zur Diskussiion ob und wie Pferd oder Maschine den Boden im Vergleich verdichten, in diesem Beitrag sowohl der Forstwirt als auch der Förster u.a. behaupten der Pferdeeinsatz sei "schonender für den Waldboden"
Schonender, wenn man ihn nicht mit einer Rückeraupe vergleicht. Eine Rückeraupe ist kein Forwarder. Ein Forwarder ist der Standard.
Ein kleiner Kommentar zu Oehrling
Danke für dein Lob. Bei deinem Kommentar über Rückeraupen habe ich mich gefragt, ob du weißt was eine Rückeraupe und ein Rückepferd ist? Suillus hat das gut beschrieben.
Dies dann als "Ideologie" zu beschreiben ist nicht haltbar wenn man zumindest annähernd weis was hier verglichen wird.
So für mich gehts jetzt ins Bett, der Tag war lange und anstrengend.
lg
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Der ist ja wunderschön!
Alles Gute Claudia! (Wutzi) -
Wutzi, jetzt komme ich endlich dazu dir zu antworten.
Ich bin sehr positiv überrascht das du vom Lübecker Modell gehört hast. Das ist ein sehr interessantes Waldbaumodell, was bei manchen Beständen gut funktionieren kann.
[...] Aber ernsthaft, du glaubst nicht wirklich, dass ich die nicht existierende Warnschilder und Flatterbänder nicht wahrnehme, weil mir das Forststudium fehlt? [...]
[...] Vielleicht wurde das bei dir nicht gemacht, vielleicht ist es aber auch einfach deine Warnehmung und eigentlich wäre die Information verfügbar gewesen, ich weis es nicht. [...]
Ich meinte generelle Informationen, wie sie z.b. im Tagesblatt, Zeitung, Internet, Gesprächen zwischen Dorfbewohnern usw. verfügbar sind.
Du bist Forstwirtin
nein.
[...] und Befürworterin der Jagd, so wie sie derzeit praktiziert wird. [...]
nein. Siehe bisherirge Nachrichten. Ich sehe die Jagd sehr differenziert, für mich gibt es nicht "die Jagd".
[...] Im Grunde geht es doch darum, ein Ziel zu definieren bzw. einen Kompromiss zu finden, um unterschiedliche Ziele unter einen Hut zu bringen.
Du hast Recht, es geht darum ein Ziel zu definieren. Ohne dieses ist keine Waldbautechnik die richtige. So wie bei der Pilzbestimmung nicht immer der selbe Schlüssel genutzt werden kann, sondern viele Schlüssel existieren, ist das im Waldbau auch. Je nach Ziel, Baumarten, Boden, Zuwachs, Klima, Dichte des Bestandes, Risiko, Wertverlauf, und vieles mehr, wird die passende Methode ausgewählt. Zudem auf aktuellem Wissen. Das Lübecker Modell ist auch eine Möglichkeit von vielen, die eben passen muss um angewendet zu werden. Ob das passt, kann nur eine Fachperson im Bestand selbst entscheiden - da sind einfach zu viele Faktoren zu bedenken. Forstwirte lernen natürlich auch Waldbau, die möchte ich jetzt nicht völlig ausgrenzen und vor allem mit zunehmender Erfahrung sind die richtig fit, deswegen würde ich einen erfahrenen Forstwirt auch als Fachperson zählen. Mein Waldbauprof war übrigens völlig in Extase wenns ums Lübecker Modell ging.
Lg,
Joana
PS: Ich wünsche mir einen respektvolleren Ton von dir, optimalerweise den gleichen Respekt den ich auch dir gegenüber zeige.
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Hey Suillus, willkommen im thread.
Danke für dein Lob. Ich mache das gern, habe aber gemerkt es saugt recht viel Zeit. Deswegen habe ich jetzt das Pilzforum in Arbeitszeiten blockiert, damit ich garnicht erst in Versuchung gerate.
Also überhaupt nicht böse gemeint, ich muss nur auch mit meiner Zeit haushalten.
Kurz zu deiner Haftungsfrage, als „Baumbesitzer“ bist du wirklich verantwortlich für die Gefahr die von ihm ausgeht, da wird aber zum Glück unterschieden jenachdem wo der jetzt steht - direkt am Straßenrand im Wohngebiet vs. irgendwo im Nirgendwo ohne Gründe die zu Menschenansammlungen führen. (Grillplatz z.b) Ich bin z.b auch Baumkontrolleur, und habe letztens für eine Bekannte ihre Bäume im Garten für sie kontrolliert. Im Wald heißt es dann „Waldtypische Gefahren“, sprich Äste dürfen auf Menschen fallen, nur nicht wenn von Anfang an klar war das da viel Verkehr ist.
Finde deinen Vorschlag mit tlw. Stilllegung und anderweitiger Intensivierung interessant, zu Teilen ist das auch bereits in der Praxis vorhanden, aber ohne Intensivierung (das ist nicht möglich unter den gängigen Zertifizierungen). Da wird dann z.b für Ökopunkte stillgelegt oder Wälder die eh sehr schwierig zu bewirtschaften sind aufgrund Steigung/Boden/Zuwachs sind auch oft entweder nicht oder fast nicht bewirtschaftet.
Betonung auf oft, gibt natürlich Ausnahmen oder im Gebirgswald würde das auch schwierig sein alles stillzulegen was Steigung hat.
In anderen Ländern wirds so gemacht, aber man muss sich bewusst sein, das sind dann mit hohem Flächenanteil Plantagen und kleine stillgelegte Bereiche, die sind alles andere als klimaresilient. Auch wär das natutschutzmäsig eine Katastrophe, nicht das Naturschutz mein Fachgebiet wäre aber „Vernetzung von Biotopen“ ist definitiv aus bei der Bewirtschaftungsart. Daher würde ich eher nicht deinen Vorschlag unterstützen. Jede Waldbautechnik hat seinen „trade off“, wer z.b schonend wenige Einzelbäume entnimmt muss automatisch viel mehr Fläche bearbeiten und häufiger kommen. Wenn man als Gedankenspiel sich vorstellt wir würden jetzt die Forstwirtschaft massiv runterfahren - unser Bedarf nach Holz ist dennoch da, dann kommt das Holz aus anderen Ländern und Erntetechniken die definitiv sich unterscheiden von unseren. Wir brauchen eh schon mehr Holz als wir selbst herstellen, deswegen auch die EUDR (european deforestation regulation).
Wegen der Sache mit „dunklem Wald“ da steckt der Teufel im Detail, „gleichmäßig dunkel“ habe ich geschrieben, ich meinte damit explizit nicht Bestände die einfach dunkle Ecken haben. Ein alter Bestand der dunkle Ecken hat ist stabilitätsmäsig eine ganz andere Sache als ein Wald der einfach nur gleichmäßig dunkel ist weil er zu dicht steht. Ein Wald der gleichmäßig dunkel ist aufgrund von weit verteilten Einzelbäumen ist nicht die Regel und das meinte ich hier nicht, aber da hast du vollkommen Recht das die stabiler sind.
Der Wasserkreislauf im Wald besteht aus deutlich mehr als nur Verdampfung aufgrund von Sonneneinstrahlung. Ein Punkt den man z.b gern übersieht ist auch der Wasserverbrauch der Bäume, welcher hart gesagt, geringer ist -wenn weniger da sind. Aber das ist wirklich noch viel viel komplexer, über den Wasserkreislauf hört man im Studium jedes Semester was und immer geht es fachlich noch etwas tiefer. .
Was ich noch sagen wollte, unser Prof hat uns mal Buchenurwälder gezeigt, die sahen aus als hätte man sie gepflanzt, ohne Struktur, kaum Totholz, man hat nur aufgrund der fehlenden Stöcke gesehen dass es eben kein bewirtschafteter Wald ist. Sprich was wir als „naturnah“ empfinden (Vielfalt, Struktur) muss nicht so sein.
Für meine Bachelorarbeit habe ich viel recherchiert wie Menschen Wald empfinden, da kam raus das Menschen meist garnicht „echten Urwald“ sich wünschen, sondern eher einen ordentlichen Wald, mit Abwechslung von dicht & übersichtlichen Bereichen. (Prinzip hide&refuge vs. prospect) Ein dichter unübersichtlicher Wald kann für den Erholungssuchenden bedrohlich wirken, zu viel Totholz die Stimmung drücken. (sind oft psychologische Studien 😆) Übrigens kam auch raus das Forstmenschen sich schlechter im Wald erholen können - ist halt der Arbeitsplatz…
lg,
Joana
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Hey,
Das sieht nach einer guten Portion aus!
Was wird daraus gekocht?
lg!
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Oehrling guten Abend,
ja, in diesem Thread war wirklich einiges los.
In Nachricht Nr. 8 hatte ich bereits erläutert, was ich mit „Harvester zerstören die Wege nicht“ meinte: Die tiefen Spuren stammen fast immer vom beladenen Forwarder -besonders, wenn bei nassem Boden gefahren wird. Vielleicht magst du dir die Stelle noch einmal ansehen, sie sollte genau diesen Punkt klären.
Überall liegen Holzreste, Holzschnitzel, Zweige und dergleichen herum, die nicht eingesammelt werden - welch eine ideale Brutstätte für Forstschädlinge! Bremsen und ähnliches Getier schwirrt massenhaft durch die Luft. Es sind in einem ehemals dunklen Wald breitflächige Lichtungen entstanden, die das Austrocknen des Bodens sowie seine Verkrautung und Verfilzung bedingen.
Unser Zoologieprof war von dem Begriff "Forstschädlinge" immer schockiert. Zu Recht, denn jedes Lebewesen hat seine Berechtigung. Solche Erntereste werden absichtlich liegen gelassen, um das Totholzaufkommen zu erhöhen. Neben anderen Maßnahmen mit ähnlichem Ziel, wie z.b. erhalt von stehendem Totholz, liegendes Totholz möglichst am Stück liegen lassen. Nicht jeder Ernterest ist eine Gefahr für den Wald, dies trifft hauptsächlich auf Erntereste von Käferfichten zu - diese werden gehackt. Das tötet zwar nicht die erwachsenen Käfer welche sich vielleicht darin verbergen, aber die Larven trocknen aus und können sich nichtmehr entwickeln. Hinsichtlich Zukunft des Waldes ist ein gleichmäßig dunkler Wald ziemlich schlecht - das heißt er ist meist nur einschichtig, keine Verjüngung (da dunkel). Ein dunkler Wald heißt auch dichter Stand der Bäume, das heißt weniger vitale und höchstvermutlich instabile Bäume (für konkreteres müsste ich mit dir im Bestand stehen). Das ist zwar angenehm für Pilzsammler, schöne Moosflächen so weit das Auge blickt, aber was soll dann da stehen wenn geerntet wird? Wie soll sich der Wald behaupten können bei Sturm? Forstlich sind auch die Zuwächse gering (hängt mit der Vitalität zusammen). Besser ist daher für Licht zu sorgen, Eichen z.b. brauchen viel Licht um aufwachsen zu können, die Vielfalt kommt mit Struktur. Deswegen studiert man auch ziemlich viel Waldbau als Forststudent, weil das nicht so einfach ist Bestände zu managen.
Den generellen Mehrwert von Totholz diskutiere ich hier nicht, ich denke da stimmen wir alle überein.
Das alles lasse ich Pilzsammler mir nicht schönreden von Leuten, die glauben, dass mehr wissenschaftliches Theoriewissen alles ist.
Wenn ich hier schreibe, dann nicht allein aus Lehrbüchern: Ich arbeite auch praktisch im Forst und bewirtschafte eigenen Wald. Meine Hinweise stammen also aus einer Mischung aus Praxis, Studium und Erfahrung. Mir geht es nicht ums Schönreden - und auch nicht darum, „Theoriewissen“ über Beobachtungen zu stellen. Beides ergänzt sich: Deine Erfahrung beschreibt, wie sich eine Fläche anfühlt nach der Holzernte; meine Erklärung soll zeigen, warum diese Spuren entstehen und welche Überlegungen dahinterstehen.
Viele Grüße
Joana -
kruenta mein lachen war ein freundliches, wertschätzendes lachen.
Danke das du nachfrägst, das hätte ich vielleicht klarer schreiben können.
Edit: Ich glaube wir sind eigentlich auf einer ähnlichen Wellenlänge unterwegs. Das die Folgen der Befahrung sich je nach Boden unterscheiden ist absolut korrekt! Auf Rückegassen ganz zu verzichten würde ich nicht wollen, wenn Pilze schon allein bei "betreten" weniger Fruchtkörper bilden (ich habe die Studie gerade nicht zur Hand, das ging über den Trompetenpfifferling wenn ich mich korrekt erinnere) möchte ich auch bei geringerer Belastung kein Risiko eingehen und die Raupe (oder dein Quad) nicht flächig befahren lassen. Beim Rücken schleift der Baum auf dem Boden entlang und reißt diesen auch auf, wenn die Raupe (oder Quad) mehrfach hin und her fahren muss, wird das (glaube!) ich auch belastend wenn sie flächig befahren dürfte. Raupen sind noch ein neues Thema es ist noch nicht so gut erforscht wieviel Schaden die wirklich machen, einziges was klar ist, dass sie deutlich weniger Schaden verursachen. Was wichtig ist, es geht nicht darum ob man es noch sieht, sondern es wird z.b. die Porengröße & Verteilung gemessen (das sagt dann aus wie Durchlüftung, Befeuchtung usw. funktioniert).
Edit2: Also besonders dieses "Boden aufreißen" würde mir Sorgen bereiten, forstlich ist das toll (Baumsamen "fliegen" leichter an und keimen auf Rohboden besser) aber da gibt es so viel anderes (Kleinstlebewesen/diverse Pflanzen/eben die Pilzwelt) die ich vielleicht nicht sehe und deswegen nicht erst genug nehme, die aber vermutlich sehr schützenswert ist. Deswegen würde ich diese "Schäden" trotzdem gern auf der Rückegasse behalten.
(die beiden Edits beinhalten hauptsächlich was ich denke, nicht was wissenschftlich fundiert ist)
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Danke Wolfgang P.
Meinung: Subjektiv, persönliches Empfinden oder Glaube, keine zwingende Beweisgrundlage.
Lehrmeinung/Wissenschaftliche Erkenntnis: Objektiv, nachvollziehbar, überprüfbar, kann sich mit neuen Daten ändern, aber beruht auf systematischer Untersuchung, nicht auf „Gefühl“.
Im Bachelor haben wir das nicht gelernt Statistiken/Studien auch zu prüfen, ist auch garnicht so ohne. Manchmal ist die Methodik zu verstehen schon übel, dann den Schritt weiter zu gehen ob das "Sinn" ergibt was da jeweilig getrieben wurde, das ist wirklich ein Stück. Im Master haben wirs gelernt und mir macht das Freude. Zuletzt habe ich z.b. eine Studie gelesen über Savannengras, die haben vereinfacht gesagt weit über 10Jahre das Wachstum beobachtet und schließlich abgeleitet das es eben Kohlenstoff im Boden speichert. Keine so krasse Erkenntnis, was ich aber super spannend dabei fand, ich habe dann recherchiert was es denn für Wildtiere dort gibt, und da gibt es tatsächlich eine Gazellenart die über den Zaun locker drüber springen konnte den die da um ihr Gras gebaut haben. Gleichzeitig gab es da ein Zwischenfall bei dem die Fläche von illegalen Rinderbauern einfach überrannt und plattgemacht wurde (natürlich nicht erwähnt in der Studie). Zusätzlich habe ich dann mal recherchiert wie denn die Verdauung von dieser Gazellenart ist und was das für Folgen hat ob die jetzt die in der Studie verglichenen Gräser oder Akazie frisst und wie das mit der Gasproduktion (man könnte auch sagen pups) dann läuft. Schlussendlich kam raus das die im Prinzip jedes Jahr was anderes gemessen haben und am Schluss das halt irgendwie schön geschrieben haben, was ich aber auch verstehe, Forschungsgelder sind eben auch nicht im Überfluss vorhanden. Davor habe ich viele Studien gelesen über Termiten wie die mit ihren Pilzen zusammen leben und bin zum Ergebnis gekommen, das die nicht nur ihren Pilz "züchten" sondern auch der Pilz die Termiten in ihrem Verhalten lenkt, es ist unglaublich vielschichtig und es ist ein stetiges "powerplay" wer die Überhand behält. (diese Arbeit wird vielleicht auch mal veröffentlicht, sie wird gerade von einem Termitenexperten korrektur gelesen)
lg
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Der Hinweis, dass eine „Lehrmeinung“ lediglich eine Meinung sei, greift in der wissenschaftlichen Terminologie zu kurz. In der Forschung bezeichnet eine Lehrmeinung nicht eine bloß subjektive Einschätzung, sondern den aktuellen Konsens auf Basis überprüfbarer Daten, methodischer Beobachtungen und fundierter Analysen.
Der entscheidende Unterschied zwischen einer persönlichen Meinung und einer Lehrmeinung liegt in der Verbindlichkeit gegenüber empirischen Befunden: Erstere basiert auf individuellen Eindrücken und Präferenzen, letztere auf systematisch erhobenen, reproduzierbaren Erkenntnissen, die jederzeit der Revision unterliegen können, sobald neue Evidenz vorliegt.
Mit anderen Worten: Wissenschaftliche Lehrmeinung ist stets vorläufig, jedoch weit belastbarer als persönliche Wahrnehmung, da sie sich aus nachvollziehbaren Methoden speist und nicht aus subjektiven Präferenzen. Den Unterschied zu verkennen, führt unweigerlich in die Beliebigkeit, in der jede Aussage „nur eine Meinung“ sein könnte, und untergräbt damit die Möglichkeit, empirisch fundierte Erkenntnisse überhaupt zu erkenne. Wenn ich von „Wissen“ spreche, meine ich nicht eine absolute Wahrheit im faustischen Sinn, sondern Erkenntnisse, die auf Daten, Beobachtung und nachvollziehbaren Methoden beruhen (aktueller Stand).
Wenn Biber, Käfer und Wildschweine ins Ökosystem eingreifen, warum sollte der Mensch da draußen bleiben?
Wenn du wirklich alles gelesen hast, weist du das ich nicht behauptet habe das Wald ohne Jagd garnicht wächst. Dann ist dir genau bewusst welche Aspekte ich dazu noch genannt habe und du verstehst die differenzierte Betrachtung der Jagd. Mit deinem Kommentar zur "Wette" gehst du automatisch davon aus dass das Ziel des Waldbesitzers ein Verkauf ist. Dies ist sehr weit gefehlt.
Hinsichtlich der Befahrung, halte ich die Vorstellung, dass die Auswirkungen kurzfristig seien, für problematisch. Studien zeigen, dass selbst Jahre nach einer Befahrung mit Rückegassen die Verdichtung messbar bleibt - die Porosität ist reduziert, Wasserinfiltration eingeschränkt, und die Wurzeln der Bäume wachsen langsamer. Bodenlebewesen können zwar etwas Struktur auflockern, aber sie kompensieren nicht die massiven mechanischen Schäden, die von schweren Maschinen verursacht werden.
Das unbemannte Quad das "problemlos" mit KI rücken soll, da musste ich einmal herzlich lachen. Ich bin da eher schwer begeistert von Rückeraupen, die übrigens auch ferngesteuert (und vielleicht mit viel Zukunftsmusik auch per KI) arbeiten. Allein schon wegen der Druckverteilung und Traktion. Wenn man wissen möchte was wir hier in Deutschland in 100Jahren an Technik nutzen werden, muss man nur nach Schweden oder Japan schauen. Ich kenne einen Professor der in die Helme von Forstwirten ein digitales display eingebaut hat was Daten anzeigt, also es ist nicht so als würde es technischen Fortschritt nicht geben. Aber weniger bei uns... mehr bei unseren Nachbarn.
Lg
Edit: Mit herzlich lachen meinte ich hier ein wertschätzendes, freundliches lachen.
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Schau dir mal das an: Müllweg!.de
Das gibts auch als App fürs Handy.
Ich bin absolut begeistert. (kostenfrei)
Erleichtert das melden von Müll ungemein, weil automatisch alles gefragt wird was unsere Bürokraten brauchen,
es automatisch an die richtige Stelle geleitet wird und man muss nichtmal mehr die Mail selbst schreiben,
weil die App das auch übernimmt.
Letztens habe ich ein Fahrrad aus einem Bach gezogen und an Straßenrand gestellt,
dann ist es ja kein "wilder Müll" sondern "Müll aus Sammelaktion" und das konnte ich da auch mit melden.
Lg
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Danke Suku
Ich bin absoluter Fan davon, Dinge differenziert zu betrachten, und du hast absolut recht. Deshalb sehe ich vieles auch kritisch und bin nicht von allem überzeugt, was in Theorie & Praxis läuft.
Für mich ist eine fundierte Meinung immer wichtiger als meine persönlichen Emotionen.
Lg
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Hey Albus
Jetzt habe ich Zeit für deine Nachricht.
Danke erstmal für dein Lob. Ich mache das gern.
Ja ehrlich gesagt die Versuchung zu sagen " Das hat schon so seine Richtigkeit, (du hast keine Ahnung)" ist auch sehr groß.
Es ist halt einfach.
Aber will man das wirklich?
1. Das passiert häufiger als man denkt und hat meist folgende Gründe:
a) Das Holz ist verkauft, der Käufer hat's verplant es abzuholen. Große Sägewerke haben nichtnur einen Polter (=das Wort für ein Holzhaufen), sondern zig die jeden Tag organisiert werden müssen. Meist organisieren die Sägewerke selbst den Transport mit Frächtern (=die Menschen die per LKW Holz transportieren). Da kann so ein Polter schnell untergehen.b) Der Käufer hat entschieden das liegen zu lassen, weil für ein kleinen Polter es sich dann doch nicht lohnt einen Frächter zu schicken
c) Der Frächter hat's verpeilt, passiert z.b. bei unübersichtlichem Wegenetz oder vielleicht ist er nicht hingekommen als er da war, wenn die Wege z.b. nass sind weil gerade der Schnee geschmolzen ist, so ein LKW bringt sein Gewicht mit wenn er vorher schon einen anderen Polter aufgeladen hat, dann kommt er nicht ans Ende der Gasse weil er z.b. schon merkt überall einzusinken.
d) Der Polter ist logistisch schlecht plaziert, hier Ende der Gasse, vielleicht fehlt eine Wendemöglichkeit - das kann auch dazu führen das der einfach nicht abgeholt wird.
Was jedenfalls auffällt ist, dass i.d.R. das immer Polter sind die weniger "wert" sind, die "vergessen" werden.
e) Käufer war Privatmensch, und es hat sich inzwischen die Lebenssituation geändert und es ist nicht möglich das mehr aufzuarbeiten für die Person. (Passiert häufiger als man meint, Unfälle/Krankheit... für Forstarbeit muss man eben topfit sein und das ist manchmal schnell vorbei)
f) Es ist was mit dem Verkauf schief gegangen, z.b. wurde das Holz für einen Vertrag eingeschlagen, dann stellte sich heraus "oh der Vertrag ist bereits voll" und im neuen Vertrag waren dann andere Längen & Qualitäten vereinbart.
Es gibt jedenfalls viele Gründe, das sind die häufigsten.
2. Für dickes Geäst (ich vermute du meinst damit auch Kronen?) und Baumstammreste, gibt es extra Förderprogramme das dies im Wald verbleibt. Dafür kann ein Forstbetrieb Geld bekommen. Bei den Baumstammresten (ich vermute Stammstücke?) wird dann gemessen wie lange die Stücke jeweils sind plus Baumart und danach gibts dann Geld. (VNP, Vertragsnaturschutz) Das ist eine Methode um mehr Totholz aufzubauen. Der Staatsforst hat da verschiedene Ziele (je nach Staatsforst, in Bayern werden Wälder unterschiedlich einkategorisiert und jenachdem hat es dann ein höheres Totholzziel, da gehört auch mehr dazu als nur ein paar Kronen & Stammstücke, da werden dann auch Totholzbaumgruppen usw. ausgewiesen). Jedenfalls solche "Reste" könnten natürlich an Lösler (=Menschen die ein Stück Wald zugeteilt bekommen, dort dürfen sie dan vorher abgesprochene Erntereste aufarbeiten) abgegeben werden. Aber heutzutage versucht man das eher in den Naturschutz zu investieren, auch wenn das nicht einfach ist. Da gibt es dann z.b. auch Richtlinien wie "kein Holz <8cm entnehmen". Steigende Energiepreise z.b. führen zu einem starken Druck auf genau solche Vorhaben, Naturschutz wird dann mehr zu einem Luxus den sich eine Gesellschaft nicht leisten möchte. (bewusste Verallgemeinerung) Rein wirtschaftlich gesehen lohnt es sich auch mehr, mehr Bäume zu fällen anstelle von jedem Ast zu verwerten, weil platt gesagt das Stammstück einfacher entnommen ist. Man muss immer im Hinterkopf behalten, es gibt Lohnkosten, Maschinenstundenkosten, - die fallen auf alles an und sind höher bei "Kleinzeug".
2.1 Mit dem Holz aus schwierigen Quellen sprichst du ein sehr interessantes Thema an, über das ich gerade eine Arbeit schreibe. Es gibt zwar Zertifizierungssysteme die das eigentlich verhindern hätten sollen, aber sagen wir mal - so erfolgreich war das nicht, hauptsächlich weil z.b FSC in jedem Land etwas anderes bedeutet. Bei uns geht Kahlschlagholz nicht unter FSC - in Schweden ist das Standart. Jetzt kommt die EUDR (european deforestation regulation), ein bürokratisches Schlachtschiff um genau sowas zu vermeiden. Jeder der in der EU (oder hinaus) Holz verkaufen möchte (egal von wo) unterliegt dem - und muss nachweisen woher es kommt, mit GPS! Ich finde es spektakulär. Da kann dann einfach über Satelit nachgeschaut werden was da wirklich getrieben wurde. (EUDR gillt übrigens nicht nur für Holz sondern auch für weitere Produkte, die für Rodung sorgen) Ganz wichtig: Es geht nicht nur um Kahlschlag (=alle Bäume weg und danach wieder Wald) sondern auch um Rodung (=Nutzungsänderung). Also da ist auch noch mehr drinn wie "Rechte für Indigene Bevölkerung" ... das war aber in FSC auch schon drinn. Das ist wirklich schwierig, wir in Deutschland begrenzen die Frostwirtschaft massiv. Andere Länder machen das nicht. Allein dadurch ist es einfacher preiswert zu arbeiten, auf Kosten von Mensch&Natur. In Rumänien habe ich gehört "verschwinden" z.b. Förster, weil es dort richtig übel ist mit der Holzmafia. Und wer erntet da mit seinen Unterfirmen? IEKA. Wer kauft IKEA? Wir. Wer nichts von IKEA in seinem Haushalt hat, werfe den ersten Stein.
Um jetzt nicht ganz ein IKEA bashing zu starten: Die haben auch interessante Projekte um den Holzverbrauch zu reduzieren, z.b. statt Massivholz wird eine wabenartige Struktur verbaut (der Kunde kauft im Prinzip Luft xD) die dann aber auch schlecht zu reparieren ist... sie investieren auch in Recyclingstrukturen (sprich nicht nur "was passiert mit dem Möbelstück danach" sondern schon viel früher angesetzt - wie repariere ichs selbst, second use). Auch e-Mobilität für Lieferwagen, Solaranlagen auf Immobilien usw., also ist nicht so als würde IKEA garnichts machen. Da IKEA unterm Strich aber dennoch stehts neue Kollektionen rausbringt und seit der Gründung als Ziel hat super billig zu sein, stehe ich dem insgesamt aber kritisch gegenüber.
Soweit so gut. Frag wenn was ist.
[...] Sind wohl alles unfähige Ossis.
[...] ist auch nicht zu ändern.
Unfähig bestimmt nicht! Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Ich studiere jetzt Forst im 5ten Jahr (Master) und bin in der Praxis aktiv, es ist völlig logisch das ich "besser Bescheid" weis als du. Aber so ist das immer im Leben, jeder hat sein Fachgebiet. Deswegen ist der Gegenüber nicht schlechter. Ich hatte gehofft du siehst es als Chance. So wie ich es hier als Chance sehe das es so viele Menschen in diesem Forum gibt mit unglaublichem mykologischen Fachwissen von denen ich lernen kann.
lg
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Oehrling das mit dem zutexten verstehe ich, das Problem ist, ich sehe das hier Menschen ohne jegliches forstliches Wissen eine sehr starke Meinung haben und meine Idee war ich liefere Wissen, (keine Meinungen!) dann kann sich jeder fundiert eine Meinung bilden, egal ob die dann negativ/positiv/neutral ist. Ich halte mich jetzt aber mit der Antwort an Wutzi mal kurz, vielleicht ist das der Unterschied, ich meine ich kann ja immernoch tiefer gehen wenn gewünscht. Ich habe deine Nachricht natürlich ernst genommen, aber mich hat schon überrascht wie emotional das hier bisher lief, als wär ich stellvertretend für das was die Nachrichtenersteller stört - dabei bin ich einfach nur jemand der Forst studiert hat weil er dachte damit den Klimawandel stoppen zu können.
(ich war sehr naiv) Das erstellte Biotope auch wirklich gleichwertig seien, habe ich nie behauptet. Rechtlich wird es so bezeichnet. (das steht in meinem Windkraftanlagenteil)
Albus ich möchte jetzt Pilze sammeln, deswegen überspring ich dich mal kurz, aber ich komme auf die zurück. (vermutlich heute nachmittag)
Wutzi Habe mich entschieden mal mit den Jagdthemen anzufangen, und mal sehen wohin uns das bringt.
Hetzen & Drücken gleichzusetzen, ist wie wenn ich dir sage "für mich sind Pfifferlinge Lamellenpilze, weil für mich sieht das so aus, ist mir egal was andere sagen, ich sehe da Lamellen also sind es welche". Das ist nicht so wie zum Beispiel "Windfang" und "Nase". Was gleichbedeutend ist. Sondern es sind zwei grundlegend verschiedene Praktiken. Es kommen andere Hunderassen zum Einsatz, die Arbeitsweise der Hunde ist grundlegend verschieden, das Verhalten der Jäger ist grundelgend ein anderes. Hetzten ist verboten, und das aus gutem Grund.
Wenn du da mehr zu wissen willst, in meiner letzten Nachricht habe ich "hetze" verlinkt.
Selbstverständlich darf ein Jäger ein Tier erlösen, auch wenn es nicht im eigenen Revier ist. Man ruft die Polizei an, meldet es, bekommt ein Aktenzeichen, erlöst es. Es kann aber gut sein das sich das dein Jäger einfach nicht getraut hat, altes/traditionelles Denken spricht dem entgegen.
Es gibt verschiedene Mechanismen die heutzutage genau das verhindern, das Jäger die dazu nicht in der Lage sind (geistig/körperlich/politisch) noch mit dem Gewehr durch die Gegend laufen, deine Aussage ist grundlegend falsch. Wie bereits gesagt sind deine Informationen zum Kanton Genf falsch.
Der Wolf ist streng geschützt und kein Erzfeind, es wäre eine Straftat ihn zu schießen. Das hällt manche Jäger nicht davon ab, aber auch die Jägerschaft ist diesbezüglich gespalten und die absolute Mehrheit steht dem Wolf neutral/positiv gegenüber. Ich persönlich bin für Abschüsse wenn die population zu groß wird, wie wir das auch bei Bibern z.b. machen welche ja auch geschützt sind.
Wildfütterungen sind wie bereits erwähnt auch verboten, jede Wildfütterung die du im Wald findest kannst du melden, vermutlich nicht beim ersten mal aber auf dauer verliert der jeweilige Jäger den Schein. Ich habe schon zwei Fütterungen gemeldet, als Pilzsammler sieht man ja einiges im Wald. Wichtig ist da der Unterschied Fütterung & Kirrung.
Zitat"[...] dass ich mein Umfeld nicht mehr richtig wahrnehmen kann."
Wahrnehmung hat auch mit Wissen zu tun. So wirst du mir sicherlich zustimmen, das jeder Anfänger zum Thema Pilze, erstmal (wenn überhaupt) bei vielen Fruchtkörpern einfach nur "das ist ein Pilz" erkennt. Ein Fortgeschrittener spricht über Bestimmungsmerkmale, Habitat & Habitus, Sporenpulverfarbe und vieles mehr. Er sieht den Pilz anders, er nimmt anders wahr. Genauso ist das im Forst & Jagdbereich auch. Genau deswegen schicke ich dir hier lange Antworten, weil ich merke, dass das Wissen fehlt um sich wirklich unabhägig eine fundierte Meinung zu bilden. Ich möchte nicht das du am Schluss sagst "Forstwirtschaft/Jagd ist toll" sondern meine Idee war neutrales aber wissenschaftlich korrektes Wissen anzubieten, was du damit machst ist deine Entscheidung.
So ich geh' jetzt in die Pilze, morgen kommt die Verwandtschaft zu Mittag und ich bin verantwortlich die Pilze ins Haus zu bringen.
lg an alle die das lesen,
man hört sich.